Hier habe ich was schönes gefunden
Gruss
Robi
LE RING
(Eine Liebeserklärung)
Der Ring ist oft fälschlich auf Grund seiner Angriffsübungen als gewalttätig beschrieben worden. In Wirklichkeit ist es eine
wunderbare, technische, auf Vervollkommnung ausgerichtete Übung,
die dem Publikum gefällt. Mehr als jede anderen Hundeausbildung
ist der Ring die Eliteübung per excellence, die zum Ruhm führen kann. Gibt es nicht diesbezüglich schon lebende Legenden? Und das Publikum täuscht sich nicht! Das Ringpublikum versteht das Schöne zu sehen, Beifall zu spenden, wenn Technik an Perfektion grenzt oder Perfektion erreicht ist. Das Publikum zeigt auch Mitgefühl. Wenn der
Hund, einige Zehntelsekunden zu spät kommandiert, beim gesperrten Angriff beisst, wenn er vergisst, seinen Besitzer zu
verteidigen, oder sich weigert, nach vorn zu schnellen, geht ein
Raunen durch die Tribünen.
Die Ringbewunderer sind Kenner, die sich begeistern können; bei einer perfekten technischen Übung explodieren, die
Konkurrenten mit großem Beifall anfeuern, in einem Stadion, wo die Stimmung manchmal mit der eines Fußballendspiels verglichen werden kann.
Und so ist auch der Charme dieser Übung: Übertrieben, manchmal maßlos. Aber das Maßlose gehört bestimmt zu dieser
Sportart, die auf Grund ihres erstaunlichen technischen Charakters nichts verzeiht.
Hier geht alles bis fast über das Mögliche, angefangen bei der Perfektion an sich!
Wer diese Übung praktiziert, sucht Spitzenleistung.
Der Ring ist die Kunst, Wind zu säen, Sturm zu ernten und die Gewaltelemente jederzeit zu beruhigen.
Denn der Hund ist vor allem ein Hund, der das Gehorchen gelernt hat:
bis zum Extremen, mit seiner anhaltenden Beißlust.
Frontalangriff oder gesperrter Angriff, darum geht es.
Der Hund ist in der Lage, maßlos, mutig, scharf, angriffslustig und entscheidend zu sein, und einen Augenblick später, in
derselben Bewegung, weniger als 1 m vor dem Ziel, einige Hundertstelsekunden vor dem Aufschlag, auf dem Höhepunkt
seiner Motivation, verhält er, bleibt stehen, zerschlagen in seinem Elan.
Das Bewundernswerte beim Ring liegt bei der Nebeneinanderstellung dieser beiden Bilder. Zum einen beisst er kräftig zu,
und zum anderen befiehlt man ihm, sofort aufzuhören.
Der Ringhund liebt die Herausforderung. Er muss kräftig, schnell, willig, sportlich, entscheidend, mutig sein, aber auch
streng, ausgeglichen und in der Lage sein, sich zu kontrollieren und im Bruchteil einer Sekunde zu reagieren. Bei dieser
methodischen Übung , die manchmal bis zum Äußersten streng ist, fast militärisch, hat jedes Detail seine Wichtigkeit. Daher
auch die strenge, konzentrierte Haltung seiner Besitzer, wie beim Strammstehen. Denn man muss zugestehen: "Die Regeln
sind unerbittlich!" Die kleinste Geste, das kleinste Signal kann als zusätzlicher Befehl interpretiert werden und alle Punkte kosten.
Die Spielregeln sind wie ein Korsett.
Übersetzt aus dem franz.
Volker Riedel
[
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