: da frag ich mich doch glatt,worum diskut. wir hier seit tagen.
: plötzlch sind alle nur in gefahrsit. für den starkzwang.
: zb im sport,wenn der hund unkontrollierbar wird.
: attila,ich kannes nur wiederholen:ich ,und ich denke auch viele andere,sehe im sport,auf den plätzen,auch im privatbereich dieser halter,wesentlich mehr anwendung des starkzwanges OHNE gefahrensituation,nur weil der dumme hund nicht macht,was er soll,oder es unkorrekt ausführt,als in echten gefahrensituationen.
: und darum die ablehnung.
Hi Pat,
mein Ansatz war: Warum den Hundesportler anklagen, der sich mit seinem Tier immerhin intensiv beschäftigt (selbst WENN es ihm nur um seinen Ehrgeiz ginge, selbst WENN der Hund nur ein Sportgerät wäre - und die Zeiten, wo Hunde mit der Peitsche ausgebildet wurden, sind nun wirklich vorbei), wo doch die alltägliche Tierquälerei gleich in der Nachbarschaft passiert? Da ist nämlich "Starkzwang" kein Ausbildungsmittel, sondern die tägliche, normale Umgangsform!
Im März schrieb ich in meinem Artikel "Impressionen von den Frühjahrsprüfungen", der damals auch sehr kontrovers diskutiert wurde, folgendes:
"Die Tagessieger der Veranstaltungen waren mir nur allzu gut bekannt. Ihr ureigenstes Handwerk ist die reine Zwangsdressur, aufgebaut auf den Mythos vom angeblich dominanten Hund, der in seine Schranken gewiesen werden müsse. Letzten Sonntag siegte mit 286 Punkten ein Herr, der den Platz nicht betritt, ohne daß die Antenne seines antiquierten Teletakt-Gerätes aus seiner Jackentasche ragt, am Prüfungstag aber mit Kreide im Wolfsmaul von der Liebe zu seinen Hunden schwadronierte. Angespitzte Stachelhalsbänder gehören selbst beim Fährtentraining ebenfalls zu den Lieblingsspielzeugen dieses "erfahrenen Hundesportlers". Seine Hunde laufen präzise im Sinne der Prüfungsordnung, aber ohne Freude; er ist für sie die Personifikation von Druck und Zwang. Ich hörte seine Hündin (18 Monate) während einer Übungsstunde - wenige Tage vor der Prüfung - im Schutzdienst aufschreien, als er das Teletakt-Gerät betätigte, und es lief mir eiskalt den Rücken herunter. Diese Praxis wird auf SV-Plätzen nicht nur geduldet, sondern solche "leistungsorientierten Ausbilder" tragen sogar noch die größten Pokale nach Hause.
Insgesamt kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß in den Gebrauchshundeklassen selbst auf regionaler Ebene die Zwangsdressur jede echte Ausbildung überwiegt: der Hund erlernt kein stets abrufbares Tun oder Unterlassen, sondern ein Prüfungsschema, dem er in Gegenwart des allmächtigen, stets mit der Knute drohenden Übervaters folgt. Was hat das mit hundlichem Lernen, mit Ausbildung, mit artgerechter Beschäftigung und sinnvoller Auslastung zu tun? Hundeführer, die sich den Methoden der Zwangsabrichter verweigern, haben keine Chance, da ihren Darbietungen die geforderte Präzision fehlt, wie es aus bestimmten Kreisen ja auch den Demonstrationen Ekard Linds nachgesagt wird. Keiner derer, die ich jetzt auf den vorderen Plätzen sah, ist aufgeschlossen für alternative Methoden, keiner würde auch nur einen Versuch machen, seine Strategien zu verändern - wozu auch, wenn sie ihm doch "gute Erfolge" sichern? Gute Erfolge auf Kosten des Hundes - seines täglichen Daseins, seiner Entwicklungsmöglichkeiten und auch seiner Gesundheit."
Damit dürftest Du doch auch einverstanden sein. Ich rechtfertige mitnichten den Einsatz von Stachel & Co. zur "Triebsteigerung"; dafür reicht die Hetzkette - bei gut veranlagten Hunden - völlig aus. Ich wüßte auch nicht, wie ich den Einsatz eines Stachelhalsbandes in der Unterordnung rechtfertigen, und mehr, wie er mir dort überhaupt nützen könnte. Im Schutzdienst verwende ich den Stachel an einer Art Schleppleine, da ich nur so das überschäumende Temeperament meiner sehr harten Hündin, die ein Leinenruck soviel interessiert wie den Stier ein Spritzer aus der Wasserpistole, ausbremsen und korrigieren kann. Ein Teletaktgerät habe ich noch nie besessen! Für die 500 Eier, die es kostet, kaufe ich den Hunden lieber gutes Futter und sinnvolles Zubehör.
Überdies bin ich mittlerweile (auch) auf einem SV-Platz, wo ein Landeslehrhelfer arbeitet, der seine Sache sehr gut macht - von Quälerei kann dabei überhaupt nicht die Rede sein. Aber es gibt diese Exzesse, sie sind auf durchschnittlichen Plätzen sogar fester Teil des Repertoires, der Hund wird gedrückt und wieder gedrückt, bis er aus Furcht vor Strafe das tut, was "Herrchen" will. Nun ja, das ist eine Endlosdiskussion, es wird dann wieder eingewandt, auf höchstem Niveau würden alle so arbeiten usw. Ein Grund, nie auf höchstes Niveau zu gelangen!
Gruß, Attila