Hallo Inga,
: Jetzt muss ich Dir einmal dieselbe Frage stellen, die ich in einem
: anderen Posting zu diesem Thread schon gestellt haben. Kam leider
: keine Antwort.
Das war bestimmt keine Absicht, aber manchmal hat man nicht so viel Zeit und manchmal verliert man auch etwas den Überblick...
: Kurzum: ein wirklich guter und triebiger Schutzhund - egal, ob VPG
: oder Dienst - muss, im Trieb stehend, schon etwas aushalten. Wenn ein
: solcher Hund sich aber alleine dadurch, dass er in die Koralle läuft,
: beeindrucken läßt - also ehrlich gesagt würde ich mich dann fragen,
: ob er wirklich die nötige Härte mitbringt!
P.H. Hat es schon geschrieben, es geht hier nicht um's beeindrucken. Beim Stellen und Verbellen setzt Du dem Hund eine Blockade, dadurch bekommt er einen Konflikt, und durch den kommt er ins Bellen. Bei einem empfindichen Hund reicht ein normales Halsband, bei einem harten Hund bzw. einem sehr hoch im Beutertieb stehenden Hund (der sich sonst "zu macht" vor dem Helfer) die Koralle.
: Was also bleibt, ist entweder ein massiver Einsatz durch starken
: Leinenruck - also nix mit "den Hund in die Halsung laufen lassen",
: sondern aktiver Einsatz des HF - oder Anspitzen der Stacheln. Beides
: halte ich aus ethischen Gründen für nicht vertretbar. Wenn die
: Koralle OHNE diesen massiven Einsatz aber nichts bringt, warum sollte
: ich sie dann überhaupt verwenden???
Von mir kommt gar kein großartiger Einsatz. Ich führe den Hund dirket vor mir oder neben mir bis vor den Helfer mit "Vorran, gib Laut" bzw. lasse ihn stückweise die 10 m raus bis vor den Helfer. Ich halte die Leine nur gegen, die Koralle gibt dem Hund den Konflikt und er selbst reguliert durch sein Verhalten (Ziehen, Stehenbleiben, Rückwärtsgehen) die Intensität der Einwirkung. Sollte er sich trotz Koralle noch "zu machen", dann erfolgt eine kurze leichte Einwirkung, keine massive, der Hund darf dadurch ja nicht ins Meiden gehen.
Ein "In die Leine laufen lassen" finde ich nur sinnvoll da wo es um den gehorsam geht, mir der Hund also abhauen will obwohl er genau weiß was er tun soll. Hier sehe ich es aber so, daß es für einen 45 kg-Hund eine bedeutend massivere Einwirkung ist, wenn er full Speed mit 10 m Anlauf in die Koralle läuft, als wenn ich mit meinem kurzen Armen mal hinten an der Leine kräftig ziehe. Wenn Du ersteres bei 90% aller Hund machst, wollen die nie wieder in diese Richtung... ;-)))
: Entweder, der Hund wird durch Koralle beeindruckt - dann ist er ein
: sensibler, feinfühliger Hund, der sie gar nicht braucht! Oder er läßt
: sich nicht beeindrucken, dann muss ich massiv einwirken und verlasse
: damit die partnerschaftliche Zusammenarbeit und benutze den Hund als
: Sportgerät.
Das sehe ich halt anders. Zum einen will ich meinen Hund damit nicht "beeindrucken". Verwende ich sie beim Suchen, dann will ich den Hund "versammeln". Verwende ich sie im Schutzdienst, dann will ich einen Konflick erzeugen. Das hat mit feinfühligem oder hartem Hund gar nicht viel zu tun. Ich kann die Koralle bei einem sensibelen Hund so anwenden, daß ich sie massiv anwenden kann, ohne daß er ins meiden geht. Und ich kann einen harten Hund so mürbe machen daß er, sobald er das Ding trägt, "klemmt". Das sind die Extreme und nicht unbedingt empfehlenswert. Wenn die Koralle verwendet wird, dann sollte sie für den Hund einen Konflikt erzeugen, den zu lösen er imstande ist (aufgrund seiner Ausbildung und Triebveranlagung).
Viele Grüße
Antje