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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Ringsport/Schutzhund - Differenzen
04. Juli 2002 09:16

Hallo Inge,
:
: Ich denke, man müsste mal genau definieren, was man unter einem Familienhund zu verstehen hat. Natürlich gibt es zum Glück viele Familienhunde - also solche, die keinerlei Hundesport, egal welcher Art, betreiben - die aber trotzdem vielfältig beschäftigt werden mit langen Gassi-Gängen, Radfahren, Ballspielen usw. und auch im Haus vielerlei Ansprache erhalten. Diese Hunde sind in aller Regel durchaus zufrieden.

Wieso "zum Glück Familienhund, ohne Sport"?
Ich denke mal, das eine schließt das andere nicht aus.
Hier kommt es eben wirklich auf die Definition des Familienhundes an.
Da meine "Sporthunde" 24 Stunden am Tag mit mir zusammen sind, überall mit hin genommen werden, sich im Haus und Garten alle zusammen frei bewegen können - eben ständig mit der Familie zusammen sind, bezeichne ich sie als Familienhunde.(Obgleich ich trotzdem finde, daß Hunde die einen Großteil ihrer Zeit im Zwinger verbringen, ebenfalls Familienhunde sein können.)

Dem Mali wird immer nachgesagt, daß er aufgrund seines Temperamentes nicht der geeignete Familienhund ist.
Ich finde ihn wunderbar als Familienhund und hatte in der Hinsicht nie Probleme, auch nicht mit meiner kleinen Tochter.

:
: Aber es gibt eben - und nicht gerade selten - jene Familienhunde, die "so nebenher" leben. Keiner hat wirklich Zeit für sie, dreimal 10 Minuten um den Block muss reichen, für Erziehung fühlt sich keiner zuständig und wenn, dann "erziehen" alle Familienmitglieder, einschließlich der kleinen Kinder, nach Gutdünken irgendwie herum, Konsequenz ist dann natürlich unmöglich, oft ist der Hund 8-10 Stunden völlig alleine usw. usw. Ein solches Leben ist sicher für KEINEN Hund ideal, aber es gibt Rassen, die damit besser fertig werden als andere. Workaholics wie der Mali oder auch der Border Collie leiden unter solchen Bedingungen mit Sicherheit mehr als beispielsweise eine eher "gemütliche" Rasse, meinst Du nicht?

Ich denke auch hier, kann man das nicht generell sagen.
Hunde passen sich so schnell an und fügen sich ihrem Schicksal.
Allerdings stimme ich dir zu, daß es Hunderassen gibt, die durchaus mit nachlässiger oder gar keiner Erziehung eine Gefahr werden können - für die Umwelt und für die eigene Familie. (Die Rassen, denen der typische "Familienhund" nachgesagt wird, betrifft das vielleicht in der Tat weniger.)

Aber die Gefahr stellt sich auch bei kleinen Rassen, die dann allerdings vielleicht nicht ihre Besitzer angreifen, aber eben ungehorsam sind, jagen usw. - was durchaus auf mangelnde Beschäftigung und/oder Erziehung zurückzuführen ist. Nur da wird es oftmals belächelt.

Also ich denke mal, es gibt Rassen, denen man das weniger anmerkt, als anderen.

Viele Grüße
Tanja




04. Juli 2002 09:30

Hallo Inge,

ich kann Antje nur zustimmen: wo es um Geld geht ......

Allerdings sehe ich die Gefahr beim Mali genauso. Die "Familien-Mali-Züchter" schießen wie Pilze aus dem Boden.

In Deutschland ist es lediglich der DMC, der Malis nach Leistung selektiert. Die anderen Verbände gehen nach dem "Familien- und Schönheitsprinzip".
Nur ist es beim Mali noch nicht so weit, wie beim DSH, aber warte mal noch ein paar Jahre ab, dann werden wir das gleiche kriegen, davon bin ich überzeugt.

Es ist doch aber generell ein Problem und jede Zucht, egal welcher Rasse, die nur auf das Schönheitssystem ausgerichtet ist, hat doch ihre Macken.
Ich persönlich kann nicht verstehen, warum bei so vielen Rassen ein paar Ausstellungen genügen, um mit einem Hund in die Zucht zu gehen.
Man könnte bei jeder Rasse Zuchtselektionen betreiben (natürlich auf die entsprechende Rasse zugeschnitten).

Die Züchter, die sofort schreien: ich züchte nur mit wesensmäßig tollen und gesunden Hunden, die hätten doch gar keine Probleme und hätten sogar eine Bestätigung.
Und die Züchter, deren Hunde wesensmäßig eben durchs Raster fallen, die wären dann weg.

Viele Grüße
Tanja

04. Juli 2002 09:45

Hallo Tanja,

: In Deutschland ist es lediglich der DMC, der Malis nach Leistung
: selektiert. Die anderen Verbände gehen nach dem "Familien- und
: Schönheitsprinzip".
: Nur ist es beim Mali noch nicht so weit, wie beim DSH, aber warte mal
: noch ein paar Jahre ab, dann werden wir das gleiche kriegen, davon bin
: ich überzeugt.

Hier denke ich, daß der Mali bei uns nie die Popularität des DSHs bekommen wird, zum Glück.... Zum einen macht er optisch "oft nix her", zum anderen fehlt der Bezug zu dieser ausländischen Rasse (fast jeder hat im Laufe seines Lebens schon einen tollen DSH kennengelernt, das bleibt irgendwo hängen, den Mali kennen viele nur aus Büchern). Und ein belgischer Kommissar Rex läuft glücklicherweise auch noch nicht über den Bildschirm.

Viele Grüße

Antje

04. Juli 2002 10:39

Hallo Antje,
:
: Hier denke ich, daß der Mali bei uns nie die Popularität des DSHs bekommen wird, zum Glück.... Zum einen macht er optisch "oft nix her", zum anderen fehlt der Bezug zu dieser ausländischen Rasse (fast jeder hat im Laufe seines Lebens schon einen tollen DSH kennengelernt, das bleibt irgendwo hängen, den Mali kennen viele nur aus Büchern). Und ein belgischer Kommissar Rex läuft glücklicherweise auch noch nicht über den Bildschirm.

Ich denke zum Glück auch, daß er die Populatirät eines DSH nie erreichen wird, vor allem nicht durch die Öffentlichkeit (Komissar Rex und Co.).
Doch denke ich, daß er noch populärer wird und zwar deshalb, weil sich alle anderen Rassen immer mehr ins Aus schießen.
So krass es klingt, bei uns auf den Plätzen heißt es:
einen DSH kann man sich nur noch kaufen, wenn man es sich wirklich leisten kann, ansonsten ruinieren einen die Tierarztkosten.
Die Leute holen sich doch einen Mali wegen der Gesundheit. Daß ihnen meistens die Hunde gar nicht liegen (vor allem wenn sie bisher DSH gehabt haben), das ist ein anderes Thema.

Auf die Gesamtheit der Gebrauchshunderassen bezogen: was ist mit dem Rottweiler? Wieviele Gute sieht man noch? Genauso der Dobermann.
Und hier spielen auch noch die Verordnungen eine Rolle.
Der Hovawart, Bouvier, Boxer ... - wieviele sieht man heutzutage noch (obwohl es sie sicher gibt)?

Zum Glück eilt bisher dem Mali sein Ruf voraus, als hibbeliges Nervenbündel, wie ihn viele bezeichnen.
Aber auch hier merke ich starke Tendenzen in Richtung des ruhigen, ausgeglichenen Malis, wie er immer mehr gezüchtet wird.
Früher hat man kaum einen ruhigen Mali gesehen. Die Mehrzahl waren die linkslastigen.
Heute findet man doch immer weniger linkslastige Malis und warum?
Weil sie am Markt nicht mehr gewünscht sind. Weil viele nicht damit klar kommen, weil SV-ler solch einen Hund nicht wollen usw.
Hier bestimmt doch mittlerweile auch klar die Nachfrage die Zucht.

Und zum Thema macht nichts her:
Angefangen hab ich mit dem DSH, der damals für mich der schönste Hund war. Vor ca. 15 Jahren hab ich meinen ersten Mali gesehen und fand ihn häßlich. Ich fand er sah original aus, wie die spanischen Straßenkreuzungen, die überall in Spanien rumlaufen und konnte nicht verstehen, wie man einen solchen Hund schön finden kann.
Dann hab ich die Rasse näher kennen- und liebengelernt.
Heute ist für mich der Mali der schönste Hund, den es gibt und wenn ich mir so viele DSH betrachte, dann kann ich die so überhaupt nicht mehr schön finden.
Sogar die Malis, die von allen als furchtbar häßlich bezeichnet werden (und es vermutlich auch sind), sind für mich schön, mit ihrer ganzen Ausstrahlung die sie haben.

Soll jetzt nicht gegen deine Äußerung sein, sondern einfach, daß man seinen Geschmack ändern kann.

Letzte Woche hat eine SV-Züchterin zu mir gesagt: der Mali muß anscheinend schön werden, wenn man einen hat und mit ihm arbeitet.
Vielleicht ist da was dran.
:
Viele Grüße
Tanja

04. Juli 2002 11:19

Hallo Tanja,

: Doch denke ich, daß er noch populärer wird und zwar deshalb, weil sich
: alle anderen Rassen immer mehr ins Aus schießen.
: So krass es klingt, bei uns auf den Plätzen heißt es:
: einen DSH kann man sich nur noch kaufen, wenn man es sich wirklich
: leisten kann, ansonsten ruinieren einen die Tierarztkosten.
: Die Leute holen sich doch einen Mali wegen der Gesundheit. Daß ihnen
: meistens die Hunde gar nicht liegen (vor allem wenn sie bisher DSH
: gehabt haben), das ist ein anderes Thema.

Ich glaube, schlimmer war es zu der Zeit, als die ersten Malis im Sport groß raus kamen. Die Leute sahen einen Cayal des deux Pottois, der als erster Mali auf einer Bundesveranstaltung geführt wurde und auf Anhieb siegte. Ende der 80er, Anfang der 90er, sind viele mit einem Mali rumgelaufen. Das hat sich aber wieder eingependelt, heute haben viele dieser Leute wieder einen DSH, Schnauzer etc. an der Leine.

In unserem Verein standen und stehen recht gute Hunde, auch Malinois. Trotzdem ist es durchaus nicht so, daß jeder als nächsten Hund einen Mali wählt. Bei uns trainieren neben DSH und Mali weiterhin auch Schnauzer, Airedales, Rottis, Dobis etc. (die aktuellen Babys sind Rotti und DSH...). Die Leute sehen hier ganz genau die Vorzüge und Nachteile, die jede Rasse mit sich bringt, stehen sie doch mehrmals in der Woche daneben und sehen, wo jeder einzelne Hundeführer feilen muß und wo nicht. Da ist die Tendenz zum Malinois vielleicht geringer als in einem reinen Rassehundeverein, wo die Leute den mali als Rasse nicht ahutnah kennen, das ist möglich, aber die, die dann doch irgendwann einen Mali wählen, die wissen, was auf sie zu kommt in Bezug auf rassetypische Veranlagungen. Bei vielen Leuten ist sowieso keinen Hang zu einer bestimmten Rasse feststellen; die führen einen guten DSH genau so gerne wie einen guten Mali oder Schnauzer...


: Auf die Gesamtheit der Gebrauchshunderassen bezogen: was ist mit dem
: Rottweiler? Wieviele Gute sieht man noch? Genauso der Dobermann.
: Und hier spielen auch noch die Verordnungen eine Rolle.
: Der Hovawart, Bouvier, Boxer ... - wieviele sieht man heutzutage noch
: (obwohl es sie sicher gibt)?

Der Rotti war bereits vor den VOs in sportlicher Hinsicht auf dem absteigenden Ast. In unserer Kreisgruppe (21 Vereine) wurden in den beiden Jahren vor Hamburg nur je zwei SchH1 durch Rottis abgelegt. Allerdings sind die Leute, die Rotti, Boxer, Airedale & Co. ausbilden, meistens ziemliche Fans der Rasse und züchten auch oft (die Exemplare, mit denen nicht gezüchtet wird, werden meistens nicht im Sport geführt....). Bei denen ist die Tendenz, auf den Mali umzuatteln, relativ gering.


: Früher hat man kaum einen ruhigen Mali gesehen. Die Mehrzahl waren die
: linkslastigen.
: Heute findet man doch immer weniger linkslastige Malis und warum?
: Weil sie am Markt nicht mehr gewünscht sind. Weil viele nicht damit
: klar kommen, weil SV-ler solch einen Hund nicht wollen usw.
: Hier bestimmt doch mittlerweile auch klar die Nachfrage die Zucht.

Hmmmm... Malis im "DSH-Typ" hat es doch "früher" (sooo lange werden die bei uns ja noch nicht gezüchtet...) auch schon gegeben.... Die siehst Du auch in Belgien und Holland heute genau so wie vor 20 Jahren. Hier hängt es vielleicht auch ein wenig davon ab, in welchem Typ die Zuchttiere standen, die ursprünglich in der deutschen Mali-Zucht viel eingesetzt wurden.


: Und zum Thema macht nichts her...

Jeder Hund wird beim Arbeiten schön, oder???

Viele Grüße

Antje

04. Juli 2002 16:49

Hallo Attila!

: das ist ein bekanntes, aber leider falsches Argument. Das "Beißen" des Junghundes (...) ist eine Jagd nach der Spielbeute, ein Erhaschen, Packen, ggf. zu Boden ziehen - nicht mehr.

Das mag schon sein - aber ob ich mit einem Hund spielen will, entscheide
ich schon gerne selber. Ich fand's nicht so witzig, als der Hund hochsprang,
hinlangte und dann nicht losliess.
Da ist mir's dann auch - mit Verlaub - "wurschd", ob das ein spielerischer
Akt war, oder Aggression. Blaue Flecke gab's allemal. Und diese Erfahrung
muss erst recht nicht jemand gemacht haben, der sich z.B. vor Hunden
allgemein ängstigt.

Worauf ich hinauswollte: wenn ein Hundehalter so stolz darauf ist, dass
sein Hund einen "schönen Griff" hat, dann muss er auch in der Lage sein,
zu kontrollieren, wen und was sich sein Hund da gerade greift.
Sprich: er sollte natürlich nicht unaufgefordert irgendwen packen.
Wenn es je daran gelegen hätte, dass man den Übermut seines Junghundes
unterschätzt hat, muss man doch wenigstens in der Lage sein, dem Hund
klarzumachen, dass er bitteschön augenblicklich wieder loszulassen hat.

Mit diesem - ich nenne es jetzt Grundgehorsam - ist es aber manchmal
leider einfach nicht weit her.

: Spielst Du nie mit Deinen Hunden mit einem Tau, einem Stock, einem Handtuch, wobei der Hund spielerisch um die Ersatzbeute kämpft und sie dann bekommt?

Nee, ich hab' nur einen ;-)
Natürlich spiele ich diese Spiele auch. Und ich weiss auch, dass es DAS
Argument schlechthin ist, welches die VPG-Sportler immer wieder gerne anführen.
Aber für mich ist es nach wie vor ein himmelweiter Unterschied, ob mein
Hund mit *mir* um ein Tau rangelt und ich entscheide, wer hier gewinnt
oder ob er dieses Spiel mit einem fremden Menschen spielt und dabei immer gewinnt.

Viele Grüsse
heidrun+C