Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Starkzwang" im Hundesport - warum?"
18. Dezember 2002 08:07

Hallo andreas,

ich bin auch kein Freund von Pauschalierungen, aber meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass gerade in den von mir angesprochenen Crash-Kursen, in denen Anfängern in Gruppen von 20 Leuten und mehr beigebracht werden soll, wie sie ihren Hund Gehorsam lehren, viel, viel Haarsträubendes zu sehen ist. Aber immerhin tut so ein Kurs der Vereinskasse gut, und das unabhängig vom Veranstalter. :-(

Dass ein umgehängter Clicker allein noch keinen guten Ausbilder macht ist mir auch klar.

Nur: Ganz ohne Methodik geht es nicht. Ein gewissen System (was nichts mit einem Korsett zu tun hat) ist schon notwendig. Und wenn es nur die Erkenntnis ist, dass erst nach A B kommt.
Entsprechende Anregungen kann man sich aus Büchern holen, oder der eigenen Lebenserfahrung entnehmen (bekanntlich läuft ein Großteil des Lernens bei allen Lebewesen gleich ab). Ein bißchen Grips, guter Wille, die Bereitschaft zu Beobachten und daraus Schlüsse zu ziehen und nicht zuletzt ein Portion Einfühlungsvermögen in sein Gegenüber sollte schon vorhanden sein.
Sowas lässt sich in den beliebten, von mir zitierten und recht weit verbreiteten Kursen nunmal nicht vermitteln.

Und: Die Unaufgeregtheit, von der Du schreibst, ist auch Resultat einer Wechselbeziehung. Erziehung beruht immer auf Gegenseitigkeit. Bei Kindern, und auch bei Hunden.
Es ist ein Trugschluss, zu glauben, dass nur der Erziehende Einfluss ausübt. Es ist eine Wechselbeziehung, bei der immer auch der Erzieher erzogen wird.

Gruß
Eva


18. Dezember 2002 08:20

Ach komm P.H., nun spiel nicht die beleidigte Leberwurst!

Ich bin selbst seit Jahren Trainerin und bin auch nicht als der Super-Experte auf die Welt gekommen. Aber ich bin immer bereit dazuzulernen.

Ich weiß doch wie es in sehr vielen Vereinen abläuft:
Die Vereinskasse könnte eine Spritze vertragen, also wird in der Zeitung ein Hundeerziehungskurs ausgeschrieben, mit dem Versprechen, den Junghund an 10 Nachmittagen zu einem wohlerzogenen Zeitgenossen zu machen.
In Gruppen von 20 Leuten wird dann den Leuten die Uralt-Methode von Sitz und Platz erklärt. Und die meisten halten das für der Weisheit letzter Schluss, denn schließlich wird's der "Ausbilder", der diesen schneidigen Schäferhund da führt, schon wissen.
Mit Hundesport haben die Teilnehmer ohnehin nix am Hut, der Hund soll halt "ein bißl folgen" und dafür lassen sie sich dann mit ihrem keifenden oder (je nachdem) eingeschüchterten Hund in dem Haufen von Anfängern über den Platz scheuchen.

Jaja, das ist jetzt wieder pauschal, ohne ich spreche hier auch ausdrücklich nicht die Vereine an, die das anders handhaben. Aber ich treibe mich schon sehr lange auf Hundeplätzen herum und ich möchte fast sagen, dass solche Kurse eher die Regel als die Ausnahme sind.

Ein vernünftiger Kurs kommt nicht ohne Theorieabende, Einzelarbeit und Arbeit in Kleingruppen aus!
Auch damit erreicht man nicht alle Teilnehmer wirklich, weil sie oft einfach zu wenig Interesse an ihrem Hund haben.
Ich habe da schon viel Nerven auf dem Platz gelassen. ;-)

Trotzdem regen mich die Abzocker-Kurse auf.

Gruß
Eva

18. Dezember 2002 08:12

Immerhin haben es unsere Vorfahren vor sehr langer Zeit schon geschafft, Hunde beispielsweise in bemerkenswerter Weise zum Schafehüten mit all seinen Erfordernissen auszubilden. Und das, ohne überhaupt lesen zu können.

hei andreas
ein wunderbarer satz:-)
gruss pat
:

18. Dezember 2002 08:42

: ich habe noch kein aussagekräftiges Argument gelesen, dass mir begreiflich machen würde, warum man keinen Zwang (hier die Koralle) einsetzen sollte.


Hallo Markus,

das einfache Argument ist: ich will einen aufmerksamen, freudig arbeitenden Hund haben und keinen, der ins Meiden fällt, weil er mit dem Stachelruck rechnen muß. Ich verzichte folglich auf den Stachel überall da, wo's auf die Perfektionierung von Mensch-Hund-Teamarbeit ankommt, insbesondere in der Unterordnung. Sieh Dir eine durchschnittliche Wald-und-Wiesen-Prüfung an, und Du kannst ganz genau sehen: dieser Hund wurde über Spiel gearbeitet, jener über Futter, dieser über Stachel, jener mit E-Gerät; ich kann das jedenfalls erkennen, vielleicht nicht lückenlos, aber tendenziell. So verliere ich in meinen Prüfungen zehn bis zwanzig Punkte wegen "Ungenauigkeiten" in der Unterordnung - die Unterordnung sieht aber trotzdem klasse aus und macht mir ebenso viel Spaß wie meinem Hund, eben weil der springt und auch schon mal schnappt vor Vergnügen. Er kennt einfach keine Zwangsmittel in der UO.

Im Schutzdienst hingegen benutze ich den Stachel, um die Aufmerksamkeit eines total auf die Beute/den Helfer fixierten und weitgehend schmerzunempfindlichen Hundes zurückzugewinnen, nicht um ihm weh zu tun. Ich benutze ihn ein-, zweimal und dann nicht mehr. Der Stachel ist ein Zwangsmittel; ich setze ihn ein, um ein Unterlassen zu erzwingen (also stets nur negativ), wenn es anders nicht geht, also z. B., die augenblickliche "Aufgedrehtheit" des Hundes zu unterbrechen. Aber der "inflationäre" Einsatz des Stachels beim Bringen, bei der Leinenführigkeit, ja sogar am Fahrrad und auf der Fährte ist hingegen nichts als Tierquälerei; der Hund wird einfach so zurechtgeruckt, wie man ihn haben will, und er meidet aus Angst vor Schmerzen. Stellst Du Dir so die Zusammenarbeit mit dem Hund vor?

Du sprichst von Vermenschlichung. Nun ist es aber keineswegs so, daß in der Hundewelt die nackte physische Gewalt herrscht, sondern das Zusammenleben der Hunde ist viel subtiler geregelt. Ich ziehe gerade wieder einen Welpen auf und habe noch nie gesehen, daß der Alte ihn beißt; wohl packt er ihn gelegentlich unsanft, stößt ihn um, steht knurrend über ihm. Diese Verhaltensweisen mache ich mir für meinen Umgang mit dem Welpen zunutze. Ich kann aber nicht erkennen, wo es in der Natur "Zwangsmittel" gibt, die mit dem Stachel zu vergleichen wären. Nun ist aber ein Mensch-Hund-Gespann auch kein Wolfsrudel, sondern wir müssen die Möglichkeiten entdecken, uns dem Hund verständlich zu machen. Dazu taugt nackte Gewalt in den wenigsten Fällen.

Gruß, Attila

18. Dezember 2002 09:06

Tschau pat

Danke fürs Mitgefühl.

Schau, wenn ich einen Golden Retriever hätte, dann würde ich mit ihm nicht gleich arbeiten wie mit einem DSH und hätte ich einen Roti, dann würde ich nochmals anders arbeiten. Selbst der Mali würde ich nicht gleich wie einen DSH arbeiten, obwohl der trieblich dem DSH sicherlich nicht nachsteht. Aber es sind alles verschiedene Hunde, schon alleine von der Belastbarkeit her. Jetzt ist die Frage, muss ich den Charakter des DSH anders züchten, damit er führiger wird? Dann biege ich ihn einfach schon in der Zucht zurecht. Natürlich benehmen sich meine Hunde ja auch wenn sie klein sind, aber ich trainiere sie noch nicht. Ich sozialisiere sie dafür, sie sollen eine freundlich Einstellung zu Menschen und Tieren bekommen. Meine Hühner laufen frei umher und ich habe zum Beispiel nicht die Absicht diese einzusperren wegen einem Hund, dafür kann er aber schauen, dass kein Fuchs oder Marter kommt.

Du brachtest noch das Beispiel mit dem Welpen, es beisst ein anderes Welpen und wird zurückgebissen und denkt autsch das macht weh. So wird einem jungen Hund die natürliche Beisshemmung antrainiert, die gar nicht so natürlich ist. Aber das Prinzip musst Du Dir mal überlegen, das Du aufgeschrieben hast.

Oder die Herdplatte, ich würde dem Kind nur sagen, Vorsicht das ist heiss. Es weiss nicht was heiss ist, also langt es drauf und weiss es danach. Es weiss danach aber auch was Vorsicht bedeutet, nämlich dass man lieber zweimal hört, wenn ich sage Vorsicht. Das kann ich dann z.B. im Strassenverkehr wieder benutzen.

Gruss P.H




18. Dezember 2002 08:51

Hallo Markus
:
: Mein Rüde erzieht den Kleinen folgendermaßen, wenn der Kleine z.B rumnervt, oder Dinge tut, die der Große nicht will, dann ERZIEHT er folgendermaßen:
: Er beißt einmal kräftig zu. Dann weiß der Kleine was er nicht tun soll

was heißt das genau: Er beißt kräfig zu ? Verletzt er den Kleinen wirklich so richtig ? Und das läßt du zu ?
Mein Hund schnappt in die Luft, wenn's zu viel wird und zwar immer schön in einem gewissen Abstand zum anderen Hund. Der andere betroffene Hund hat bis jetzt immer verstanden, daß jetzt Schluß mit lustig ist und beschwichtigt. Danach ist die Lage wieder entspannt. Mein Hund hat noch nie zubeißen, sprich einen anderen verletzen, müssen.
Viele Grüße Eve