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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Ekard Lind als Hundesportler?
02. Januar 2003 22:00

Gut formuliert!
Aber ich bewundere Deine Ausdauer, ich glaube die eingefleischten wirst Du nicht bekehren. Die müssen das glaube ich mal live erleben, dann fallen sie genauso aus den Wolken wie ich es bin und eben auch andere. Und dann sehen wir mal was sie dann schreiben und von ihm halten. Wie gesagt die Ansätze sind z.T gut, aber man muss wissen, was man damit anfängt, und das könnte man auch von anderen lernen, die können das ähnlich gut oder sogar besser (incl. deren Prüfungsergebnissen.)
tschau Juschka


02. Januar 2003 22:29

Hallo P.H.,

: Diese Einstellung, dem Hund nie ein Haar krümmen, ihn aber dann gewissenlos aus dem Rudel zu verbannen, finde ich zweischneidig


Ja, damit hast Du recht! Aber macht es die Sache besser, wenn man einen Hund mit Zwang ausbildet, der Hund dann auch nicht so funktioniert, wie man es gerne hätte, und ihn dann aus dem Rudel verbannt??? Du weißt sehr wohl, dass dies unter gewissen Sportsfreunden gang und gäbe ist. BEIDE Seiten behaupten, ihre Methode wäre die einzig wahre - und BEIDE Seiten neigen beim Versagen dann dazu, dieses dem Hund anzulasten. Gewissenlos finde ich es in BEIDEN Fällen!

Gruß
Inge + BC

02. Januar 2003 22:38

: Er hätte von Anfang an klar stellen sollen, dass man etwas erreichen kann, so aber keinen Hundesport betreiben kann. Wäre es anders, dann hätte er es beweisen müssen. Und wer jetzt sagt, nicht nur SCH ist Hundesport, der hat recht, aber Lind zielte am Anfang auf diese Zielgruppe.

Hallo P.H.,

hab's schon geschrieben, dass ich zu Lind wenig sagen kann, weil ich ihn nicht live erlebt habe. Daher berufe ich mich im folgenden nur auf Aussagen von Bekannten, die sich mit Lind-art beschäftigt haben. Soweit ich sie verstanden habe ging es Lind im Hinblick auf die SchH-Sportler wohl vor allem um folgendes: viele VPG'ler vertreten immer noch die Ansicht, man dürfe einem jungen Hund noch keine UO beibringen, um die Triebigkeit nicht zu unterdrücken (die Diskussion hatten wir ja schon). Statt dessen wird dann erst mit ca. 8 Monaten losgelegt, wobei dann meist 'ne Menge Druck notwendig ist, da zum einen die Zeit des spielerischen Lernens verpasst wurde und zum anderen der Hund ja mitten in der Pubertät steckt. Lind's Ansatz war wohl zu beweisen, dass man einem Welpen sehr wohl schon eine Menge UO beibringen kann, OHNE ihn zu verbiegen - eben auf rein spielerische Art. Und damit kann man den später sonst notwendig werdenden Druck auf ein Minimum begrenzen.

So jedenfalls habe ich die Aussagen meiner Bekannten verstanden.

Gruß
Inge + BC

02. Januar 2003 23:17

Hallo P.H.,

: Der Aufbau mit dem MO ist relativ einfach und wenn einer nicht gerade zwei linke Beine hat, dann funktioniert das relativ gut und schnell. Dann will man das MO abbauen und der Hund macht nicht mit. Dann fällt der Hund in ein Loch, weil Beute nicht beliebig einsetzbar ist.

Ich glaube, ich verstehe jetzt, was Du meinst. Wenn allerdings so gearbeitet wird, dann war der Aufbau falsch, denn was Du beschreibst, ist die "Wenn...dann...-Methode". Ich weiß, dass Vergleiche meist hinken, aber ich will's dennoch mal mit einem "Menschen-Vergleich" versuchen klar zu machen:

Kind hat keine Lust, Hausaufgaben zu machen. Mutter kommt und sagt: "WENN Du jetzt deine Hausaufgaben machst, DANN darfst du spielen gehen." Fällt nun irgendwann die Belohnung weg, wird das Kind die Hausaufgaben verweigern, weil die Motivation fehlt.

Das Problem ist hierbei aber nicht die Motivation, sondern deren Handhabung. Richtig wäre, von Anfang an dafür zu sorgen, dass das Kind seine Hausaufgaben nicht als etwas Negatives empfindet, dass man nur mit Unlust und Aussicht auf anschließende Belohnung erledigt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie uns als Kindern beigebracht wurde, GERNE im Haushalt zu helfen: die Eltern taten so, als ob es sich um geheime Handlungen handeln würde. Als ich vier war, nahme mich meine Mutter zu Seite und erklärte mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit die geheimen Handlungen des Abwaschs, die ich unter keinen Umständen verraten dürfte. Das Ganze wurde mit viel Phantasie ausgeschmückt - und ich fühlte mich ungeheuer "erwachsen", als ich das erste Mal, auf einem Stuhl stehend, zwei Teller spülen durfte...Dabei haben wir die ganze Zeit gesungen und Geschichten erzählt. Abwaschen - das war in dem Alter für mich ein Abenteuer, keine ungeliebte Pflicht.

Und genauso sollte man mit einem "MO" auch bei der Hundeausbildung vorgehen: nicht als Belohnung einer Plfichtübung, sondern als BESTANDTEIL der Übung. Das Hauptaugenmerk muss dabei darauf liegen, dass die ÜBUNG selber dem Hund Freude macht, nicht die Aussicht auf ANSCHLIEßENDE Belohnung. Im Grunde wird dies doch gerade bei der Vorbereitung für Abt.C so angewandt: was ist denn das Reizen mit dem Lappen, später der Wurst anderes, als dem Hund zu zeigen, dass es supertoll ist, so eine Beute zu fangen? Hat der Hund am "Fangen" erst mal richtig Freude, kann man ihn anschließend relativ leicht auf den Hetzärmel umstellen. Da braucht er nicht noch einen extra Ball hinterher zur Belohnung - das Erbeuten des Ärmels selbst ist die Belohnung! Dieses Prinzip funktioniert genauso auch bei allen anderen Übungen, die über Belohnung - mit MO oder Leckerli - aufgebaut werden. Die Belohnung darf niemals als Verlockung im Sinne einer "Wenn...Dann"-Methode verwendet werden, das ist falsch! (Allenfalls ganz zu Anfang arbeitet man mit Verlockung.)

Das beste Beispiel sind doch Hunde, die konsequent über Clicker aufgebaut wurden. Sie arbeiten nach der Try-and-error-Methode - und sie legen dabei einen unglaublichen Experimentierwillen an den Tag, da sie niemals gelernt haben, dass es für Fehler eine Strafe gibt. Sie dürfen, nein sie SOLLEN Fehler machen, um daraus zu lernen. Hat der Hund den gewünschten Ansatz gefunden, gibts Click und Belohnung. Natürlich strebt der Hund nach der Belohnung, schließlich arbeiten Hunde grundsätzlich erfolgsorientiert. Aber der Hauptspaß liegt für den Hund in der Arbeit an sich, im Ausprobieren dessen, was ihm den Click einbringt. Eine so erlernte Übung vergisst er niemals wieder, denn sie ist für ihn von Anfang an positiv verknüpft. Ich habe meinem Hund mal vor gut 4 Jahren das Berühren des Targets mit der Schnauze per Clicker beigebracht, weil ich diese Methode mal ausprobieren wollte. Sicher, eine total einfache Übung, die innerhalb weniger Minuten perfekt klappte. Seitdem habe ich es nie wieder gemacht - bis vorgestern. Ich wollte einfach mal wissen, ob der Hund noch weiß, was er mit dem Stock anfangen soll. Ich habe ihn in Schulterhöhe gehalten - und der Hund hat sich ohne das geringste Zögern auf die Hinterläufe gestellt und den Stock mit der Nase berührt! So, wie er selbst es sich vor vier Jahren beigebracht hatte! Ich hatte weder einen Clicker noch irgendein Leckerli oder MO in der Hand - aber der Hund hat die Übung absolut sicher gezeigt.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig klarmachen, was ich damit ausdrücken will.

Gruß
Inge + BC

02. Januar 2003 23:55

Hallo Inge,

:Gewissenlos finde ich es in BEIDEN Fällen!

Mit dem Unterschied, dass aus dem Mali bei der "Gegenseite" was geworden wäre.. F
ür die Selektion der besten Hunde taugt Lind leider nicht die Bohne. Von welchem Züchter hat er eigentlich den Mali??? Aus seiner eigenen wohl kaum...

viele Grüße
Achim

03. Januar 2003 00:19

Hi Achim,

: Mit dem Unterschied, dass aus dem Mali bei der "Gegenseite" was geworden wäre..

Hm - und aus so manchem in der VPG "versagendem" Hund wäre vielleicht auf der "Lind"-Seite ein toller Begleithund, Agility-Hund, THS-Hund...geworden, wenn man nur bereit gewesen wäre, die eigenen Ambitionen nach den Fähigkeiten des HUNDES zu richten und nicht nach dem eigenen Ego! Wenn alles, was hier über Lind's Mali geschrieben wurde, tatsächlich stimmt, finde ich das sehr schlimm - ohne Frage! Aber meine Erfahrungen haben in vielen Jahren gezeigt, dass die Abgabe eines angeblich unfähigen Hundes unter den Anhängern der alten Methoden SEHHHR verbreitet ist - hier wird erst recht nicht nachgefragt, ob's nicht an einem selber liegt oder an falschen Erwartungen.

Gruß
Inge + BC