: Ich habe einfach eine Vorstellung was einen "Familienhund" ausmacht und diese sind nicht mit denen eines sehr guten Schutzhundes konform, sie widersprechen diesen.
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Hallo Georg,
ich glaube, das ist ein Definitionsproblem. Jeder versteht wohl unter einem "Familienhund" etwas anderes. Wenn man darunter einen Hund versteht, der auch ohne, dass sich jemand großartig mit ihm beschäftigt, ihn fordert und auslastet, nicht aufmuckt, ruhig und zufrieden ist, der mit Engelsgeduld die lieben Kleinen auf seinem Rücken herumrutschen läßt, auch ohne, dass ihm dies von seinem Rudelführer abverlangt wird - der kurz gesprochen dem Bild des typischen "Nanny-Hundes" entspricht, dann - ja dann gebe ich Dir völlig recht. Ein triebiger Gebrauchshund, etwa vom Schlage eines Mali, ist nach dieser Definition sicher kein Familienhund.
Meine Definition ist eine andere: ich verstehe darunter einen Hund, der gelernt hat, wo sein Platz in der Hierarchie ist (nämlich ganz unten), der durch artgerechte Beschäftigung körperlich und geistig ausgelastet und dadurch zufrieden ist - und der aufgrund aller dieser Komponenten so ausgeglichen und ruhig ist, dass er problemlos im Haus gehalten und auch (selbstverständlich unter Aufsicht, aber das gilt für ALLE Hunde) mit Kleinstkindern zusammen gelassen werden kann.
Meiner SEHR triebigen und dominanten DS-Hündin konnte meine damals gerade zweijährige Nichte jederzeit einen Ball aus der Schnauze nehmen - wehe, ein Fremder hätte ähnliches versucht...
Ein Hund, der sich NICHT problemlos in einer Familie/im Haus halten läßt, mit dem stimmt etwas nicht! In fast allen Fällen ist er entweder nicht wirklich ausgelastet oder die Rangeinweisung ist fehlgelaufen - auch wenn das der HF nicht zugeben möchte. Mit der Rasse oder der Eignung als Gebrauchshund hat das nix zu tun!!! Richtig ist vielmehr, dass es bei manchen Rassen mehr, bei anderen weniger konsequenter Arbeit bedarf, um sie zum angenehmen und problemlosen Familienhund zu erziehen. Aber grundsätzlich eignet sich JEDER Hund dazu.
Gruß
Inge + BC