Hundesport, Ehrgeiz, Starkzwang I
20. Dezember 2002 07:40

hei antje
it ok.aber wir haben es hier vom starkzwang,mittels stachel etc.
die argumentation,was beim einen pfui,beim anderen stachel,kommt bei beiden gleich an-sehe ich nicht so.

ablenken lassen. Ich hatte aber auch schon einige wenige Exemplare, in deren Augen die Mordlust nur so flackerte, wenn sich irgend wo irgend etwas bewegt hat,

sowas habe ich auch.aber mordlust würd ich es nicht nennen.

Denen mußt Du auch mal klar ihre Grenzen zeigen, damit ein harmonisches Zusammenleben mit Hund, Familiy und Nachbarn auch weiterhin funktioniert.

sehr richtig.ausser ich leb in einsiedeln.
es ist also klar,daß ich die meinen nicht in alle ställe rundumlassen kann.
aber deswegen trotzdem kein stachel.
gruss pat
:

20. Dezember 2002 07:42

: ... und welchen Erfolg man mit seiner Arbeit hat bestimmt die
: Qualität des Hundes....

Ups! Und natürlich auch die Qualität der Ausbildung...

Gruß,

Antje

20. Dezember 2002 08:33

: da frag ich mich doch glatt,worum diskut. wir hier seit tagen.
: plötzlch sind alle nur in gefahrsit. für den starkzwang.
: zb im sport,wenn der hund unkontrollierbar wird.
: attila,ich kannes nur wiederholen:ich ,und ich denke auch viele andere,sehe im sport,auf den plätzen,auch im privatbereich dieser halter,wesentlich mehr anwendung des starkzwanges OHNE gefahrensituation,nur weil der dumme hund nicht macht,was er soll,oder es unkorrekt ausführt,als in echten gefahrensituationen.
: und darum die ablehnung.


Hi Pat,

mein Ansatz war: Warum den Hundesportler anklagen, der sich mit seinem Tier immerhin intensiv beschäftigt (selbst WENN es ihm nur um seinen Ehrgeiz ginge, selbst WENN der Hund nur ein Sportgerät wäre - und die Zeiten, wo Hunde mit der Peitsche ausgebildet wurden, sind nun wirklich vorbei), wo doch die alltägliche Tierquälerei gleich in der Nachbarschaft passiert? Da ist nämlich "Starkzwang" kein Ausbildungsmittel, sondern die tägliche, normale Umgangsform!

Im März schrieb ich in meinem Artikel "Impressionen von den Frühjahrsprüfungen", der damals auch sehr kontrovers diskutiert wurde, folgendes:

"Die Tagessieger der Veranstaltungen waren mir nur allzu gut bekannt. Ihr ureigenstes Handwerk ist die reine Zwangsdressur, aufgebaut auf den Mythos vom angeblich dominanten Hund, der in seine Schranken gewiesen werden müsse. Letzten Sonntag siegte mit 286 Punkten ein Herr, der den Platz nicht betritt, ohne daß die Antenne seines antiquierten Teletakt-Gerätes aus seiner Jackentasche ragt, am Prüfungstag aber mit Kreide im Wolfsmaul von der Liebe zu seinen Hunden schwadronierte. Angespitzte Stachelhalsbänder gehören selbst beim Fährtentraining ebenfalls zu den Lieblingsspielzeugen dieses "erfahrenen Hundesportlers". Seine Hunde laufen präzise im Sinne der Prüfungsordnung, aber ohne Freude; er ist für sie die Personifikation von Druck und Zwang. Ich hörte seine Hündin (18 Monate) während einer Übungsstunde - wenige Tage vor der Prüfung - im Schutzdienst aufschreien, als er das Teletakt-Gerät betätigte, und es lief mir eiskalt den Rücken herunter. Diese Praxis wird auf SV-Plätzen nicht nur geduldet, sondern solche "leistungsorientierten Ausbilder" tragen sogar noch die größten Pokale nach Hause.

Insgesamt kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß in den Gebrauchshundeklassen selbst auf regionaler Ebene die Zwangsdressur jede echte Ausbildung überwiegt: der Hund erlernt kein stets abrufbares Tun oder Unterlassen, sondern ein Prüfungsschema, dem er in Gegenwart des allmächtigen, stets mit der Knute drohenden Übervaters folgt. Was hat das mit hundlichem Lernen, mit Ausbildung, mit artgerechter Beschäftigung und sinnvoller Auslastung zu tun? Hundeführer, die sich den Methoden der Zwangsabrichter verweigern, haben keine Chance, da ihren Darbietungen die geforderte Präzision fehlt, wie es aus bestimmten Kreisen ja auch den Demonstrationen Ekard Linds nachgesagt wird. Keiner derer, die ich jetzt auf den vorderen Plätzen sah, ist aufgeschlossen für alternative Methoden, keiner würde auch nur einen Versuch machen, seine Strategien zu verändern - wozu auch, wenn sie ihm doch "gute Erfolge" sichern? Gute Erfolge auf Kosten des Hundes - seines täglichen Daseins, seiner Entwicklungsmöglichkeiten und auch seiner Gesundheit."

Damit dürftest Du doch auch einverstanden sein. Ich rechtfertige mitnichten den Einsatz von Stachel & Co. zur "Triebsteigerung"; dafür reicht die Hetzkette - bei gut veranlagten Hunden - völlig aus. Ich wüßte auch nicht, wie ich den Einsatz eines Stachelhalsbandes in der Unterordnung rechtfertigen, und mehr, wie er mir dort überhaupt nützen könnte. Im Schutzdienst verwende ich den Stachel an einer Art Schleppleine, da ich nur so das überschäumende Temeperament meiner sehr harten Hündin, die ein Leinenruck soviel interessiert wie den Stier ein Spritzer aus der Wasserpistole, ausbremsen und korrigieren kann. Ein Teletaktgerät habe ich noch nie besessen! Für die 500 Eier, die es kostet, kaufe ich den Hunden lieber gutes Futter und sinnvolles Zubehör.

Überdies bin ich mittlerweile (auch) auf einem SV-Platz, wo ein Landeslehrhelfer arbeitet, der seine Sache sehr gut macht - von Quälerei kann dabei überhaupt nicht die Rede sein. Aber es gibt diese Exzesse, sie sind auf durchschnittlichen Plätzen sogar fester Teil des Repertoires, der Hund wird gedrückt und wieder gedrückt, bis er aus Furcht vor Strafe das tut, was "Herrchen" will. Nun ja, das ist eine Endlosdiskussion, es wird dann wieder eingewandt, auf höchstem Niveau würden alle so arbeiten usw. Ein Grund, nie auf höchstes Niveau zu gelangen!

Gruß, Attila


20. Dezember 2002 08:33

Hallo Pat,

: it ok.aber wir haben es hier vom starkzwang,mittels stachel etc.
: die argumentation,was beim einen pfui,beim anderen
:stachel,kommt bei beiden gleich an-sehe ich nicht so.

Ist auch nicht so. Für manche ist das "Pfui!" schlimmer als für andere das Stachel. Konkretes Beispiel: Eine meiner Jaghündinnen war nach einem harten "Pfui!" für den Rest des Tages im Meiden, brauchte lange, um "aus dem Loch" wieder haruaszukommen. Eine meiner Schäferhündin hingegen hat sich nach starker Einwirkung mit dem Stachel oder E-Reizgerät (war vom Vorbesitzer leider als Strafreiz konditioniert worden) lediglich mal geschüttelt und ist dann zur Tagesordnung übergegangen.

Für mich wird "Zwang" dann falsch angewendet, wenn der Hund anschließend ins Meiden fällt und nicht innerhalb kürzester Zeit wieder "frei" wird. Er wird auch dann falsch angewendet, wenn er nicht den gewünschten Erfolg bringt, dann war er nämlich absolut unnötig, egal wie stark oder schwach er gegeben wurde.


: : ablenken lassen. Ich hatte aber auch schon einige wenige
: : Exemplare, in deren Augen die Mordlust nur so flackerte, wenn
: : sich irgend wo irgend etwas bewegt hat,
:
: sowas habe ich auch.aber mordlust würd ich es nicht nennen.

Wie man es nennt ist egal, die Katze hat möglichst trotzdem am Leben zu bleiben...


: es ist also klar,daß ich die meinen nicht in alle ställe
: rundumlassen kann.
: aber deswegen trotzdem kein stachel.

Ich kann's nicht verhindern daß sich z.B. der Fuchs auf meiner Terrasse sonnt. Auch die Katze latscht überall herum, und meine Hunde laufen i.d.R. ohne Leine, und so soll's auch bleiben (auch im Dunkeln, denn dann müssen meine Huded auch raus zum Pieseln. Was ist hier besser? Einmal dem Hund angepaßter Zwang und dann ein Leben hauptsächlich ohne Leine, oder zeitlebens Flexi???


Viele Grüße

Antje

20. Dezember 2002 08:45


:
: Für mich wird "Zwang" dann falsch angewendet, wenn der Hund anschließend ins Meiden fällt und nicht innerhalb kürzester Zeit wieder "frei" wird. Er wird auch dann falsch angewendet, wenn er nicht den gewünschten Erfolg bringt, dann war er nämlich absolut unnötig, egal wie stark oder schwach er gegeben wurde.

hei
das kann ich doch glatt so stehenlassen.


:
: Wie man es nennt ist egal, die Katze hat möglichst trotzdem am Leben zu bleiben...

okok:-)
hast ja recht.aber ich brauch trotzdem keinen der hier beschr. starkzwänge.
wenn katze allerdings durch den auslauf läuft,und ich bin nicht da,dann ist das so.
aber da wird jeder jagdl.orientierte hund kurzen prozess machen.
in dieser sit. hilft auch der vorherige zwangseinsatz nichts.



: Ich kann's nicht verhindern daß sich z.B. der Fuchs auf meiner Terrasse sonnt. Auch die Katze latscht überall herum, und meine Hunde laufen i.d.R. ohne Leine, und so soll's auch bleiben (auch im Dunkeln, denn dann müssen meine Huded auch raus zum Pieseln. Was ist hier besser? Einmal dem Hund angepaßter Zwang und dann ein Leben hauptsächlich ohne Leine, oder zeitlebens Flexi???

du sagst also,wenn die hunde draussen sind,sind extrem jagdorientiert,du hast ihnen das mittels angep. zwang augetrieben und abgesichert,daß sie dann jede streunerkatze,die mitten durchs revier latscht,höflich durchlassen,auch wenn du nicht da bist?
oder versteh ich das falsch.
:
: gruss pat

20. Dezember 2002 08:53


:
: mein Ansatz war: Warum den Hundesportler anklagen, der sich mit seinem Tier immerhin intensiv beschäftigt (selbst WENN es ihm nur um seinen Ehrgeiz ginge, selbst WENN der Hund nur ein Sportgerät wäre - und die Zeiten, wo Hunde mit der Peitsche ausgebildet wurden, sind nun wirklich vorbei), wo doch die alltägliche Tierquälerei gleich in der Nachbarschaft passiert? Da ist nämlich "Starkzwang" kein Ausbildungsmittel, sondern die tägliche, normale Umgangsform!

hei attila
ich habe nie gesagt,daß der alltägliche zwang irgendwie besser ist.
aber das thema hiess halt anders.ok?
als anmerkung: intensiv beschäftigen hat komischerweise bei manchen menschen absolut nicht die wirkung,daß sie dadurch im lauf der zeit was dazulernen,was geeignete mittel,pflege etc betrifft.
so mancher ist nach 25 jahren hundehaltung nicht weiter als manch einer,der hier wg ersthund um rat frägt.
schon komisch.

: Damit dürftest Du doch auch einverstanden sein.

bin ich auch.ebenso mit deinem nächsten absatz.


Aber es gibt diese Exzesse, sie sind auf durchschnittlichen Plätzen sogar fester Teil des Repertoires, der Hund wird gedrückt und wieder gedrückt, bis er aus Furcht vor Strafe das tut, was "Herrchen" will.

so ist es.und das ist es,was hier sache ist.
gruss pat