: Hm, wie erklärst Du Dir dann, dass mein Ausbilder im SV vor bereits genau 34 Jahren - als man also noch sehr viel mehr der "alten" Methode anhing - als erstes zu mir sagte, als ich mit meiner aus reiner Kör- und Leistungszucht stammenden Hündin den Platz betrat: "Damit eins klar ist - wer schreit, hat IMMER Unrecht!"?
Hi Inge,
ich muß dazu sagen, daß ich mit verschiedenen Lautstärken und auch mit Handzeichen experimentiere. Dabei gibt es sozusagen eine Stufenfolge der Betätigungsfelder, innerhalb deren das eine oder andere klappt. Auf dem Spaziergang genügt ein geflüstertes "Aisha", um meine Hündin an meine Seite zu bringen. In der Unterordnung genügt eine normale, moderate Lautstärke. Im Schutzdienst kann ich geflüsterte Kommandos vergessen, sie hört dann einfach nicht mehr! Ich brülle nicht, aber die Kommandos kommen laut und klar.
Die gebrüllten Kommandos dienen zum Teil auch dazu, "Trieb" zu machen - wenn der Hund darauf anspricht. Auf diese Weise hat ein Kollege von mir seinen Rüden so aufgedreht, daß der ihm beim Hereinrufen ins Gesicht sprang vor Begeisterung. Auch dieses ganze "heißa", "hossa", "he he he he he he" usw. ist doch Anspornen mit der Stimme, nicht zuletzt durch Lautstärke. Das Brüllen dient nicht unbedingt der Einschüchterung des Hundes, wie Außenstehende wahrscheinlich vermuten, wenngleich die Hunde sehr wohl differenzieren können zwischen einem gleichgültig hingesagten "platz" ("es wäre nett, mein Lieber, wenn Du Dich innerhalb der nächsten fünf Minuten ablegtest"
und einem scharfen "platz" ("runter mit dir"
. Ich muß es ja wirklich nicht haben, wie ich es mal bei einem Diensthund erlebte, daß in einem normalen Gespräch beiläufig das Wort "platz" fällt ("Ich war gestern auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz"
, und der Hund sich daraufhin ablegt; er sollte schon "verstehen", wann er gemeint ist.
Gruß, Attila