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Fährtenrichtung

geschrieben von Sabine(YCH) 
Fährtenrichtung
25. Juli 2002 10:15

Hallo Fährtenfreunde,

beim Fährten fällt mir bei meinem Hund folgedes auf:
Wenn er mal einen Winkel überläuft, lass ich die Fährtenleine durch die Finger gleiten und warte, bis er von alleine zurück auf die Fährte gefunden hat.
Manchmal passiert es dabei, dass er von der falschen Richtung auf die Fährte kommt.
Komischerweise scheint er das immer sofort zu merken, dreht sich um, und fährtet in der richtigen Richtung weiter.

Ist das nun eine zufällige Beobachtung von mir oder können Hunde quasi die "Richtung riechen" ?

Würde es denn funktionieren, wenn man einen Hund mal am Ende einer Fährte ansetzen würde, die er dann bis zum Anfang absuchen müßte??
Wenn nein, woran würde er merken, dass er am "falschen" Ende ist?

Grübelnde Grüße
Sabine


25. Juli 2002 10:47

Hallo Sabine
:
: beim Fährten fällt mir bei meinem Hund folgedes auf:
: Wenn er mal einen Winkel überläuft, lass ich die Fährtenleine durch die Finger gleiten und warte, bis er von alleine zurück auf die Fährte gefunden hat.

richtig, wenn der Hund nicht schon die ganze 6 Meter Leine hat. Ich bleibe in diesem Fall einfach stehen und warte auch, ob der Hund die richtige Richtung findet. Er merkt nämlich sehr schnell, dass etwas nicht mehr stimmt.

: Ist das nun eine zufällige Beobachtung von mir oder können Hunde quasi die "Richtung riechen" ?

Ich denke nicht die Richtung, sondern dass keine Bodenverletzung mehr da ist. Und hast du auch den Wind bedacht? Ist dir auch schon aufgefallen, dass der Hund manchmal ein ganzes Stück neben der Bodenverletzung sucht?

: Würde es denn funktionieren, wenn man einen Hund mal am Ende einer Fährte ansetzen würde, die er dann bis zum Anfang absuchen müßte??

genau das selbe in umgekert. Aber Wind beachten!

: Wenn nein, woran würde er merken, dass er am "falschen" Ende ist?

Weil da bereits der Verweisgegenstand leigt *grins*

Gruss
Yvonne


25. Juli 2002 10:47

Hi Sabine,

Deine Frage kommt von der oftmals unterschätzten Suchleistung des Hundes. Ein Hund kann bereits nach ein paar Metern riechen, ob eine Fährte jünger wird oder älter. Der Fährtengeruch verändert sich mit der Zeit, d.h. er baut sich ab bzw. in den ersten Minuten auf. Und der Hund kann "erkennen", wo der Geruch stärker bzw. schwächer wird und daraus auf die Laufrichtung schließen.

Das muß er auch, denn wenn er in der Natur eine Fährte verfolgt, dann muß er das auch in die richtige Richtung machen, ansonsten verbraucht er zu viel Energie und würde nur mit sehr wenig Erfolg jagen.

Polizeihunde oder Rettungshunde arbeiten zwar weniger nach Fährte sondern eher nach Witterung, vom Prinzip her ist es aber dasselbe. Hier hat man ja auch keinen Ansatz im eigentlichen Sinne, sondern irgendwo einen Ausgangspunkt, meistens mitten auf der Fährte. Hier muß der Hund auch schnell entscheiden, welche Richtung die richtige ist, und auch das wird am Alter der Fährte bestimmt.

Viele Grüße

Sören

25. Juli 2002 11:51

Hallo Sabine

du hast ja bereits kompetente Antworten erhalten.
Hier mein Lieblingslink wenn's ums Fährten geht.

Gruss
Robi

[home.t-online.de]

25. Juli 2002 15:37

Hallo Yvonne,

: : Wenn er mal einen Winkel überläuft, lass ich die Fährtenleine durch die Finger gleiten und warte, bis er von alleine zurück auf die Fährte gefunden hat.
:
: richtig, wenn der Hund nicht schon die ganze 6 Meter Leine hat.

Ich arbeite immer mit der 10m-Prüfungsleine, gehe aber beim Training ziemlich dicht hinter dem Hund und lasse ggf. mehr Leine durch die Hand laufen.

: Ich bleibe in diesem Fall einfach stehen und warte auch, ob der Hund die richtige Richtung findet. Er merkt nämlich sehr schnell, dass etwas nicht mehr stimmt.

Mache ich auch so, aber ohne irgendwie auf den Hund einzuwirken mit Stimme, Leinenzug etc. Er soll ja lernen selbständig wieder auf die Fährte zurückzufinden. In der Prüfung darf ich ja auch nicht helfen.

: Ich denke nicht die Richtung, sondern dass keine Bodenverletzung mehr da ist.

Es ist aber eine Bodenverletzung da!
Der Hund hat z.B. einen Schlenker von mehreren Metern gemacht und findet dann auf die Fährte zurück - allerdings in die verkehrte Richtung (also praktisch in die Richtung, in der ich stehe). Ohne dass ich ihm irgendeinen Hinweis gebe, dreht er immer ganz schnell um und fährtet in der richtigen Richtung weiter.
Das hat mich irgendwie verblüfft, denn Bodenverletzung bleibt Bodenverletzung. Er folgt der Fährte nicht mal in der verkehrten Richtung, wenn in dieser Richtung Leckerchen liegen, die er beim Überlaufen des Winkels liegenlassen hat.

:Und hast du auch den Wind bedacht? Ist dir auch schon aufgefallen, dass der Hund manchmal ein ganzes Stück neben der Bodenverletzung sucht?

Ja, klar, aber das hat jetzt nichts mit meinem "Problem" zu tun.

: : Würde es denn funktionieren, wenn man einen Hund mal am Ende einer Fährte ansetzen würde, die er dann bis zum Anfang absuchen müßte??
:
: genau das selbe in umgekert. Aber Wind beachten!

Hm. Nachdem was Sören gesagt hat, dürfte es eigentlich nicht funktionieren. Zumindest nicht bei einem Hund der schon ein bißchen Erfahrung auf der Fährte hat.

Grüße
Sabine

25. Juli 2002 15:40

Hallo Sören,

Mensch, genau, das ist die Erklärung!!
Wäre ich selbst echt nicht drauf gekommen! *wieschuppenvondenaugenfall*

Aber beim Fährten kommt man sich ohnehin immer vor, wie wenn ein Blinder einem Sehenden die Farben beibringen soll. *gg*

Danke!!

Grüße
Sabine