Hundesport, Ehrgeiz, Starkzwang I
19. Dezember 2002 12:03

Hi,

wer sagt, daß ich "nur" spazierengehe und Ball werfe (was genau genommen KEIN Spiel ist)

Siehst Du, genau DIE Vorurteile wieder: wer nicht auf den Hundeplatz geht, der geht NUR spazieren und wirft blöd n Ball durch die Gegend.

ICH für mich und meinen Hund empfinde Hundeplatz (wie es HIER in der Gegend ausgeübt wird = Schema F) als Hundeverblödung. Immer dasselbe in der selben Reihenfolge etc.

Grüße
Gabi, die das zum K..... langweilig findet und Sheila, die das NOCH blöder findet


19. Dezember 2002 12:05

Hi,

hast Du mal den HUND gefragt ??

SCHMERZ um eine PRÜFUNG machen zu können oder wie auch immer hundeplatzmäßig zu "glänzen" ist durch NICHTS !! zu rechtfertigen.

Grüße
Gabi

19. Dezember 2002 12:08

Hallo Tanja,

Wie könnten wir uns selbst formen, wenn wir keine Reibungsflächen fänden?

Danke ;-))

Ich weigere mich im Moemnt allerdings (noch) mental das Ende dieses Forums zu akzeptieren und hoffe als grenzenloser Optimist auf ein Fortbestehen.

Ansonsten liest man sich sicher anderswo ;-))

Außerdem gibts ja auch E-mail´s

Viele Grüsse

Alex

19. Dezember 2002 12:24


:attila: das ist aber sehr dumm, es "abzulehnen". Es geht nicht darum, was wir "ablehnen" (Wieso eigentlich? Kursiert immer noch das Vorurteil, daß da wolfsähnliche Bestien auf Menschen gehetzt werden, und nachher beißen sie auch "in echt" zu?),

hei
pat:mich irritiert immer dieses "wild" und "wolfsähnlich".
nur selten höre ich diese wortwahl von denen,die bedenken in hinblick auf den sv haben etc.
meist werden diese worte von den haltern selbst gebraucht.
warum,frage ich mich.was verbindet ihr eigentlich mit dem wolf,frage ich mich.

attila:sondern auf welche Weise wir dem Hund Auslastung verschaffen können, die möglichst nah an seinen ursprünglichen Verhaltensweisen ist; nur spazierengehen und Ball werfen reicht da nicht.

pat:auslastung möglichst nah um ursprung:
dazu zählt wohl keine leinenführigkeit,aber das ist etwas,was in heutiger zeit nun mal jeder hund muss.

dazu zählt wohl keine zackige folgung bei wendung,die freudig aussehen muss und mit schulterblatt am knie erfolgt.diese abfolge ist im ursprung so nicht gegeben.
dazu zählt wohl kein sezten bei stand des führers.im ursprung setzt sich der canide nicht automatisch,wenn der rudelführer mal stehenbleibt.
dazu zählt wohl keine schußgleichgültigkeit.im ursprung wäre schußgleichgültigkeit wohl dumm gewesen.
dazu zählt wohl nicht das sitz aus der bewegung,das platz mit abruf,der apport mit ausgabe,der apport über hürde schon gar nicht.

schutz.zitat:der junghund lernt,von lappen über beißwurst bin hin zum ärmel zu beissen,und nciht loszulassen auch unter belastung,zb stockschläge.
zählt das zum ursprünglichen verhalten?das beissen ,ok.aber das nicht loslassen unter "belastung"?wildtiere allgemein haben bei gegenwehr zuerst mal den instinkt,auf ihre eigene sicherheit zu achten.wenn der hirsch vorne mit geweih wedelt,dann schaut man,daß man wegkommt,und dafür versuchen es die,die ausser reichweite der hörner sind.denn was hab ich als canide davon,wenn ich nicht auslass,aber naher verrecke,weil aufgespiesst.

stellen,verbellen:zitat:hund soll zielstrebig zum versteck,direkt und drangvoll angehen.

ist das auch ursprung?
wenn der wildcanide nicht weiss,was genau er vor sich hat,dann
ist das drangvolle direkte,zwar mit riech-aber ohne sichtkontakt nicht grad seine stärke.aus selbstschutz.

abbruch der prüfung.zitat:
wenn hund während fährte dem jagdtrieb folgt,wenn er nach 3x ruf nicht folgt,wenn er beim schutz nicht ablässt.

während fährte jagdtrieb.das ist ungehorsam.aber ist es natürlich?wenn die andere fährte vielleicht erfolgversprechender ist?
zumindest natürlicher als direkt auf die unsichtbare beute gehen.
könnte das heissen,ihr habt in dem fall was gg das natürliche?

schlussatz.zitat:
diese hunde sind robust.sie brauchen konsequente,artgerechte erziehung sowie durchsetz.vermögen des hf und sportlichkeit seinerseits.

wie oben gezeigt,kann man das artgerecht durchaus auseinanderpflücken.
das durchsetzungsverm. sicher auch,denn das tun wir ja schon den ganzen thread lang.und die sportlichkeit,wenn ich die aufm platz anschauaen will,mit der ist es oft(nicht immer) auch nicht weit her.
zuviel bier und zuviel gutes essen.

gruss pat


19. Dezember 2002 12:26

Hallo Josh,

: Punkt ist nur, und daher stammte mein Posting oben eigentlich,
: daß immer wieder behauptet wird, solche Hunde wie Malis,
: manchs DSH-Linien usw. seien nicht mit der
: "Motivationsmethode" zu führen bzw. würden dabei in ihrem
: Wesen verkümmern, weil es eben ihre "Natur" sei, "frei" zu sein...

So eine Beschreibung ist für mich der reine Blödsinn. "Frei" hat in Verbindung mit dem Hund für mich zwei Bedeutungen. Einmal beschreibt es sein Wesen, einen Hund, der "offen" überall hingeht, nirgends "klemmt". Zum anderen auch einen Hund, der "selbstständig" ist, seinen Tourn alleine durchziehen kann, nicht gleich "in ein Loch fällt", wenn im Rückendeckung von Seiten seines Menschen fehlt.

Mir ist bei den sog. "Gebrauchshundrassen" bisher noch kein Hund begegnet, bei dem Arbeiten über Motivation nicht funktioniert. Gerade im VPG-Bereich baut sich doch alles über Motivation auf, Fährte, Unterordnung und Schutzdienst. Welche Grenzen ich einem Hund dabei setzen muß hängt dann vom einzelnen Individuum ab. Selbst bei den "Altmeistern im Starkzwang" baut sich die Arbeit zu über 90% auf Motivation und Triebfförderung auf


: da wollte ich gegenhalten, daß zwar solche Hunde u.U.
: tatsächlich nicht so stark am Menschen orientiert sind wie z.B.
: ein Golden es von Natur aus ist ...

Gerade der DSH und der Mali, die von Hütehundschlägen abstammen (und auch heute noch mit Schafen und Großvieh gut können), bieten sich für eine Zusammenarbeit Hund/Mensch geradezu an. Anders wäre die Arbeit an der Herde gar nicht möglich, die Hütehunde werden seit Urzeiten auf die Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet. Verwechseln darf man das aber meiner Meinung nach nicht mit der psychischen Abhängigkeit, die manche Hunde, die nicht so stark im Wesen sind, ihren Menschen gegenüber entwickeln. Ein Hund, dem seelisch der Boden unter den Füßen weggerissen wird, weil seine Betreuungsperson mal ausfällt ("Tauern", was nix anders ist als Meiden, Futterverweigerung etc.), der Verlassensängste entwickelt usw., das sind für mich Schwachpunkte, denen man entgegenwirken muß (auch über züchterische Selektion).

Ich kenne Hochleistungssportler, die sich ihren Hunden, vor allem Welpen, stundenlang täglich widmen, die ihre Hunde über Monate ausschließlich aus der Hand füttern um sie auf sich zu fixieren etc. Gerade im Sportbereich sehe ich eine viel engere Verbundenheit zwischen Hundeführer und Hund, im Gegensatz zum "normalen Familienhund", was sich natürlich auch aus der jahrelangen Ausbildung und Zusammenarbeit, aber auch durch bewuste Fixierung auf den Hundeführer ("Focusieren" nennen das die Insider), ergibt.

Viele Grüße

Antje

19. Dezember 2002 12:14

Hi Attila,

zwischen den Zeilen lese ich: bringt man einen "Raufer, Beißer, Dominator, Wilderer oder wie auch immer" durch strafreies Training unter Kontrolle, dann kann es kein "triebiger Gebrauchshund" gewesen sein, sondern nur ein "(angstaggressiver) Problemhund"...jedenfalls eben kein wirklich harter Bursche.
Richtig oder falsch interpretiert?


Grüßli
Anke