Hi Rico und Matthias,
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: Ja, es gibt Diensthunde, die den Maulkorb anhaben. Dies aber nicht weil sie in Arme oder Beine beissen, sondern weil eine Maulkorbattacke sehr weh tut und nicht gleich eine Bissverletztung nach sich zieht (System Gummischrott). Sehr beliebt bei Hausräumungen oder unbewilligten Demonstrationen mit niedriger Gewaltbereitschaft. Auch wirkt ein Diensthund mit Maulkorb einfach bedrohlicher und abschreckender auf einen möglichen Gewalttäter.
Also ich kann jetzt mal von Meinem sprechen. Der hat im Einsatz IMMER den Maulkorb auf.
Die Maulkörbe der Diensthunde sind ganz spezielle (mit Stahlschienen, extra zum Stossen).
Wenn man die Wahl hat, ob man vom Hund gebissen wird oder mit Maulkorb attakiert wird, dann kann man sich schlecht entscheiden, was übler ist. Der Hund mit Maulkorb legt einen derart Schachmatt, daß man erstmal nicht mehr viel mitkriegt.
Mit Maulkorb kann der Hund einen Täter einfach besser ausser Gefecht setzen, als wenn er beisst.
: Beisshemmung, oder eben keine Beisshemmung, hat auch nichts mit dem Beissen auf den Helfer zu tun. Ein wesensstarker, gesunder und gut aufgebauter Hund unterscheidet die Situationen und nicht die Personen. Er merkt eine unfriedliche Situation weit früher als sein Hundeführer (dafür ist er, unter anderem, auch ein Diensthund). Es gibt immer wieder Berichte, dass ein erfahrener Diensthund bei der verbalen Provokation durch einen Angetrunkenen NICHT mit der Wimper gezuckt hat und in einer anderen Situation eine völlig neutrale Person aus heiterem Himmel verbellt hat (zu Recht, wie eine Abklärung über den Computer ergeben hat).
Hier kann ich dir zustimmen. Der Polizist mußte einen Angetrunkenen der aggressiv geworden war überprüfen. Plötzlich ging der Hund blitzartig auf ihn los. Bis die Polizisten registriert hatten, daß er ein Messer ziehen wollte. Der Hund hatte die Situation sofort mitgekriegt.
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: Na ja, selbstverständlich gibt es aber auch Diensthunde, die man besser nicht auf die Menschheit lo......., aber lassen wir die mal Hund sein.
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Hm, ich denke, das kommt auch auf das Einsatzgebiet an.
Oftmals kann man nicht den Hund mit der enorm hohen Reizschwelle im Dienst gebrauchen.
Ich habe einen Hund an die Polizei verkauft, der im Alltag wirklich sehr gefährlich war. Nicht durch mich oder den Schutzdienst (im Gegenteil, der hat ihn kontrollierbarer und ausgeglichener gemacht), sondern bei ihm war das die Veranlagung.
Bei diesem Hund stimme ich dir zu: man sollte ihn nicht auf die Menschheit loslassen, aber er ist ein super Diensthund, der seinen Job wirklich gut macht.
Viele Grüße
Tanja