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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Schutzhundausbildung sinnvoll?
08. August 2002 20:53


: C) sollten Hund & HF für die Sportart geeignet sein

Völlig richtig - aber a) sollte in erster Linie der Hund, in zweiter Linie der Besitzer für die gewählte Sportart geeignet sein (denn es geht vor allem um eine artgerechte Auslastung des Tieres und dann erst um den Ehrgeiz seines Menschen) und b) sind sicher mehr Hunde für Agility (zumindest so zum Spaß, ohne Wettkampf) geeignet, als für den Schutzdienst.

(Ausnahmen bestätigen die Regel -- schwarze Schafe gibt´s immer & überall -- auch im Agility)
:
Es sitzen sicher mehr Schutzhunde im Zwinger ohne Rudel (sind also keine Familienhunde) als das Agilityhunde tun. Das Publikum ist bei Agility gottseidank ein anderes. Schwarze Schafe sind sicher häufiger bei den "Traditionellen Methoden" vieler Schutzhundler anzutreffen als im Agilitytraining (wobei es auch hier natütrlich solche gibt, da hast Du recht).
Natürlich nichts gegen Schutzdienst über Beutetrieb bei geeigneten Hunden.

Liebe Grüße
josh
:



08. August 2002 22:11

Hallo Sandra

Eigendlich stimme ich ja Antje zu - nicht schon wieder, aber trotzdem.

Warum machen wir mit unseren Hunden Mondioring (Schutzdienst für Spinner und solche die es werden wollen).

Ganz einfach. Wir brauchen in der Zucht wesenstarke, belastbare und gesunde Hunde. Es ist egal ob ein Welpe nachher für Agility, Sanität, Katastropheneinsatz, Obedience oder was weiss ich eingesetzt wird. Entscheidend ist, ob er die Belastung, die im Mondioring herrscht, meistert oder nicht. Der Wesentest in unserem Zuchtverband erachte ich als unterste Limite und da ich mich nicht nach unten orientiere gibt es für uns eigendlich keine Alternative zum Schutzdienst, oder eben in meinem Fall zum Mondioring.
In keiner anderen Disziplin wird der Hund ganzheitlicher gefordert. Auch gibt es Polizeikorps und Militäreinheiten, die auch vom Suchhund eine Grundausbildung Schutzdienst verlangen. Warum wohl? Einzig wegen der Belastbarkeit der Hunde. Zugegeben, es gibt Hunde die in der obersten Klasse laufen und da nicht hin gehören. Faule Eier gibt es in jedem Korb.
Ach ja, nur als kleiner Einschub. Ich war jetzt 2001 und 2002 an der Agility Schweizermeisterschaft (einmal als Helfer und einmal als Zuschauer). Es ging auch dort sehr VERBISSEN zur Sache.

Falls es Dich trotz allem einmal interessiert, wie wir mit unseren Hunden arbeiten, habe ich noch einen Link angehängt. Du kannst selbstverständlich auch einmal vorbeikommen.

Freundliche Grüsse
Ewald


09. August 2002 05:38

Hallo Sandra,

naja, wenn Ewald es tut, tu ich es auch noch mal...


: Ich sehe einfach den Sinn des Schutzdienstes (wohl bemerkt nicht die
: Fährtenarbeit und die Unterordnung) nicht ein, wenn es sich nicht um
: Polizeihunde handelt. Vielleicht kann mir jemand das mal erklären.
: Warum sollte mein Hund auf Kommando zubeissen? Agility ist für mich
: Spass, Freude und Schutzdienst Ernsthaftigkeit und irgendwie
: auch-sorry- Verbissenheit (im wahrsten Sinne des Wortes).

Hier muß ich schreiben, daß Du vom Schutzhundesport bzw. VPG-Sport, wie er heute heißt, einfach keinen blassen Dunst hast, sorry.... Bevor Du über etwas urteilst, mußt Du doch erst einmal wissen, worum es geht. Du unterteilst "Agility = Spaß für Hundeführer und Hund/alle nett zueinander" und "VPG-Sport = Hund will einem Menschen etwas böses". Sorry, aber so ist das nicht! Der Hund betrachtet den Schutzdiensthelfer weder als Beute noch als einen Feind, den er verletzen oder gar töten will. Sein Triebziel ist der Schutzarm, und der Helfer, der ihn trägt, ist ein Sozialpartner, mit dem der Hund ein Beutespiel ausführt, so wie zwei Hunde, die um einen Stock balgen. Letzere führen einen Kampf UM den Stock und keinen Kampf GEGENEINANDER, ein großer Unterschied in Bezug auf das, was zu diesem Zeitpunkt beim Hund im Kopf vorgeht!!! Dabei wird auch das Aggressionspotential eines Hundes angesprochen, aber nicht in der Weise, daß Aggression gegen den Helfer frei wird in Bezug auf ein Beschädigungsbeißen, sondern man nennt das eine beutebezogene Aggression, d.h. der Hund versucht den Helfer mental zu beeindrucken, so wie die Hunde, die um den Stock balgen, versuchen, sich gegenseitig zu beeindrucken (Körperhaltung, Mimik, Lautäusserung). Diese Form der Aggression setzen wir Menschen genau so gegeneinander ein, z.B. beim Tennis. Der Schutzdiensthelfer ist letzendlich nix anderes als ein für den Hund metal gleichstarker Sparringspartner und kein Feind, den es zu vernichten gilt...


: Aber wenn er das Kommando fass oder sonst was, missversteht…

Es gibt kein Kommando "Fass!", durch welches beim Hund ein Angriff auf den Schutzdiensthelfer (oder sonst einen Menschen) ausgelöst wird, damit dieser ihn mit dem Ziel des "Beschädigenwollens" beißt. Es gibt lediglich das Kommando "Voran", durch welches der Hund freigegeben wird, daß er wieder zu seinem Triebziel (= Schutzarm) darf, von dem er vorher "gesperrt" wurde, z.B. durch das Kommando "Fuß". Das gleiche Kommando ("Voran"winking smiley wird verwendet beim Einweisen in die Verstecke (= Revieren) oder beim Einweisen zum Stellen und Verbellen. In beiden Fällen darf der Hund nicht im Arm anbeißen.

Vielleicht hilft es Dir ja, den Schutzdienstablauf mal grob zu erklären. Der Hund darf im gesamten Verlauf beim still stehenden Helfer NICHT am Schutzarm anbeißen, ja den Helfer noch nicht einmal berühren, das gibt Punktabzug. D.h. der still stehende Helfer darf nur verbellt oder "still gebannt" (= bewacht) werden. Erfolgt ein Überfall seitens des Schutzdiensthelfers auf den Hund oder den Hundeführer, dann darf der Hund den Schutzarm packen, aber nur so lange, bis der Helfer wieder still steht. Dann MUSS der Hund sofort vom Ärmel ablassen, spätestens auf ein Kommando des Hundeführers hin. Jedes weiter nötige Kommando zum Ablassen bedeutet Punktabzug, nach dem dritten erfolglosen Kommando wirst Du mit Deinem Hund disqualifiziert. Ganz klar strukturiert ist, daß der Hund bei einen still stehenden Helfer NIE anbeissen darf bzw. bei einem Helfer, der die Gegenwehr bei dem Kampf um den Ärmel einstellt, sofort ablassen muß. Das erfordert sehr große Disziplin beim Hund und auch, daß dieser in seinen Triebbereichen flüssig wecheln können muß. Hinzu kommt, daß der Hund lernen muß, sich zu beherrschen, obwohl er hoch im Trieb steht, denn sonst könntest Du mit ihm keine Prüfung bestehen.


: Wegen den Kindern: Ich finde Agility einfach kindergerechter als
: Schutzhund (zum Mittrainieren, mein ich jetzt!). Wenn
: Kind und Hund durch den Parcours speeden, finde ich das für das Kind
: ein befreienderes, kindergerechteres Erfahren, als wenn der Hund an
: der Leine des Kindes einem Mann in den Arm beisst und dies erst noch
: auf das Kommando des Kindes hin.

*grins* Du wirst keinen Sechsjährigen finden, der einen Hud zum VPG-Sport ausbilden kann, und das Ammenmärchen mit dem Kommando "Faß" ist jetzt hoffentlich aus der Welt geräumt. Wenn Kinder mit dem VPG-Sport beginnen, sind sie meistens so um die 12 Jahre alt, vorher können sie bestenfalls mal einen sehr gut aussgebildeten Hund vorführen, wenn sie von klein auf mit der Sache groß geworden sind. Es spricht übrigens nix dagegen, daß Vater/Mutter einen Hund im VPG-Sport führen kann und der Sprößling den gleichen Hund im Agility....


: Es tut mir leid, Robi, aber für mich sieht genau dieses Foto düster
: aus. Und ich frage mich wiederum nach dem Sinn...

Der Sinn ist folgender:

- den Leuten macht's Spaß

- den Hunden macht's Spaß

- Unbeteiligte werden nicht geschädigt

- für die Zuchtlenkung benötigen wir unbedingt eine Selektion, damit es weiterhin Hunde gibt, die für den Einsatz als Diensthunde geeignet sind, sowohl körperlich als auch mental


: (Es gibt ja noch Katasrophenhund, Sanitätshund...)

Natürlich gibt es das... Und hierbei eignen sich Hunde, die körperlich gesund sind, eine entsprechende Triebveranlagung und eine gewisse mentale Belastbarkeit besitzen, alles Sachen, die durch den VPG/IPO- und den Ringsport abgetestet werden. Sprich diese Hundesportarten sichern in der Zucht das Potential, daß unsere Hunde weiterhin für vielfältige Aufgaben ausbildbar bleiben, und davon profitieren auch viele Nicht-Schutzhundsportler...

Viele Grüße

Antje

09. August 2002 07:45

Tschau Antje

Erst kürzlich fragte mich das 8 jährige Mädchen meines Kollegen, ob es auch mal ins Versteck stehen dürfe. Da sagte ich sicher, zog ihm die Hosen an, die natürlich viel zu gros waren, gab ihm den Schutzärmel und es ging ins letzte Versteck. Ich holte meinen ältesten Hund, schickte ihn um die Verstecke und lies ihn verbellen. War interessant zum zuschauen. Er kam ums letzte Versteck und bellte schon, wie immer. Danach merkte er, dass etwas nicht stimmt und bellte zwar weiter, aber nicht so mit Druck wie man das gewohnt ist. Als er die Situation abklärte besann er sich auf ein druckvolles Verbellen , das Mädchen lis sich sogar treiben, weil es das so bei uns gesehen hatte und danach wurde der Hund frech und ging mal vorsichtig in die Beute, worauf ich dem Mädchen sagte, Ärmel geben. Nie eine Gefahr. Das Mädchen hatte Freude, war stolz, der Hund hatte Freude, konnte er doch wieder einmal so richtig machen was er wollte, mir war’s auch recht, er musste ein neues Problem lösen und dem Kollegen war’s auch recht, da sein Kind freude hatte. Das kann man mit einem durchgeschulten Hund problemlos machen, ist aber sonst nicht empfehlenswert. Das nächste mal darf sie ihn vielleicht um die Verstecke schicken, mal schauen was er da macht.

Gruß P.H


09. August 2002 07:57

Hallo P.H.,

das meinte ich in meinem Posting an Sandra: Daß Kinder keinen VPG-Hund ausbilden können, aber mal einen gut ausgebildeten Hund (unter Aufsicht) vorführen können. Natürlich kann ein Kind einen Hund auch am Schutzarm anbeißen lassen, so wie es mit einem Hund ein Beutespiel machen kann (ist ja nix anderes). Genau wie man einen Knirps auf ein Reitpferd setzen kann. Es muß halt alles stimmen, der Hund (in Bezug auf Qualität und Ausbildunsstand), die Erfahrung der Leute und die Beaufsichtigung der ganzen Sache...

Viele Grüße

Antje

09. August 2002 12:30

Hallo Hansuli,

das Problem, was die meisten SchH-Führer besitzen ist, daß sie was ihren Sport betrifft, sehr empfindlich auf noch so kleine Kritik extrem reagieren.
HAbe ich behauptet, daß alle ausgebildete Schutzhunde aggressive Monster sind, ohne jegliche Kontrolle? Fakt ist doch, daß gerade die Hundeführer im SChH, deren Hunde im Trieb sehr hoch sind und zusätzlich Aggressivitäten gegenüber Menschen zeigen, hier nie etwas schreiben würden. Erzähl mir bitte nicht, daß alle SChutzhunde die reinsten Friedensengelchen sind. Das stimmt nämlich so auch nicht.
Im Schutzhundbereich gibt es doch noch jede Menge zu reformieren. Alte Hasen, die jeder Neuerung, jedem noch so kleinem Umdenken keine Chance geben und weiterhin den Ton angeben.
Schön, daß Du einer der vielen guten Beispiele bist.
Es gibt aber noch zu viel schlechte und falsche Ausbildung im Schutzhundbereich, als das man den sozialisierten Schutzhund generalisieren könnte. Das liest man hier doch jeden Monat.

Viele Grüße
Markus