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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Die Sache mit den Trieben
29. Januar 2002 11:16

Hi Claudia

Was ein Trieb ist, sind sich weder die Psychologen noch die Ethologen einig. Es ist zu einem umgangssprachlichen Begriff geworden, unter dem jeder etwas anderes versteht, eben weil es auch so unanschaulich ist. Ähnlich wie "Dominanz".

Der Begriff wurde eingeführt um eine hypothetische Kraft oder Energie zu beschreiben, von der man angenommen hat, dass sie nicht erlernt und hinsichtlich der Situation unspezifisch ist. Man hat angenommen, dass sie eine allgemeine physiologische Grundlage hat und auf keine bestimmte Art des Verhaltens ausgerichtet ist, jedoch das Verhalten von Tieren und Menschen aktiviert.

Es wurde dann richtig Mode, und jeder hatte sich sein Triebkonzept gebastelt. Es wurden Listen aufgestellt, ergänzt und reduziert. Aber viele Hypothesen, die von den Triebtheoretikern vorgeschlagen wruden, konnten nicht experimentell bestätigt werden. Die mechanistische Philosophie, die dem ursprünglichen Triebkonzept zugrunde lag, ist heute veraltet. Es stimmt schlicht nicht mit den Tatsachen überein, nicht mal in dem Fall der hungrigen Ratte, für den es als gültig bezeichnet wurde.

Also hängt euch doch nicht immer so an den Trieben auf...

Gruss
Jenny

29. Januar 2002 11:59

Hallo Claudia,

dann unterhalte Dich mal mit Hundesportlern aus der ehemaligen DDR. Die reden dann von "linksliegend" und "rechtsliegend". Ist nicht so einfach, alles auf einen richtigen Nenner zu bringen, sprachlich gesehen meine ich...

Viele Grüße

Antje

31. Januar 2002 08:52

: Der sogenannte "Wehrtrieb" ist schlicht ein teil des beuteverhaltens, nämlich dagegenhalten bei einer beute, die nicht gleich aufgibt.


Hi Martin,

"Wehrtrieb" ist für mich das, was das Wort aussagt: die (triebhafte, nicht willentliche) Bereitschaft, sich seiner Haut zu wehren, wenn diese bedroht wird. Dieser "Wehrtrieb" ist sogar bei den so befriedeten Menschen, die gleich zusammenzucken, wenn mal jemand "buh" macht, noch rudimentär vorhanden, bei Hunden je nach Rassen und wiederum nach Individuum mehr oder minder stark. Das ist eindeutig nicht auf die "Wehr" gegen physisch überlegene Jagdbeute beschränkt. Der "Wehrtrieb" des Hundes läßt sich selbstverständlich auch gegen Menschen aktivieren, aber ich glaube nicht, daß das im herkömmlichen Schutzdienst wirklich aktiviert wird, auch wenn P. H. hier immer diese Terminologie benutzt. Ein "Schutzhund", in dessen Gegenwart ich mit dem Schutzdiensthelfer (ohne Ärmel!) Scherze machen und sogar spielerisch herumrangeln kann, ist kein Wehrhund; für einen Wehrhund ist der Helfer der "Bad Guy", ohne Wenn und Aber. Der Hund kämpft im Schutzdienst aggressiv um die Beute, aber er steht nicht im Wehrtrieb; Ansätze davon kann man allerdings beim "Einärgern" junger Hunde sehen, aber auch dort wird sofort auf Beute kanalisiert.

Schöne Grüße, Attila

31. Januar 2002 10:35

Grüß Dich Attila,

: : Der sogenannte "Wehrtrieb" ist schlicht ein teil des beuteverhaltens, nämlich dagegenhalten bei einer beute, die nicht gleich aufgibt.

: "Wehrtrieb" ist für mich das, was das Wort aussagt: die (triebhafte, nicht willentliche) Bereitschaft, sich seiner Haut zu wehren, wenn diese bedroht wird.

Ein wehrhaftes wild ist durchaus eine bedrohung. Die wildsau hatten wir ja schon.

: Der Hund kämpft im Schutzdienst aggressiv um die Beute, aber er steht nicht im Wehrtrieb;

Kämpft er nur UM die beute oder kämpft er GEGEN die noch aktive beute? Woher wollen wir das wissen? Ich gebe dir selbstverständlich recht, dass aggression einen gemeinsamen kern hat, der sicher irgendwo biochemisch festzumachen ist. Und da aggression im wesentlichen ungerichtet ist (das kennen wir bei menschen sehr gut.), ist es auch ziemlich wurscht,wie man sie benennt.
Der bad guy stört gewaltig die szene und wird vertrieben. Insofern kann die motivation, die die aggression auslöst schon sehr verschieden sein. Im letzteren fall ist es das sicherheitsbedürfnis, wie ich meine. Bei der beute ist auslöser eher das bedürfnis, die schon so nahe befriedigung des "hungers" nicht aufzuschieben, vermute ich.

tschüß Martin & Mirko

P.S. An die leine kann man delfine erst nehmen, nachdem man ihnen mit "clickertraining" beigebracht hat, sich ein geschirr anlegen zu lassen.

31. Januar 2002 10:45

: "Wehrtrieb" ist für mich das, was das Wort aussagt: die (triebhafte, nicht willentliche) Bereitschaft, sich seiner Haut zu wehren, wenn diese bedroht wird. Dieser "Wehrtrieb" ist sogar bei den so befriedeten Menschen, die gleich zusammenzucken, wenn mal jemand "buh" macht, noch rudimentär vorhanden, bei Hunden je nach Rassen und wiederum nach Individuum mehr oder minder stark. Das ist eindeutig nicht auf die "Wehr" gegen physisch überlegene Jagdbeute beschränkt. Der "Wehrtrieb" des Hundes läßt sich selbstverständlich auch gegen Menschen aktivieren, aber ich glaube nicht, daß das im herkömmlichen Schutzdienst wirklich aktiviert wird, auch wenn P. H. hier immer diese Terminologie benutzt. Ein "Schutzhund", in dessen Gegenwart ich mit dem Schutzdiensthelfer (ohne Ärmel!) Scherze machen und sogar spielerisch herumrangeln kann, ist kein Wehrhund; für einen Wehrhund ist der Helfer der "Bad Guy", ohne Wenn und Aber. Der Hund kämpft im Schutzdienst aggressiv um die Beute, aber er steht nicht im Wehrtrieb; Ansätze davon kann man allerdings beim "Einärgern" junger Hunde sehen, aber auch dort wird sofort auf Beute kanalisiert.
:
: Schöne Grüße, Attila

Hallo

Durch die ganze Diskussion mit P.H. habe ich mich selbst mal bei jemandem erkundigt, der sehr bekannte in der Szene ist. Und hauptberuflich mit Hunden arbeitet.

Beim normalen Schutzdienst (Sporthund) wird der Wehr überhaupt nicht gewünscht. Sondern nur der Beutetrieb. Ein Hund der total auf seine Beute "spinnt", will die Beute und gibt auch nicht so schnell auf.

Deine Erklärung über den Wehrtrieb ist genau richtig. Noch einfacher kann man sagen. Man stellt den Hund in die Ecke (wo er nicht flüchten kann) und schüchtert ihn solange ein, bis er zubeisst (fällt also in den Wehrtrieb).

Leute die im Sport mit dem Wehr schaffen gibt es immer noch. Wird aber verpönt.

Grüessli
Karin, Exi und Rony


31. Januar 2002 11:12

Grüß Dich Karin,

: Man stellt den Hund in die Ecke (wo er nicht flüchten kann) und schüchtert ihn solange ein, bis er zubeisst (fällt also in den Wehrtrieb).

Und dann kann es geschehen, dass diese hunde beim anblick eines hetzarmes regelrecht durchdrehen und ihn wüst attackieren, egal, wo er gerade herumliegt.

tschüß Martin & Mirko