Hundesport & Freizeit mit Hund

Hallo Mina,

: ich weiß ja nicht ganz genau, wer alles auf der Agility-WM teilnehmen darf, doch USA z.B. hat als Rassehundeverband den AKC, der jedoch nicht dem FCI unterstellt ist.

Ja klar ist der AKC nicht in der FCI, aber, es ist auch kein Problem mit AKC-Papieren bei einer FCI-Ausstellung teilzunehmen. Da die FCI den AKC "anerkennt". Bleibt ihr ja nichts anderes übrig, der AKC ist um einiges grösser als die FCI. Ich schätze mal, das hängt alles zusammen.
Du schreibst ja selbst, dass nur die AKC-Ausscheidungen für die WM zählen, und nur Hunde mit AKC-papieren an den Ausscheidungen teilnehmen können.

er AKC hat eigene Rassestandards, die sich zum Teil erheblich von denen des FCI unterscheiden. AKC und FCI haben jedoch einen Vertrag miteinander, nachdem man sich gegenseitig die Abstammungspapiere anerkennt, um frisches Blut in die Linien zu bringen.

s.o. :-)

: Allerdings hat jede dieser Organisationen ihr eigenes Punktesystem und eigene Regeln sowie Größengrenzen und Sprunghöhen sowie nationale Events. Also ein ganz großes Wirrwarr!
: Klar? Mir auch nicht .

Nein, also mir ist da gar nichts klar. Aber, na ja, warum einfach wenn's auch kompliziert geht. :-)

Gruss Cindy

Hallo Mina!

Einen Teil habe ich gerade schon an TRIsto geschrieben. Was ich noch sagen will:

: diese Frage kommt eigentlich nur auf, weil Deutschland so lieb ist und Mischlingen auf nationaler Ebene eine gleichberechtigte Chance gibt. Sie dich mal in den europäischen Nachbarsländern um, dort sieht es im Hundesport ganz schön reinrassig aus. In der Schweiz darfst du nur mit deinem ersten Hund, wenn er ein Mischling ist, Agility betreiben. Jeder nachfolgende Hund muss dann ein Rassehund sein. Solange Länder Teams in die FCI-WM schicken, in denen ausschließlich Rassehunde sein dürfen, die in einem bestimmten Verband gezüchtet wurden,

: !!!muss man der Fairness wegen den anderen Ländern diesen Ausschluss auch aufzwingen.!!!

: Wie fair das nun tatsächlich ist, nun, das ist Ansichtssache.

Das würde ich aber auch sagen. Irgendwie wird hier der Gaul von hinten aufgezäumt. Eigentlich müßte man nicht "der Fairness wegen" den anderen Ländern das aufzwingen, sondern "der Fairness wegen" die Regelungen dieser Länder ändern. Oder schaffen wir alle olympischen Damendisziplinen wieder ab, weil es arabische Länder gibt, in denen Frauen öffentlich keinen Sport treiben dürfen?

Die deutschen nationalen Regelungen als "lieb" zu bezeichnen, ist fast schon sarkastisch. Okay, wir sind gnädig - die Frauen dürfen vor reinem Frauenpublikum in geschlossener Halle ihnen angemessene Sportarten (Tanz vielleicht?) ausüben.

Fairness ist für mich Gleichberechtigung für alle - und das betrifft nicht nur die Menschen!

Grüße, Kaya

Hallo TRIsto!

: Ich kann mich nur anschliessen, was die andern Forumsteilnehmer schon gesagt haben. Die FCI vertritt nunmal die Rassehunde. So würde sie sich ja ins eigene Fleisch schneiden, wenn sie Mischlinge an von ihr organisierten Turnieren starten lassen würde. Ob das nun gerecht ist oder nicht, sei dahingestellt. Aber es ist das gute Recht der FCI so zu handeln.

Genau das ist es, was ich nicht verstehe. Die FN bei den Reitern hat das "Problem" nämlich ganz einfach gelöst. Wer mit einem Pferd ohne Papiere auf Turniere will, muß es (gegen Gebühr) einmalig registrieren lassen, dabei bekommt es einen Brand / einen Chip und einen Paß. Danach ist es genauso startberechtigt wie jedes Rassepferd. Und es gibt nach wie vor Araber, Trakehner, Haflinger oder Shetties. Es hat nicht zur vollständigen Auflösung aller Rassen geführt.

Abgesehen davon ist ein Turniersieger nur dann wirklich Weltklasse, wenn man nicht einen Teil der Konkurrenten über solche Regelungen von der Teilnahme abhält. Schließlich hindert man ja auch nicht alle Schwarzafrikaner an der Olympiateilnahme, um "sich nicht ins eigene Fleisch zu schneiden", weil die ja vielleicht schneller laufen könnten.
Okay, das Beispiel hinkt ein wenig und ist auch stark übertrieben - aber die Richtung stimmt.

Das ist der zweite Punkt, warum ich die Hunde-Regelung nicht mag: der rassistische Aspekt. Wenn manche Hunde gleicher sind als die anderen, fällt mir immer Orwell ein - und da habe ich (gerade auch als Deutsche) ein Problem. Aber es ist schon richtig, solange die internationalen Regelungen so sind, wird sich in Deutschland da wohl auch so schnell nichts ändern. Und immerhin stehen nicht ganz unbeträchtliche finanzielle Interessen hinter solchen Regeln.

: Ergo nehme ich an, dass es den Mischlingshundehaltern nicht so wichtig ist, dass etwas geändert wird. Der nächste Hund muss halt dann Papiere haben...

Das ist vermutlich auch ein Grund, warum sich nichts ändert. Es gibt nun mal keine Mischlings-Lobby. Und wer auf Turniere will, nimmt beim nächsten Mal dann halt wirklich einen Rassehund. Ich finde es trotzdem schade.

Grüße, Kaya

Hi,

: Woran liegt es eigentlich, daß die internationalen Prüfungen (Agility, Obedience, bei den anderen Sparten weiß ich es nicht) nur für Rassehunde sind? Zumal es ja auch "Rassehunde" mit den falschen Papieren gibt, die dann genausowenig teilnehmen dürfen wie "echte" Mischlinge.

Ist das so? Na gut, dass ich mal noch nicht in Erwägung gezogen habe, mit meinen Hunden Hundesport zu betreiben. Hätt ich mich nur aufgeregt (wenn die meinen Hund überhaupt ausgebildet hätten ... ist ja n Mischling).

: Mal ganz unabhängig von irgendwelchen Auswirkungen - im Prinzip finde ich so was ziemlich rassistisch.

Ich allerdings auch. Was hat Hundesport mit Rassehundezucht zu tun? Da müsste doch auch die FCI in der Lage sein, das zu unterscheiden.

: Also, warum ist das so? Und was sagt Ihr dazu?

Ich bin sauer ;o)))).

Bis dann

Franziska

Servus Kaya,
wenn man auf der anderen Seite steht, ist es einfach, mit Steinen zu schmeißen.
Denke mal weiter zürück, wie und wo entstand Agility, kein Mischlingshundeverein hat den Sport gefördert. Es waren die großen nationalen und internationalen Verbände, die ihr Wissen, Können und vor allem ihre Möglichkeiten der Verbreitung und Publikation in diesen Sport gesteckt haben. Dass dann Länder wie Deutschland "ihre eigene Suppe" kochen mussten und auch den Mischlingen diesen Sport national zu ermöglichen, muss nicht unbedingt sofort alle bisherigen Regulierungen auf internationaler Ebene ändern. Doch solche "Außenseiter" werden vielleicht auf Dauer etwas ändern. In Italien gibt es schon eine Weltmeisterschaft in Agility für Mischlinge, ich glaube schon das zweite Jahr.
Änderungen, ob nun fair oder nicht, werden nicht von heute auf morgen geschmiedet. Außerdem denke bitte daran, dass in vielen Ländern ausschließlich Rassehundevereine den Sport fördern, also auch von daher die Arbeit, das Wissen und die Förderung kommen.
Mina

Hi Kaya und alle anderen,

nochmal eine Frage dazu:
Kann ich denn mit nem Mix in den Hundesportvereinen Hundesport betreiben und mit ihm an regionalen/nationalen Prüfungen teilnehmen?

Bis dann

Franziska