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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Wie mit Ferntrainer die Kontaktzonen?
26. März 2002 20:20

Hallo Inge,

: Dennoch bleibt eines gleich: der "rasende Hund" muss zunächst lernen, auf der K-Zone abzubremsen
: Meine Hunde beherrschen das STEH (genauso wie Sitz oder Platz) auch auf Entfernung (gehört ja wohl zur normalen UO dazu!), somit muss ich nicht unbedingt auf gleicher Höhe wie sie sein, um sie abzubremsen.

Ich kann nicht glauben, daß Du das STEH bei einem Hund, der wie bekloppt über die Zone prescht, abspringt und nicht das geringste auf dem Steg abbremst, mit einem ruhigen (!) STEH Kommando stoppen kannst. Würdest Du am Anfang nicht ganz automatisch ein lautes, scharfes STEH-KOMMANDO geben?
Das kann ich einfach nicht glauben....

26. März 2002 20:51

Hallo Inge,

: aber wenn jemand einem Ratsuchenden den Tip gibt, im HundeSPORT mit Erschrecken, Anbrüllen und Niederdrücken den Hund auszubilden, dann geht mir allerdings die Hutschnur hoch!

Das habe ich nicht gesagt. In der Grundausbildung arbeite ich nicht mit Erschrecken und Anbrüllen. Wenn man die Zonen von Anfang an richtig trainiert, sind diese Mittel völlig überflüssig und bei meinem Hund mußte ich noch nie derart eingreifen.
So wie es Manfred schildert, hat er vieles versucht, sein Hund reagiert offenbar gar nicht. Dass er die Zone falsch (vielleicht gar nicht) eintrainiert hat, liegt doch auf der Hand. Sein Hund muß schon mächtig versaut worden sein, sonst würde er wohl nicht das Teletakt einsetzen wollen. Um dem Hund erst einmal beizubringen, überhaupt zu warten, würde ich mit Erschrecken und harten Kommandos arbeiten. "Hart" heißt hier laut und deutlich. Notfalls, wenn auch das zu keiner Reaktion führt, würde ich ihn auch anschreien. (ich gebe das hier zu, und ich wette, daß es die meisten hier genauso ganz automatisch machen würden, nur schickt es sich nicht und kommt im Publikum nicht gut an !)

: Frage: warum betreibt man Hundesport? Ich jedenfalls - und mit dieser Einstellung stehe ich wahrhaftig nicht alleine da - mache dies, weil ich meinen HUNDEN einen Gefallen tun möchte, da ich der festen Überzeugung bin, dass jeder gesunde Hund (übrigens egal welcher Rasse) körperlich und auch geistig beschäftigt werden möchte.

Das sehe ich auch genauso. Ich trainiere auch nicht mit dem Ziel auf Erfolge bei Turnieren, sondern ich möchte harmonische, runde Läufe und DAS geht auch mit Berner-sennen. Ich finde es auch traurig, daß der Erfolg im Hundesport bei der Anschaffung eines Hundes eine größere Rolle spielt, als die eigentliche liebe zur Rasse. Sonst wär der Border jetzt nicht so "in Mode". Die meisten Border Collie Besitzer, haben sich nicht wegen den Eigenschaften der Rasse für ihn entschieden, sondern wegen dem Winnerpotential im Agility. Wo ist hier also der Ehrgeiz???

:
: Anbrüllen, Niederdrücken etc. finden immer dann statt, wenn es in Wirklichkeit darum geht, dass der HALTER seinen Ehrgeiz befriedigen will, der Hund ist dann nur noch Mittel zum Zweck - nicht Sportkamerad, sondern Sportgerät!

Ich sehe es als ethisch vertretbar an, einen Hund in manchen Fällen auch durch harte Kommandos zu erziehen. DAS hat nichts mit Ehrgeiz zu tun.
Ich schlage keine Hunde und DU weißt genau, daß ein Hund, der Agility als Zwang empfindet nie gut, oder überhaupt laufen wird. DIESE Grenze wird also nicht überschritten!


: Auf lange Jahre hin gesehen war dieser Platz der einzige, auf dem ein leiser Umgangston herrschte - wo immer ich auch sonst hinkam, wurde gebrüllt, als ob alle Hunde schwerhörig wären.

Noch einmal: Ich schreie nicht herum, wenn es nicht notwendig ist. Und das ist es auch bei 99 % der Hunde im Agility nicht, wenn man richtig die Geräte eintrainiert hat...



26. März 2002 20:55


: Wiebke
: (ratet mal welche)

Ich komme nicht drauf, bin aber ungeheuer neugierig smiling smiley
Wer bist Du denn?

26. März 2002 21:40

Hi Georg,

Du hast vollkommen recht: einen "rasenden Roland" kann man nicht aus vollem Gallopp ins STEH bringen (ich glaube, das hatte ich in meiner Antwort an ? auch so geschrieben). Ich habe meinen Hunde von Anfang an, beim Aufbau des Hindernisstrainings, darauf trainiert, vor den Kontaktzonen Tempo rauszunehmen - eben mit dem STEH-Befehl (bzw. "laaangsam"winking smiley. Natürlich kann man das auch mit Target erreichen. Und wie schon einige andere hier beschrieben haben, muss dem korrekten Erarbeiten der Hindernisse immer Vorrang vor der Schnelligkeit gegeben werden. Was nützt der schnellste Hund, der Fehler über Fehler sammelt? Also habe ich ganz zu Anfang auch gar nicht erst dafür gesorgt, dass die Hunde mit vollem Tempo über die Hindernisse gingen. Somit war es also ein leichtes, sie durch STEH zu dirigieren.

Aber noch einmal, damit da keine Mißverständnisse aufkommen: ich habe durchaus nichts gegen ein lautes und "scharfes" Kommando - solange es nicht in ärgerlichem Tonfall, quasi als "Straf-Kommando" gegeben wird. Wogegen ich etwas habe ist Brüllen - und vor allem gegen jedwede Straf-Einwirkung, wenn es in Wahrheit ABSOLUT NICHTS zu strafen gibt. Einem Hund mal ein lautes und scharfes NEIN um die Ohren zu knallen, ihn gar mit Schnauzengriff zurechtzuweisen, ist dort angebracht, wo es um wirklich verbotenes Tun geht. Aber Du willst mir doch nicht ernsthaft weismachen, dass z.B. das Überspringen von Kontaktzonen eine VERBOTENE Handlung ist und daher solche Maßnahmen rechtfertigt, wie von Dir vorgeschlagen (Erschrecken, Niederdrücken...)???

Also: nix gegen ein lautes Kommando dann und wann - aber alles gegen unsinnige "Erziehungs"-Methoden!

Gruß
Inge

26. März 2002 23:12

Hallo Georg!

: Sein Hund muß schon mächtig versaut worden sein, sonst würde er wohl nicht das Teletakt einsetzen wollen.

Und Du glaubst, einen "versauten" Hund kann man durch Härte korrigieren? Ich denke, da müssten wir erst einmal klären, was wir beide unter einem "versauten" Hund verstehen. Für mich ist das in keinem Fall ein Hund, der Kontaktzonen im Agility überspringt! Ich verstehe darunter einen Hund, der durch unberechenbare Erziehung oder gar tierquälerische Maßnahmen zu einem angst-aggressiven Beißer und damit zu einer Gefahr für sich und die Umwelt geworden ist. Und die Erfahrung zeigt, dass bei solchen Hunden eine "harte" Erziehung kontraindiziert ist - denn Angst läßt sich nicht mit noch mehr Angst kurieren.

Aber in Manfreds Fall geht es ja um etwas ganz anderes. Ich will das mal mit einem Beispiel zeigen: angenommen, Du hast in der Schule eine Matheaufgabe nicht kapiert. Das KANN daran liegen, dass Du in Mathe völlig unbegabt bist, wahrscheinlicher aber ist, dass der Lehrer versagt hat und die Aufgabe nicht so erklärte, dass Du sie verstehen konntest. Aber völlig egal, was die Ursache ist - glaubst Du, Du würdest die Aufgabe lösen können, wenn der Lehrer Dich anbrüllt oder gar mit dem Stock droht? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass Du die Aufgabe lösen könntest, wenn der Lehrer ein paar Schritte zurückgeht und die Aufgabe in kleinste Einzelteile zerlegt und diese gemeinsam mit Dir erarbeitet? Genauso MUSS Hundeerziehung erfolgen: Aufteilung in kleinste Einzelschritte, erarbeiten derselben, bis sie gefestigt sind, dann erst der nächste Schritt, bis am Ende viele kleine Schritte ein großes Ganzes ergeben. Kein Mensch kann lernen, wenn er angebrüllt wird oder befürchten muss, bei Fehlern gestraft zu werden. Wieso glaubst Du, dass dies bei Hunden anders ist?


: Um dem Hund erst einmal beizubringen, überhaupt zu warten, würde ich mit Erschrecken und harten Kommandos arbeiten. "Hart" heißt hier laut und deutlich. Notfalls, wenn auch das zu keiner Reaktion führt, würde ich ihn auch anschreien.

Hast Du Deinem Hund das tatsächlich so beigebracht? Du schreibst doch selber, dass es bei Deinem Hund nie nötig war. Warum soll es dann bei Manfreds Hund nötig sein? Manfred sollte schlicht und einfach eines machen: dem Hund langsam und geduldig beibringen, was es mit den Kontaktzonen auf sich hat. Ob mit Target-Training, mit STEH oder wie auch immer - es braucht Zeit und Geduld. Aber auch ein Hund, der das bisher noch nicht gelernt hat, kann es jederzeit nachholen. Nur wer keine Geduld hat, wer seinem Hund die Zeit zum Lernen nicht zugesteht, der kann auf den Gedanken verfallen, es mit Härte zu versuchen. Dann aber - und da wiederhole ich mich gerne - liegt das Problem beim HF! Unter Härte verstehe ich übrigens NICHT ein lautes Kommando (solange es nicht gebrüllt oder in ärgerlichem Ton gegeben wird). Das Erschrecken allerdings zähle ich auch unter Härte - und zwar unter völlig unnötige Härte!

: Ich finde es auch traurig, daß der Erfolg im Hundesport bei der Anschaffung eines Hundes eine größere Rolle spielt, als die eigentliche liebe zur Rasse. Sonst wär der Border jetzt nicht so "in Mode".

Da stimme ich Dir völlig zu!

: Ich sehe es als ethisch vertretbar an, einen Hund in manchen Fällen auch durch harte Kommandos zu erziehen. DAS hat nichts mit Ehrgeiz zu tun.

Richtig - wenn es um Dinge geht, die über Sein und Nichtsein entscheiden. Einen Hund mit hoher Jagdpassion wird man kaum durch ein geflüstertes "Hier" vom Jagen abhalten, ein "lebender Staubsauger" braucht sicher auch mal ein lautes NEIN, um ein möglicherweise vergiftetes Leckerli am Straßenrand liegen zu lassen. Aber das Überspringen von Kontaktzonen damit zu vergleichen, ist in meinen Augen wirklich sehr weit hergeholt...Oder würdest Du Deinem Hund z.B. das "Pfötchengeben" mit Gebrüll beibringen? Hierbei handelt es sich doch nun wirklich nur um Sport bzw. kleine Tricks, nicht um möglicherweise lebensrettende Dinge. Ich kann absolut keinen Sinn darin erkennen, einem Hund solche Sachen auf die harte Tour beizubringen.


: Ich schlage keine Hunde und DU weißt genau, daß ein Hund, der Agility als Zwang empfindet nie gut, oder überhaupt laufen wird. DIESE Grenze wird also nicht überschritten!

Das kann aber ganz schnell passieren, wenn der Hund das Hindernis mit den von Dir vorgeschlagenen Maßnahmen verknüpft!!! Die Wahrscheinlichkeit des Meidens ist immens groß. Im übrigen: selbst WENN diese Methoden bei Deinem Hund funktioniert haben - woher willst Du wissen, was für eine Psyche Manfreds Hund besitzt? Ein unbedarfter Ratsuchender wird vielleicht Deine Vorschläge ausprobieren - ohne aber abschätzen zu können, ob sein Hund diese psychisch verkraften kann. Was dann??? Du magst also zu Deinen Methoden greifen, wenn Du glaubst, dass Dein Hund sie richtig einordnen kann. Aber in einem Forum diese zu propagieren, wenn Du den betreffenden Hund gar nicht kennst, das finde ich ganz schön riskant.

Viele Grüße
Inge



27. März 2002 04:31

Servus Inge,

: Kein Hund kann aus vollem Gallopp ins Steh kommen - auch Deiner nicht!
Da täuscht du dich, denn das Ziel meines Hundes ist das Steh an der Kontaktzone. Da lässt er sich nicht bremsen. Darum ist ja auch das Tippen mit der Nase so wichtig, damit der Hund das Bremsen abfedern kann.

: Das Entscheidende ist und bleibt: ohne Herausnahme von Tempo - natürlich nur so viel wie unbedingt nötig - lernt kein Hund die Kontaktzonen korrekt zu nehmen.

Da kann ich dir leider nicht zustimmen. Zwei meiner Hunde beweisen das recht anschaulich. Bei Seven ist es am deutlichsten, der will gar nicht mehr runter von der Kontaktzone winking smiley. Duke hingegen hat schon das nächste Hindernis im Kopf. Ihr Ziel ist das Steh an der Kontaktzone, sie bremsen beide vorher nicht ab.

Aber jeder hat andere Lernmethoden, wenn es klappt und zuverlässig ist, sollte man dabei bleiben.

Mina