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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Agility mit negativer Verknüpfung?
03. Dezember 2002 15:07

Hallo Tanja,

Sind nur Leute kompetent, die eine WM gelaufen sind?

: Sieh es doch mal wie mit den Leistungssportlern an.
: Die haben den Sport auch als Spaß angefangen. Sind irgendwann mal immer besser geworden und wurden Profi-Sportler.

Das war ihre freiwillige Entscheidung.

: Natürlich sind sie wesentlich ehrgeiziger und verbissener geworden, aber der Sport muß ihnen ja noch immer Spaß machen.

Man kann den Hund schlecht fragen, ob er es spaßig findet mit dem Korallenhalsband zurück gerissen zu werden.
Ich denke, er würde sich andere Dinge aussuchen ,die er lieber machen würde ,als Agillity mit Koralle.
Also macht es doch wieder NUR dem Menschen spaß.
Und das muss doch nicht sein!

viele Grüße,
Heike



03. Dezember 2002 15:36

Hallo Sven,

sowie Du Deinen Hund beschreibst könnte es durchaus auch unser sein.

Wir hatten mit ihm erst auf einem "just-for-fun"-Platz Agi gemacht und dort waren die Kontaktzonen hübsch angemalten Flächen, die keinen interessierten. Zu deutsch: er hat sie fröhlich übersprungen. Und er ist im Agi ebenfalls seeeeehhhhr schnell und sehr triebig.

100%ig sitzen sie auch heute noch nicht, aber ich denke er (besser Achim und er) sind auf dem besten Weg dahin. Und zwar ohne Koralle, lange Leine, etc.. Dass dies funktioniert glaube ich eh nicht, da zumindest unserer sehr genau weiß, wann er ein Halsband um hat (und auf einem Turnier darf er ja eh gar keins tragen) und wann nicht. Davon abgesehen ist Agi Sport und Spaß!!! Und außerdem fänden wir es reichlich daneben den Hund für unsere Fehler büßen zu lassen.

So und nun etwa das, was wir gemacht haben. Wir haben zum einem "bis zum Erbrechen" ein Stop Kommando geübt. Und zwar erstmal beim normalen Laufen mit Hund, fernab vom Agi-Platz. Also Laufen - "stop" - Belohnung fürs abstoppen, etc. Dies sollte wirklich im Schlaf sitzen, bevor man es an den Kont.-zonengeräten - die Hund ja falsch verknüpft hat - macht und sich für den Hund immer lohnen. Gut ist dabei anfangs ein klares Körpersprachen - Signal (nicht nur selber anhalten, sondern eigenen Oberkörper nach hinten lehnen).
Wenn dies wirklich sitzt, wirst Du mit Körpersprache und dem Kommando auch auf den Kontaktzonen Deinen Hund erreichen können. (Hilfreich ist dabei selber an dem Gerät etwas zurückzubleiben).

Parallel dazu würde ich noch etwas anderes üben und zwar das Touchen mit der Nase ins Gras. Geht meines Erachtens mit dem Clicker am besten. Aber auch das erst einmal ganz ohne Agigeräte. Also Hund soll auf Hörzeichen seinen Rüssel ins Gras "stecken". Erst im normalen Stand, dann kannst Du es z.B. beim Treppe runtergehen üben, von der letzten Stufe aus soll er kurz den Boden berühren, etc. Wenn das super sitzt würde ich es auf einer flacher gestellten A-Wand beginnen zu üben. Mit dem Stop und der Körpersprache hast Du ihn ja dann schon abgebremst und aufmerksamer gemacht. So dass er für ein gut eingeübtes touchen auch dort empfänglich sein sollte.
Dann ist natürlich noch Konsequenz gefragt. Er hat die Zonen von da an immer zu nehmen. Nimmt er sie nicht, werden sie wiederholt und "stop" und das Touchen wieder mehr geübt. Auf alle Fälle würde ich ihn nicht damit belohnen, dass er trotz übersprungener Zone mit Dir an den nächsten Hürden seinen Spaß hat.

Es gibt sicherlich noch andere Methoden, wie Megaleckeres und gut Riechendes ans Ende auf die Zone legen und dies dann immer weiter reduzieren, etc.....führen halt jenseits von Koralle,etc. viele Wege nach Rom :-).

Viele Grüße
Tanja + Achim + Rüdelchen

03. Dezember 2002 15:12


Hallo Babette,

warscheinlich hast Du recht.....
Teletakt u. Stachelwürger eignen sich einfach zu gut , um eine Diskussion an zu heizen.
....also Blutdruck wieder senken!!!

viele Grüße,
Heike + Gina

03. Dezember 2002 15:44

Hallo Heike,
:
: Sind nur Leute kompetent, die eine WM gelaufen sind?

Das habe ich aber glaub ich nirgendwo gesagt, oder?
:
: Das war ihre freiwillige Entscheidung.

Natürlich. Und diese Hundesportler haben sich ja auch dafür entschieden.
:
: Man kann den Hund schlecht fragen, ob er es spaßig findet mit dem Korallenhalsband zurück gerissen zu werden.
: Ich denke, er würde sich andere Dinge aussuchen ,die er lieber machen würde ,als Agillity mit Koralle.
: Also macht es doch wieder NUR dem Menschen spaß.
: Und das muss doch nicht sein!

Man kann den Hund aber bei vielem nicht fragen. Viele Hunde würden vielleicht lieber Hasen jagen gehen, als Agility zu machen, trotz pos. Bestärkung.
Nein ich denke, da machen wir es uns zu einfach.
Und wohlgemerkt, ich rede nicht von Hunden die über den Platz gezogen werden oder mit Stachel drangsaliert werden. Da ist es dann wohl offentlichtlich.
Ich kenne persönlich einige Hunde, denen sieht man ganz genau an, daß sie keine Lust haben. Sind jetzt nur meine Beobachtungen aus dem Turnierhundesport, aber da waren Leute dabei, deren Hunde tatsächlich keinen Spaß dran hatten. Diese Hunde wurden nur mit positiven Dingen ausgebildet.
Die Turnierhundesportler haben damals gemeinsam mit uns auf dem Platz trainiert.
Als ich eine Frau mal fragte, warum sie mit ihrem Hund überhaupt THS ausübt, wurde sie ziemlich pampig und bezeichnete mich als arrogante SchH-Kuh.
Deren Hündin war viel zu fett, was sich natürlich auch auf die Sprünge auswirkte. Ebenso wollte sie bei Kälte, bei Hitze und bei Nässe nicht auf den Platz.
Teilweise haben 3 Mann sich für diesen Hund zum Hampelmann gemacht mit Plüschtieren und Leckerlies.

Wer weiß also so genau, was in vielen Hunden vorgeht? Manche Hunde sind sogar ganz verrückt auf dem Platz, aber woher wissen wir, ob das vielleicht die einzige Freude dieses Hundes ist?
Also ganz so einfach kann man meiner Meinung nach nicht argumentieren.
:
Viele Grüsse
Tanja


03. Dezember 2002 15:47

Hi Sören,

: rede mal mit Leuten die im Agility WIRKLICH konstant mit verschiedenen Hunden vorne stehen und frage sie, wie sie zu aversiven Methoden stehen.

Wir haben im letzten Jahr auf den Turnieren mit recht vielen solcher Leute geredet. Es ergibt ein recht buntes Bild, wer wie zu welchen "aversiven Methode steht" und es gibt genügend sehr erforgreiche, die im Agi drauf verzichten.

Aber selbst, wenns anders wäre. Wofür ist es wichtig, wie es WM-Teilnehmer machen? Es geht doch im Hundesport wohl eher darum mit seinem Hund zu einem super Team zusammen zu wachsen und jede Menge Spaß zu haben - zumindest uns...... Wenn das gelingt stellt sich "Erfolg" sozusagen von selber ein.

Ganz davon ab, halte ich andere Methoden einfach für effektiver - auch wenn sie vom Menschen mehr Gripps und Phantasie erfordern.
Viele Grüße
Tanja



03. Dezember 2002 15:48

Hallo Tanja,
:
: Vielleicht für die, auf die du ev. ansprichst:
: Sieh es doch mal wie mit den Leistungssportlern an.
: Die haben den Sport auch als Spaß angefangen. Sind irgendwann mal immer besser geworden und wurden Profi-Sportler.
: Natürlich sind sie wesentlich ehrgeiziger und verbissener geworden, aber der Sport muß ihnen ja noch immer Spaß machen.
: Ich kann daran aber nichts Schlimmes finden.

Gneau hier ist der Punkt: Ich war selber lange Leistungssportlerin (Sprint, Leichtathletik) und nicht ganz so schlecht (nicht gerade WM, aber schon beinahe ;-)). Diese Perfektion, die ich (und meine Trainerin) damals von mir erwartete ist natürlich Teil der unter Leistungssportlern sogenannten "professionellen" Einstellung zu der ganzen Sache. Von meinen heutigen menschlichen Schützlingen erwarte ich genau dasselbe.
Niemals, aber wirklich nie würde mir einfallen, von meinen Hunden sowas zu verlangen. Es geht einzig und allein darum, dem Hund eine möglichst artgerechte Beschäftigung und Auslastung zu gewähren. Schmerzen/Unannehmlichkeiten sind dabei zu vermeiden (zumindest nicht willentlich von mir zu induzieren)- eben weil der Hund im Gegensatz zu einem menschlichen Leistungssportler NICHT frei entscheiden kann, ob er da mitmacht (und die im Leistungssport obligatorische Quälerei auf sich nimmt) oder nicht. Meine Athleten können sagen: "Ich geh jetzt nach Hause, das ist mir zu blöde/anstrengend/schmerzhaft hier." Die Hunde können das nicht - und genau deshalb finde ich es unfair, von ihnen absolute Perfektion zu verlangen. Außer, ein Hund ist mit ausschließlich positiver Motivation zu der von der verlangten PO zu bringen - hier sagen aber einige, daß sei nicht möglich. Okay, falls das so ist (ich bezweifle es, zumindest im Agi-Bereich wie in der Obdience), dann finde ich es moralisch/ethisch nicht vertretbar, Perfektion vom Vierbeiner zu fordern.
Pefektion kann man von sich selbst verlangen (da bin ich die letzte, die nur so rumjuckelt, ohne an Perfektion oder Ehrgeiz zu denken) - aber wenn über positive Motivation irgendwas nicht mehr zu erreichen ist bei einem bestimmten Hund, dann ist eben hier Schluß und Ende. Anderes ist tierfeindlich und nicht im Interesse des Hundes (und allein um das sollte es auf dem Platz letztendlich gehen).

Grüße
josh