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Warum nur für Rassehunde?

geschrieben von Kaya(YCH) 
Warum nur für Rassehunde?
10. Februar 2002 05:39

Hallo!

Ich kam gerade über die Frage mit den Olympischen Spielen darauf, und möchte die Frage einfach mal weitergeben:

Woran liegt es eigentlich, daß die internationalen Prüfungen (Agility, Obedience, bei den anderen Sparten weiß ich es nicht) nur für Rassehunde sind? Zumal es ja auch "Rassehunde" mit den falschen Papieren gibt, die dann genausowenig teilnehmen dürfen wie "echte" Mischlinge.

Ist das eine alte Regelung, die halt beibehalten wird? Ist es eine politische Entscheidung von Verbänden? Warum gibt es dann keine entsprechenden Abteilungen für Mischlinge? Ich kann mir nicht vorstellen, daß es keine Mischlinge gibt, die gut genug wären, ich glaube aber auch nicht, daß die Rassehundeleute Angst haben müßten, plötzlich gar nicht mehr vorne auf dem Treppchen vertreten zu sein.

Mal ganz unabhängig von irgendwelchen Auswirkungen - im Prinzip finde ich so was ziemlich rassistisch.

Also, warum ist das so? Und was sagt Ihr dazu?

Grüße, Kaya

10. Februar 2002 06:53

Hallo Kaya

Ich denke, dass es daran liegt, dass eben Rassehundevereine diese Prüfungen usw. organisieren (d.h. sie kommen für die Kosten auf, stellen die freiwilligen Helfer usw.). Dass auch Mischlinge teilnehmen, liegt nicht unbedingt im Interesse eines Rassevereins. Vielleicht müsste es eben ein Mischlings-Verein geben, der die gleiche Arbeit etc. auf sich nimmt und Anlässe organisiert...?
Im Schlittenhundesport gibt es das zum Beispiel. Da gibt es "offene Vereine", wo an den Rennen wie auch an Europa- und Weltmeisterschaften alle geeigneten Hunde starten dürfen. Z.B. der amtierende Sprint-Weltmeister in der unlimitierten Klasse fährt mit Hunden, die eine Kreuzung zwischen Alaskan Husky und Vorstehhund sind.

Ich finde auch, dass bei Wettkämpfen der Beste gewinnen soll und nicht der "Edelste"... ;-)

Gruss
Tina + Flint

10. Februar 2002 07:08

Hallo Kaya,

vermutlich aus dem Grund, weil auf internationaler Ebene die grossen kynologischen Verbände die Organisatoren sind. Siehe Agility-WM, die wird ja von der FCI ausgerichtet. Warum sollte da ein Interesse da sein, den Wettkampf für Hunde ohne FCI-Logo auf der Ahnentafel zu öffnen.

Gruss Cindy

10. Februar 2002 08:15

Servus Cindy,
ich weiß ja nicht ganz genau, wer alles auf der Agility-WM teilnehmen darf, doch USA z.B. hat als Rassehundeverband den AKC, der jedoch nicht dem FCI unterstellt ist. Der AKC hat eigene Rassestandards, die sich zum Teil erheblich von denen des FCI unterscheiden. AKC und FCI haben jedoch einen Vertrag miteinander, nachdem man sich gegenseitig die Abstammungspapiere anerkennt, um frisches Blut in die Linien zu bringen.
In Amerika werden Agilityturniere nicht nur vom AKC veranstaltet. Auf denen des AKCs dürfen nur vom AKC anerkannte Rassehunde teilnehmen. Hunde, die einem Rassehund ähneln, jedoch keine Papiere haben, können eine ILP beantragen, mit der der Hund als Rassehund zu sportlichen Zwecken anerkannt wird. Es gibt jedoch noch vier andere Organisationen, bei zweien von diesen dürfen sehr wohl auch Mischlinge teilhaben. Allerdings hat jede dieser Organisationen ihr eigenes Punktesystem und eigene Regeln sowie Größengrenzen und Sprunghöhen sowie nationale Events. Also ein ganz großes Wirrwarr!
Ein Hund kann also der große Star beim USDAA-Agility sein, das meines Erachtens sehr viel anspruchsvoller ist als beim AKC oder in Deutschland, wird aber nie an der FCI-WM teilhaben können. Selbst nicht als Rassehund, denn es zählen ja nur die AKC-Ausscheidungen.
Klar? Mir auch nicht smiling smiley.
Mina

10. Februar 2002 08:21

Servus Kaya,
diese Frage kommt eigentlich nur auf, weil Deutschland so lieb ist und Mischlingen auf nationaler Ebene eine gleichberechtigte Chance gibt. Sie dich mal in den europäischen Nachbarsländern um, dort sieht es im Hundesport ganz schön reinrassig aus. In der Schweiz darfst du nur mit deinem ersten Hund, wenn er ein Mischling ist, Agility betreiben. Jeder nachfolgende Hund muss dann ein Rassehund sein. Solange Länder Teams in die FCI-WM schicken, in denen ausschließlich Rassehunde sein dürfen, die in einem bestimmten Verband gezüchtet wurden, muss man der Fairness wegen den anderen Ländern diesen Ausschluss auch aufzwingen. Wie fair das nun tatsächlich ist, nun, das ist Ansichtssache.
Mina

10. Februar 2002 12:25

Hallo Kaya

Ich kann mich nur anschliessen, was die andern Forumsteilnehmer schon gesagt haben. Die FCI vertritt nunmal die Rassehunde. So würde sie sich ja ins eigene Fleisch schneiden, wenn sie Mischlinge an von ihr organisierten Turnieren starten lassen würde. Ob das nun gerecht ist oder nicht, sei dahingestellt. Aber es ist das gute Recht der FCI so zu handeln.
Bei uns in der Schweiz wurden schon endlose Diskussionen bezüglich Startberechtigung von Mischlinshunden an Prüfungen gehalten. Geändert wurde nichts. Ergo nehme ich an, dass es den Mischlingshundehaltern nicht so wichtig ist, dass etwas geändert wird. Der nächste Hund muss halt dann Papiere haben...

mfg TRIsto