Hallo Kerstin,
:Ich finde es moralisch nicht gerechtfertigt, dem Hund Schmerzen/Schaden zuzufügen ohne zwingenden Grund. Und irgendwelche Dorf- oder Landesmeisterschaftstitel sind für mich kein zwingender Grund.
mein Hund jagt gerne Wild. Er hat schon mehrere Ratten getötet und einige Kaninchen (Teilweise mit meiner Zustimmung, denn Ratten gibt es eh viel zu viele - bei den Kaninchen bin ich aus persönlichen Gründen dazwischengegangen (sind ja so süüüüß)- leider oder gerade ironischerweise zögerte daraufhin das Kaninchen einen Augenblick und wurde durch meinen Hund getötet...).
Ohne Starkzwang hat man über einen Hund mit starken Jagdtrieb wenig Kontrollmöglichkeit.
Frage:
Hier kommt von den Starkzwanggegnern sofort der Einspruch, dass man hier doch seinen Hund mit allen Mitteln davon abhalten solle.
Warum soll ich diesen Hund dazu bringen, die Ratten nicht zu jagen und evtl. zu töten? Denn er hat ja seinen Spaß daran. (Mehr als die meisten Hunde bei der Unterordnung)
Gerade hier, wo der Hund sichtbar Spaß zeigt und seine Triebe voll ausleben kann, ist der Starkzwang plötzlich von den Gegnern gerechtfertigt. Aber gerade hier ist der Einsatz von Starkzwang alles andere als "ARTGERECHT".
Die Argumentation der Starkzwanggegner, dass der Stachel nicht artgerecht ist, fällt also mit der eigenen Argumentation schon in sich zusammen.
: Was habe ich und was hat mein Hund davon, wenn er 110% korrekt auf dem Hundeplatz arbeitet? Warum ist das Hundesportlern so wichtig, dass sie dafür solche Mittel einsetzen?
Frage:
Was hat DEIN HUND eigentlich davon, dass er überhaupt Unterordnung macht? Unterordnung ist von sich aus schon nicht artgerecht. Denn warum soll ich z.B meinem Hund ein Verhalten antrainieren, dass er andere Hunde meidet und sich dem Menschen zuwendet? Warum soll ich einem Hund beibringen 15 minuten im Platz zu liegen, obwohl er viel lieber umhertrotten und schnüffeln will und viel lieber Kaninchen und Ratten jagen würde???
Warum trainiere ich überhaupt mit dem "armen Hund" und lasse ihn icht ein "selbstbestimmtes Leben" führen???
Laßt die "NICHT-ARTGERECHT-KEULE" lieber in der Tasche stecken, wenn ihr gegen den Starkzwang argumentieren wollt.
Erstmal müßte man klären, was wirklich artgerecht ist.
: Dann werde ich evtl. nie auf einer Vereinsmeisterschaft einen Blumentopf gewinnen können. Aber na und? Man geht doch zum Hundesport, um mit dem Hund GEMEINSAM Spass zu haben, oder nicht?
Wie oben schon gesagt, wage ich zu bezweifeln, dass beim Hundesport der Spaß des Hundes im Vordergrund steht. Der Ehrgeiz und die Interessen des Zweibeiners stehen in den meisten Fällen im Vordergrund. Denn mein Hund würde lieber reale Beute jagen, als einen Plastikball und lieber mit anderen Hunden spielen, als die Unterordnung zu laufen. Vielleicht sich auch lieber mit anderen Hunden beißen und ich "böser Mensch" verbiete es ihm....
Ich bin für z.B. für den Stachel, wenn er richtig eingesetzt wird. Es bedeutet keinen Vertrauensbruch und dem Hund sieht man es (anders als hier manche behaupten) NICHT an, dass er eingesetzt wurde. Im Agilitybereich wird er zum Beispiel auch von einigen eingesetzt, die ich kenne und da würde KEINER auf den Gedanken kommen, dass die Hunde Stachel gearbeitet worden sind.
Und wenn man den Stachel richtig einsetzt, ist es für den Hund keine Quälerei, wie hier manche behaupten wollen, die NIE mit Stachel gearbeitet haben und wahrscheinlich noch NIE auf einem Gebrauchshundesportverein-Hundeplatz einen mit Stachel UND SPIEL ausgebildeten Hund laufen sehen haben.
Sie haben Vorstellungen, die fern der Realität liegen und malen sich die schlimmsten Albträume aus.