Hi Georg,
tut mir leid - aber wenn jemand einem Ratsuchenden den Tip gibt, im HundeSPORT mit Erschrecken, Anbrüllen und Niederdrücken den Hund auszubilden, dann geht mir allerdings die Hutschnur hoch! Frage: warum betreibt man Hundesport? Ich jedenfalls - und mit dieser Einstellung stehe ich wahrhaftig nicht alleine da - mache dies, weil ich meinen HUNDEN einen Gefallen tun möchte, da ich der festen Überzeugung bin, dass jeder gesunde Hund (übrigens egal welcher Rasse) körperlich und auch geistig beschäftigt werden möchte. Wie kann ich dann dem Hund die Freude an der Arbeit verderben, indem ich ihn anbrülle oder erschrecke? Das erinnert mich fatal an gewisse Srpingreiter, die ein korrektes Überwinden der Hindernisse mittels Barren erreichen wollen...
Anbrüllen, Niederdrücken etc. finden immer dann statt, wenn es in Wirklichkeit darum geht, dass der HALTER seinen Ehrgeiz befriedigen will, der Hund ist dann nur noch Mittel zum Zweck - nicht Sportkamerad, sondern Sportgerät!
Übrigens: als ich vor weit über 30 Jahren mit meinem ersten eigenen DSH mit Hundesport begann, war das erste, was mir der Ausbilder - seines Zeichens Diensthundeführer! - sagte: "Wer brüllt, hat immer Unrecht!" Auf lange Jahre hin gesehen war dieser Platz der einzige, auf dem ein leiser Umgangston herrschte - wo immer ich auch sonst hinkam, wurde gebrüllt, als ob alle Hunde schwerhörig wären. Erst vor einigen Jahren haben wir einen Platz und eine Ausbilderin gefunden, die wieder mit Ruhe arbeitet - und sowohl ihre eigenen Hunde als auch alle, die dort trainieren, kommen ulkigerweise mit ruhigen Kommandos wunderbar zurecht. Meinst Du ernsthaft, dass per Zufall dort ausschließlich Sensibelchen sind?
Ich selber kann für mich nur sagen, dass ich wahrlich auch kein Engel bin - auch mir passiert es immer mal wieder, dass ich ungeduldig werde und in Folge dessen mal etwas lauter gegenüber meinen Hunden. Aber im Gegensatz zu Dir bin ich mir bewußt, dass dieses Verhalten FALSCH ist und ich arbeite daran, dass es mir immer seltener passiert!
Konsequenz ist eine Sache - Anbrüllen eine ganz andere. Ein dominanter Hund zeichnet sich durch RUHE und SOUVERENITÄT aus - um in den Augen eines Hundes ein dominanter Rudelführer zu sein, sollte man sich tunlichst bemühen, ebenso aufzutreten. Brüllen jedoch ist ein Zeichen von Schwäche, und das kann ein Hund sehr gut erkennen. Nur ein WENIG dominanter Hund wird sich davon einschüchtern lassen - ein dominanter Hund NIEMALS!
Inge