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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Starkzwang" im Hundesport - warum?"
18. Dezember 2002 12:55

Hallo Eva,

:Es ist ein Trugschluss, zu glauben, dass nur der Erziehende Einfluss ausübt. Es ist eine Wechselbeziehung, bei der immer auch der Erzieher erzogen wird.


Ein sehr schöner Abschlußsatz, dem nichts mehr hinzugefügt werden sollte.

Viele Grüße,
andreas


18. Dezember 2002 17:33

Hallo P.H.,

: Ob Du die PO dafür geeignet findest oder nicht, das ist eine andere Frage.
: Wenn Du Mondioring oder den französischen Ring geeigneter findest dazu, dann okay, das ist deine Meinung. Ich finde es einfach nicht geeignet, wenn nur der Beutetrieb getestet wird.

Falls Du Dich noch an meine Antwort im Forum Erziehung + Soziales erinnerst (ich hatte Dir den Link ja nochmal eingesetzt), dann wirst Du Dich auch erinnern, dass ich an keiner Stelle davon gesprochen habe, dass nur der Beutetrieb getestet werden soll. Vielmehr ist mein Vorschlag, die Prüfungen nicht mehr schematisch ablaufen zu lassen, sondern mit vielerlei Ablenkung und z.B. die UO nur nach Richteranweisung und kein vorgegebenes Schema.

Du möchtest wieder "richtige" Stockschläge einführen, weg vom Softstock, um Mut und Härte zu testen. Ich sage Dir folgendes: ein Hund, der z.B. im Einsatz mit geistig behinderten Kindern arbeitet, von diesen vor Freude im Pulk "überfallen", von zig ungeschickten Händen geknuddelt und gepatscht wird, ein solcher Hund muss VIEL MEHR Wesensstärke aufweisen, als jeder Sport-Schutzhund! Ein Hund, der bei Wind und Wetter, bei Anwesenheit lärmender Großmaschinen, auf unsicherem Trümmergelände Vermißtensuche ausübt, zeigt VIEL MEHR Wesensstärke als jeder Sport-Schutzhund! Und siehe da: ein großer Teil dieser Hunde wird aus Rassen rekrutiert, die durchaus NICHT zu den Gebrauchshunden zählen und damit für die Zuchtauslese NICHT durch einen VPG-"Härtetest" gehen müssen. Erklär mir doch bitte mal, wieso immer mehr Golden Retriever, Labradore, Cocker Spaniels, Weiße Schäferhunde, selbst Berner Sennenhunde usw. diese Arbeiten verrichten, während der klassiche DSH, der Rottweiler, der Dobermann immer seltener in diesen Bereichen anzutreffen ist? Der Malinois ist der einzige, der das Fähnlein der Gebrauchshunde da noch aufrechterhält - und längst hat er den deutschen Gebrauchshundrassen den Rang abgelaufen. Ja, der Mali wird im Ringsport hart geprüft, wobei - wie Du ja selber schreibst - der Beutetrieb im Vordergrund steht. Aber die anderen erwähnten Rassen haben z.T. gar keine Arbeitsprüfung als Zuchtvoraussetzung oder mehr jagdlich orientierte. Auf "Härte" im Sinne von "Stockschlägen-Standhalten" werden sie jedenfalls NICHT geprüft. Daraus kann ich nur schließen, dass es offensichtlich wesentlich bessere Methoden gibt, um wesensfeste Hunde zu züchten.

Gruß
Inge + BC


18. Dezember 2002 17:49

Hallo P.H.,

: Ich erlerne einem Hund auch das Sitz in einem Tag, aber mit extremen Hilfen, sage ich zum Beispiel, Sitz, dann obwohl er es macht nochmals, dann steh, dann Platz usw. und gebe nicht die kleinste Hilfe, dann hat er einen Teil begriffen. Ich will ja schlussendlich einen Hund der auf das Höherzeichen hört.

Hm - ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, was Du damit eigentlich sagen willst. Was meinst Du mit "extremen Hilfen", was hat das Hörzeichen damit zu tun?


grinning smileyazu habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Hund der so aufgebaut wurde, mit Würstchen, plötzlich nichts mehr weiss, wenn ich das Würstchen weg lasse.

Dann hast Du es falsch gemacht. Mit Verlockung erarbeitet man nur ein neues Kommando, danach wird die Verlockung weggelassen und an ihre Stelle tritt die variable Belohnung. Ich habe in über 30 Jahren noch niemals erlebt, dass ein Hund da irgendwelche Probleme mit hatte. Und wer die Verlockung lieber weglassen möchte, hat ja auch immer noch die Möglichkeit, eine Übung mittels Clicker zu erarbeiten, da geht man erst gar nicht dem Umweg über die Verlockung.

grinning smileyeshalb mache ich nur noch Übungen, die im Trieb sind

Statische Übungen wie Sitz, Platz, Bleib, Steh... nur im Trieb zu üben, ist ja wohl unsinnig! Da muss man sich allerdings nicht wundern, wenn dann mit Druck und Härte gearbeitet werden muss. Baue ich dagegen z.B. die Sitzübung erst ohne Ablenkung auf, wenn der Hund ruhig und nicht aufgedreht ist, baue dann allmählich zunehmende Ablenkung ein, dann braucht's keinen Druck. Ich kann meine Hunde aus vollem Galopp ins Down rufen, auch auf große Entfernung - dazu haben sie niemals einen Überschlag in die Leine machen brauchen. Sie haben es schlichtweg durch langsamen Aufbau bei zunehmender Ablenkung gelernt.

Im übrigen hat die Früherziehung auch noch einen weiteren Vorteil, jedenfalls in meinen Augen: warum soll ich MIR unnötigen Stress machen, wenn ich mit der Erziehung warte, bis der Hund in der Pubertät (und damit in der Abnabelungsphase) steckt und dann auch voll im Trieb steht? Dann kostet es schließlich auch den HF viel mehr Arbeit. Warum also kompliziert, wenn es auch einfach geht? Und das sogar auf eine Weise, die auch dem Hund angenehmer ist? Warum soll ich ihm und mir das Leben schwieriger gestalten als notwendig? Auch wenn Markus der Meinung ist, zwischen Hunden und Menschen gäbe es in puncto Erziehung große Unterschiede, kann ich das nicht bestätigen. Ich jedenfalls würde nicht bis zur Jugendzeit meiner Kinder warten, bevor ich ihnen das Sprechen beibringe. Als Kleinkinder lernen sie es viel leichter. Und genauso lernen Hunde viel schneller, wenn man sie so früh wie möglich spielerisch fördert.

Gruß
Inge + BC

18. Dezember 2002 19:00

Hallo Markus,

: Erstens solltest DU einmal vermeiden, andauernd Beispiele aus der Erziehung des Menschen zu verwenden. Denn es handelt sich um zwei völlig unterschiedliche Arten von Lebewesen.

BEIDE sind soziale Lebewesen, BEIDE leben in hierarchisch gegliederten Gemeinschaften, BEIDE gehören zu den nicht ausschließlich triebgesteuerten, sondern lernfähigen Lebewesen, BEIDE leben im selben Umfeld. Es sind viel mehr Gemeinsamkeiten, als es vielleicht manch einem lieb ist...


:Menschliche Wertvorstellungen sollte man in einer Argumentation mit Hunden versuchen zu vermeiden, aber zumindest kritisch überdenken!

Tja, damit lässt sich allerdings alles entschuldigen: die Haltung von Hennen in Legebatterien, das Anzapfen von Gallenflüssigkeit aus eingekerkerten Bären, der Stierkampf - und sogar der Ethnozid an "minderen" menschlichen Rassen.

: Zweitens solltest Du dich endlich davon lösen, dass Leistungssport (mit Zwang) etwas mit Rohrstock und verprügeln zu tun hat.

Holla, da wirfst Du aber etwas gewaltig durcheinander! Ich bin nämlich der Meinung, dass Leistungsport GAR NICHTS mit Starkzwang (und nur davon reden wir hier!) zu tun hat! Es geht vielmehr darum, dass viele HF - so wie Du auch! - der Meinung sind, dass Starkzwang für den Sport notwenig wäre - ich vertrete diese Meinung gerade NICHT!!! DU hast doch geschrieben, dass auf 90% der Plätze mit Koralle gearbeitet wird (und das ist noch das harmloseste Mittel, ich habe in meiner aktiven SV-Zeit ganz andere Sachen kennengelernt, darüber brauche ich DIR ja wohl nichts zu erzählen...). Wenn also auf 90% der Plätze mit Starkzwang gearbeitet wird, dann scheint bei den Sportsfreunden ja die Meinung vorzuherrschen, dass Leistungssport und Starkzwang zusammengehören. Nicht ICH vertrete diese Meinung - also unterstell mir nicht irgendetwas!

grinning smileyenn genauso könnte ich die reine Motivation mit domintanten, außer kontrolle geratenen Hunden als Beispiel bringen.

Frage: seit wann sind dominante Hunde und außer Kontrolle geratene Hunde ein und dasselbe??? Und kein Hund gerät wegen einer auf Motivation basierenden Erziehung außer Kontrolle, sondern einzig und allein wegen einer FALSCHEN Erziehung. Ob dieser Zwang oder Motivation zugrunde liegen, spielt dabei überhaupt keine Rolle.


: Also zumindest der Jagdtrieb wird heute zu 99% bei Hunden durch Unterordnung unterdrückt. Auch das Umhertollen der Hunde im Rudel gibt es heute kaum, denn der Hund soll ja immer artig an der Leine (Versicherungsschäden) und wird aus Platzgründen meist nur einzeln gehalten.

Stimmt! Aber das hat weder etwas mit der Erziehung auf Motivationsbasis noch mit der Erziehung auf Zwansbasis etwas zu tun, sondern mit den geänderten Lebensumständen. Und denen unterliegen so gut wie alle Hunde. Wieso schlußfolgerst Du aus der Tatsache, dass die meisten Hunde nicht mehr "frei" leben können, dass man sie dann auch ruhig per Starkzwang ausbilden soll? So nach dem Motto: wenn sie schon nicht mehr "artgerecht" leben können, dann brauche ich sie auch nicht "artgerecht" zu erziehen? Was für ein verquaster Gedankengang ist das?


:Früher (und teilweise heute noch in England) bei den Jagdhunden z.B erfolgte das Leben im Rudel und die Hunde hatten fast täglich die Möglichkeit ihre Triebe auszuleben.

Da hast Du aber sehr romantische Vorstellungen von dem Leben der Jagdmeuten. Die fristeten den größten Teil ihres Lebens im Zwinger und wurden nur zu Jagd herausgelassen. Und die fand durchaus nicht "fast täglich" statt.


: Die Leine kannten die Hunde früher auch meist nicht. Sie liefen (einige damals sicherlich auch angebunden) auf Grundstücken herum und bewachten die Güter. Konnten frei umhergehen und waren nicht durch ständiges Anleinen in der einen Stunde, in denen sie heute draußen sind, in ihrer Beweglichkeit und ihrem Triebverhalten eingeschrängt.

Kleine Beobachtung aus meiner Zeit in Mexiko auf dem "platten Land" mit sehr ursprünglicher Lebensweise: die Hunde streunen "frei" im Dorf herum. Es sind aber KEINE Streuner, jeder Hund hat einen Besitzer, der auch für sein Futter sorgt (meist Abfälle der menschlichen Nahrung). Die Hauptaufgabe der Hunde bestand in der Abfallbeseitigung (einschl. menschlicher Exkremente...). Einige wenige wurden zur Jagd mitgenommen. Der größte Teil lief einfach so, ohne jede Aufgabe, im Dorf herum. Was machten diese Hunde nun so den lieben langen Tag? Deiner Meinung nach müssten sie also ihre "Triebe" ausgelebt haben im Sinne von ständig Beute jagen, Action, Abenteuer. Und genau das taten sie NICHT! (Obwohl es zahlreich "Ungeziefer" wie Ratten gab.) Das "Triebe-Ausleben" beschränkte sich allenfalls auf den Sexualtrieb, ansonsten bummelten sie durch die Gassen oder sonnten sich an warmen Plätzen. Tatsächlich bestand der größte Teil ihres Tagesablaufes im Schlafen und Dösen. Es war auch durchaus nicht so, dass sie sich zu größeren Rudeln zusammenschlossen. Die meisten waren Einzelgänger oder zu zweit oder dritt unterwegs. Nur einmal konnte ich eine größere Ansammlung von 7 Hunden beobachten - Rüden, die sich um eine läufige Hündin scharten. Wer mal mit offenen Augen durch Urlaubsgebiete im Mittelmeerraum reist, wird dasselbe Verhalten der dortigen Streuner beobachten können.

Wo waren also die "triebstarken", beutegeilen, actionbessessenen Rudel??? Ich habe sie nicht gesehen.

: Willst DU damit sagen, dass die Hunde auf dem Land ein genauso artgerechtes Leben führen und damals FÜHRTEN, wie die Artgenossen HEUTE in den Industriestädten? Die Hunde auf dem Land (meine) können ihren Beutetrieb zumindest manchmal voll ausleben, können zu 90 % unangeleint laufen, können sich FREI bewegen und haben natürliche Gerüche von Hasen, Rehen und Ratten, denen sie nachgehen können. Das kann man von der überwiegenden Zahl der Hunden heute nicht sagen.

Zu Deiner Information: auch ich lebe in einem Dorf auf dem Land. Meine Hunde dürfen ihren Beutetrieb NICHT ausleben, denn dann hätte ich die ortsansässigen Jäger auf dem Hals! Und gerade hier auf dem Land mache ich immer wieder die Beobachtung, dass die Leute mit ihren Hunden ÜBERHAUPT NICHT rausgehen, sondern sie nur im Garten lassen. Ich glaube, dass es da mancher Großstadt-Hund, der täglich mehrmals ausgeführt wird, besser hat. Der Garten ist oft eine bequeme Ausrede, um sich mit dem Hund nicht beschäftigen zu müssen. Und wenn man nicht total einsam auf einem Einödhof lebt, dann hat man auch auf dem Land Begegnungen mit Spaziergängern, Radfahrer usw., die einen schon aus Gründen der Höflichkeit und Rücksichtnahme zwingen, den Hund nicht einfach überall herumstreunen zu lassen. SOOOO frei ist also auch das Landleben nicht für unsere Hunde.

: Nicht alles was der Mensch an Verhältnissen für Tiere erschafft, darfst Du mit "artgerecht" gleichsetzen.

Habe ich an keiner Stelle! Ich habe lediglich gesagt, dass es der MENSCH war, der den Hund, so wie wir ihn heute kennen, geschaffen hat. Der Hund ist ein "Kunstprodukt", keine natürliche Entwicklung. Und dieses Kunstprodukt wurde nach den Bedürfnissen des Menschen gezüchtet durch gezielte, jahrtausendelange Selektion. Damit will ich nur ausdrücken, dass man an Hunde nicht denselben Maßstab anlegen kann, wie an Wildcaniden. Der Hauptunterschied besteht eben darin, dass Hunde in der Lage und auch WILLENS sind, sich neben ihren Artgenossen AUCH dem Menschen als Sozialpartner anzuschließen - dies ist bei Wildcaniden weitestgehend ausgeschlossen (Ausnahmen bestätigen die Regel).

: Jedoch wäre es nach deiner Argumentation doch irgendwann artgerecht, wenn der Mensch eine "Käfigbatterie-legehenne" züchtet.

Du wirst es nicht glauben - aber genau DAS wird versucht! Ich finde es GRAUENVOLL, aber das ist ein anderes Thema...

: Du siehst das menschliche Umfeld des Hundes als das "natürliche" an und vernachlässigt das historische Umfeld. Ich betone mehr den Wolf im Hund.

Das kannst Du drehen und wenden wie Du willst - der Mensch IST das natürliche Umfeld des Hundes, denn ohne den Menschen gäbe es gar keine Hunde. Ist das so schwer zu begreifen? Das wölfische Erbe im Hund vernachlässige ich damit in keinster Weise, halte fundiertes Wissen über Wolfsverhalten sogar für immens wichtig, um Hund wirklich zu verstehen. Aber seit aus dem Urvater Wolf der heutige Haushund wurde, sind mehr als 10.000 Jahre vergangen. Der Hund hat eine Generationsfolge von ca. 3 Jahren, das sind also rundgerechnet 3000 Generationen. Der Mensch hat eine Generationsfolge von ca. 30 Jahren. Demnach müsstest Du den Menschen von vor 300.000 Jahren mit dem heutigen Menschen vergleichen, wenn Du beide Entwicklungsstufen nebeneinander stellen willst. Willst Du ernsthaft behaupten, wir hätten noch viel mit unseren Vorfahren vor 300.000 Jahren gemeinsam? Wenn Du den Wolf im Hund betonst, tust Du dem Hund Unrecht!

: Ich kenne selbst Wildhunde, die im Wald gelebt haben und nicht mehr zu sozialisieren waren. Das sehe ich als Natur des Hundes an. Ich habe gesehen wie sie eingeschläfert wurden. Wenn der Mensch den Hund sich selbst überläßt verwildert er wieder, wie der Dingo.

Frage: was ist dann in Deinen Augen die Natur des Menschen? Wir haben heute eine riesige Spanne an unterschiedlichen Lebensformen, vom Menschen in der hochtechnisierten Industriegesellschaft bis hin zum Pygmäen mit archaischer Lebensweise in den Tiefen Afrikas. Was ist also artgerecht für den Menschen?

: Aja, und das Rudel benutzt in erster Linie LIEBE zur Erziehung der Rudelmitglieder? Hmm?

Was macht der Alpha-Wolf, wenn seine "Untergebenen" keinen Bock haben, mit auf die Jagd zu gehen? Packt er ihn am Nackenfell und schleppt ihn zur Jagd? Beißt er ihn zusammen, damit er endlich seinen Hintern hochbekommt und mitjagt? Caniden verhalten sich erfolgsorientiert. Sie wissen, wenn sie ihrem Rudelführer folgen, dann ist das zu ihrem eigenen Vorteil. Würden sie aber nicht wollen, so hätte der Rudelführer schlichtweg KEINERLEI Möglichkeit, sie zu zwingen! Unsere Aufgabe als HF besteht darin, dem Hund zu zeigen, dass eine Mitarbeit ihm Vorteile bringt (Spiel, Lob, Leckerli...), dass ein Verweigern der Mitarbeit Nachteile hat. Aber genauso wenig, wie diese Nachteile im Wolfsbeispiel so aussehen, dass der Alpha die anderen zu ihrem Tun zwingen kann, genauso wenig sollten wir dies zur Maxime unserer Ausbildungsmethode machen. Zwang in Form von Zurechtweisung wird nur ausgeübt, wenn es um das UNTERLASSEN unerwünschter Handlungen geht. Da staucht auch der Alpha mal einen anderen zusammen oder die Elterntiere einen übermütigen Welpen. Aber NIE, NIE, NIE werden die Rudelmitglieder mittels Zwang zu irgendeinem Tun aufgefordert - das geht schlichtweg gar nicht! Damit ist logischerweise klar - gerade für jemanden wie Dich, der sich doch so an Wildcaniden orientiert - dass Zwang zur Erreichung einer Leistung NICHT ARTGERECHT ist!!!

: Er war damals schon Begleiter und ob 8000 jetzt im Vergleich zu 15000 früh ist, ist wohl eher auslegungssache.

8000 Jahre entsprechen 24.000 Generationen, das sagt wohl alles!

: :Warum also soll man die Lebensweise der Dingos als Maßstab für unsere Hunde heranziehen?
: Maßstab habe ich nie gesagt. Ich meine, dass diese Lebensweise der artgerechter ist, als die, durch menschliche Erziehung in den Städten.

Das Leben in Städten ist sicherlich WEDER für Hunde NOCH für Menschen wirklich artgerecht - insofern stimme ich Dir zu. Was die menschliche Erziehung angeht, verweise ich darauf, dass der Hund eben ein Produkt des Menschen ist, auch in ihm einen Sozialpartner sieht (wie wir ja übrigens auch im Hund!!!), somit ist die Erziehung durch den Menschen nicht zwangsläufig nicht-artgerecht. Aber bei all dem stellt sich mir trotzdem immer wieder die Frage: was hat das eigentlich alles mit der Rechtfertigung von Starkzwang bei der Ausbildung von Hunde zu tun? Du reitest hier ständig auf "artgerecht" herum, betonst den Wolf - wo ist der Stachel, TT, Koralle, artgerecht, wo benutzen Wölfe sie???

: : Wenn ein Hund sich z.B. während der "artgerechten" Jagd lieber für andere Hunde statt für die Beute interessieren würde - wie lange könnte er dann wohl überleben??? Mit anderen Worten: Hunde kennen auch unter "wilden" Lebensumständen genügend Situationen, wo sie zielgerichtet und ohne Ablenkung handeln müssen.
: Nach DIR sind die wilden Lebensumstände nicht artgerecht, oder? Für Dich ist eine "artgerechte" Lebensweise eine Unterordnung des Hundes durch uns Menschen?

Habe ich das geschrieben? Wo? Ich habe lediglich gesagt, dass auch wildlebende Caniden genügend Situationen zu meistern haben, wo nicht das Spiel mit Artgenossen sondern andere Dinge, die volle Konzentration erfordern, im Vordergrund stehen. Daraus schließe ich, dass es durchaus artgerecht ist, vom Hund zu fordern, z.B. bei der UO oder irgendeiner Arbeit oder beim Sport mal NICHT mit anderen Hunden zu spielen. DU hattest die These aufgestellt, dass es nicht artgerecht wäre, vom Hund zu verlangen, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, wenn er doch gerade lieber mit seinen Kumpels spielen möchte - also unterstell mir nicht Deine eigenen Ausführungen!

: Also ein Hund wird nicht nur durch Starkzwang erzogen, das hat hier keiner gesagt. ES ging nur um den Einsatz. Grundlage sollte der Zwang doch niemal sein. Daher hieß es doch auch Spiel + Zwang...

"Eine Waffe, die es gibt, wird auch benutzt". DU hast geschrieben, dass auf 90% der Plätze mit Stachler & Co. gearbeitet wird! Artgerecht????

: Da habe ich schon anderes erlebt, trotz Liebe, Geduld und Konsequenz kenne ich viele Hunde, die in der UO viel mehr Spaß am JAgen und schnüffeln haben. Hätten sie die WAHL, dann würden sie die UO schleunigst verlassen...
: Dein LOB, deine Liebe kann nie den ausgeprägten Beutetrieb eines Hundes ersetzen, wenn er ein Kaninchen sieht.

Ups - schon wieder wirfst Du Dinge durcheinander. Ich dachte, diese Diskussion geht um den Einsatz von Starkzwang bei der SPORTLICHEN Ausbildung??? Das zumindest war der Ausgangspunkt des Threads und nur darauf bin ich eingegangen. Ich habe es schon oben beim Wolfsbeispiel geschrieben: zum UNTERLASSEN unerwünschter Handlungen wenden auch Wildcaniden Zwang an! Selbstverständlich kann man einem stark jagdpassionierten Hund nicht immer nur mit Lob und Leckerli von seinem Tun abbringen (obwohl auch das geht - aber meistens fehlt die Zeit und die Gelegenheit dazu). Und da es hier auch u.a. um das LEBEN des Hundes geht (Jäger, Unfall...), sind hier rigorosere Maßnahmen bisweilen nicht zu umgehen (wobei ich den Starkzwang, etwa TT, auch nur in sehr seltenen Ausnahmefällen anwenden würde, in der Regel reicht ein mehrwöchiges(!!!) Schleppleinen-Training). Aber der Schutz des LEBENS des mir anvertrauten Hundes ist wohl etwas ganz anderes, als das Erreichen einer hohen Punktzahl bei der Prüfung! Auch wenn Du den Vergleich nicht magst: wenn mein Kind Gefahr läuft, unters Auto zu kommen, weil es unbedacht über die Straße laufen will, dann reiße ich es auch unsanft zurück. Aber niemals werde ich es rütteln und schütteln, damit es seine Mathe-Prüfung besser besteht oder im Turnen eine Eins bekommt!

Gruß
Inge + BC

19. Dezember 2002 07:41

Denn genauso könnte ich die reine Motivation mit domintanten, außer kontrolle geratenen Hunden als Beispiel bringen.

moin
das interessiert mich nun auch.
warum kommt dominant und ausser kontrolle geraten bei dir in einem zug.gehört das für dich zusammen?
ist das der knackpunkt?
dominant heisst automatisch ausser kontrolle,und genau das ist eine emotion,weil man selbst nicth als machthaber fungiert,die man nicht annehmen kann und gg die man deshalb so sehr mit allem mitteln angeht?



: Also zumindest der Jagdtrieb wird heute zu 99% bei Hunden durch

das liegt am umfeld.wie schon mal gesagt,schmeisst 2/3 der leute über den tellerrand,dann geht das wieder mit jagen.

: Die Leine kannten die Hunde früher auch meist nicht. Sie liefen (einige damals sicherlich auch angebunden) auf Grundstücken herum und bewachten die Güter. Konnten frei umhergehen und waren nicht durch ständiges Anleinen in der einen Stunde, in denen sie heute draußen sind, in ihrer Beweglichkeit und ihrem Triebverhalten eingeschrängt.

auch hier.zuviel mensch,zuwenig raum.auch die hundehaltung muss sich anpassen.wenn der gutsherrenhund früher einem taglöhner den arsch aufriss,war das egal.schad,daß das heut nicht mehr geht.ich glaub,es gibt genug huhalter,die auf sowas scharf wären:-(
:


Ich betone mehr den Wolf im Hund.

soso.wenn ich dir einen mischling anbiete,würdest du ihn nehmen?





: Aja, und das Rudel benutzt in erster Linie LIEBE zur Erziehung der Rudelmitglieder? Hmm?

ich glaube,hier hängts an den definitionen.weisst du ,starkzwang kann ich auch mit liebe definieren.ich liebe dne hund,also nutze ich diese methoden,um ihm das zu ersparen,was normale hf jahrelang mit rucken etc machen.
wär das nicht mal eine argumentation?aber so inetwa habt ihr das ja schon anklingen lassen.
ist für mich perfid.


:
: Die Hunde damals (du sprichst hier JAhrtausende an) lebten anders als heute. Weniger mit dem Menschen auf 25 qm in einem Betonklotz zusammen und hatten viel mehr Freiheiten.

ja,himmel,kapierst du nicht?
zettle n paar schöne bürgerkriege an,dann geht das auch wieder.
auch der mensch lebte früher "freier" ,wenn man es denn unbedingt so verklärt sehen will.
aber freier und besser ist eine ansichts-und erfahrungssache,mehr nicht.









:
: Nach DIR sind die wilden Lebensumstände nicht artgerecht, oder? Für Dich ist eine "artgerechte" Lebensweise eine Unterordnung des Hundes durch uns Menschen?

sie ist ein teil dessen,markus.weil die unterordnung an sich einfach zum spektrum dazugehört,auch bei deinen heissgeliebten wilden verwandten.
:



:
: Da habe ich schon anderes erlebt, trotz Liebe, Geduld und Konsequenz kenne ich viele Hunde, die in der UO viel mehr Spaß am JAgen und schnüffeln haben. Hätten sie die WAHL, dann würden sie die UO schleunigst verlassen...

ist das alles,was an argumentation kommt?
natürlich gibt es solche hunde.da hilft alle liebe nix,wenn er nicht will,will er nicht.
nur,gottseidank gibt es genug leute,die dann suchen ,versuchen,etwas anbieten,oder eben damit umgehen können.
die nicht versuchen,so ein tier,welches nicht einsteigt,mit zwang
dazu zu bringen.
deswegen immer wieder meine bitte,nicht hund aussuchen und dann überlegen,was will ich machen,sondern was will ich machen,dazu hund suchen.würde so einiges ersparen.

: Dein LOB, deine Liebe kann nie den ausgeprägten Beutetrieb eines Hundes ersetzen, wenn er ein Kaninchen sieht.

ich bin mir ganz sicher,hier im forum hat es solche hunde u leute:-)

gruss pat




19. Dezember 2002 08:16

Hi Pat,

: : Dein LOB, deine Liebe kann nie den ausgeprägten Beutetrieb eines Hundes ersetzen, wenn er ein Kaninchen sieht.
:
: ich bin mir ganz sicher,hier im forum hat es solche hunde u leute:-)

Wenn er wüßte, dass Ende nächstens Monats wieder für 3 Monate keine echte Arbeit ansteht, würde er bestimmt nicht so zufrieden eingerollt zu meinen Füßen liegen, sondern mich rund um die Uhr in den Wald treiben (zumal ja ein bestimmter Anteil Treiberhundblut durch seine Adern fließt) und Weihnachten auch gleich ausfallen lassen ;-)....wobei, wir haben den Beute"trieb" ja nicht ersetzt, wäre aus heutiger Sicht ja fatal gewesen, und verbales Lob war´s auch nicht, mehr was für den Magen.

viele Grüße
Anke + Rico (he, die Kaninchen sind hier VIEL größer, als da wo ich aufgewachsen bin - mache tragen auch so komisches Gestänge zwischen den Ohren und die anderen sind zottig schwarz und riechen nach Maggi....aber wenigstens verschwinden sie nicht in irgendwelchen Löchern)