Hallo P.H.
obwohl du total am Thema vorbei bist eine Antwort.
Der Mensch IST das natürliche Umfeld des Hundes. So einfach ist das. Josh und Inge haben das ja schon genauer erklärt, darum spare ich mir das.
Und jawohl, trotzdem ist es manchmal nötig den Hund in seinem natürlichen Verhalten zu beschneiden. Jagen beispielsweise - wenn ich einen Hund wildern lasse wie er möchte, wird er höchstwahrscheinlich nicht sehr alt, weil er entweder erschossen oder überfahren wird - oder er verursacht womöglich einen Unfall, durch den andere Menschen zu Schaden kommen.
Und bei verschieden veranlagten Hunden sind verschieden starke Zwänge dafür nötig. Wo ein Mops sich vielleicht durch ein einfaches Nein vom Kaninchen abbringen lässt, muss ich einem D-Kurzhaar eventuell deutlicher machen, dass ich mit Nein auch wirklich Nein meine.
Ohne Zwang geht's nicht im Leben, weder bei Mensch noch Hund. Das habe ich nie bestritten. Es gibt eben Zwänge, denen sich der Mensch und auch der Hund beugen MUSS, weil sonst kein Zusammenleben möglich ist.
Aber genau deswegen habe ich meine Frage doch auf den Hundesport begrenzt. Denn der muss in der von mir abgelehnten Form eben nicht sein.
Dass viele Hunde den Sport (oder sonst eine Beschäftigung) brauchen, weil sie sonst nicht ausgelastet sind, weiss ich selbst. Ich zweifle auch gar nicht den Sinn von Hundesport an.
Ich denke nur, dass bei Starkzwang eine Grenze überschritten wird. Auch wenn ein Hund nach Beschäftigung lechtzt, ist es ihm doch wurscht, ob er die gestellten Aufgaben nun im Prüfungsinne korrekt oder nicht ausführt.
Stell dir vor, du betreibst mit deinem Hund Agility und es macht euch beiden Spass. Er ist talentiert, arbeitet freudig. Aber eine Sache klappt ums Verrecken nicht. Hat der Hund weniger Spass daran, wenn er diese eine Übung ein ums andere Mal unkorrekt ausführt?
Hat der HF weniger Spass daran, wenn dieser Fall eintritt? Wahrscheinlich ja.
Und genau an diesem Punkt wird es interessant. Wie wichtig ist dir der Erfolg auf dem Platz? Wie weit bist du dafür bereit zu gehen? Wurmt dich das so, dass du immer lustloser wirst, immer gefrusteter und sich deine miese Stimmung auf den Hund überträgt? Wohlgemerkt ich rede von Wochen und Monaten, nicht von einem kurzfristigen Ärger (wenn man beispielsweise an einem Tag einfach alles hinschmeisst, eine letzte kurze Übung macht [die der Hund sicher ausführen kann] und anschliessend nach Hause fährt).
Wenn dem so ist, ist das meiner Meinung nach schon ein Schritt zu weit. Das ist der Erfolg nicht wert. Auch auf diese Weise kann ich einen Hund "drücken". Übertriebener Ehrgeiz fängt also nicht erst bei Stachler & Co. an und hört dort auch noch lange nicht auf.
Insofern war meine Frage vielleicht falsch gestellt. Vielleicht sollte ich genau andersrum fragen:
Wie weit darf der HF gehen, um sein rein sportliches Ziel zu erreichen? Denn dieses sportliches Ziel, der Ehrgeiz, ist alleine des Menschen Sache. Da hat Hund nichts davon. Was ist moralisch vertretbar, wo ist die Grenze?
Für mich ist eine Grenze da, wo ich anfange, dem Hund Schmerzen zuzufügen.
Eine weitere ist es, einen ungeeigneten Hund unbedingt in diesem einen, vom Menschen bevorzugten Sport (egal welchem) zu führen.
Die nächste Grenze ist, den Hund psychisch zu drücken (über Monate hinweg, weil der HF eben immer gefrusteter wird, s.o.).
Und was für mich die absolute Krönung ist: den Hund zu verkaufen, weil er nicht "gut genug" im Sport ist und mir dann sofort den nächsten zuzulegen.
Ab diesen genannten Punkten steht für mein Empfinden der sportliche Ehrgeiz in Vordergrund und nicht mehr das gemeinsame Miteinander.
Und genau das finde ich falsch.
Viele Grüsse,
Kerstin Hk