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Die Sache mit den Trieben

geschrieben von Claudia(YCH) 
Die Sache mit den Trieben
29. Januar 2002 09:15

Hallo zusammen,

mir ist immer noch nicht so ganz klar wann welcher Trieb angesprochen wird. Beutetrieb leuchtet mir so ziemlich ein. Der Hund möchte alle Objekte die Fluchttendenz zeigen fassen und festhalten.

Aber was ist nun der Unterschied zwischen Aggression und Wehrtrieb? Bisher dachte ich immer der Wehrtrieb wird nur angesprochen, wenn ein Hund keine Möglichkeit hat zu flüchten und zur Verteidigung den Weg nach vorne geht. Aber wann ist das denn schon der Fall? Doch nur wenn der Hund angebunden ist und nicht weg kann. Hier wird aber viel von Wehrtrieb im Schutzdienst gesprochen. Wann hat der Hund im Schutzdienst denn nicht die Möglichkeit zu flüchten? Irgendwie habe ich da ein Verständnisproblem.

Gruß Claudia


29. Januar 2002 10:19

Grüß Dich Claudia,

du sagst es sehr klar:

: Aber was ist nun der Unterschied zwischen Aggression und Wehrtrieb? Bisher dachte ich immer der Wehrtrieb wird nur angesprochen, wenn ein Hund keine Möglichkeit hat zu flüchten und zur Verteidigung den Weg nach vorne geht. Aber wann ist das denn schon der Fall? Doch nur wenn der Hund angebunden ist und nicht weg kann. Hier wird aber viel von Wehrtrieb im Schutzdienst gesprochen. Wann hat der Hund im Schutzdienst denn nicht die Möglichkeit zu flüchten? Irgendwie habe ich da ein Verständnisproblem.

Ich glaube nicht, dasss du das problem hast. Was die SchHler schlicht übersehen, ist die existenz von wehrhaftem Wild. Schon ein reh kann sich erheblich durch tritte wehren. Und ein dachs stellt den hund in den senkel und eine wildsau kann den hund schon mal ins jenseits befördern. Ein "jäger" muss halt immer die gratwanderung zwischen risiko (gegen wehrhhafte beute dagegen halten) und sicherheit (ablassen, dafür aber keine nahrung) ausführen. Deswegen ist die rudeljagd ja so ein gewinn wenn beutetiere groß und wehrhaft sind.
Der sogenannte "Wehrtrieb" ist schlicht ein teil des beuteverhaltens, nämlich dagegenhalten bei einer beute, die nicht gleich aufgibt.

tschüß Martin & Mirko


29. Januar 2002 10:26

Hallo Mirko,

: Der sogenannte "Wehrtrieb" ist schlicht ein teil des beuteverhaltens, nämlich dagegenhalten bei einer beute, die nicht gleich aufgibt.

Das war für mich bisher die beutemotivierte Aggression. Aber anscheinend meint jeder was anderes wenn er von Wehr- oder Aggressionsverhalten redet, deshalb meine Frage: Ist das was wir im Schutzdienst ansprechen, wirklich Wehrtrieb oder beutemotivierte Aggression, sprich dagegen halten?

Gruß Claudia

29. Januar 2002 10:29

Hallo Claudia,

das Probelm ist der Ausdruck "Wehrtrieb". Der ist eigentlich selten gemeint, wenn er verwendet wird, besser wäre der Begriff "Aggressionspotential". Wie Martin schon geschrieben hat, ist Aggression Bestandteil vieler Verhaltensweisen. Und auch wenn der Hund voll im Beutetrieb steht, ist immer Aggression mit im Spiel, Martin hat z.B. die Situation bei der Jagd (= Beutetrieb) auf wehrhaftes Wild beschrieben, da wird die beutebezogene Aggression angesprochen. Bei sehr beutetriebstarken Hunden kann man manchmal beobachten, daß in dem Moment, in dem sie nach dem Ball schnappen oder sich auf ihr Futter stürzen, sich für einen kurzen Moment die Haare an der Rutenwurzel aufstellen. Auch hier also "Aggression". Von "Wehrtrieb" zu sprechen wäre, auch wenn es oft gemacht wird, falsch.

Viele Grüße

Antje

29. Januar 2002 10:33

Hallo Antje,

ja so leuchtet mir die ganze Sache auch ein. Bloß P.H. sprach immer von einem Hund der mehr im Wehrbereich liegt oder einem Hund der mehr im Beutebereich liegt. Das hat mich dann doch etwas durcheinander gebracht.

Gruß Claudia

29. Januar 2002 10:38

Grüß Dich Claudia,

:Ist das was wir im Schutzdienst ansprechen, wirklich Wehrtrieb oder beutemotivierte Aggression, sprich dagegen halten?

1) hast du dir die antwort doch schon selber gegeben. Was liegt vor, wenn die beute sich als überlegen erweist?
2) der hund könnte ja der bedrohung, deren er sich erwehren muss, leicht von vornherein entgehen. Er greift die "beute" nicht an.
3) diese begriffe sind klassifizierungen, um tierverhalten in unsere aufgeräumte welt einzuordnen und um uns zu verständigen, welche situation gemeint ist.

So sehe ich es.

tschüß Martin & Mirko