Hallo Manfred,
bin selber kein Agility-Sportler, komme aus der SchH-Ecke, arbeite OHNE "Ferntrainer" bin mir aber, so denke ich, der Problematik bewußt, da ich mich in der Agility-welt ganz gut auskenne, und auch in Vereinen arbeite, die im Agility sehr erfolgreich sind... einige wenden übrigens auch ein Impulsgerät bei einzelnen Hunden an. Nicht als Strafinstrument sondern zur Übermittlung von Impulsen. das hat dann in diesem Zusammenhang nichts mit Schmerzen zu tun, nicht einmal mit negativer Konditionierung. Es ist lediglich ein stilles "Zeichen" für den Hund, ob die Übungen so korrekt waren oder eine Korrektur erwünscht wird. Wie die das genau machen, würde hier zu weit führen, nur hat das alles wie gesagt nichts mit Schmerzen, Strafen oder Foltern zu tun.
Natürlich ist es kein Problem, dem Hund mittels Kommandos wie "Steh" oder "Platz" die Kontaktzonen beizubringen. Damit macht man sich aber auf lange Sicht die Schnelligkeit kaputt oder zumindest bremst man den Hund gewaltig aus, muß dann später wieder Schnelligkeit trainieren und riskiert dann bei einem höheren Grundetempo wieder denselben Fehler. Ziel muß dann also ein abgesicherter (=fehlerfreier... der Hund darf beim Üben keinen Fehler machen und wird nur für das richtige Verhalten bestätigt) Lauf TROTZ hohem Grundtempo. Wie Du da nun einen Ferntrainer sinnvoll einsetzen willst, ist mir zumindest schleierhaft. Ich sehe zwei Möglichkeiten:
1. Du konditionierst den Impuls negativ, das heiß Du arbeitest mit Strafimpuls. Das heißt, Du wirkst ein, wenn der Hund einen Fehler macht. Voraussetzung: Der Hund muß WISSEN was von ihm verlangt wird, das heißt er muß WISSEN was Kontaktzonen bedeuten und das er sie nicht auslassen darf. Weiß er das nicht so 100%ig genau, haust Du ihn Dir damit innerhalb kürzester Zeit in die Grütze. Für den Fall das er es weiß, ist ein Strafimpuls aber generell niemals wünschenswert, da sich das bei sensiblen Hunden sehr negativ auf die Motvation auswirkt, sehr viel Streß und Hektik macht (wobei ein Hund dann wesentlich schlechter lernt) und immer das Risiko mit sich bringt, daß der Hund den Spaß an der Sache verliert = geringeres Tempo zeigt.
2. Du konditioniert den Impuls positiv. Also niedrigsten Impuls einstellen (gerade im Bereich den Spürbaren) und konditionieren wie beim Clickern: Impuls, Leckerchen, Impuls, Leckerchen, Impuls, Leckerchen... u.s.w. Der Hund verknüpft dann Impuls = WAS GAAAAAANZ TOLLES. Dann kannst Du den Impuls anwenden, wenn der Hund die Kontaktzone berührt, quasi ein stilles Lob... also positiv bestärken. Vorteil: Du kannst nichts kaputt machen, da immer noch streßfreies Lernen. Nachteil: Seeehr langer Aufbau, und Du hast immer noch keine Möglichkeit zu korrigieren.
So, lange Rede kurzer Sinn: Ich würde den Ferntrainer NICHT einsetzen. Also kommt ein kleiner Tipp vom Schutzhunde-Sportler: Spanne dünne Angelschnüre an den Kontaktzonen, die der Hund UNTERLAUFEN muß. Vielleicht ist mehr als eine Schnur pro Kontaktzone notwendig, um das alles 100%ig abzusichern. Springt der Hund die ersten Male drüber oder läuft er vorzeitig vom Gerät: Sofortiger Abbruch und wiederholen. Nach einigen Malen wird er dann begriffen haben, das er die Dinger unterlaufen muß. Die Schnüre werden IMMER gespannt, über Wochen... dann manchmal nur noch eine, dann werden nur die Befestigungsstäbe in die Erde daneben gesteckt und die Schnur weggelassen, dann werden bei einzelnen Zonen die Dinger komplett weggelassen. Du wirst keine Verminderung des Tempos feststellen und der Hund wird "gezwungen" alle Zonen zu nehmen. Wenn Du es 100%ig absichern will, dann spanne die Schnüre ein paar Zentimeter unter der Widerristhöhe des Hunde, so daß er sich ein wenig "bücken" muß. Dadurch bindest Du ihn noch dichter an die Kontakzonen, wenn er zum Ende des Gerätes ein wenig in die Knie geht...
Das mal nur so als Tipp aus dem "anderen Lager"....
Viele Grüße
Sören