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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Warum nur für Rassehunde?
11. Februar 2002 06:00

Hallo Franziska,

: nochmal eine Frage dazu:
: Kann ich denn mit nem Mix in den Hundesportvereinen Hundesport betreiben und mit ihm an regionalen/nationalen Prüfungen teilnehmen?
:

Generell sind die ganz normalen Hundesportvereine für alle Hunde, egal ob Rasse oder Mix, "richtige" Papiere oder nicht. Die meisten Prüfungen kann auch ein Mix ablegen, soweit ich weiss, auch die VPGs und FH-Prüfungen. Die BH/BH(A) sowieso.
Im Turnierhundesport kannst Du an allen Wettkämpfen teilnehmen. Der THS ist eine so ziemlich rein deutschte Angelegenheit, die höchste Wettkampfart ist hier die Deutsche Meisterschaft. Ebenfalls für alle offen. Der THS wurde von Hundesportvereinen entwickelt, als Alternative für die VPGs, zu einem Zeitpunkt, wo Agility noch nicht mal "erfunden" war.
Obedience kannst Du zumindest in Deutschland mit einem Mix alle Prüfungen/Wettkämpfe laufen, ausser der höchsten Klasse, der Internationalen Klasse. Da sind nur FCI-Hunde zugelassen.
Agility kannst Du in Deutschland mit Mix bis einschliesslich DM laufen, die einzigen Wettkämpfe, die derzeit in D für Mixe nicht zugelassen sind, sind die WM-Quali-Läufe. Und letztendlich die FCI-WM.

Gruss Cindy

11. Februar 2002 06:21

Hallo Kaya,

: : Wie fair das nun tatsächlich ist, nun, das ist Ansichtssache.
:
: Das würde ich aber auch sagen. Irgendwie wird hier der Gaul von hinten aufgezäumt. Eigentlich müßte man nicht "der Fairness wegen" den anderen Ländern das aufzwingen, sondern "der Fairness wegen" die Regelungen dieser Länder ändern. Oder schaffen wir alle olympischen Damendisziplinen wieder ab, weil es arabische Länder gibt, in denen Frauen öffentlich keinen Sport treiben dürfen?
:

Dumme Frage mal, wo wurden die meisten Sportarten entwickelt, in arabischen Ländern?

Bzgl. Agility hat Mina recht. Die Idee entstand als Rahmenprogramm einer Ausstellung, wenn ich mich recht entsinne. Und danach wurde Agility erst mal von den Rassezuchtverbänden gefördert.
Hätte es die gleichen Anfänge, wie z.B der THS, der in D Jahre vor dem Agility entwickelt wurde, würde die Sache anders aussehen. Beim THS sind alle Hunde erlaubt, Mindestalter und Kennzeichnung (ist glaube ich auch Pflicht) vorausgesetzt. Entwickelt rein als Alternative für den SchH-Sport. Leider kam der THS nie über die deutschen Grenzen hinaus. Vermutlich auch aus dem Grund weil eben nur die deutschen Hundesportvereine dahinterstehen, und keine grossen Zuchtverbände diesen Sport fördern. Und seien wir ehrlich, wenn die grossen Verbände Agility nicht weltweit bekanntgemacht und gefördert hätten, wüssten vermutlich weit über 90% derjenigen, die heute mit ihrem Hund Agility machen, mit dem Wort noch nicht mal was anzufangen.

: Die deutschen nationalen Regelungen als "lieb" zu bezeichnen, ist fast schon sarkastisch. Okay, wir sind gnädig - die Frauen dürfen vor reinem Frauenpublikum in geschlossener Halle ihnen angemessene Sportarten (Tanz vielleicht?) ausüben.
:

Sag mal, was soll das? In der Schweiz z.B. darfst Du nur mit Mischling starten, wenn es dein erster Hund ist. In Italien, soweit ich das mitbekommen habe, darfst Du mit Mischlingen gar nicht starten.
Sei froh, dass es Länder gibt, die da bereits anders denken und zumindest in dem Bereich, wo sie die Regeln aufstellen können, für Gleichberechtigung sorgen. Und dass die Österreicher mit ihrer European Open nun versuchen, einen Wettbewerb auf die Beine zu stellen, der von vornherein für alle geöffnet ist.
So was braucht seine Zeit.
Was meinst Du, nur mal als Beispiel, wie lange die Pudelhalter in den USA gebraucht haben, bis ihre Hunde zu den Jagdleistungsprüfungen zugelassen wurden. Und das obwohl der Pudel eine weit ältere Jagdhunderasse ist, als z.B. die Retriever-Rassen, die für die gleiche jagdliche Verwendung gezüchtet wurden. Der letzte der Verbände in den USA hat erst Ende der 90er sein OK gegeben.

: Fairness ist für mich Gleichberechtigung für alle - und das betrifft nicht nur die Menschen!
:

Dann tu was dagegen. Engagiere Dich. Was meinst Du, wie lange Frauen gebraucht haben, um als Sportler genauso anerkannt zu werden, wie die Männer? Das ging auch nicht von heute auf morgen.

Gruss Cindy

11. Februar 2002 06:29

Hallo Kaya,

: Genau das ist es, was ich nicht verstehe. Die FN bei den Reitern hat das "Problem" nämlich ganz einfach gelöst. Wer mit einem Pferd ohne Papiere auf Turniere will, muß es (gegen Gebühr) einmalig registrieren lassen, dabei bekommt es einen Brand / einen Chip und einen Paß. Danach ist es genauso startberechtigt wie jedes Rassepferd. Und es gibt nach wie vor Araber, Trakehner, Haflinger oder Shetties. Es hat nicht zur vollständigen Auflösung aller Rassen geführt.
:

Diese Frage haben wir uns auch schon gestellt. Die Frage ist nur, wie kommt man an die FCI ran damit?

: Das ist der zweite Punkt, warum ich die Hunde-Regelung nicht mag: der rassistische Aspekt. Wenn manche Hunde gleicher sind als die anderen, fällt mir immer Orwell ein - und da habe ich (gerade auch als Deutsche) ein Problem. Aber es ist schon richtig, solange die internationalen Regelungen so sind, wird sich in Deutschland da wohl auch so schnell nichts ändern.

Moment, Du kannst in Deutschland alles starten, ausser den WM-Quali-Läufen. Was ja auch keinen Sinn ergibt. Denn auf die WM dürfen nun mal nur Hunde mit FCI-Papieren, und das liegt nicht an der deutschen Regelung, sondern an der FCI-Regelung. Und in Anbetracht der Tatsache, dass das deutsche Reglement für Mischlinge und Rassehunde ohne "richtige" Papiere immerhin bis auf diese Ausnahme die gleichen Möglichkeiten vorsieht, und dass es noch andere Länder gibt, wie z.B. Österreich, dafür sollte man erst mal froh sein. Und dann versuchen, ob man hier nicht ansetzen könnte.

Gruss Cindy

11. Februar 2002 06:52

Hallo Franziska und Kaya,

Cindy hat's schon geschrieben, mit einem Mischling oder Rassehund ohne Ahnentafel steht Euch in Deutschland in allen Hundesportsparten, die über die AZG betrieben werden (Turnierhundsport, Agility, VPG/ehemals SchH-Sport, Fährtenhundsport, Obedience), der Start von der einfachen Vereinsveranstaltung über Kreis- und Landesmeisterschaften bis hin zu den Deutschen Meisterschaften offen. Was viele nicht wissen, der größte Verband im VDH ist kein Rassehundezuchtverband, sondern der Deutsche Hundesportverband (= dhv) mit knapp 130.000 Mitgliedern, der mit Zucht und Ahnentafeln nix am Hut hat, sondern sich einzig und alleine um den Sport kümmert, egal mit welchem Hund. Daß nicht zuchtfähige Rassehunde und Mischlinge von der Teilnahme an den FCI-Weltmeisterschaften ausgeschlossen sind bedeutet also nicht, daß man sich mit diesen Hunden nicht anderweitig sportlich betätigen kann.

Viele Grüße

Antje

11. Februar 2002 07:59

Hallo Mina!

: wenn man auf der anderen Seite steht, ist es einfach, mit Steinen zu schmeißen.

Genau das würde ich eben nicht sagen. Ich würde mich mit einem Rassehund eher trauen, das offiziell anzusprechen. Als Mischlingsbesitzer bekommt man sonst sowieso nur so sinnvolle Ratschläge wie: "Kauf Dir halt nächstes Mal einen Rassehund!"
Mein Wunschtraum wäre eine internationale Siegerehrung, bei der der Gewinner das anspricht. Utopisch, okay - aber das wäre für mich Größe.

: Denke mal weiter zürück, wie und wo entstand Agility, kein Mischlingshundeverein hat den Sport gefördert. Es waren die großen nationalen und internationalen Verbände, die ihr Wissen, Können und vor allem ihre Möglichkeiten der Verbreitung und Publikation in diesen Sport gesteckt haben.

Jetzt muß ich Dir leider auch nochmal einen Satz von Antje zitieren: "Was viele nicht wissen, der größte Verband im VDH ist kein Rassehundezuchtverband, sondern der Deutsche Hundesportverband (= dhv) mit knapp 130.000 Mitgliedern, der mit Zucht und Ahnentafeln nix am Hut hat, sondern sich einzig und alleine um den Sport kümmert, egal mit welchem Hund." Ich denke mal nicht, daß Du behauptest, der dhv würde den Sport nicht fördern.

Dass dann Länder wie Deutschland "ihre eigene Suppe" kochen mussten und auch den Mischlingen diesen Sport national zu ermöglichen, muss nicht unbedingt sofort alle bisherigen Regulierungen auf internationaler Ebene ändern. Doch solche "Außenseiter" werden vielleicht auf Dauer etwas ändern. In Italien gibt es schon eine Weltmeisterschaft in Agility für Mischlinge, ich glaube schon das zweite Jahr.

Im Ernst? Na ja, vielleicht bin ich einfach zu ungeduldig. Ich komme halt von der Rettungshundearbeit, und da gibt es solche Regelungen meines Wissens nicht. Deshalb war ich ziemlich erstaunt, als ich in der nagelneuen Obedience-PO auf soetwas Altertümliches gestoßen bin.

Grüße, Kaya

11. Februar 2002 07:59

Hallo Cindy!

: Dumme Frage mal, wo wurden die meisten Sportarten entwickelt, in arabischen Ländern?

Dumme Gegenfrage: Wenn die Sportarten dort entwickelt worden wären, müßten wir dann alle olympischen Damendisziplinen wieder abschaffen?
Hm, ich hatte gehofft, daß mein Vergleich als solcher verstanden wird, auch wenn ich es nicht extra dazuschreibe. Daß sich die Situation nicht 1 : 1 entspricht, liegt in der Natur eines Vergleiches.

: Bzgl. Agility hat Mina recht. Die Idee entstand als Rahmenprogramm einer Ausstellung, wenn ich mich recht entsinne. Und danach wurde Agility erst mal von den Rassezuchtverbänden gefördert.

Meines Wissens ist der VDH da aber auch nicht ganz unbeteiligt gewesen oder?

: Und seien wir ehrlich, wenn die grossen Verbände Agility nicht weltweit bekanntgemacht und gefördert hätten, wüssten vermutlich weit über 90% derjenigen, die heute mit ihrem Hund Agility machen, mit dem Wort noch nicht mal was anzufangen.

Schön. Und was beweist das jetzt? Das ist genau der Aspekt von Kommerzialismus, den ich so schade finde, weil er eigentlich beim Umgang mit Lebewesen (und das ist Züchten ja nun auch) nicht im Vordergrund stehen sollte. Ich meine, Snowboarden ist auch noch nicht so alt, aber die "Erfinder" und diejenigen, die es bekanntgemacht haben, lassen trotzdem alle anderen fahren, oder? (Achtung, das war wieder ein Vergleich.)

: Sag mal, was soll das? In der Schweiz z.B. darfst Du nur mit Mischling starten, wenn es dein erster Hund ist. In Italien, soweit ich das mitbekommen habe, darfst Du mit Mischlingen gar nicht starten.

Wenn es anderswo noch schlimmer ist, macht das die Situation hier nicht besser. Man ist vielleicht mit weniger zufrieden, aber das Ziel ändert sich nicht. Übrigens hab ich mich gerade aufklären lassen, daß es in Italien Mischlingsmeisterschaften gibt. Zwar eine Art Apartheit, aber anscheinend auch ein "Lösungsansatz". Naiv wie ich bin (und wenn ich mal nicht an Geld denke), verstehe ich einfach nicht, was einen Hund anders macht, nur weil er im "richtigen" Verein geboren ist.

: Sei froh, dass es Länder gibt, die da bereits anders denken und zumindest in dem Bereich, wo sie die Regeln aufstellen können, für Gleichberechtigung sorgen. Und dass die Österreicher mit ihrer European Open nun versuchen, einen Wettbewerb auf die Beine zu stellen, der von vornherein für alle geöffnet ist.

Das finde ich auch ganz toll!

: So was braucht seine Zeit.

Da hast Du vermutlich (leider) Recht.

: Was meinst Du, nur mal als Beispiel, wie lange die Pudelhalter in den USA gebraucht haben, bis ihre Hunde zu den Jagdleistungsprüfungen zugelassen wurden. Und das obwohl der Pudel eine weit ältere Jagdhunderasse ist, als z.B. die Retriever-Rassen, die für die gleiche jagdliche Verwendung gezüchtet wurden. Der letzte der Verbände in den USA hat erst Ende der 90er sein OK gegeben.

Trotzdem waren die Pudelhalter wohl nicht zufrieden, als sie dann mal von einem Verband gnädig anerkannt wurden, oder? Natürlich muß man sehen, wenn es schrittweise in die richtige Richtung geht. Ich war nur so erstaunt, in der eben erst gemachten Obedience-PO so etwas zu finden. Da hätte ich einfach nicht damit gerechnet.

: : Fairness ist für mich Gleichberechtigung für alle - und das betrifft nicht nur die Menschen!

: Dann tu was dagegen. Engagiere Dich. Was meinst Du, wie lange Frauen gebraucht haben, um als Sportler genauso anerkannt zu werden, wie die Männer? Das ging auch nicht von heute auf morgen.

Mach ich ja gerade. Ich vertrete meine Meinung. Leider sitze ich nicht in der FCI, deshalb werden die mein Ansinnen wohl kaum mitbekommen. Vielleicht muß ich mir doch noch einen Rassehund anschaffen, damit ich an der Quelle schürfen kann. Einen eigenen Verein zu gründen, dazu fehlt mir beim besten Willen die Zeit. Aber wenn einer einen "Verein der Mischlinge Deutschland e. V." gründet, wäre ich dabei.

Grüße, Kaya