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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Aufbau Apportieren
24. September 2001 16:46

Hallo Mel

Vielen Dank für deine Tipps! Ich werde sie bestimmt versuchen. Natürlich habe ich bei Sesto auch öfters die ernste Stimme hervorgeholt, das Problem war einfach, dass er dann überhaupt nicht mehr apportiert hat. So quasi: Wenn du herummotzt, hol es dir selber. Er ist ein kleiner Meister darin!
Ich hatte immer die Illusion, ihn soweit zu bringen, dass er mir das Holz oder was auch immer einfach gern bringt, weil ich es eben bin. Aber vielleicht ist das wirklich einen Illusionsad smiley

Ein lieber Gruss von TRIsto!

24. September 2001 16:47

Hallo René

Auch dir vielen Dank für deine Tipps! Das Holz bekommt sofort einen Haken...

Ein lieber Gruss von TRIsto

26. September 2001 08:28

Hallo Tristo

Du hast ja schon viele Ratschlaege bekommen, aber WIE das Apportieren den aufgebaut wird, nicht. Kann natuerlich sein, dass ich dir nun erzaehle, was du eh schon weisst.
Du sagts, dass wenn du es mit Druck versucht, dein Hund gar nichts mehr tut. Langsamer werden/erstarren sind beides Calming Signals, der Hund versucht dich, der du dich anscheinend so aufregst, zu beruhigen. Zudem ist es klug, sich einem aggressiven Leittier nicht zu naehern - Druck kann eine Sackgasse sein. (Dahinein faellt auch der "ringwise" Hund, der "pruefungskluge", der gelernt hat, das Verhalten jeweils an Pruefungen nicht zu zeigen/nur teilweise zu zeigen etc.)

Du sagst, du hast ueber Motivation aufgebaut. WAS war denn die Motivation fuer deinen Hund? Warum hat es sich fuer ihn gelohnt, das Holz zu apportieren? Hast du die Verhaltenskette rueckwaerts aufgebaut? Hast du jeden Teilschritt geshaped und bist erst dann zum naechsten gegangen? Kannst du dazu etwas mehr sagen?

Es ist zu erreichen, dass der Hund dir das Holz gerne bringt, allerdings nicht weil du es bist (Hunde sind 1a Egoisten), sondern weil es sich fuer ihn lohnt, du z. B. das Futter kontrollierst.

Liebe Gruesse
Gabrielle

26. September 2001 08:52

Hallo Gabrielle
Vielen Dank für deine Antwort!

Ja, ich glaube du hast recht, was die Signale betrifft, die mein Hund unter Druck zeigt! Deshalb brauch ich auch nicht bewusst Druck. Leider merken die Hunde eben auch, wenn wir uns innerlich aufregen, zum Beispiel eben, wenn er ein solches Theater aufführt.

Sesto ist schon bald fünf jährig und ich arbeite mit ihm schon seit klein auf. Ich habe das Apportieren unter professioneller Anleitung aufgebaut, auch mit Teilschritten. Lernen das Holz aufzunehmen, zu tragen, zu halten, damit hinzusitzen, es mir entgegenzubringen und schliesslich es mir auch zu holen. Alle Teilschritte wurden natürlich immer belohnt, bis sie perfekt sassen.
Die Belohung war vor allem das Spiel mit mir. Anfangs haben wir nur mit Dingen apportiert, die sich gut zum Spielen eigneten (Zerrspiele). Sesto apportierte eine zeitlang im Training perfekt und mit hohem Tempo. An den Prüfungen allerdings nie, wir hatten immer irgendwo Abzug. Anfangs habe ich es auf seine und meine Unerfahrenheit abgeschoben, aber damit können wir ja jetzt nicht mehr kommen...
Irgendwo muss ich beim Aufbau einen Fehler gemacht haben und aus genau diesem Grund will ich es nochmals ganz von vorne beginnen.

Ich bin schon gespannt auf deine Analyse!
Liebe Grüsse von TRIsto

26. September 2001 09:22

Hallo Tristo

: Sesto ist schon bald fünf jährig und ich arbeite mit ihm schon seit klein auf. Ich habe das Apportieren unter professioneller Anleitung aufgebaut, auch mit Teilschritten. Lernen das Holz aufzunehmen, zu tragen, zu halten, damit hinzusitzen, es mir entgegenzubringen und schliesslich es mir auch zu holen. Alle Teilschritte wurden natürlich immer belohnt, bis sie perfekt sassen.

Wenn du Teilschritte nicht mehr belohnst, weil sie nun sitzen, kommt es leicht vor, dass das Verhalten wieder auseinander faellt. Es lohnt sich fuer den Hund nicht mehr (der Hund ist wie eine Rechenmaschine: er rechnet sich immer aus, ob es sich lohnt fuer ihn, dies oder jenes zu tun.) So werden auch die Tiere in Sea World immer wieder mal nur fuer einen Teilschritt bestaetigt, auch wenn sie schon das ganze Verhalten beherrschen. Fuer's Apportieren wuerde das heissen, den Hund C&T, nur weil er von dir weg zum Apportel hinlaeuft.
Das gilt auch fuer das ganze Verhalten an und fuer sich: Wenn es nun nie mehr eine Belohnung gibt, weil der Hund es nun ja kann, wird sich das Verhalten verschlechtern - es lohnt sich nicht mehr fuer den Hund.

Der erste Schritt ist nicht Holz aufnehmen, sondern Holz halten. Bei gewissen Hunden sogar erst nur Blick zum Holz hin. Du wartest darauf, dass der Hund dir das Verhalten anbietet und sagst ihm dann mit C&T, that's it!, genau DAS laesst das Futter erscheinen.

: Die Belohung war vor allem das Spiel mit mir.
Reward is in the eye of the beholder: Ist das fuer deinen Hund auch wirklich eine Belohnung? Wie genau lief das ab: der Hund nimmt das Holz auf wie erwartet und wie kommt nun die Belohnung?

Wenn du mit Futter belohnst, benuetzt du die "hardware" des Hundes. Futter ist ein Primaerverstaerker, zudem bestaetigst du bei jedem C&T, dass du Leittier bist, weil du das Futter kontrollierst. Du willst ein Lecker? Bring mir das Holz. Du willst mir das Holz nicht bringen? Das ist ok und du ziehst mit dem Futter vondannen. Eine Stunde spaeter sieht das ganze meist schon anders aus.

Und: "reward history drives the behaviour" (sorry, ich weiss da manchmal einfach nicht wie ihr das auf deutsch nennt), also die bisherigen erlebten Belohnungen sind es, die das Verhalten wieder ausloesen und nicht das erlernte Signalwort. Der Hund holt das Holz nicht, weil du "Apport!" sagst, sondern weil er gelernt hat, dass wenn er dir das Holz bringt, nachdem du "Apport!" gesagt hast, er manchmal/immer eine Belohnung erhaelt. (Bringt er das Holz, ohne das Signalwort, passiert nichts - sollte auch nichts passieren, damit du das Verhalten richtig unter Signalkontrolle bekommst).

Wie du schon sagtest, wenn du selbst aufgeregt bist, versucht dich der Hund mit Langsamheit zu beruhigen - sehe ich auch oft beim Fuss gehen an Pruefungen, besonders in der Freifolge.

Eine andere gute Sache finde ich, dies in den Alltag einzubauen: Du willst in den Garten? Ok, halt das Holz und ich oeffne dir dann die Tuer etc. Und das taeglich Futter im Training zu verwenden: no free feed, der Hund muss sich das Futter erarbeiten.

Letztendlich hat der Hund immer die Wahl, auch wenn du mit Druck arbeitest. Der Hund hat aber ein ganz anderes Verhaeltnis zu dir und zum Verhalten an und fuer sich.

Wenn dich der positive Aufbau weiterhin interessiert, lohnt es sichfuer dich vielleicht auch, mal beim Clickertraining und/oder clicker.de hineinzuschauen (wenn du das nicht schon eh getan hast). Dort gibt es Leute, die haben noch viel mehr Erfahrung als ich.

Liebe Gruesse
Gabrielle


26. September 2001 14:55

Hallo Gabrielle

Merci für deine Antwort! Ich werde auch deine Tipps in den Neu-Aufbau einfliessen lassen. Ich wollte bevor ich ein neues Konzept erarbeite verschiedene Meinungen anhören, um wie immer das Geeigneste für meinen Hund herauszunehmen.
Mit der Futterbelohnung habe ich allerdings so meine Probleme. Sesto ist nicht wahnsinnig verfressen, lässt auch öfters mal einen Tag das Fressen aus...

Liebe Grüsse von TRIsto