von Antje(YCH) am 15. Juli 2002 06:29
Hallo Tanja,
: Und das ist der Punkt, den ich nicht verstehe! Klar, es kostet Zeit,
: aber wenn ich mir denke, wieviel Zeit ich am Hundeplatz bin und NICHT
: mit meinem Hund arbeite, dann denke ich mir schon, dass da noch Zeit
: für einen zweiten Hund ist!
Der Knackpunkt ist nicht die Zeit auf dem Übungsplatz, der macht aus Dir und Deinem Hund kein Team. Das wichtigste spielt sich außerhalb des Platzes ab...
: Zumal ich schon denke, dass Djebby ihre SchH3 (zu mehr wird es mit dem
: Hundeführer wohl nicht reichen *g*) haben wird, bevor es mit dem
: Nachwuchs "richtig" losgeht!
Zu dem Zeitpunkt, zu dem es mit dem Nachwuchs so richtig losgehen wird, sind bereits alle Weichen für den Sport gestellt worden. Dann ist es bereits ein "Guter" oder ein "weniger Guter"...
: Und solche Dinge, wie "die große weite Welt" zeigen, das habe ich mit
: Djebby hinter mir, da brauche ich nicht die Zeit zu teilen!
Aber die beiden Großen wollen auch weiterhin Zeit mit Dir alleine verbringen. Zumindest sollte Djebby das weiterhin, wenn Du sie im Sport führen möchtest. Oder aber Du machst mit ihr die SchH/VPG3 und sagst Dir dann "Das war's...", das wäre etwas anderes, damit schickst Du sie ja quasi in Rente.
: Ja, da kann ich das dann auch verstehen, LGA, Meisterschaften, das
: kostet ja schon allein an Fahrzeit und "Auswärts"zeit sehr viel
: Aufwand, wo der Junge zu kurz kommt. (z.B: Schutzdienst auf fremden
: Platz wegen Quali, aber Junghund ist noch nicht so weit und wird nur
: zuhause gearbeitet, sprich liegt an diesem Tag faul rum). Aber das ist
: bei mir ja nicht so.
Hhmmm, das ist eigentlich nicht der Knackpunkt. Man kann auch mit dem jungen Hund auf einem fremden Platz arbeiten, tut ihm manchmal sogar ganz gut (seinen eigenene Helfer hat man ja dabei im Gepäck...). Aber wie schon weiter oben geschrieben, bis zu diesem Alter hat sich sowieso schon alles entschieden, ob's ein "Guter" oder ein "Schlechter" wird...
: : Und dann schau mal, wie weit die Hundesportler mit ihren Hunden
: : kommen, die ihre Hunde "unter ferner liefen" aufziehen,
:
: Das sicher nicht...weil "aufgezogen" sind meine anderen ja schon.
Die meine ich ja auch nicht, sondern den evtl. Neuzugang. Der muß ja aufgezogen und somit gepägt werden. Und es ist schwer, einen "Guten" aufzuziehen, wenn man bereits einen oder gar mehrere andere Hunde hat. Die Leute, die so etwas regelmäßig schaffen, haben meistens eine weitere Person, die sich im ersten halben Jahr ganz intensiv um den jungen Hund kümmert, wo der Junghund quasi ein Einzelhund ist....
: *grins* D.J.wird ganz sicher keinem anderen Hund "den Schneid"
: abkaufen.
Dann sollte die Wahl des Geschlechtes ja bereits gefallen sein... (gibt ja noch mehr, die mit 'nem Rüden am Strick herumlaufen obwohl sie eigentlich lieber eine Hündin gehabt hätten).
: : Man sagt, daß neben einem "Guten" kein weiterer Guter groß werden
: : kann.
:
: Und es gibt für jede Regel eine Ausnahme und wer weiß, vielleicht wird
: ja neben einer GUTEN noch ein GUTER groß! :-)
Ich selbst kenne keine Ausnahme dieser Regel. Weil alle Junghunde, die neben einem "Guten" etwas geworden sind, in der wichtigen Phase stark von diesem isoliert wurden und eine eigene Betreuungsperson (Ehefrau, Sohn etc.) hatten...
: : Deswegen hatte ich es mir ja so schwer gemacht damit, ob ich diesmal
: : einen Welpen behalte, einfach weil die Gefahr groß ist, daß er "nix
: : wird" neben seiner dominanten Mutter.
:
: *lach* Ja, aber Du hast es gemacht...okay, okay, Gina ist ja schon
: fertig, ich weiß! :-)
Stimmt, zum einen ist Gina bereits "fertig" und auch etwas ruhiger geworden mit ihren inzwischen 6 Jahren, zum anderen wissen wir aber noch lange nicht, ob es sinnvoll war, ihn zu behalten. Das wird sich erst in ca. einem halben Jahr herausstellen. Und anschließend bin ich warscheinlich reif für die Hoppla, komme jetzt schon nicht mehr zum Relaxen, nur Hunde Hunde Hunde....
: Kannst Du mir sagen, wo speziell die Probleme liegen (gern in einer
: Mail) zwei junge Hunde gleichzeit zu führen?
: Klar, ich höre es immer wieder, aber ganz einsichtig ist es mir nicht.
: Was genau ist ein Problem...
Das umstellen von einem zum anderen Hund. Ich arbeite z.B. nicht mehr mit zwei Hunden gleichzeitig in der UO an einem Tag. Auch wenn man sich bemüht, man kann nicht mehr so auf den einzelnen Hund eingehen, übt mehr nach Schema F. Fällt einem meistens nicht auf, man sieht es aber auf längere Sicht an den Prüfungsergebnissen... In der Fährte habe ich damit weniger Probleme, allerdings muß ich hier zuerst mit dem Hund arbeiten, der größere Probleme hat mit dem Suchen (i.d.R. der Junghund, aber nicht imemr...), und manchmal lasse ich den zweiten dann auch gar nicht mehr suchen. Wenn man mit dem Hund auf den Platz/die Fährte geht, sollte man den Kopf frei haben. Und das funktioniert nicht, wenn man an einem Problem herumgrübelt, welches man mit dem vorherigen Hund hatte (und man sollte eigentlich immer über das nachdenken, was sich im Trainign ereignet hat...)
Viele Grüße
Antje