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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Warum nur für Rassehunde?
11. Februar 2002 07:59

Hallo Cindy!

: Diese Frage haben wir uns auch schon gestellt. Die Frage ist nur, wie kommt man an die FCI ran damit?

Genau. Da wäre eine organisierte Mischlingslobby sicher nicht schlecht. Aber für einen besseren Weg würde ich Überzeugungsarbeit innerhalb der FCI halten - und das wäre etwas, was die entsprechenden Mitgliedsvereine machen müßten. Ich kopiere hier mal kurz eine Satz von Antje: "Was viele nicht wissen, der größte Verband im VDH ist kein Rassehundezuchtverband, sondern der Deutsche Hundesportverband (= dhv) mit knapp 130.000 Mitgliedern, der mit Zucht und Ahnentafeln nix am Hut hat, sondern sich einzig und alleine um den Sport kümmert, egal mit welchem Hund."

Ist der VDH nicht in der FCI? Arbeitet man da in die Richtung oder nicht? Das wäre es, was mich interessieren würde.

: Moment, Du kannst in Deutschland alles starten, ausser den WM-Quali-Läufen. Was ja auch keinen Sinn ergibt. Denn auf die WM dürfen nun mal nur Hunde mit FCI-Papieren, und das liegt nicht an der deutschen Regelung, sondern an der FCI-Regelung. Und in Anbetracht der Tatsache, dass das deutsche Reglement für Mischlinge und Rassehunde ohne "richtige" Papiere immerhin bis auf diese Ausnahme die gleichen Möglichkeiten vorsieht, und dass es noch andere Länder gibt, wie z.B. Österreich, dafür sollte man erst mal froh sein. Und dann versuchen, ob man hier nicht ansetzen könnte.

Das Argument, daß es anderswo noch schlimmer ist, finde ich nicht besonders gut. Das macht die Sache nämlich nicht besser. Aber vielleicht habe ich die Obedience-Ordnung ja auch falsch verstanden. Ich dachte, man dürfe mit Mischling nur in den beiden unteren Klassen starten. In meiner PO-Kopie steht unter Zulassungsbedingungen für die Klasse 3, daß der Hund in einem von der FCI anerkannten Stammbuch registriert sein muß. Also gilt das nur bei den internationalen Prüfungen und nicht bei den nationalen, solange es keine Qualis sind?

Was mich halt so geschockt hat, ist, daß bei einer Sportart, die eben noch nicht so alt ist, so eine Regelung dabei ist. Ich war total erstaunt, weil ich das eigentlich eher bei Schutzdienst oder so erwartet hätte - von wegen Tradition und so. Gerade Agility und Obedience werden ja als Sport für jedermann und jederhund propagiert. Ich hätte einfach nicht erwartet, daß so eine mittelalterliche Regelung in eine neue PO kommt.

Gruß, Kaya


11. Februar 2002 08:02

Hallo Kaya
:
: Genau das ist es, was ich nicht verstehe. Die FN bei den Reitern hat das "Problem" nämlich ganz einfach gelöst. Wer mit einem Pferd ohne Papiere auf Turniere will, muß es (gegen Gebühr) einmalig registrieren lassen, dabei bekommt es einen Brand / einen Chip und einen Paß. Danach ist es genauso startberechtigt wie jedes Rassepferd. Und es gibt nach wie vor Araber, Trakehner, Haflinger oder Shetties. Es hat nicht zur vollständigen Auflösung aller Rassen geführt.

Im Grundsatz geht es ja nicht darum, dass diese Hunde nicht registriert sind, sondern, dass sie nicht reinrassig sind. Die Registrierung wäre ja ansich ein Leichtes. Die FCI oder auch die meisten Züchter haben grundsätzlich sicher nicht Angst, dass ihre Rassen aussterben. Doch ich sehe da ein anderes Problem. Schau dir mal die Spaltung im Schlittenhundesport an. Die Musher, die mit Alaskan Huskies starten sagen bereits , dass mit den reinrssigen Siberians nicht mehr viel anzufangen sei, weil sie überzüchtet seien. Es wäre auch in Agility nicht anders, sobald keine Beschränkung mehr für Mischlinge bestehen würde, würde man versuchen, den perfekten Agility-Hund zu züchten. Vielleicht eine Mischung zwischen den wendigen Borders und den Belgischen Schäfern mit ihrer eher besseren Sprungtechnik. So weit so gut, es würde ja nichts dagegen sprechen, weil ja diese Hunde auch gezielt gezüchtet wurden, doch was passiert mit den reinen Rassen? Die Sporthündeler werden sich nicht mehr für sie interessieren und die Arbeitsrassen würden als Familienhunde und Ausstellungshunde verkümmern... Klar, das ist jetzt eine eher übertriebene Vorstellung, aber in diese Richtung wird es gehen.


: Abgesehen davon ist ein Turniersieger nur dann wirklich Weltklasse, wenn man nicht einen Teil der Konkurrenten über solche Regelungen von der Teilnahme abhält.
Da hast du natürlich recht. Wobei es gerade im Agility-Sport wenige Mischlinge gibt, die wirklich Weltklasse-Niveau haben (ich will da nichts gegen die Mischlinge gesagt haben!!), sprich an grossen Meisterschaften wirklich den Borders den Rang ablaufen würden .
:
: Das ist der zweite Punkt, warum ich die Hunde-Regelung nicht mag: der rassistische Aspekt.

Ist es wirklich rassistisch? Oder ist es nicht eher zum Wohl der Hunde, dass die FCI so strikte nur Rassehunde unterstützt? Ich weiss, hier könnte man jetzt eine endlose Diskussion darüber starten, was nun "besser" sei, Rassehund oder der Mischling...
:
: Das ist vermutlich auch ein Grund, warum sich nichts ändert. Es gibt nun mal keine Mischlings-Lobby. Und wer auf Turniere will, nimmt beim nächsten Mal dann halt wirklich einen Rassehund. Ich finde es trotzdem schade.

Genau so ist es! Und damit hat die FCI ihr Ziel erreichtwinking smiley

Liebe Grüsse TRIsto


11. Februar 2002 08:06

Hallo Franziska
:
: Ich allerdings auch. Was hat Hundesport mit Rassehundezucht zu tun? Da müsste doch auch die FCI in der Lage sein, das zu unterscheiden.

Mehr als du meinst! Oder was denkst du, woher wir Hundesportler unsere Hunde haben? Natürlich vom Züchter und meist von den Züchtern, die gezielt auf Leistung züchten...

mfg TRIsto



11. Februar 2002 08:36

Hallo TRIsto!

: Die Sporthündeler werden sich nicht mehr für sie interessieren und die Arbeitsrassen würden als Familienhunde und Ausstellungshunde verkümmern... Klar, das ist jetzt eine eher übertriebene Vorstellung, aber in diese Richtung wird es gehen.

Ich denke auch, daß es nicht ganz so gravierende Auswirkungen haben würde. Außerdem: Den Pudel als ehemalige Jagdhundrasse hat die FCI trotzdem nicht vor dem "Verkümmern" als Familien- und Ausstellungshund bewahren können. Von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Viel wichtiger aber ist doch, daß alle unsere heutigen Hunderassen Züchtungen des Menschen sind, die entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen geschaffen wurden. Warum also der verzweifelte Versuch, plötzlich einen Status Quo zu schaffen? Die wenigsten Besitzer von wirklichen Arbeitshunden (Schäfer zum Beispiel) schauen primär auf die Papiere, wenn sie Hunde züchten. Es sei denn, sie brauchen sie nicht selber, sondern wollen sie verkaufen.

: : Abgesehen davon ist ein Turniersieger nur dann wirklich Weltklasse, wenn man nicht einen Teil der Konkurrenten über solche Regelungen von der Teilnahme abhält.
: Da hast du natürlich recht. Wobei es gerade im Agility-Sport wenige Mischlinge gibt, die wirklich Weltklasse-Niveau haben (ich will da nichts gegen die Mischlinge gesagt haben!!), sprich an grossen Meisterschaften wirklich den Borders den Rang ablaufen würden .

Das kann natürlich auch daran liegen, daß diejenigen, die wirklich so intensiv Sport treiben wollen, sich halt auch keinen Mischling kaufen, oder? Ist aber egal, spätestens beim Obedience ist es wirklich Wurst, ob der Hund nun "von" heißt oder nicht, was die Chance betrifft, vorne dabei zu sein.

: Ist es wirklich rassistisch? Oder ist es nicht eher zum Wohl der Hunde, dass die FCI so strikte nur Rassehunde unterstützt? Ich weiss, hier könnte man jetzt eine endlose Diskussion darüber starten, was nun "besser" sei, Rassehund oder der Mischling...

Genau die Diskussion muß man meiner Meinung nach nicht führen. Es gibt nämlich beides, Rassehund und Mischling. Da muß keiner besser sein und ist auch keiner besser. Es gibt sie beide, und daran wird auch die FCI nie etwas ändern können. Zumal nicht wenige Mischlinge das Produkt von Rassehunden sind, deren Besitzer nicht aufpassen konnten oder wollten.

Grüße, Kaya


11. Februar 2002 08:30

Hallo Kaya,

: ... Leider sitze ich nicht in der FCI, deshalb werden die mein Ansinnen
: wohl kaum mitbekommen.

Warum nicht? Keiner hindert Dich daran, über den VDH auch ein Mitglied der FCI zu werden.


: Vielleicht muß ich mir doch noch einen Rassehund anschaffen, damit ich
: an der Quelle schürfen kann. Einen eigenen Verein zu gründen, dazu
: fehlt mir beim besten Willen die Zeit. Aber wenn einer einen "Verein
: der Mischlinge Deutschland e. V." gründet, wäre ich dabei.

Warum investierst Du Deine verfügbare Zeit und Energie dann nicht beim dhv? Der bringt regelmäßig Anträge, daß auch Mischlinge und nicht zuchtfähige Rassehunde auf den FCI-Weltmeristerschaften starten dürfen, über den VDH bei der FCI ein. In Bezug auf die FH-WM sind ähnliche Anträge meines Wissens bisher auch aus der Schweiz gekommen. Daß die anderen der FCI angehörenden Nationen bisher dagegen gestimmt haben bedeutet ja nicht, daß solche Anträge nicht irgendwann durchkommen. Steter Tropfen höhlt den Stein... Es braucht aber innerhalb des dhv's immer wieder Leute, die es selbst betrifft (also Halter von Mischlingen und Rassehunden ohne Ahnentafel/Zuchtzulassung) und die diese Anträge stellen und durchboxen durch die diversen Gremien bis hin zur FCI, damit dort überhaupt darüber abgestimmt werden kann. Aber mit fast 130.000 Mitgliedern im Rücken läßt sich bestimmt besser boxen als mit einem neugegründeten Verein, der nur wenige Mitglieder hat...

Viele Grüße

Antje

11. Februar 2002 08:44

Hallo Antje!

: Warum nicht? Keiner hindert Dich daran, über den VDH auch ein Mitglied der FCI zu werden.

Bin ich schon - aber halt noch in der untersten Riege.

: Warum investierst Du Deine verfügbare Zeit und Energie dann nicht beim dhv? Der bringt regelmäßig Anträge, daß auch Mischlinge und nicht zuchtfähige Rassehunde auf den FCI-Weltmeristerschaften starten dürfen, über den VDH bei der FCI ein.

Echt? Das wußte ich nicht.

: Steter Tropfen höhlt den Stein... Es braucht aber innerhalb des dhv's immer wieder Leute, die es selbst betrifft (also Halter von Mischlingen und Rassehunden ohne Ahnentafel/Zuchtzulassung) und die diese Anträge stellen und durchboxen durch die diversen Gremien bis hin zur FCI, damit dort überhaupt darüber abgestimmt werden kann. Aber mit fast 130.000 Mitgliedern im Rücken läßt sich bestimmt besser boxen als mit einem neugegründeten Verein, der nur wenige Mitglieder hat...

Da hast Du natürlich recht. Wie gesagt, bei den Rettungshunden wußte ich gar nicht, daß es so etwas gibt, und erst über das Obedience bin ich jetzt darüber gestolpert. Im Moment durchschaue ich die Verhältnisse da wohl noch nicht gut genug. Aber es ist auf jeden Fall gut zu wissen, wo man anfangen muß mit der Suche.

Gruß, Kaya