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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Nimmt Schutzdienst die Beißhemmung?
03. Oktober 2002 05:50

Hi Matthias,

ich kann Peter nur zustimmen.
Hatte nun auch schon einige Hunde und alle wurden im Schutzdienst ausgebildet.
Nicht einer würde Anstalten machen, auf irgendwelche rumfuchtelnden Arme einzubeissen.
Meine Tochter ist mit den meisten Hunden aufgewachsen und ich kann dir sagen, sie fuchtelt sehr oft mit den Armen :-) - allerdings ohne daß das je einen Hund interessiert hat.

Auch bei uns ist es so. Wir können einen Helfer ohne Arm auf den Platz lassen. Die Hunde würden nicht beissen. Das haben wir auch schon ein paar Mal probiert.
Ohne Arm ist der Helfer wirklich der Schmusekumpel.

Ich muß gestehen:
einen Vorfall hatte ich in den ganzen Jahren: bei einem Hundetreffen kam einer und fuchtelte mit einem Gipsarm rum. Da wollte mein Junghund kurz reinbeissen.
Wir haben ihm dann den Arm hingehoben und ihn schnuffeln lassen und dann war das Thema geklärt.
(so, jetzt können alle mit Gipsarm schreiben, daß sie sich ihres Lebens nicht mehr sicher sein können mit jungen VPG-Hunden :-)).

Viele Grüße
Tanja
:


03. Oktober 2002 06:02

Hi Rico und Matthias,
:
: Ja, es gibt Diensthunde, die den Maulkorb anhaben. Dies aber nicht weil sie in Arme oder Beine beissen, sondern weil eine Maulkorbattacke sehr weh tut und nicht gleich eine Bissverletztung nach sich zieht (System Gummischrott). Sehr beliebt bei Hausräumungen oder unbewilligten Demonstrationen mit niedriger Gewaltbereitschaft. Auch wirkt ein Diensthund mit Maulkorb einfach bedrohlicher und abschreckender auf einen möglichen Gewalttäter.

Also ich kann jetzt mal von Meinem sprechen. Der hat im Einsatz IMMER den Maulkorb auf.
Die Maulkörbe der Diensthunde sind ganz spezielle (mit Stahlschienen, extra zum Stossen).
Wenn man die Wahl hat, ob man vom Hund gebissen wird oder mit Maulkorb attakiert wird, dann kann man sich schlecht entscheiden, was übler ist. Der Hund mit Maulkorb legt einen derart Schachmatt, daß man erstmal nicht mehr viel mitkriegt.
Mit Maulkorb kann der Hund einen Täter einfach besser ausser Gefecht setzen, als wenn er beisst.

: Beisshemmung, oder eben keine Beisshemmung, hat auch nichts mit dem Beissen auf den Helfer zu tun. Ein wesensstarker, gesunder und gut aufgebauter Hund unterscheidet die Situationen und nicht die Personen. Er merkt eine unfriedliche Situation weit früher als sein Hundeführer (dafür ist er, unter anderem, auch ein Diensthund). Es gibt immer wieder Berichte, dass ein erfahrener Diensthund bei der verbalen Provokation durch einen Angetrunkenen NICHT mit der Wimper gezuckt hat und in einer anderen Situation eine völlig neutrale Person aus heiterem Himmel verbellt hat (zu Recht, wie eine Abklärung über den Computer ergeben hat).

Hier kann ich dir zustimmen. Der Polizist mußte einen Angetrunkenen der aggressiv geworden war überprüfen. Plötzlich ging der Hund blitzartig auf ihn los. Bis die Polizisten registriert hatten, daß er ein Messer ziehen wollte. Der Hund hatte die Situation sofort mitgekriegt.
:
: Na ja, selbstverständlich gibt es aber auch Diensthunde, die man besser nicht auf die Menschheit lo......., aber lassen wir die mal Hund sein.
:
Hm, ich denke, das kommt auch auf das Einsatzgebiet an.
Oftmals kann man nicht den Hund mit der enorm hohen Reizschwelle im Dienst gebrauchen.
Ich habe einen Hund an die Polizei verkauft, der im Alltag wirklich sehr gefährlich war. Nicht durch mich oder den Schutzdienst (im Gegenteil, der hat ihn kontrollierbarer und ausgeglichener gemacht), sondern bei ihm war das die Veranlagung.
Bei diesem Hund stimme ich dir zu: man sollte ihn nicht auf die Menschheit loslassen, aber er ist ein super Diensthund, der seinen Job wirklich gut macht.

Viele Grüße
Tanja

03. Oktober 2002 08:46

Hey Matthias,
Endlosthema. Die Gefahr, daß der Hund vom Hetzärmel auf den Alltag und entsprechende Armbewegungen generalisiert, ist natürlich immer da. Zwar sehr unwahrscheinlich, aber eben doch möglich. Womit man wieder beim Endlosthema "Warum bringe ich einem Hund beißen bei..." etc. wären. Aber das zu diskutieren hat, glaube ich, keinen Sinn...
Ich selber habe einen solchen Vorfall miterlebt (aus Erzählungen, ich war zu klein) - ich (4)im Garten mit Schutzhund (DSH) von Nachbars, Erwachsene auf der Terrasse beim Kaffee, Hund spielt mit mir. Kommt der Nahcbarsbub (ca. 6) mit einem Stecken in der Hand brüllend und stockschwenkend in den Garten gerannt - Asta hat ihn angegangen, und zwar genau so, wie sie sonst an den Hetzärmle ging. Gottseidank war der HF dazu ja anwesend und hat sie auch gottseidank abrufen können. Trotzdem hatte der Bub eine heftige Bißwunde am Arm... ob das mit dem Schutzdienst Astas zusammenhing weiß ich nicht, ich möchte auch nicht ausschließen, daß sie aus einer Wehraggression (das ist über zwangzig Jahre her) auf den Jungen ging (alte Ausbildungsmethoden *grusel*), keine Ahnung, aber ist so passiert.

Grüße
josh

03. Oktober 2002 08:51

Hallo,
"wsensschwach", "degeneriert" - das klingt alles so abwertend. Ich finde, das sind auch ganz tolle Hunde, nur sind sie nicht für einen manchmal sehr aggressiv und martialisch wirkenden Sport geeignet. Degeneriert und wirklich charakterschwach sind die Menschen, die solche Hunde trotzdem in die Ausbildung bringen und dann zusehen, wie manchmal leider doch ein Angstbeißer draus wird...
mal ehrlich, ich selber mache keinen Schutzdienst, aber ich kenne auch nicht wirklich viele Hunde, die dafür geeignet sind (und noch weniger HF).

Grüße
josh

03. Oktober 2002 08:54

Hi Peter,
außerhalb des Platzes?? Mir erzählen die VPGler bei uns immer, die Hunde würden nie aúßerhalb des Platzes anbeißen, es gehe nur um eine rein sportliche Sache, keine Realsituation sollte trainiert werden (es geht hier um Sport, nicht um Diensthunde) usw. Und dann geht ihr auch noch nachts raus und laßt die Hunde anbeißen üben und bring ihnen so bei, die Hemmung zum Zubeißen außerhalb des Platzes zu überwinden? (Du schreibst ja selbst, erst konnten sie mit der Situaion nichts anfangen)?

Grüße
josh

03. Oktober 2002 10:06

Hallo!

Ich bin froh, dass Matthias diese Frage stellst, denn da kann ich gleich mal ein paar Sachen los werden, die ich sehr fraglich finde.

Ich persönlich trainiere mit meinem Hund ua. auf einem Schäferhundeplatz in meiner Nähe, wo hauptsächlich auf die VPG Prüfungen hingearbeitet wird. Die Hunde werden dort rein über Beutespiele ausgebildet, wobei die Beute wohlbemerkt der Arm ist, nicht der Helfer. Ich glaube nicht, dass einer dieser Hunde irgendwelche wild mit den Armen fuchtelnden Menschen auf dem Platz oder im Alltag interessant finden würde. Ich glaube, nichtmal, dass, wenn einem dieser Hunde in der Fußgängerzone ein Mensch in Schutzanzug mit Ärmel entgegenkäm, die mehr tun würden allenfalls gucken.

Soviel dazu. Nun habe ich im Zuge eines Gasttrainings bei einem anderen Verein einen Spaziergang mit mehreren Hunden ins Feld gemacht. Eine Hundeführerin hatte ihren Welpen und Sch-Hund in spe dabei. Als sie ihm irgendwann ein Leckerli geben wollte, hat er ihr sowas von dermaßen in den Finger gehackt, dass sich sich erstmal verazten musste. Ich war weniger darüber verwundert, als über ihre Reaktion gegenüber dem Hund: Sie tat nämlich garnichts. Sie könne ihrem Hund unmöglich eine Beißhemmung antrainieren, dann würde er später auf dem Platz ja nicht unbefangen zubeißen. Mal ehrlich, ich finde, das ist erstens gedankenlos (was mache ich, wenn der Hund mir dann im Spiel den Unterarm zerbeißt?! Dann muss ich ihn wohl loben, was?) und zweitens eine totale Unterschätzung des Hundes. Ein Hund kann natürlich lernen, dass Beißen zuhause absolut tabu ist und dagegen auf dem Platz ein Mann rumläuft mit einem prima Beißarm. Und in den zu beißen, ist ok. (Finger dagegen nicht ;-)). Das müßte doch wohl auch ein Spitzenhund kapieren!? Oder müssen alle VPG Spitzensportler mit ihren Hunden mit Stachel und Lederpeitsche (Maulkorb geht ja nicht, er könnte ja die Lust am Beißen verlieren...) spazieren gehen, um ihre Hunde daran zu hindern, wild rechts und links um sich zu beißen? - Mal im Ernst, sowas gibt's wirklich!

So, diese Sache wollte ich schon lange mal in den Raum stellen.

Tschüß

Nina