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Jughundespiel auf dem Übungsplatz ?

geschrieben von Elke und Maus(YCH) 
Jughundespiel auf dem Übungsplatz ?
28. August 2002 10:27

Hallo,

ich bin bei uns im Hundeverein für die Ausbildung zuständig. Wir haben uns schon seit Jahren den Familienhunden verschrieben. Es gibt auf unserem Platz keinen Schutzdienst mehr, keinen Zwang, sondern nur Ausbildung über positive Bestärkung. Wir treiben Agility, Mobility, haben eine Clickergruppe, machen Formationslauf mit Erwachsenen und Jugendlichen. Dies nur zur Erklärung, dass es bei uns ohne Drill zugeht. Die Atmosphäre ist locker und lustig.
Mein Problem liegt im Bereich der Kurse. Nach den Wochen der Welpenprägung kommen die Hundchen nun in den Junghundekurs. Es läuft immer nach dem gleichen Schema ab: Nach einem kurzen Lösegang kommen die Hunde auf den Übungsplatz, werden abgleint und dürfen erst einmal ca. 20 min. miteinander toben. Dann wird angeleint und die erste Übungseinheit beginnt. Dann Pause - Spielen, Toben. Anleinen - zweite Übungseinheit, anschließend Spielen und Ende.
Was mit seit Monaten auffällt ist, dass wir uns Leinenzieher dadurch selbst heranziehen. Wir erziehen uns Hundehunde, d.h. Hunde die viel lieber mit ihren Artgenossen spielen als mit dem Hundeführer.
Bei den Übungen ist ein ein ständiges "Hund zieht zu Hund", gegen das mit halbherzigen Motivationen nicht anzukommen ist. Die Bindung an den Menschen wird zu wenig gefördert. Ende vom Lied: Entweder der Mensch läßt sich ziehen, oder es wird aus Verzweiflung doch geruckt und am Hund gezogen. Die Menschen die "nur" einen Familienhund möchen der eben hört, jedoch keine weiteren Ansprüche haben kommen auch, weil ihr Hund nun eben auf sicherem Gelände spielen kann und das Sozialverhalten geübt wird bzw. erhalten bleibt. Wir haben kein zusätzliches Gelände wo die Hunde alternativ spielen könnten. Auch gibt es viele Straßen. D.h. Spiel auf freiem Feld ist auch nicht möglich.
Wie wird dies anderswo gehandhabt?
Würde es etwas bringen, wenn nur nach dem Training gespielt wird?
Die Kurstrainer sehen dieses Problem auch, es ist uns aber noch nicht
klar wieviel Spiel sinnvoll wäre, und wie wir es schaffen die Leute nicht zu verärgern.
Ich hoffe auf viele Meinungen und Anregungen.
Herzlichen Dank
Elke

28. August 2002 10:38

Hi Elke!

Wir lassen die Hunde im Rudel NICHT auf dem Platz spielen.
Wie Du schon beschrieben hast, wollen dann die Hunde immer MITEINANDER spielen, an Arbeit mit dem HF ist nicht zu denken.

Außerdem machen wir für Vereinsmitglieder zu 99% nur Einzelausbildung, auch für die, die nur eine "Familienhund" haben wollen -- weil dadurch der Hund einfach begreift, dass der Platz nicht "Hundespass im Hunderudel" ist, sonder "Hundespass mit Herrle/Fraule".

Gruppentraining nur kurz (höchsten 15 min.), damit die Hunde daran gewöhnt sind, dass man auch mal mit anderen Hunde auf dem Platz ist und hinter, vor, neben ihnen herlaufen muss.

Wie sieht denn bei Euch Agility aus? Schliesslich laufen da die Hunde frei durch den Parcours und es sind einige andere Hunde am/auf dem Platz, entweder am Pflock, beim HF oder frei abgelegt, je nach Ausbildungsstand -- zumindest bei uns.

Meine Meinung (dem muss mir keiner zustimmen): Arbeiten und Bindung fördern auf dem Platz, spielen außerhalb. Das klappt bestens und der Hund weiss, worum es geht.

Grüßle
Moni

28. August 2002 10:57

Hallo Elke,

bei uns im Verein läuft die Junhundegruppe eigentlich auch so ab wie bei euch und auch in unserer Agility-Turnierhundegruppe lassen wir die Hunde beim Auf- und Abbauen freilaufen und sie können wenn sie wollen miteinander spielen. Unsere Hunde wissen aber ganz genau wann sie mit den anderen spielen dürfen und wann nicht. Sobald ich meinen hund zu mir rufe, ist er voll da und auf mich fixiert, dann sind die anderen Hunde nebensache. Bei meinem Hund und auch den Hunden der anderen Trainer war das nie (auch nicht in der Junghundegruppe) ein Problem.
Allerdings konnte ich als ich mit meinem Hund damals in der Junghundegruppe war dieses Problem bei vielen "normalen" Teilnehmern sehen. Dort war es auch so, das die Hunde immer nur zu den anderen Hunden wollten. Ich denke es kommt wirklich auf die Bindung zum HF an, dann ist auch regelmäßiges spielen mit anderen Hunden auf dem Platz kein Problem.

Grüße

Tanja

28. August 2002 11:09

Hallo Moni,

das Problem bei dieser Aufteilung ist allerdings, dass Du Hunde erhälst, die auf dem Platz funktionieren und eine scheinbar gute Bindung zeigen und die Leute mit den Problemen zu Hause alleine da stehen!

Das eigentliche ÜBEN (mit Spiel/Bindung/Kommandos trainieren usw.) MUSS zu 90% dort statt finden, wo sich die Menschen mit ihren Hunden bewegen, also im täglichen Umfeld. Wird dieses wirklich so durchgeführt, ist es egal wo die Hunde miteinander spielen.

Wenn Herrchen oder Frauchen abends auf der Hundewiese steht und es eilig hat, muss der Hund sich ja auch aus dem Spiel lösen können - warum soetwas nicht kontrolliert auf dem Übungsplatz üben?

Mit den richtigen Kommandos (vorausgesetzt sie wurden trainiert) kann man dem Hund erlauben zu spielen oder nicht, unabhänig davon, ob die Leine dran ist oder nicht! Da muss man eben üben, üben, üben,...
Bei meinen Hunden funktioniert's!

Gruß Corinna

28. August 2002 11:27

Hi Corinna!

Wenn der HF nicht in der Lage ist, daheim zu üben, sollte er eine Hundeschule aufsuchen und mehr nicht. Ein Verein kann immer nur Tips und Verbesserungen geben/anregen. Wenn der HF nicht will, will er nicht.
Alle unsere Vereinshunde "funktionieren" (ich hasse dieses Wort) auch außerhalb des Platzes.

Habt ihr vielleicht auch mal dran gedacht, dass es auch unverträgliche Exemplare gibt? Nööö, das sollen sie also unter sich regeln?? Hast Du schon mal gesehen, wenn sich ein DSH, ein Rottweiler und ein Beagle ineinander verkeilen??? Geschweige denn getrennt?
Das ist alles ziemlich naiv. Dürfen dann also unverträgliche bei Euch nicht mitmachen? Das ist Rassismus. Bei uns darf jeder und es wird drauf geachtet, dass Hunde immer zusammenpassen. Ich habe nämlich keinen Bock drauf, dass jemand nicht mehr kommt, weil er so einen "Bösewicht" hat und deshalb gemieden wird bzw. er nicht mehr trainieren darf.

Lass man, meine Hunde sind absolut an uns gebunden, hat sich bei den Neu-Mitgliedern mit "Problemhunden" ebenso ergeben...komisch... Auch hat der Trainer bei Einzelausbildung ein genaues Auge auf das Team.

Liegt vielleicht auch daran, dass wir immer noch ein "Sportverein" sind und selbst unsere "Familienhundler"--so wie ich, deren Hundesport-Hunde auch gelchzeitig Familienbegleithunde sind, einen gewissen Anspruch an die Ausbildung haben.

Nebenbei müssen meine Hunde nicht mit anderen spielen (machen sie eh nicht;-)) und erst recht nicht auf dem Platz. Da möchte ich mit meinem Hund arbeiten und ihn nicht ständig von anderen Hund wegsammeln, die auch trainieren während meine abliegt....

Lies mal den Artikel über spielende Hunde auf unserer Seite....

Ich habe da, wie schon öfter hier gesagt, eine andere Meinung.
Ich seh´s da wie E. Zimen, der sagte, dass Einzelhundhalter Tierquäler seien...

Grüßle
Moni

28. August 2002 11:30


Hallo,
und warum macht ihr nicht gezielt Bindungsspiele?
Grüße
Martina