Hund liebt Suchen - wer sucht mit?
22. Oktober 2001 07:55

Hallo Susanne,

hast du es schon mal mit der ganz "normalen" Fährtenhundausbildung versucht. Da muß deine Hündin keinem Menschen, sondern einer gelegten Fährte folgen und je nach Schwierigkeitsgrad verschiedene Gegenstände verweisen, bei diesem Verweisen ist es egal ob sie bellt oder ob sie sich vor den Gegenstand hinsetzt oder hinlegt sie muß ihn nur eindeutig anzeigen und du must dem Leistungsrichter vorher sagen wie dein Hund verweist. Diese Art der Fährtenarbeit hat auch den vorteil daß sie nicht ganz so zeitaufwendig ist wie wenn du dich entschließt mit deiner Hündin eine Rettungshundeausbildung zu machen. Bei dieser Art der Ausbildung must du schon fast mit einem Zeitaufwand von 10-15 Stunden in der Woche rechnen. Denn nicht nur der Hund lernt sondern auch du (z.B. Erste Hilfe, Erste Hilfe am Hund, Karte u. Kompass, Medikamenten-lehre, Praktika im Krankenhaus.....). Die Möglichkeit die "Rettungshundearbeit" nur als "Sport" zu betreiben ist meines Wissens in Deutschland noch nicht sehr verbreitete, da die meisten Staffeln, Staffeln sind die von irgendeiner Organisation getragen und auch mitfinanziert werden.
Grundsätzlich ist aber auch bei Rettungshunden das Anzeigen ohne Bellen möglich, das heist durch das sogn. "bringseln" hierbei trägt der Hund ein "Bringsel" (z.B. kleines Hölzchen) am Halsband, das er wenn er einen Vermissten gefunden hat ins Maul nimmt und zu seinem Führer bringt, dieser weis dann er hat jemanden gefunden und folgt dem Hund zu dem Verletzten.

Wenn dich die Fährtenarbeit/Rettungshundearbeit interressiert dan kann ich dir zwei Bücher empfehlen einmal
DER LEISTUNGSSTARKE FÄHRTENHUND aus dem Örtel u Spörer Verlag und
SUCH UND HILF, da bin ich mir mit dem Verlag nicht ganz sicher, ist aber glaube ich auch aus dem Örtel u. Spörer Verlag. Beide Bücher sind sehr informativ und gut geschrieben.

Viele Grüße
Kerstin u. Arcon

22. Oktober 2001 08:14

Hallo Andreas!

: ja, um vom Image des DSH als Beißer wegzukommen, sollen jetzt alle OGs ihre Hunde als Rettungshunde ausbilden, um die Akzeptanz in der Gesellschaft zu erhören.

... ist nicht Dein Ernst, oder? ;-)))

: Was Bekloppteres hab ich schon lange nicht mehr gehört.

Woher hast Du denn diese Info?

Viele Grüsse
heidrun+C

22. Oktober 2001 10:17

Hallo,

:
: Woher hast Du denn diese Info?
:

hat eine Kameradin gestern erzählt. Ich war so baff, daß ich nicht nach der Quelle gefragt habe, werde es aber nachholen.
Kann sein, daß sie es in einer Hundezeitung gelesen hat. Es war jemand vom SV-Vorstand, der das von sich gegeben hat.

Gruß
Andreas

22. Oktober 2001 10:25

Hallo Andreas!

: Ich war so baff, daß ich nicht nach der Quelle gefragt habe, werde es aber nachholen.

Kann ich verstehen ;-) - aber es wäre wirklich interessant, zu erfahren, ob das ernst gemeint oder ein (mittelprächtig schlechter) Scherz war.

Viele Grüsse
heidrun+C


22. Oktober 2001 11:30

Hallo Heidrun,
das stand in einer Hudnezeitung ich glaube "Der Hund" war es, das habe ich auch gelesen. Also keine schlechter Scherz.
Ich hab es gerade gefunden ich zitiere mal schnell: Der SV Bundeszuchtwart
auf die Frage wie denn die weiterer Entwicklung eingeschätzt wird steht da :
"[...]Wir sind gefordert unseren Hund künftig wieder mehr für hunanitäre Zwecke zum Besispiel als Blinden-; Rettungs-;oder Lawinenhund einzusetzen. Um diese Betätigungsfelder müssen wir uns künftig mehr kümmern.[...] Dies wird uns Akzeptanz bei der Bevölkerung einbringen und en Deutschen Schäferhund herausstellen[..]"

Ich hoffe ich konnte helfen

Gruß
Jördis

22. Oktober 2001 13:10

Hallo Susanne,

du scheibst:

: meine Hündin ist ein Husky-Mix und bellt wirklich fast nie!

Da steht doch das hoffnungsvolle Wörtchen "fast" !!
Also kann sie doch bellen ! Wo ein Ansatz ist, da kann man
weitermachen. Bei welcher Gelegenheit bellt sie denn? Kannst
du das möglichst genau beschreiben ? Warum bellt sie ?
Was will sie mit ihrem Bellen erreichen ? Was will sie damit
mitteilen?

Kannst du sie in diesen Situationen, wenn sie bellt sofort
bestärken ? Wiederholt sie dann ihr Bellen ?

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Oft macht man sich das Leben unnötig schwer, indem man die
Ansprüche anfangs zu hoch setzt. Bei einem Hund, der nicht
gern bellt, würde ich anfangs jede Lautäußerung sofort
bestärken. Später dann, wenn sich eine gewisse Routine
einstellt und der Hund merkt, worum es geht, würde ich nur
noch 90 % der *besten* Lautäußerungen bestärken. Die
10 %, die am weitesten vom richtigen Bellen weg sind, würde
ich einfach ignorieren. Wenn du konsequent auf diese Weise
übst, wirst du rasch zu einem sauberen Bellen kommen.

Äußerst wichtig ist, dass du zeitlich sehr präzise bestärkst.
Leckerle geben oder Spielzeug herzaubern dauern viel
zu lange. Ich schalte beim Bellen lehren grundsätzlich den
Clicker als (sekundären) Bestärker dazwischen, denn mit
dem Clicker kann ich auf den Bruchteil einer Sekunde genau
die Lautäußerung bestärken. Allein diese zeitliche Präzision
wirkt oft wahre Wunder (nachlesen unter Clickertraining).

Übrigens: Ich kenne eine Husky-Mix-Hündin, die bellt ganz
normal, wie jeder andere Hund auch. Was ist denn außer Husky
noch drin in deiner Hündin?

: Ich habe versucht, sie zu Hause zum Bellen zu bringen,
: indem ich ihr das Lieblingsspielzeug beim Raufen abgenommen
: habe und versucht habe, sie zum Bellen zu bewegen, damit sie
: es wieder bekommt. (Gleicher Versuch mit Leckerlie.)
: Offensichtlich habe ich zu lange gewartet, bis ich ihr das Spielzeug
: zurück gegeben hat, denn seitdem will sie es nicht mehr(weder
: mit noch ohne Bellen), ist irgendwie verunsichert und hat seitdem
: überhaupt nicht mehr so rechte Freude am Spiel mit uns.

Danke für diese Schilderung. Wer von uns kennt das nicht ?
Obwohl man die Gefahr kennt, tappen wir doch alle immer mal
wieder in diese Falle. Für mich gibts stets einen sicheren Weg aus
diesem "Loch", nämlich:

Einige Tage Pause, dann konsequenter Ortswechsel und Wechseln
möglichst vieler äußerer Umstände (Spielzeuge, Leckerle usw. usw.)
und gleichzeitig die ersten Anforderungen äußerst bescheiden ansetzen.
Wie gesagt, wenn du 90 % der Lautäußerungen deiner Hündin
bestärken kannst und es dir gelingt, sie damit zur ständigen Wiederholung
ihrer Lautäußerungen zu animieren, dann hast du den Fuss bereits
sicher in der Türe. Ein Bellen muss das anfangs nicht sein. Das kann
man immer noch formen.

Lustig soll es zugehen beim Üben. Am lustigsten ist es, wenn mein
Hund vier Stunden allein zu hause war und ich komme dann zürck. Dann
freut er sich über alle Maße und ist in seinem Überschwang zu (fast) allem
fähig. So eine Bombenstimmung ist genau die richtige Situation um
das Bellen für eine spätere Suchanzeige zu lernen.

Bei dieser Gelegenheit noch ein Tipp: Beobachte dich einmal selbst
und prüfe dich selbst, ob deine momentane Enttäuschung dich nicht
selbst in ein "Loch" getrieben hat, aus dem du zunächst wieder
herauskommen solltest, bevor du dich deinem Hund zuwendest.
Manchmal sind es wirklich Kleinigkeiten, die den Weg zum
Erfolg gründlich verbauen können. Wenn du in dieser Richtung
fündig wirst oder auch nur einen Verdacht hast, dann achte sorgfältigst
darauf, dass deine Laune in Richtung "Bombenstimmung" tendiert.

Viele Hunde sind gehemmt, wenn man ihnen in die Augen schaut.
Deshalb: Hinstehen, den Hund anstarren und auf eine Bellerchen
warten ist meist kontraproduktiv. Besser ist es, zusammen mit
dem Hund über eine große Wiese zu toben. Das lockert die
Atmosphäre.

Noch eine Frage: Ein Suchhund muss in Wald und Flur wildrein
sein. Das heißt er darf kein Wild hetzen, sondern muss sich
konzentriert seiner Suchaufgabe widmen und das über
Stunden hinweg. Wie stets damit bei deiner Hündin? Was
macht sie, wenn sie Wild sieht und ohne Leine unterwegs
ist?


Viele Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko