Tach Steffi,
mein BC-Rüde Seven ist auch erst zehn Monate alt und hoch motiviert. Ich arbeite mit Leine (zur Kontrolle, sollte allerdings immer locker sitzen), Käse in der linken Hand und dem Clicker. Ganz speziell bei "Rearwork", denn ich kann Seven genau in dem Moment, wo der Hintern sich nach rechts gewegt, während die Vorderpfoten an der Stelle befinden, clicken und belohnen. Die Schrittfolge halte ich exakt ein wie Robi das beschrieb, schlimmer noch, ich arbeit mit einem elektronischen Metronom (der Taktgeber für Musiker, der die ganze Zeit klack-klack-klack macht). Jeder Klack ein Schritt, zur Wendung hin wird der letzte Schritt kürzer, bleibt aber im Takt. Doch habe ich erst lang, sehr lange ohne Hund mit dem Metronom geübt, dann langsam versucht meine Schrittfolge zu vereinheitlichen und schließlich den Metronom mit Hund versucht.
Um das Hinterteil in "Schwung" zu bekommen, habe ich nur diesen Moment geübt. Hund wie üblich links, Leine hinter den Beinen, mit dem ausgestreckten rechten Arm nach unten gerichtet (ganz nah am Körper) Leine straff halten, dabei den Clicker noch in die rechte Hand nehmen. Mit dem angewinkelten linken Arm das Lecker halten, direkt vor der Hundenase, sodass der Hund fast senkrecht nach oben guckt. Linker Fuß einen kurzen Schritt, rechter Fuß nach links um 90 Grad drehen und vor den linken Fuß stellen. Und nun kommts, in dem Moment, wo ich meinen Körper, bzw. die Schultern, nach lins drehe, ziehe ich mit der durchgesteckten Leine den Hund sanft nach rechts, gehe mit dem Lecker in der linken Hand ein wenig zurück, sodass Seven etwas rückwärts geht. Durch das Lenken mit dem Lecker und dem SANFTEN ZURECHTWEISEN mit der Leine und einer leichten Drehung meines Körpers müsste sich das Hinterteil automatisch nach rechts, also hin zu meinen Beinen bewegen ... und genau dann wird geclickt und sofort das Lecker gegeben. Selbst wenn du nicht mit dem Clicker arbeitest, musst du die Belohnung genau dann geben, nämlich wenn der rechte Fuß wie der obere Teil eines Ts vor dem linken steht und der Hund mit dem Hintern zu dir heranrückt.
Ich weiß, dass so eine Situation echt schwer zu beschreiben ist, besser bekomme ich es leider nicht hin. "Rearwork" ist hier in USA das A und O beim Obedience. Ein Haupttteil der Trockenübungen bestehen daraus. Fussstellung, Hund im Sitz, einen Schritt nach rechts, mit "get in" soll der Hund parallel bleibend nachhupfen (also nicht mit den Vorderpfoten ankommen und das Hinterteil nachziehen oder eine Bogen gehen). Drehungen um den Hund, wobei der Hund immer links bleibt und nur mit dem Hinterteil nachhüpft, während die Vorderpfoten fast im Stand bleiben.
Ich würde dir aber auf alle Fälle ein Obedience-Seminar bei einem guten Trainer, wenn möglich aus dem Ausland, wo man schon mehr Erfahrunge mit Obedience hat
, empfehlen.
Wenn du deine Übungen kurz hältst, viel mit Spiel lobst und nie übst, bis die Konzentration oder die Kraft nachlässt, machst du nichts falsch. Seven ist den ganzen Tag mit mir zusammen, wenn ich Käse und Clicker aus dem Kühlschrank nehme, dreht er förmlich durch. Ich halte die Trainingseinheiten auf ca. 15 - 20 Minuten. In der Hand halte ich abgezählt zehn Lecker, dann folgt erst mal ein Spiel, bevor weitere zehn Lecker kommen. In das Spiel bastle ich dann auch noch einige DogDancing-Einlagen ein.
Bisher hat Seven sein Interesse nicht verloren. Sollte ich merken, dass er unwilliger wird, würde ich nicht mehr täglich üben. Duke, meinem fast zweijährigen BC hat das jedenfalls nie geschadet.
Liebe Grüße
Mina