Nicht so lange 'spielen', bis der Hund ausklinkt, sondern immer zwischendurch mal 'stopps' einschieben. Zur Belohnung geht's dann wieder weiter.
Bei der Retrieverarbeit findet man z.B. eine Unmenge an kontrolliertem Spiel-Übungen - deren Arbeit ist ja passenderweise 'ihr Spiel' und die Kontrolle wird unter dem Begriff 'steadyness' zusammengefasst: nicht auf den zuletzt hüpfenden Ball Jagd machen, sondern auf den zuerst geworfenen. Dem Dummy nicht sogleich nachjagen, sondern erst auf Signal des Hundeführers, u.U. nach dem 'Hinschauen, wohin es geflogen ist' erst noch ein Zweites merken und dann ein paar Schritte Unterordnung machen usw.
Der Ausdruck 'geistiger Zügel' war von E.Lind entliehen: auch unter dessen 'Spielregeln' finden sich da sicher Ideen.
Wie man die Sache (wegen dem Lernen) bei der eigenen Art von Arbeit in den Griff bekommt: über Dauer (kürzer 'belohnende Arbeit'= wenn denn auch für diesen Hund Verbellen selbst-belohnend ist und in Bedrängen zwecks Erstreiten der Beute auszuarten droht) und über eingebaute Stopps, sei es beim Start mit mehr Kontrolle, mehr Verzögerung oder beim zwischenzeitlich möglichen Abrufen. Auch eine andere Belohnungsart: Futter, Ball wegwerfen kann da vielleicht - abwechselnd eingesetzt - etwas vom 'High' abbauen: wenn der Hund nie genau weiss, was nun folgen wird...
Einerseits kann das alles - wenn zu rasch eingeführt - die Motivation etwas verringern. Wenn man es richtig 'austariert', bekommt man - ähnlich wie durch 'intermittierende Belohnung' - sogar noch einen ordentlichen Motivationsschub frei Haus dazu geschenkt: Plus mehr Kontrolle über jeden Aspekt der Arbeit und eine intensivere Zusammenarbeit.
Bei RH könnte ich mir vorstellen, dass, wenn eine Anzeigeart 'zu motivierend/selbstbestätigend' wird, ein Hund davon profitieren könnte, wenn man
a) das belohnende Spiel nur mehr gelegentlich vom Opfer ausgehen lässt, oft vom HF
b) die Belohnung variiert, wie oben genannt
c) beim Spielen in anderen Situationen z.B. auch mal eine 'Sprengstoffanzeige' aufbaut, also etwas distanziertes Liegen in äußerster Selbstbeherrschung, statt toben nach dem Beuteobjekt - und eben dafür kommt die Beute heraus
d) sich beim Spielen in anderen Situationen diverse 'steadyness-Übungen' aufbaut und einbaut, damit das 'Denken' in belohnender Situation einstweilen mal öfter wieder 'angeknipst' werden kann.
Puh.... soviele Fremdworte... und dann noch von jemand, der nicht vom RH-Fach ist. Wurde es trotzdem etwas klarer? *Hoff!*
Parallelen Mensch -Hund? - sicher auch hier das Risiko, zu rasch zuviele 'Spielregeln' für den HF einzuführen: auch in diesem Fall das Risiko eines demotivierten Spielpartners... *schnauff* - lass mal hören, zwecks feed back, ob irgendwas von oben genannten Ideen für Dich brauchbar klingt...
(beim Hund schaut man während der Übung zu diesem Zwecke ständig auf Schwanz und Gesamthaltung - die Motivation sollte in etwa gleich bleiben - eben deutlich vor 'dem High'...sonst mehr 'steady' und sowie sie nachlässt: wieder mehr motivierende Übungen einschieben)
schönes Training
Wiebke