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Starkzwang" im Hundesport - warum?"

geschrieben von Kerstin Hk(YCH) 
Starkzwang" im Hundesport - warum?"
16. Dezember 2002 13:34

Hallo miteinander,

angeregt durch die "Spiel+Zwang"-Diskussion (unter Soziales und Erziehung) drängt sich mir eine alte Frage auf:

warum bilden manche ihre Hunde mit Stachler, evtl. auch Teletakt und anderen "Zwangsmethoden" für den Hundesport aus?

Ich möchte nicht eine allgemeine Diskussion pro/conta "Starkzwang", sondern einfach den Grund erfahren, warum manche glauben, in ihrer Freizeit, beim gemeinsamen Spass-Haben mit Hund darauf nicht verzichten zu können.
Es mag vielleicht Situationen geben, in denen mit Starkzwangmitteln abgesichert werden muss (leidenschaftliche Jäger unter den Hunden, Polizeihunde, von deren "Funktionieren" die Gesundheit des HF u.U. abhaängen kann, etc.). Allgemein bei allen Hunden, die wirklich für einen Job gebraucht werden. Da kann und will ich den Einsatz solcher Mittel nicht bewerten.

Nun das Aber:
diese o.g. Situationen treffen doch auf 95% aller Hundesportler nicht zu.
Was habe ich und was hat mein Hund davon, wenn er 110% korrekt auf dem Hundeplatz arbeitet? Warum ist das Hundesportlern so wichtig, dass sie dafür solche Mittel einsetzen?
Dem Hund ist es wohl egal, ob er schief oder gerade vorsitzt. Mir ehrlich gesagt auch. Wenn es für Sportler wichtig ist, weil man sich nun mal auf ein bestimmtes Schema geeinigt hat, an das sich alle HF u. Hunde halten müssen, kann ich das auch noch nachvollziehen. Sonst wäre es ja aus mit der Vergleichbarkeit.
Aber warum versuchen Menschen, ihre sportlichen Ziele auf die ein oder andere "gewalttätige" Methode zu erreichen? Wenn's ohne nicht geht, warum lässt man es dann nicht einfach? Wenn mein Hund i.d.R. gut ist, aber partout das korrekte Bringen nicht lernt - ja in Gottes Namen, wieso lass ich es dann nicht einfach?
Dann werde ich evtl. nie auf einer Vereinsmeisterschaft einen Blumentopf gewinnen können. Aber na und? Man geht doch zum Hundesport, um mit dem Hund GEMEINSAM Spass zu haben, oder nicht?

Sorry, aber der einzige Grund, der m.E. dahinter steht, ist der Ehrgeiz des HF.
Klärt mich bitte auf, falls doch eine innere Logik dahinter steckt, die mir bislang entgangen ist. Ich finde es moralisch nicht gerechtfertigt, dem Hund Schmerzen/Schaden zuzufügen ohne zwingenden Grund. Und irgendwelche Dorf- oder Landesmeisterschaftstitel sind für mich kein zwingender Grund.

Viele Grüsse,
Kerstin Hk


16. Dezember 2002 13:39

Hi Kerstin,

da ich auch nicht an einer Diskussion interessiert bin nur kurz meine Ansicht dazu:
schneller, besser, schöner ... als die anderen (am Ziel, in der Leistung ...)
Gewichtige Gründe pro gibt es sicher diverse - von denen die Starkzwang im "Sport" anwenden. Wobei der "Sport" herzlich wenig mit Hasenhetzten privat zu tun hat. Da kenne ich etliche "Platzkanonen" die privat die letzten Hunde sind denen ich begegnen möchte.

Gruß
Kathi

16. Dezember 2002 13:59

Tschau Kerstin Hk

Wieso hast Du überhaupt einen Hund? Meinst Du nicht, dass es ihm in einem Rudel ohne Menschen nicht wohler wäre? Dass es nicht artgerechter wäre, sich nicht einzumischen? Wieso müssen wir ihn als Spielkamerad vergewaltigen? Spielt sonst kein Mensch mit uns? Sind wir nicht fähig, sozialen Kontakt unter Menschen zu haben, so dass wir keinen Hund brauchen?

Bitte kläre mich doch auf, was dich dazu bewegt einen Hund halten zu müssen und Spass an der Sache zählt für mich nicht, da der Hund in einem natürlichen Umfeld mehr Spass hat.

Gruss P.H


16. Dezember 2002 13:58

Hi ganz voreilig wollt ich wieder schreien:: ERGEIZ
Aber du hast es ja selbst schon geschrieben.

LG Heike

16. Dezember 2002 14:11

Hallo Kerstin und Kathi,

ich finde es nicht ganz gerecht, wenn in Euren Meldungen alle ehrgeizigen Hundesportler in den Starkzwang-Topf geworfen werden.

Sicher: was Leute dazu treibt, ihrem Hund Gewalt anzutun, ist oft (aber nicht immer) die schnelle Jagd nach Punkten und Pokalen.

Meiner Beobachtung nach steht aber oft einfach nur mangelndes Einfühlungsvermögen, Gleichgültigkeit gegenüber unseren Mitkreaturen und schlichte Dummheit dahinter - und nicht zuletzt das berauschende Gefühl, Macht über ein anderes Lebewesen zu haben, gewürzt mit einer Prise Sadismus.

Ehrgeiz allein kann es nicht sein. Ich würde mich z.B. auch als moderat ehrgeizige Hundesportlerin bezeichnen, dabei hat mein Hund in seinem Leben noch nicht mal einen Leinenruck, geschweige denn Schlimmeres von mir bekommen.
Trotzdem (oder deshalb?) sind wir z.B. in der letzten Prüfung eine 99er Unterordnung gelaufen.

Ich kenne viele Beispiele in meiner Umgebung, die ohne Starkzwang wirklich erfolgreich sind (bis hin auf WM-Ebene).

Das Argument mit dem Ehrgeiz zieht also nicht wirklich...

Gruß
Sabine+K

16. Dezember 2002 14:04

Hi!

Meine Ansicht: Weil es diesen Leuten zu anstrengend ist, einen Hund mit viel Geduld zu erziehen. An sich finde ich (unter fachkundiger Anleitung) die Anwendung des Stachlers nicht schlecht, aber sicherlich nur als letzte Lösung! In manchen VEreinen herrscht aber leider der Gedanke, dass nur ein Hund, der mit Stachler ausgebildet wurde, ein zuverlässiger und guter Hund ist sad smiley
Bei den Turnieren sieht man meiner Ansicht aber teilweise sehr gut, welche Hunde mit Stachler ausgebildet wurden. Klar ist für mich nur nicht, warum Hunde, die mit Stachler ausgebildet wurden, bei der Vereinsmeisterschaft auf den vorderen Plätzen landeten. Aber auch für einen Spitzenplatz bei einer WM würde ich meinen Hunden keinen Stachler anlegen, da sie für mich in erster Linie "Teampartner im Leben" und nicht Sportgerät sind.

Lg Nina mit Tina & Chelsea