Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Konstant in der UO - wie geht das ?

geschrieben von Grizzly(YCH) 
Konstant in der UO - wie geht das ?
10. Januar 2003 10:14


Hallo ins Forum,

nachdem wir nun einen neuen Verein gefunden haben (hoffentlich), bin ich wieder dran mit Grizzly auf die Begleithunde-Prüfung hin zu arbeiten.
Vielleicht erst einmal die Vorgeschichte:
in dem Verein, in dem ich vorher war haben wir die UO trainiert und Agility gemacht. Trainiert wurde die BH in dem die Hunde immer wieder die vorgegebene Schrittfolge ablaufen sollten.
Ganze 2 mal hat mein Hund hervorragende Leistung gezeigt, von da ab gings bergab, ihre Aufmerksamkeit lies nach, genauso ihre Genauigkeit.
Nach dem 5.Lauf habe ich sie aus dem Training genommen und ganz von vorne angefangen. Und dann für mich "ganz alleine" auf dem Platz trainiert, und zwar nie die genaue Abfolge sondern verschiedene Komponenten wild durcheinander gemixt, gute Ausführungen habe ich becklickert, also C & B. Zweck war das ich ihre Aufmerksamkeit zurückgewinnen wollte, und sie nicht einen Ablauf lernt, sondern auf mein Kommandos reagiert. Ging auch ganz gut.
Dann sind wir aus dem Verein ausgetreten (hat andere Gründe) und nun nach 2 Monaten einen neuen gefunden.
Soviel zur Vorgeschichte, nun zu meinem Problem, mal komplett vermenschlicht ausgedrückt:
1.Stunde auf dem neuen HP, gut, alles andere war so viel spannender als ich, kann ich nachvollziehen. Aber wenn Grizzly und ich dann loslaufen, dann läuft mein Hund nach dem Schema: Oooch das kenn ich doch alles längst, ist total langweilig. Bleibt bei Fuss auf der richtigen Höhe, läuft aber, als wäre sie mind. 12 Jahre alt. 0 Begeisterung.

Meine Freundin macht seit 2 Monaten mit ihr Dogdancing.
Grizzly lernt gerne, aber nicht unbedingt schnell. Die erste Zeit war Grizzly gar nicht zu bremsen, konnte nicht schnell genug gehen. Nun, wo sich die Übungen langsam wiederholen um sie zu vertiefen und zu verbessern kommt wieder diese Lustlosigkeit: oooch, ist ja alles nicht mehr soooo spannend.

Habt ihr Tipps und Ideen für mich, wie ich es wieder interessant für sie machen kann.
Also, ich habe schon sehr an meinem Verhalten gearbeitet (aber vielleicht nicht genug ?), finde UO inzwischen "grosse Klasse" ;-), und wir trainieren mit Leckerchen. Mit Spielzeug zu motivieren macht kein Sinn, interessiert sie nämlich nur ab und zu und dann auch höchtens eine Minute.

Was kann ich noch tun ???

LG
Astrid & Grizzly

10. Januar 2003 22:41

Hi Astrid,
es klingt so, als ob Grizzly nach einiger Zeit bei gleich bleibenden Aufgaben denkt "Hach, wie langweilig" - nee, im Ernst, sie scheint öfters mal was neues zu brauchen. Wie ist es denn mit ihr im Agility? Auch so gelangweilt nach ner Weile?
Ansonsten würde ich einfach die UO-Sachen weiterhin wild gemixt trainieren und vielleicht insgesamt den Anteil an diesen Übungen im Gesamtprogramm ziemlich niedrig halten - also gaaaanz viel anderes und vor allem immer wieder neues einbauen. Zirkustricks, vielleicht Fährten oder so - man kann so viel mit einem Hund machen außer den immer gleichen UO-Übungen. Je seltener Du das übst, desto begeisterter macht Dein Hund mit. Vielleicht gilt hier auch mal wieder, daß man auch mit einem Hund zuviel üben kann und er dann die Lust verliert... Leika macht bei Tricks immer das am liebsten, was wir lange nicht mehr gemacht haben. Vielleicht geht es Grizzly auch so?!

Liebe Grüße
josh

11. Januar 2003 14:26

Hallo Josh,

erst einmal herzlichen Dank für deine Antwort.

Also im Agility kann ich diese "Ermüdungserscheinungen" nicht erkennen. Wo "Action" ist, ist Grizzly ;-), dabei halte ich sie noch nicht mal für besonders "triebig".
Ich habe das auch ausm Agility in die UO mitgenommen, Übungen mit Schwung und Pfeffer aufzubauen, mit Guter Laune uns Spass dran zu gehen. Das hat auch lange geklappt, aber so langsam zieht das nicht mehr.

Das mit dem zuviel-machen, habe ich mir auch schon überlegt, aber zum einem fordert sie ja schon fast immer etwas Neues, zum anderen, wenn ich sie nicht auch beschäftige wird sie ziemlich unausgeglichen.
Mit Fährtenarbeit möchten wir dieses Frühjahr beginnen, weil ich einfach auch glaube, dass ist ihr "Ding".
Ich bin ja auch nicht so versessen auf eine 100 Punkte-BH. Nur brauchen wir die evtl. bei einem anderen Agility-Verein, und man weiss ja auch nicht, was der Gesetzgeber sich noch so einfallen lässt.

Ich bin auch nicht von Ehrgeiz zerfressen, Tuniere und Prüfungen - diesen Anspruch habe ich gar nicht. Aber das was wir tun, möchte ich richtig tun, ansonsten schauen wir, was uns gemeinsam Spaß macht.

Aber zu manchen Sachen benötigt man halt 'ne BH, und so ganz zwischendurch bin ich der Meinung, könnte sie auch mal etwas tun, was ihr nicht sooo viel Spass macht. Zumal ich immer versucht bin nur mit Motivation und positiver Verstärkung zu arbeiten.

Eigentlich bin ich der Meinung (aber vielleicht irre ich ja auch), das wir einen Mittelweg zwischen Beschäftigung mit uns (und dann halt AUCH unter unserem "Kommando"winking smileyund einfach-nur-Hund-sein-dürfen gefunden hätten. Zumal sie uns auch jedes Mal förmlich auf den Platz zieht.

Noch 'ne Idee ?

LG
Astrid & Grizzly




11. Januar 2003 21:09

Hi Astrid,

eben kommt mir aml so eine Idee dazu, was ich selbst bei der eigenen erlebt habe und auch oft bei anderen HF gesehen habe, wenn über positive Motivation trainiert wurde in UO.

Das lief in etwa so ab: der Hund wird motiviert und in kurzen Abständen belobt und belohnt, wenn er etwas richtig macht.
Dann hat man die Prüfungsstrecken und Dauer - wenn nicht im Trainingsprogramm - dann im Kopf und beginnt, die Belohnung auszuschleichen.
Dann zeigt der Hund - wie überall und bei allem - Leistungsschwankungen, bei UO mit der anstrebenswerten Präzision fallen die auf.
Wir drehen brav am Motivationsrad, damit der Hund 'besser' arbeiten soll - und schon hat er kapiert: wenn Du Balli haben willst, Gutsi fressen - mach ein wenig langsam, laß die Ohren ein wenig hängen und schon springt Dein Mensch hochmotivierend umher. Hund an den Reglern.

Ich habe für mich den Ausweg gefunden, nur sehr kurz zu arbeiten und in extrem ablenkungsarmer Umgebung und bei nachlassendem Eifer den hund eben nicht zu motivieren, sondern absolut links liegen zu lassen - und da war wenig anders, was er stattdessen hätte tun können.

Wo ich Tempo brauchte, habe ich viel mit 'Tempo' = Ball belohnt. Dadurch, dass der Hund weder jemals vorhersehen konnte, wann noch mit was er belohnt werden würde 8und ich mich jedesmal sehr zsammengerissen habe, ja nicht nachlassende Motivation mit mehr motivierendem (den Hund belohnendem) Gehabe zu quitieren, kamen wir dann eigentlich ganz gut über die Runden. Die Kurve dazu, dass das Ausdünnen der Belohnung auf Prüfungslänge dann den Hund noch stärker motiviert hat (auf extiction burst sozusagen, für die clickerer) haben wir dann überraschender weise 'sehr plötzlich' bekommen.

Wäre das eine mögliche ERklärung auch bei Euch, warum die anfängliche Motivation dann absackt? (wenn Du das Training so abwechslungsreich und kurz gestaltest, wie ich nach Deiner Beschreibung annehmen, könnte das doch u.U. sein - wenn etwas entsteht, wird der Hund dafür irgendwie bestärkt - und eben meistens durch uns!

Fragende Grüsse
Wiebke


www.hunde-erziehung.at

12. Januar 2003 09:01

Hallo Wiebke,

das ist ein sehr interessanter Ansatz !!!

Vor allem deine Aussage: der Hund am Regler - stimmt absolut. Denn merke ich, dass Grizzly wieder nachlässt, hole ich wieder mehr Leckerchen aus der Tüte :-(
Im Kopf habe ich zwar, dass es bei ausschleichender Belohnung erst einmal zu Rückschritten kommen kann, aber anscheinend bin ich zu ungeduldig !
Wiebke, ich glaube, ich erkenne mich in deiner Beschreibung sehr gut wieder.

Aber nun kommt mir noch eine Frage für die Praxis:
Ich habe auch versucht, die Trainingseinheiten so kurz wie möglich zu gestalten und versucht den Zeitpunkt zu erwischen, wo sie noch motiviert war um dann die Einheit zu beenden.
Wenn ich diesen Punkt nun übersehen habe, und Grizzly in ihrer Leistung nachlässt, wie genau "ignorierst" du dann ?
Ein einmal gegebenes Kommando ist ein durchzuführendes Kommando (und ich erwische mich in Alltagssituationen leider immer noch zu oft, das ich ein Kommando 2mal gebe - aber ich arbeite daran), brichst du dann die Übung mittendrin ab ?
Und wenn ich sie dann ignoriere und sie geht dann zB schnüffeln, ist das nicht in ihren Augen eine Belohnung ???

Deine Erklärung finde ich klasse, kannst du mir nun noch ein wenig bei der Umsetzung helfen ;-) ???

LG
Astrid & Grizzly

21. Januar 2003 09:17

Hallo Astrid

Was bei mir geholfen hat ist das.
Ich bin 4 Wochen auf den Hundeplatz gefahren, habe aber nichts gemacht. Du glaubst garnicht wie mein Hund nach 4 Wochen wieder arbeiten wollte. Vielleicht braucht dein Hund einfach mal eine Pause.
Gruß Konny