Hundesport & Freizeit mit Hund

Hallo Martin,
:
: was alles sein kann, weiß ich sehr wohl. Es ging in meiner bemerkung nicht darum, warum ein hund im TH landet, sondern als was. Ich kenne auch den ehrgeiz von ungeeigneten leuten (mit ungeeigneten hunden).

Den Ehrgeiz von ungeeigneten Leuten (mit ungeeigneten Hunden) findet man überall und in jeder Sparte.
Ich hab schon verstanden, als was ein Hund im Tierheim landet (nicht warum), deshalb hab ich auch Beispiele angeführt, als was ein Hund im Tierheim landen kann (als mißhandelt, als unterfordert, als aggressiv ...).

Und darum geht es nicht darum:
: : Wegen den paar schwarzen Schafen den ganzen Sport zu verteufeln, halte ich für nicht gerechtfertigt.
: es geht nicht arum, ihn zu verteufeln, sondern darum, ihn nicht zu fördern.
:
Dann sollte man die Hundehaltung im Allgemeinen nicht fördern.

Man kann einen Hund auch durch "nur Liebe" aggressiv machen (Angstbeißer, Rangordnungsprobleme usw.), das wollte ich nur zu bedenken geben.

Viele Grüße
Tanja

Grüß dich Tanja,

du meinst

: Dann sollte man die Hundehaltung im Allgemeinen nicht fördern.

wenn du "unbedarfte" hinzufügtest, würde ich dir uneingeschränkt zustimmen.

tschüß Matin & Mirko

: : Die führenden Leistungslinien können ohne weiteres auch mit Malis
: : mithalten, die anderen würden einfach durchs Raster fallen.
:
: Meinst Du jetzt VPG oder Ringsport? Im Ringsport haben sie KEINE Chance mehr, in VPG müssen sie schon extrem gut sein....


Hi Antje,

ich weiß nicht recht. In Deutschland wird so gut wie kein Ringsport gemacht, sondern - namentlich mit DSH - nur Schutzhundesport. Insofern läßt sich bei der Fülle der DSH, die hundesportlich geführt werden, sicherlich kein abschließendes Urteil über ihre Eignung zum Ringsport abgeben - aber es müßte eben jahrelang darauf hingearbeitet und hingezüchtet werden, wie es eben bei den Belgiern der Fall ist.

: Na und? Eine bestandene SchH3 ist noch lange kein Kriterium, einen Hund in die Zucht zu nehmen bzw. einen Welpen von ihm zu erwerben. Ist nur ein Minimal-Kriterium (von den Hunden, die mit SchH1 in die Zucht gehen reden wir ja jetzt nicht...). Jeder kann selbst die Latte für die Qualität eines (Zucht)Hundes entsprechend anlegen.

Schon richtig, aber die SV-eigene Latte liegt nicht hoch genug. Was sollen wir mit den ganzen Hunden, die nur minimale Kritierien erfüllen, vielleicht darüber hinaus ein "noch zugelassen" in den Papieren stehen haben und die zahlenmäßig den Leistungshunden sogar weit voraus sind - von den Schäferhunden ohne Papiere, die es ja auch in Hülle und Fülle gibt, gar nicht zu reden? Ich kenne einen Züchter, der lediglich Minimalkriterien zugrunde legt - sollen diese Hunde alle als "Familienhunde" enden? Sicher, ich würde auch keinen Welpen von ihm kaufen, aber der Erfolg gibt ihm recht - er wird alle seine Hunde los.

Gruß, Attila

Hallo Martin,

: hast du schon mal die ergebnisse von missglücktem SchH-training gesehen oder erlebt, z.b. im tierheim?

Nein, habe ich nicht. Das bedeutet natürlich nicht, daß es so etwas nicht gibt.
Wie sehen denn diese "ergebnisse von missglücktem SchH-training" aus?

: Ich verzichte gern auf die paar wenigen super ausgebildeten hunde (ja toll wie die im gehorsam stehen!), wenn dafür die spreu nicht unter die leute kommt. Die ist nämlich schlicht gefährlich.

Das sehe ich nicht so, von vermutlich sehr wenigen Ausnahmen abgesehen. Natürlich liegt die (spätere) Reaktion der Hunde außerhalb des konditionierten (Sport-) Verhaltens erheblich in der Hand der Halter und der Helfer. Und dabei ist es egal, ob im SchH oder Ringsport.
Meine Erfahrung ist allerdings, daß die Spreu im Verhältnis zum Weizen minimal ist. Oder um das mal im Klartext zu schreiben: Mir persönlich ist kein Sporthund bekannt, der in irgendeiner Weise negativ verhaltensauffällig durch eine SchH- oder Ringsportausbildung ist.

Tschüß
Stefan

: Sorry, das, was hier bei uns als Familienhund durch die Gegend tappert, von Tierheimen als "Familienhund" vermittelt wird, halte ich teilweise für weitaus gefährlicher als das, was ich in Belgien als "Spreu" (= die Hunde, die für den Ringsport nicht taugen und als Familienhunde gehalten werden) kennengelernt habe....


Hi Antje,

kann ich nur unterschreiben. Ich habe bei meiner Tierschutzarbeit eine Reihe wirklich gefährlicher Hunde "kennengelernt" (einer hatte mich sofort am Bein, ohne Warnung - einjähriger DSH-Rüde), und keiner dieser Hunde hatte irgendeine Ausbildung, geschweige denn Schutzhund- oder Ringsporttraining hinter sich. Allerdings hatten sie alle eine ähnliche Geschichte: unüberlegter Kauf, Vernachlässigung, Mißhandlung, schließlich Abschiebung. Offenbar geistert immer noch die Idee durch die Lande, SchH-Training sei "Scharfmacherei" mit anschließender Rückführung in den Gehorsam durch Starkzwang - abgebrochene Ausbildungen dann eben Scharfmacherei ohne diese Rückführung. Selbst wenn es so wäre, hätte die Ausbildung die Aggression der Hunde zumindest in eine bestimmte Richtung kanalisiert, was immerhin besser ist als die unberechenbare Agression eines Angstbeißers - aber es stimmt eben einfach nicht.

Gruß, Attila

Hallo Attila,

: und das wäre genau richtig, wenn sie da "alt aussähen", es würde der Rasse nur gut tun.

Jep.

: Die führenden Leistungslinien können ohne weiteres auch mit Malis mithalten, die anderen würden einfach durchs Raster fallen.

Wenn die Hunde, die derzeit mit den Malis mithalten können die führende Leistungslinie sind, dann ist diese Linie sehr dünn. Umso mehr, wenn man Die gesamte Wurfstärke sieht.

: Ich aber sehe Hunde ohne rechte Energie, ohne Arbeitsfreude und ohne Kampftrieb, die bei jeder überraschenden Aktion des Helfers die Flucht ergreifen, plötzlich die SchH3 bestehen!

Da sehen wir offenbar die gleichen Hunde. Daran wird sich auch so schnell nix ändern, solange auch das untere Mittelmaß noch immer ein einträgliches Geschäft darstellt. Und genau das scheint hier das Wichtigste zu sein.

Tschüß
Stefan