Hi Inge,
richtig, diese Diskussion dreht sich im Kreis, deswegen soll dieser Beitrag auch der letzte zum Thema sein.
: Und komm mir jetzt ja nicht mit der Behauptung, Du würdest nur vom Bio-Schlachter kaufen - dann könntest Du ja auch dessen Produkte essen und damit den Landwirten, die sich um artgerechte Haltung und Schlachtung bemühen, einen Markt bereiten.
Nun, ich wohne auf dem Land, und es gibt hier einen Bio-Bauern sowie einen Schäfer, der sich sehr um seine Tiere kümmert und im übrigen einen tollen Hütehund hat, und somit genug Möglichkeiten, den Hunden Fleisch zu verschaffen, das nicht aus Massentierhaltung stammt. Seit ich anfing, kein Fleisch mehr zu essen, ist mir allmählich der Geschmack daran abhanden gekommen, so daß ich gar keins mehr will; aber gegen Fleisch aus artgerechter Haltung und Schlachtung habe ich nichts. Ich habe auch nichts gegen Jagd zum eigenen Bedarf (hier ausgestorben), wie sie von Jägervölkern praktiziert wird, und ich habe nichts dagegen, wenn ein Beutegreifer seine Beute greift. Tatsächlich habe ich schon den Gedanken einer eigenen kleinen Kaninchenzucht erwogen, aber die Kleinen in einem engen Stall zu halten, kann es auch nicht sein... Und mit der Domestikation des Kaninchens beginnt wieder seine besondere Beziehung zum Menschen, und ich könnte die kleinen pelzigen Gesellen schließlich nicht mehr schlachten noch sie den Hunden zum Fraß vorwerfen. Schließlich habe ich - schon als ausgewachsener Mann - jahrelang niedliche Goldhamster gehalten...
: Wer sich dem verweigert, unterstützt letztlich die Massentierhaltung, denn artgerechte Viehhaltung ist nur möglich, wenn die Produkte auch konsumiert werden!
Wie machst Du das denn, wenn Du keine Vegetarierin bist?
: Und was die Unverwechselbarkeit der Haustiere angeht - unterhalte Dich doch mal mit einem Koreaner darüber. Der lacht Dich aus und verspeist mit großem Genuss sein Hundefleisch! Einem Hund einen Namen geben, mit ihm leben, ihn GERN haben? Undenkbar! Ratten wiederum sind in anderen Kulturen heilige Tiere...
Das ist klar - andere Kulturen, andere Tiere. Soweit ich unterrichtet bin, verspeisen die Koreaner aber nicht ihre Haushunde, sondern Hunde, die zum Zweck des Verzehrs eigens gezüchtet werden - für uns etwas fremdartig, für sie ganz normal. Nur wäre es mir unmöglich, in ein Land zu fahren, das mit Tieren, die wir als "besten Freund des Menschen" betrachten, derart umgeht. Nun ist der Deutsche ohnehin recht sentimental, was die Seele der Tiere angeht; man beachte die Stellung des Tiers in der Literatur. Der Amerikaner, der sich so gern auf Gott beruft, läßt hingegen überzählige Hunde einfach die Rampe hinunterrutschen...
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: Und Du hast mir nicht die Frage beantwortet, wie Du reagieren würdest, wenn jemand aus der Fraktion, die Hunde NICHT als liebenswerte Hausgenossen ansieht, DEINE Hunde nur so zum Vergnüngen abknallen würde!
Ich würde ihn meinerseits niederknallen oder ihm den Hals durchschneiden, das ist doch selbstverständlich. Da der Arm des Gesetzes hier nicht muskulös genug ist, gäbe es eine Fortsetzung von "Ein Mann sieht rot" mit tierischem Hintergrund...
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: Also, Vorschlag zur Güte: höre auf, Deine Hunde zu ernähren - kaufe ihnen also keine Fleischprodukte mehr, auf dass Du die böse Fleischindustrie nicht weiter unterstützt - und lass Deine Hunde 100%-ig für ihr Futter selber sorgen. Dann - und NUR dann - werde ich nix mehr gegen Deine jagenden Hunde sagen!
Das ist keine schlechte Idee. Werde mir das überlegen. Es hat schon was Bestechendes, wenn das Rudel loszieht, um "Fleisch zu machen", die Jungtiere es von den Eltern lernen usw. Meinst Du, ich kann dann noch in Deutschland bleiben, wo's bald mehr Autos als Menschen gibt?
Gruß, Attila