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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Fährtenende. welche Belohnung?
06. November 2001 20:31

Hallo,
.....wie signalisiere ich meiner Hündin dann, dass die Fährte zu Ende ist?
Ich nehme meinen Hund einfach mit dem freundlich gesprochenen Wort "Fertig" und sanftem Wegziehen aus der Fährte. Er möchte gerne weitersuchen und strebt wieder zur Spur, das lasse ich jedoch nicht zu und lobe ihn dann, spreche mit ihm usw., so merkt er: Aha, Aufgabe ist beendet, Frauchen zufrieden :-)

: Welche Leckerlis benutzt ihr da? Mein Bekannter ..... "Köber's Suchwunder"... trockenfutterähnlich, sollte aber für Hunde wohl sehr stark riechen.
Köbers Suchwunder-Leckerchen kenne ich nicht. Wenn sie aber stark riechen, rate ich eher davon ab. Der Hund soll sich ja langsam aber sicher auf Boden- und Individualgeruch prägen, das ist kaum möglich, solange der Leckerle-Geruch alles übertönt. Das absolute Endziel wäre ja eine Fährtensuche ohne ausgelegte Leckerchen (ausnahmsweise, z.B. an der Prüfung). Wir nehmen häufig "Hufu" oder "Domino", das ist so eine Art Billig-Frolic. Die Ringe lassen sich gut zerbrechen, wir Vierteln sie immer, sind feucht genug und halten sich relativ lange. Im Gegensatz zu Frolic konnten wir noch keine allergische Reaktion eines Hunde auf diese Leckerchen feststellen.
:
: ....: Wie am besten Gegenstände einüben? ...
Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Eine Erprobte davon wäre z.B.:Bereite dir Gegenstände aus verschiedenen Materialien vor (Leder, Kunstleder, Holz, Textil, Teppich, Socke usw.), die Größe sollte variieren. Nun nimmst du dir EIN Material als erstes Übungsziel vor, z.B. Teppich. Der Teppich nimmt deinen Geruch an, indem du ihn einige Zeit in der Hosentasche mitführst. Ist der Gegenstand verwittert (also geruchlich präpariert) dann beginnst du in einer ruhigen Minute mit deinem Hund das Verweisen. Zunächst befindet sich der Gegenstand noch in deiner Hand, jegliches Interesse des Hundes am Gegenstand clickst du. Also zuerst ein Anschauen des Gegenstandes, dann das Nähern an den Gegenstand, das Anstupsen mit der Nase, das Beriechen usw. - clicken und belohnen. Das ist ein Targettraining :-) . Du hältst den Gegenstand dann immer tiefer usw. bis der Gegenstand am Boden liegt. Durch die vorbereitenden Übungen wird der Hund nun höchstwahrscheinlich direkt zum Gegenstand streben und ihn anschnuppern. Einige Male clickst du ihn dafür. Relativ bald jedoch, erhöhst du deine Anforderungen. Beriechen genügt nicht mehr, um einen Click zu bekommen. Er wird nun einiges ausprobieren: Vielleicht läuft er wieder weg, er beisst in den Gegenstand, bellt, tapst mit der Pfote drauf u.v.m. - du ignorierst einfach alles und beobachtest aber genau, sobald dein Hund nur einen Ansatz in Richtung abliegen (bzw. absitzen, wenn er im Sitz verweisen soll), zeigt, Click und Belohnung. Und dann dieses Shaping einfach weiterspinnen. Normalerweise begreifen die Hunde sehr schnell, dass sie sich am Gegenstand ablegen sollen (bzw. absetzen). Führt dein Hund dies am Teppich-Gegenstand zuverlässig aus, dann wechselst du auf das nächste Material und verfährst genauso. Wenn du drei Materialen so eingeübt hast, dann kannst du auch mal die Materialien mischen und mehrere Gegenstände auslegen usw. Erst wenn du den Hund soweit trainiert hast, dass er zum Gegenstand hingeht, ihn beschnuppert und sich prompt ablegt (absetzt), würde ich auch Gegenstände auf der Fährtenspur verwenden. Da der Hund nun schon gelernt hat, was er tun soll, wenn er einen Gegenstand wahrnimmt, wird das Verweisen schließlich kein Problem sein. Legt er sich nicht sofort hin (evtl. Reizüberschattung mit der Fährtenspur), dann brauchst du ihn nur anzuhalten und abzuwarten, richtiges Verweisen dann clicken, belohnen und weitersuchen lassen (das Weitersuchen dürfen ist praktisch auch eine Belohnung).
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.....: Nur abhängig von Kondition & Konzentration oder auch mal früher aus der Fährte nehmen?
Warum meinst du auch mal früher? Gibt es einen bestimmten Grund dafür? Ist die Spur anfangs kurz, so fehlt dem Hund die Möglichkeit zur Wiederholung und zum Vergleich. Bevor er überhaupt begriffen hat, um was es geht, ist es auch schon wieder vorbei. Ziemlich frustrierend für den Hund.
:
..... dass ich eine so detaillierte Antwort erhalten habe,....
*g* Und erst machte ich mir ein schlechtes Gewissen, ob des ultralangen Mails.

..... dich auch weiter mit Anfängerfragen belästigen ;-)?
Ja klar. Um den Rahmen des Forums nicht zu sprengen, kannst du mich bei ausführlichen Detailfragen gerne auch privat anmailen. Wenn wir nicht zuweit auseinander wohnen, können wir auch einmal gemeinsam fährten gehen. Ich komme aus der Nähe von Pforzheim/Enzkreis.
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......Habe jetzt mit einer 2m-Leine begonnen damit ich möglichst dicht bei meiner Hündin bin ....
Das ist sinnvoll, wenn man die ersten Wochen/Monate recht dicht am Hund mitgeht, gerade wenn er an Schwierigkeiten wie Geländewechsel, Wege usw. kommt. Ich nehme von Anfang an seine "offizielle" Fährtenleine mit 10 Metern. Die Leine ist ja auch in gewissem Sinne ein auslösendes Signal. Allerdings halte ich die Leine ca bei 1,5 Metern, der Rest schleift einfach am Boden nach.
:
..... arbeite ich viel zu gerne mit meinem Hund und sehe ihn gerne Aufgaben "erarbeiten" und an ihnen wachsen!
Eine wunderbare Einstellung, "aktives Lernen dürfen" ist so viel schöner für uns und für den Hund. Leider können manche Hundebesitzer es nicht ertragen, wenn ein Hund eigenständig und aktiv die Aufgaben selbst erarbeitet.
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: ..... Buchtipp?
Es gibt nicht allzuviel gute Literatur über Fährtensuche. Ich erlebe relativ häufig sogar Seminare, bei denen die Referenten noch immer total überholte Ausbildungsmethoden anpreisen. Buchtipp habe ich leider nicht. Vielleicht kennt ein/e andere/r Mitleser/in ein empfehlenswertes Buch zum Thema?

Herzliche Grüße,
Dorothee


06. November 2001 21:51

Hallo!

Nach Rom führen ja bekanntlich viele Wege, jeder macht es anders.
Ich zum Beispiel habe noch nie "geschleppt".

Ich fange mit meinen Hunden in der Fährte an sobald sie ca. 12 Wochen sind und sich bei mir eingelebt haben.

Ich lege Futter aus, die erste Zeit recht viel, die Menge wird von Zeit zu Zeit reduziert. Ganz jedoch verschwindet das Futter nie von der Fährte. Zwischendurch liegen immer mal wieder Leckerlies auf der Fährte, es werden jedoch auch mal Fährten ohne Futter gelegt, aber dann bekommt der Hund am Ende etwas.

Schlecht kann die Methode nicht sein, meine Hunde haben immer V-SG gesucht.

Viel Erfolg wünsche ich Dir!

Gruß Sandra

07. November 2001 18:10

hmm,
aber da ist das problem das du sie immer bremst! denn wenn sie sich schon nur noch auf die fährte konzentriert kann es passieren, dass sie ein leckerlie überläuft! meine sucht nicht zu schnell und sucht die fährte auch sehr genau! aber sie überläuft die leckerlie trotzdem da sie ja nicht nach leckerlie sucht sondern der bodenverletzung folgt! und das sollte ja das ziel sein!
MFG anne


08. November 2001 07:31

: hmm,
: aber da ist das problem das du sie immer bremst! denn wenn sie sich schon nur noch auf die fährte konzentriert kann es passieren, dass sie ein leckerlie überläuft! meine sucht nicht zu schnell und sucht die fährte auch sehr genau! aber sie überläuft die leckerlie trotzdem da sie ja nicht nach leckerlie sucht sondern der bodenverletzung folgt! und das sollte ja das ziel sein!
: MFG anne
:

Hallo

Sicher ist das ein Bremsen.... Aber wenn sie ein Leckerli überlauft, hat sie ja auch den Fusstritt / Bodenverletzung nicht abgesucht, sonst hätte sie es ja gefunden.

Grüessli
Karin Exi / Rony




11. November 2001 17:03

: Wir nehmen häufig "Hufu" oder "Domino", das ist so eine Art Billig-Frolic. Die Ringe lassen sich gut zerbrechen, wir Vierteln sie immer, sind feucht genug und halten sich relativ lange.
Habe mir jetzt schnittfeste Hundewurst (Bello&Bella) besorgt, die meiner Meinung nach auch nicht sooo stark riecht, wie z.B. Pansen.

: Click und Belohnung. Und dann dieses Shaping einfach weiterspinnen. Normalerweise begreifen die Hunde sehr schnell, dass sie sich am Gegenstand ablegen sollen (bzw. absetzen).
Das ist ja eine super Methode! Kleine Verständnisfrage meinerseits noch dazu: soll ich auch auf der Fährte C&B einsetzen, wenn der Hund sofort den Gegenstand verweist?
Welche Position beim Verweisen ist die beste? Ich würde mich persönlich für das "Sitz" entscheiden.

: Ist die Spur anfangs kurz, so fehlt dem Hund die Möglichkeit zur Wiederholung und zum Vergleich. Bevor er überhaupt begriffen hat, um was es geht, ist es auch schon wieder vorbei. Ziemlich frustrierend für den Hund.
Okay, eingesehen!!! War an sich eine komische Frage von mir...

:Wenn wir nicht zuweit auseinander wohnen, können wir auch einmal gemeinsam fährten gehen. Ich komme aus der Nähe von Pforzheim/Enzkreis.
DANKE!!! Für das nette Angebot, aber daraus wird leider nichts, da ich in Schleswig-Holstein in Eutin genau zwischen Kiel und Lübeck wohne... also doch sehr weit entfernt von dir :-(((

: Fährtenleine mit 10 Metern. Die Leine ist ja auch in gewissem Sinne ein auslösendes Signal. Allerdings halte ich die Leine ca bei 1,5 Metern, der Rest schleift einfach am Boden nach.
Habe jetzt mit einer 5m-Leine weitergemacht, halte sie aber trotzdem noch bei 1,5 m, da Sita noch nicht sicher genug sucht. Auslösendes Signal ist neben der Leine bei meiner Hündin auch hauptsächlich das Anlegen des Fährtengeschirres und das "selbstgemachte" Fährtenschild, das an jedem Abgang steht.

: Es gibt nicht allzuviel gute Literatur über Fährtensuche. Ich erlebe relativ häufig sogar Seminare, bei denen die Referenten noch immer total überholte Ausbildungsmethoden anpreisen
Davon kann ich auch ein Lied singen! Zu schade! Aber bei uns wird z. T. von den "alten Hasen" Obedience auch als Schutzhundarbeit ohne Abteilung C angepriesen... nach dem Motto: "So etwas haben wir schon immer gemacht... das die erst jetzt auf so was kommen!"

Jetzt aber etwas neues: Habe in der Zwischenzeit schon 2 Fährten nach deiner Methode gelegt. Die erste Fährte war leider zu kurz (habe meine Hündin, die mit Feuereifer dabei war, wohl offensichtlich unterschätzt). Die 2. habe ich heute gelegt und sie wollte beide bis zum Ende suchen, trotz Schlenker und Kurven in der Fährte... sie hatte richtig Spaß dabei und hat sich durch das Fehlen des Pansens+Geruch nicht so irritieren lassen, wie ich erwartet hatte.
Nun meine Fragen: Sita überläuft noch viele Futterbrocken und lässt sich durch verharren auch nicht dazu bewegen ihn aufzunehmen. Hat sie einen sehr weit überlaufen, lasse ich sie auch nicht mehr zurück, obwohl sie es manchmal versucht, damit sie nicht anfängt sich auf der Fährte zu drehen/ rückwärts zu suchen. Wie bringe ich sie dazu jeden Brocken zu finden (ich glaube, sie hat durch die Schleppfährte noch etwas zu viel Trieb und Unruhe).
2. Problem: Sie lässt sich irritieren und oft kann ich erst im letzten Moment erkenn, dass sie die Fährte verlässt, verlassen will. Dann muss ich ihr den überlaufen Brocken zeigen und sie sucht normal weiter...
3. Frage: Wie lang machst du die Fährten??? Ich mache sie bisher immer zu kurz!

Vielen Dank für deine Hilfe!
Svenja

11. November 2001 19:52

Hallo Svenja,

..... soll ich auch auf der Fährte C&B einsetzen, wenn der Hund sofort den Gegenstand verweist?
Sobald die Gegenstände sicher verwiesen werden, kannst Du auch auf der Fährtenspur Gegenstände ablegen. Wichtig dabei halte ich, dass im unmittelbaren Bereich der Gegenstände kein Futter liegt. Es könnte sonst passieren, dass der Hund das Futter riecht und dorthin will und dadurch den Gegenstand überhaupt nicht mehr wahrnimmt (Reizüberschattung). Verweist der Hund dann (bzw. zeigt er zunächst auch nur den Ansatz eines Verweisens), Click und er darf weitersuchen (HF geht also anfangs noch nicht vor und wickelt das ganze "Programm" wie Gegenstand aufheben, Hochhalten, Einstecken, Warten, Wiederansatz usw. ab.) Die Belohnung nach dem Click ist also das "Weitersuchen dürfen" und hier kommt ja bald wieder ein Leckerle auf der Fährte. Dann weitershapen, bis der Hund sich vollständig ablegt (absetzt), du gehst vor zum Hund (sind ja nur ein, zwei Schritte), erst dann Click und Leckerle geben. Du formst also das Verhalten soweit, dass der Click für das Verweisen erst kommt, wenn du neben dem Hund stehst und dann immer so weiterverfahren und weiteres Abwarten formen, bis du nach dem Click einen korrekten Wiederansatz zeigen kannst. Ich mache folgendes bei meinem Hund: Der Hund verweist, ich gehe vor, hebe Gegenstand auf, halte ihn hoch, stecke ihn in die Tasche (der Hund liegt währenddessen erwartungsvoll ab). Dann lege ich ca 4-5 Leckerle direkt vor ihn in die Spur und zwar von weit (50cm) bis dicht zum Hund (10 cm), er darf dieses Leckerle aber nicht selbständig nehmen, sondern muss warten bis das Hörzeichen SUCH kommt und er im weiterfährten die Leckerchen aufnehmen darf.
Wenn nämlich nie direkt nach dem Gegenstand Leckerchen kommen, dann hat er keine Veranlassung direkt nach dem Wiederansatz schon intensiv zu suchen, liegen dort jedoch Leckerchen, kann Reizüberschattung (wir vor beschrieben) eintreten. Deshalb diese Lösung, dass ich nach dem Verweisen die erste Strecke wieder mit Leckerchen bestücke.


: Welche Position beim Verweisen ist die beste? Ich würde mich persönlich für das "Sitz" entscheiden.
Eine "beste" Verweisposition kann man sicher nicht pauschal benennen, üblich ist das Platz-Verweisen. Warum hältst Du Sitz für besser?
:
:..... ich in Schleswig-Holstein.....
Ja, das sind schon ein paar Kilometerchen. Schade.


..... "alten Hasen" Obedience auch als Schutzhundarbeit ohne Abteilung C angepriesen... nach dem Motto: "So etwas haben wir schon immer gemacht...
Wer so etwas meint, kann noch nie Obedience gesehen haben. Unterschiedlicher können die Vorführungen ja kaum sein, als eine Schutzhunde-Unterordnung zu Obedience.
:
.....Sita überläuft noch viele Futterbrocken
Wie schnell geht sie vorwärts? Das Tempo sollte eigentlich möglichst langsam sein, so ungefähr einen HF-Schritt pro Sekunde wäre für mich optimal. Lass sie doch einfach nicht weitergehen, bis sie das Leckerchen gefressen hat? Wenn ein Hund umdreht und sich ein Leckerchen (praktisch in der verkehrten Richtung stehend) doch noch holen will, ist das nicht schlimm. Das gibt sich in der Regel von alleine wieder.


:..... ich erst im letzten Moment erkenn, dass sie die Fährte verlässt, verlassen will. Dann muss ich ihr den überlaufen Brocken zeigen und sie sucht normal weiter...
Wie reagierst du dann, wenn sie die Fährte verlassen will? Um ihr den überlaufenen Brocken zu zeigen, musst du Sita ja erst einmal stoppen. Wie sieht das aus? Wir halten unsere Hunde eigentlich nur an, wenn sie von der Fährte abgehen wollen. Kein Wort, keine sonstige Hilfe usw. einfach sperren (anhalten) und erst wieder weiterlassen, wenn sie die richtige Spur verfolgen.

.... Wie lang machst du die Fährten???
Je nach Ausbildungsstand des Hundes, Anfänger so 100 Schritte, später schon mindestens 400 Schritte oder mehr. Wie gesagt: Der Hund sucht nicht bis zum Ende, sondern wird je nach Kondition/Konzentrationsvermögen entsprechend vorher aus der Fährte genommen (möglichst bevor er Konzentrationslücken zeigt). Die Fährte lieber deutlich länger legen, man entscheidet ja kurzfristig während der Arbeit, wann es genug sein soll.
Viele Grüße,
Dorothee