Prüfung = Leistungsstand des Hundes? :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Prüfung = Leistungsstand des Hundes?

von Markus(YCH) am 24. Dezember 2002 10:38

Hallo Cindy,

: Wo siehst Du eine nervliche Belastung beim Schuss? Überhaupt keine. Man bekommt durch entsprechendes Training jeden Hund schussfest.

Bei manchen Hunden gestaltet sich das Gewöhnen äußerst schwierig und es dauert lange, wenn es denn überhaupt irgendwann klappt. Sie laufen dann meist auch nicht frei, sondern man sieht ihnen die Scheu immer noch an. Und genau hier sieht man doch schon Defizite. Es gibt sehr viele Hunde, denen diese Belastung nichts ausmacht, ohne dass sie an irgendetwas gewöhnt werden müssen. Ohne dass durch Prägung angeborene Schwächen vertuscht werden müssen. Es gibt Hunde, die sind einfach nicht derart scheu.

Diese Scheue vor dem Schuß, die manche Hunde in ihrer sensiblen Veranlagung quasi mit der Geburt mit sich bringen, sollten Ausschlusskriterien für die Zucht sein. Wenn man sich nun aber am Agility orientiert, dies als Maßstab für die Auswahl eines Hundes nimmt, dann wird man evtl. schwer enttäuscht werden.
Wenn ich die Entscheidung hätte, von ein und demselben Züchter zwischen A3 und VPG3 Eltern zu entscheiden, dann würde ich einen Welpen mit VPG-Eltern nehmen.


confused smileyylvester - kein Thema.

Siehst Du nicht den Vorteil !? Manche Hunde können 3 Tage nicht vor die Tür, weil sie derart ängstlich vor dem Knallen sind. Ich kenne genug Hunde, die nicht mehr im Agilitytraining arbeiten wollen, weil in 4 km Entfernung ein Jäger geschossen hat.


: Sicher, man kann durch entsprechendes Training jeden Hund dazu bekommen, einen Agility-Parcours zu absolvieren. Aber, idR werden hier auch die nervlich nicht so belastbaren Hunde auch nicht so den Erfolg haben, wie die belastbaren. Ausnahmen bestätigen die Regel. smiling smiley

Warum sollten sie nicht so einen Erfolg haben? Was macht einen ängstlichen Hund beim Agility langsamer?


: Das gleiche beim SchH. Ich gehe jede Wette ein, dass man einem ängstlichen Hund auch die Übungen im SchH/VPG-Bereich beibringen kann. Mit der entsprechenden Geduld. : Btw. wenn ich z.B. mit meiner Hündin spazierengehe, einen Stock in der Hand habe und diesen Stock neben mir trage, kann es passieren, dass sie auf Abstand geht und die Rute einklemmt.

Beim VPG müßte der Hunde auch Schläge mit dem Softstick einstecken können. Ich wage zu bezweifeln, dass das dein Hund durchstehen würde.

Viele Grße
Markus

von Cindy(YCH) am 24. Dezember 2002 11:38

Hallo Markus,

: Warum sollten sie nicht so einen Erfolg haben? Was macht einen ängstlichen Hund beim Agility langsamer?
:

Eben die Angst, die Unsicherheit. Was denn sonst?

Was Yanta und den Softstock betrifft - da gebe ich Dir Recht, das würde sie nicht durchstehen. Aber ich denke mir, es gibt unsichere Hunde, die sich mit entsprechender Gewöhnung auch damit auseinandersetzen können.

Und wenn ich mir manche dieser ach so hochgelobten SchH-Hunde ansehe, die ausserhalb des Platzes nicht die Bohne taugen, dann kann ich nur sagen, SchH ist auch nicht das Gelbe vom Ei als Prüfung. Wenn der Hund ausserhalb des Platzes ein hysterisches Nervenbündel ist, das gegen alles und jeden kläfft und keift. Von Herrchen/Fruachen fast nicht gehalten werden kann. Nicht hört für drei Striche. Was soll daran dann toll sein? Wo ist da die Wesensfestigkeit etc? Wenn Hund nur innerhalb eines eingezäunten Platzes, nach fest vorgegeben Regeln innerhalb einer "sterilen" Umgebung seine "Charakterstärke" und "Belastbarkeit" zeigen kann?
Also, ich bezweifle mal, dass der grösste Teil der SchH/VPG-Hunde wirklich das ist, was man so als wesensfest, nervenstark und umweltsicher ist. Im Gegenteil, die Hunde sollen ja "hoch im Trieb stehen". Teilweise wird das aber mit hysterisch in der Gegend rumkläffen, auf alles losgehen, was sich bewegt, verwechselt.

Gruss Cindy

von Andrea(YCH) am 24. Dezember 2002 17:57

Da muss ich Cindy absolut Recht geben.

UNd noch eine Überlegung:
Ich behaupte sogar, dass sensible, wohl gemerkt sensible und nicht wesensschwache Hunde meist die intelligenteren, leichtführigeren HUnde sind. Die so viel gelobten "wesenstarken" Hunde sind nicht in der Lage, Feinarbeit zu leisten, wie z.B. bei der Hütearbeit erforderlich.
Wenn man sich Hütehunde anschaut, dann gibt es da einige, die alles andere als schussfest sind. Außerhalb der Arbeit zumindest. Im Trieb kann neben ihnen jedoch ein Hochhaus einfallen. Und diesen Arbeitstrieb (welcher nun auch immer in den verschiedenen Arbeitsstiuationen angesprochen wird) haben sie nun manchmal beim über den Hundeplatz gezerrt werden nicht. Wird der gleiche Hund über einen Trieb aufgebaut, sieht das wiederum anders aus.

Und die Grenze zwischen sensibel und wesensschwach ist nicht immer leicht zu ziehen.

Vorsichtige Intelligenz ist doch das, was uns so am Wolf fasziniert und nicht rüpelhaftes Draufgängertum. In der Natur überlebt nicht der furchtlose, der auf alles zustürmt, sondern der, der aufmerksam und vorsichtig seine Umwelt beobachtet.

Klar, wir haben keine Wölfe, sondern HUnde. Aber jedem gefällt an dieser Spezies etwas anders. Ich z.B. bin Terrier und Border-Collie -Besitzer (übrigens der Terrier nicht schussfest (auf dem Hundeplatz absichtlich "unschussfest" gemacht, nachdem er jahrelang super Prüfungen lief), der BC ist schussfest) und schätze an beiden Hunden ihr rassespezifisches Verhalten.

von Conny sky und benji(YCH) am 24. Dezember 2002 21:44

Hallo andrea
Ich gebe Dir absolut recht. Du beschreibst mit dem sensiblen Hund genau meine Sky. Ich habe in ihr einen leicht führigen hund, solange sie keine Gefahrenquelle sieht. Eine mögliche Gefahr wird vorsichtig geprüft, da sie niemals kopflos sich selbst in Gefahr bringen würde. Wenn man einen solchen hund mit dem nötigen Fingerspitzengefühl aufbaut, hat man einen super feinen Kumpel an seiner Seite. OK im Agility bedeutet das, dass wir wohl nie die schnellste Zeit raus laufen, dafür meistern wir auch die technisch schwersten Parcours ohne Fehler. Es gibt eben immer zwei Seiten auf einer Medaille und ich will die andere Seite gar nicht.
Grüessli conny sky und benji

von josh(YCH) am 25. Dezember 2002 16:11

mehr Anforderungen an den Hund stellt und somit eine höhere Aussagekraft, was die Qualität des Hundes angeht, besitzt.
:
Hallo,
schon komisch: mir sagen die VPGler bei uns immer, daß sie keine ängstlichen Hunde in die Ausbildung nehmen, da die das "nicht aushalten würden" (sehe ich auch so). Wie soll man dann aber in der Ausbildung (viel zu spät!) feststellen, daß man einen ängstlichen Hund vor sich hat? Mit so einem Hund sollte man gar nicht erst mit Schutzdienst (aber unbedingt mit Unterordnung und Agility oder sonstwas) beginnen, denke ich.
Grüße
josh
(die schon öfters Angstbeisser in den Fingern hatte, die vorher beim VPG "versagt" hatten...)

von josh(YCH) am 25. Dezember 2002 16:19

: Ich behaupte sogar, dass sensible, wohl gemerkt sensible und nicht wesensschwache Hunde meist die intelligenteren, leichtführigeren HUnde sind.

Mei, was heißt schon "wesensschwach"? Ich hab einen supersensiblen Hund, den schon mancher "wesensschwach" genannt hat... sicher ist da vieles Anlage, züchten würde kein vernünftiger Mensch mit ihr. Aber trotzdem ist sie unheimlich intelligent und leichtführig. Was letzteres angeht, sieht man das m.E. nach bei fast allen "wesensschwachen" Hunden - ein ängstlicher, wenig selbstbewußter Hund wird nicht so schnell versuchen, Rudelchef zu werden; er bleibt ohne jeden Druck in seiner Position und ist froh, keine Führungsaufgaben übernehmen zu müssen.
Im übrigen denke ich nach wie vor, daß Zuchtziel für den "Alltagshund" in dieser unserer Welt eher ein menschenfreundlicher, souveräner Hund sein sollte, der eher "leichtführig" und "führerweich" ist als sehr selbstbewußt und selbst bei Schlägen nicht zurückweichend (wie der SchH). Mit letzterem Typus kommt nämlich Ottonormalhundebesitzer viel öfter in Schwierigkeiten als mit einem leichtführigen Exemplar.

Grüße
josh

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