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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Hund liebt Suchen - wer sucht mit?
23. Oktober 2001 05:37

Hallo Andreas,

noch mal ne Frage...
Du schreibst:
: Stöbern: Hund hält die Nase in den Wind und riecht alle Menschen im Umkreis von bis zu 80m. Überall ansetzbar, Zeitpunkt, Wetter, Gelände etc. spielen kaum eine Rolle. Es wird nicht nach einer bestimmten Person gesucht, sondern er zeigt alle auffälligen Personen im Suchgebiet an. Es können viele Hunde zeitgleich ein Suchgebiet durchkämmen und die Suche ist einfach schneller und effektiver.

Woran erkennt der Hund denn "auffällige Personen"? Welche Arten des "Anzeigens" gibt es denn dann? (Das "Laut-geben" wäre ja mein Problem)

...
:Wie ist es mit der Suche durch Stöbern. Wie baut man das auf???
:
: Schau bei www.suchhunde.de, da steht alles.

Erklärungen, zu den verschiendenen Sucharten habe ich gefunden, aber keine Beschreibung, wie das Training aufgebaut wird. Vielleicht habe ich es übersehen, vielleicht kannst Du (oder jemand anderes) mir auch noch mal ein paar Worte dazu schreiben.

So long,

viele Grüße

Susanne

23. Oktober 2001 06:09

: Hallo,
:
: weil Menschlebenretten kein Sport ist.

Das ist zwar keine Antwort auf meine Frage, aber trotzdem: Wenn man Einsatzarbeit und Sport trennt (in Österreich z.B. durch spezielle Einsatztests, die zusätzlich zur RH-Prüfung absolviert werden müssen), dann kann ich nichts Verwerfliches dabei finden.

Sport ist immer spielerisch nachgeahmtes echtes Leben (genauso beim Fährten, Schutzdienst etc...). Solange einem klar ist, daß ein Unterschied zum Echteinsatz besteht, ist es doch o.k.
Für den Hund macht es auf jeden Fall keinen Unterschied, denn er sucht ja nicht aus moralischen Beweggründen, sondern aus ganz banalen.
Ich zumindest habe von den RH-Sportlern schon jede Menge lernen können.

Gruß
Sabine S.



23. Oktober 2001 06:26


: Erklärungen, zu den verschiendenen Sucharten habe ich gefunden, aber keine Beschreibung, wie das Training aufgebaut wird. Vielleicht habe ich es übersehen, vielleicht kannst Du (oder jemand anderes) mir auch noch mal ein paar Worte dazu schreiben.

Hallo Susanne,

der Aufbau läuft überall ein wenig anders ab, aber im Prinzip geht es immer darum, die sog. "Opfer- oder Helferbindung" von Anfang an stabil aufzubauen, d.h. das Opfer (sprich: Helfer) muß für den Hund superinteressant sein, er muß einen möglichst großen Drang haben, zum Opfer zu kommen und dort zu bleiben, bis der HF eintrifft.

Das kann man dadurch erreichen, daß im Training die Versteckpersonen (Helfer, die das spätere Opfer simulieren) sich dem Hund durch Spiel und/oder Leckerchen interessant machen und auf sich fixieren.
Es gibt verschiedene Helferbindungsübungen, z.B. das weiter unten beschriebene Kreisspiel.
Eine frühe Übung ist auch die sog. gezogene Anzeige, die auch mit fertig ausgebildeten Hunden immer wieder zu Motivationszwecken gemacht wird:
Ein Helfer reizt den Hund mit Spielzeug (oder Lecker) an und läuft dann weg, der HF läßt zum richtigen Zeitpunkt seinen Hund los, Hund läuft zum Helfer, wird dort bestätigt.
Die Übung kann man immer weiter ausbauen (Helfer läuft immer weiter weg, läuft außer Sicht, reizt immer weniger an usw...bis schließlich der Hund "blind" geschickt werden kann und von sich aus den Spielpartner sucht).
Von Anfang an sollte man auch darauf achten, daß der Hund baldmöglichst ein "Nasenerfolgserlebnis" hat, und nicht etwa auf Sicht oder Gehör sucht.Dazu kann man auch spezielle Geruchsübungen durchführen.

Ganz, ganz wichtig ist das richtige Verhalten des Helfers, denn er bestimmt im wesentlichen die Suchmotivation des Hundes.
Die Ausbildungsqualität steht und fällt mit der Helferarbeit.

Das nur als ganz kurzer, unvollständiger Abriss.

Gruß
Sabine S.



23. Oktober 2001 06:38

Hi Susanne,

: Noch mal zum Thema Bellen, sie hat genau so oft gebellt,
: dass ich jetzt weiß, sie kann es (im Urlaub auf dem Zeltplatz,
: als sich nachts lärmende Jugendliche dem Zelt näherten).
: Danach noch einmal, als meine Kinder alleine zu Hause
: waren und unangemeldet Besuch kam......

Immerhin hat sie da ihre Aufgabe wahrgenommen und
ausgefüllt. Wie lange ist sie denn schon bei Euch ?

: Zur Begrüßung bellt sie übrigens nie.

Schade, --- was macht sie, wenn du sie mit einem Stück
Fleisch oder Wurst neckst, d.h. ihr das leckere Stück
immer wieder präsentierst und im letzten Moment bevor sie
es schnappt schnell wegziehst und in der geschlossenen
Faust versteckst? Versuche sie doch einmal damit aus der
Reserve herauszulocken, vielleicht gibt es dabei irgend
eine Lautäußerung ? Es muss wirklich nicht gleich Bellen
sein.

: Ein größeres Problem sehe ich da noch mit der "Wildreinheit".
: Sie hat einen starken Jagdtrieb und wenn ich nicht höllisch
: aufpasse, macht sie gerne mal einen Abstecher durch den Wald.
: Allerdings, wenn sie nach etwas Wichtigem sucht - wie mich oder
: meinen Sohn, wenn wir uns verstecken - ignoriert sie sogar
: aufspringende Rehe oder Hasen.

Das hört sich doch sehr vielversprechend an. Ganz offensichtlich
hat sie ihre Aufgabe kapiert und geht ihr sehr zielstrebig nach. Das
finde ich sehr gut, darauf wäre ich an deiner Stelle sehr stolz.

: Was mich noch interessieren würde: Kannst Du - oder Andreas
: oder ??? - mir erklären, wobei die Suche von Fährten oder die
: Suche durch Stöbern eingesetzt wird und welchen Sinn dieser
: Unterschied macht.

Das ist ein sehr weites Gebiet und vielleicht ist es ja sehr informativ
für Dich, wenn du dich einmal in dieses ganze, komplexe, weitverzweigte
Aufgabengebiet etwas gründlicher einliest. z.B. auf

[www.suchhunde.de]

Dort findest du sowohl Infos als auch weiterführende Links.
Bei soviel Interesse wie du offenbarst, lohnt es sich auch ein Buch zu
kaufen. Vorschläge gibt es hier im Thread oder auch auf jener
Suchhunde-Website.

Einen ganz aktuellen Anwendungszweck der Suchhunde
hast du sicherlich im September im Fernsehen beobachtet.
Auf dem Trümmerberg des World Trade Centers waren
in den ersten Tagen nach der Katastrophe einige hundert
Suchhunde im Einsatz um Überlebende des Anschlags zu finden.
Das waren Trümmersuchhunde; sie konnten keine Fährten
verfolgen, sondern suchten stöbernd nach dem Geruch lebender
Opfer zwischen den Trümmern. Tote müssen sie ignorieren.

Es gibt auch Flächensuchhunde, die am besten beides beherrschen,
das Stöbern und auch etwas Fährte. Dann gibt es die Wassersuchhunde
und die Lawinensuchhunde. Diese beiden letzten verfolgen auch keine
Fährten, sondern zeigen an, wenn sie im Wasser bzw. im Schnee auf
menschliche Witterung gestoßen sind.

Dort auf www.suchhunde.de findest du sicherlich auch die Adresse
einer Suchhundestaffel / Rettungshundestaffel im Raum Köln/Bonn,
kannst mit anderen Leuten einmal persönlichen Kontakt aufnehmen.
Unter anderem unterhalten folgende Institutionen solche Staffeln:
DRK, Johanniter Unfallhilfe, BRH, ASB, Bergwacht ........
Was dort betrieben wird, ist allerdings kein Hundesport, sondern
eine ernsthafte, professionelle Gebrauchshundeausbildung, die
sehr viel Zeit und Engagement erfordert.
.
Vielleicht findest du auch eine Staffel, die auch Bringselverweiser
ausbildet. Dann muss deine Hündin nicht bellen.

: Also worin sie mittlerweile Meister ist, ist meiner Spur zu folgen.
: Selbst Tricks wie: zurück gehen auf der eigenen Spur und dann
: plötzlich abbiegen, hat sie souverän raus. Macht fast schon keinen
: Spaß mehr, weil sie immer gewinnt ;-))

Toll, da kannst du ja schon die Anforderungen steigern: Längere
Fährten auslegen oder verschiedene Untergründe wählen. Bücher und
Infos im Web zu diesem Thema gibt es ja eine Menge.

Viele Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko

23. Oktober 2001 07:27

Hallo Reinhold,

sie ist jetzt knapp ein halbes Jahr bei uns. Durch ihr bewegtes Vorleben, klappen oft Tricks, die ich von meinen vorherigen Hunden kenne, bei ihr nicht. Z.B. wenn ich sie mit etwas wirklich Leckerem locke und versuche, damit ein Verhalten (z.B. Bellen) zu erreichen. Wenn es ihr zuviel wird, setzt sie sich souverän hin, schaut in die andere Richtung und ignoriert mich und die Wurst. Wenn ich das Wurststück auf den Boden in ihrer Nähe lege, ignoriert sie es so lange, bis sie meint, ich habe das Interesse an der blöden Wurst verloren und versucht es dann zu schnappen. Wenn ich es ihr schnell genug weg nehme, geht sie weg, legt sich auf ihre Decke und ist nicht mehr hervor zu locken.
Sie ist schon eine sehr spezielle Dame, die einen (auch einen hundeerfahrenen Menschen) immer wieder überrascht. Ihre hohe Intelligenz und Unabhängigkeit erschwert Vieles, macht die Zusammenarbeit aber um so interessanter.

Noch kurz zum Thema Gebrauchshund: Ich wollte bereits als Jugendliche mit meiner Hovawart Hündin unbedingt eine Rettungshunde Ausbildung machen. Leider war meine Hündin dann doch nicht einsetzbar, da sich bald heraus stellte, dass sie extrem schussscheu war.
Die Not, meine jetzige Hündin mit etwas anderem beschäftigen zu müssen, als mit der Spurensuche von Wild, hat meinen "alten" Traum wieder aufleben lassen. In den 20 Jahren die dazwischen liegen, hat sich eine Menge getan und ich habe einiges an Infos nachzuholen.

Hast du einen speziellen Buchtipp?

Viele Grüße

Susanne


23. Oktober 2001 08:41

Hallo Susanne!

Ich habe auch einen Nichtbeller :-) d.h., ich habe mich mit Indy ewig abgemüht, damit er Laut auf Kommando gab. Da er zu diesem Zeitpunkt an Fressen überhaupt kein Interesse hatte (auch Käse, Schweineohren, Pansen... ging ihm völlig am Wedel vorbei) und auch kein ausgeprägtes Lieblingsspielzeug, mußte ich mir was anderes überlegen. Über sture Hovawarte brauch' ich Dir sicher nichts zu erzählen ;-) und Indy hat sonst auch ohne so bewegtes Vorleben viel von Deiner jetzigen Hündin, auch bei ihm verfangen die üblichen Tricks in der Regel nicht.
Indy ist und war immer ein begeisterter Rausgeher. Ich habe mich also in Hundesachen geworfen, ihm Halsband und LEine umgehängt... und die Haustür öffnete sich für ihn zur besten Spaziergehzeit (= beliebte Hunde schon vor dem Haus wartend und bellend) erst, wenn er ein noch so kleines "Muff" von sich gab. Es hat keine drei Wochen gedauert, bis mein stummer Fisch bellen konnte :-))) Vielleicht funktioniert das bei Deiner Dame auch?

Viele Grüße,
Katja