Stachelhalsband ? :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Stachelhalsband ?

von Lars(YCH) am 20. Januar 2003 11:56

Hallo P.H,

: Gute Einsicht von dir über das Halti. Wieso du dir wiedersprichst, mit Halti und Koralle ist nicht so klar. Auch eine Koralle kann man verschieden anwenden.

Der entscheidende Unterschied ist, daß man ein Halti- fachkundig angewendet- ohne Ausübung von Schmerzreizen und ohne Auslösen eines Meideverhaltens anwenden kann, eine Koralle dagegen nicht, denn sie ist ausschließlich dafür gemacht Schmerz im Halsbereich verursachen zu können. Das soll natürlich nicht heißen, daß man mit einer Koralle- geschickt angewendet- nicht ein Ausbildungsziel erreichen kann, vielleicht sogar in manchen Fällen schneller als anders. Zu Recht gibt es aber eine steigende Anzahl von Hundehaltern, die Arbeit über Schmerzreize grundsätzlich ablehnen. Ich finde, allein die Tatsache, daß man ein Ziel auch ohne Schmerzzufügung und Ausslösen von Meideverhalten erreichen KANN (Wenn man sich mit Lernverhalten ein wenig auseinandersetzt) sollte Grund genug sein es auch zu tun.

Viele Grüße, Lars.

von Elke K.(YCH) am 20. Januar 2003 12:18

Hallo Tom,

Warum suchst du überhaupt einen Platz auf dem man mit Stachler etc. arbeiten darf undies auch noch beführ wortet? Es muß ja einen Grund geben warum! Magst du ihn uns mal zur besseren Verständnis schildern?

@ den meisten: Ich bekomme auf den Hundenplätzen immer wieder das Gefühl, daß nur ein Hund was ist,wenn er ABGESTUMPFT durch die Welt und ihre Einflüsse geht! Ein Hund der für alle Eindrücke offen ist ist dagegen kein Hund mit dem man Erfolg hat! Hat man nämlich so einen Hund, wird im dies ausgetrieben (Koste was es wolle!!!), immer mit der Angst im nacken hoffentlich merkens die anderen nicht was für ein "Sensibelchen" meiner nu ist :-((((. Ich habe so ein Abgestumpftes Tier (dadurch hohe Aggresivität) bei mir aufgenommen!!! Er war zugeschlossen bis weit über den Ohren! Er war auf dem Standpunkt: "Sag was du möchtest, schlage, zerre mich, füge mi r schmerzen bei!!! ICH MACHE DOCH WAS ICH WILL; MIR EGAL WAS DU MACHST!!!!!" (Er war ein Fundtier, sollte im Wald jämmerlich verdursten,verhundern und erfrieren ) der heutige Hund hat wieder die Freude am Arbeiten gefunden und zwar ohne MEIDEMOTHIVATION oder Negativer Einwirkung!!!
Allerdings muß ich auch sagen, daß es Tiere gibt bei dennen es nicht mehr anderster geht!!!! Es kommt ganz auf die VORGESCHICHTE UND DAS WESEN DES EINZELNEN TIERES AN!!!!! Aber bevor man Stachler etc. anwendet sollte man auch wirklich alles andere ausprobiert haben und dies nicht zum Erfolg geführt haben (was allerdings nur ein wirklich erfahrener und ausgezeichneter Ausbilder/Teirtherapeut erkennen kann!!!)

Gruß
Elke und Rudel


von Sören(YCH) am 20. Januar 2003 13:28

Hallo Elke,

zunächst einmal finde ich es gut, daß Du Deinen Fundhund so super hinbekommen hast und gegen die Abstumpfung des Tieres bist. Ganz ehrlich. Und auch das Du einen Hund ohne Meidemotivation erziehst... weiß zwar nicht wie das ohne Einschränkungen gehen soll, aber trotzdem, liest sich toll.... vielleicht ist der Grund für mein Unverständnis aber auch nur eine Definitionsfrage des Wortes Meidemotivation.

Auch bezeichnest Du Hilfsmittel wie Stachel und Co. als letztes Mittel, wenn alles andere gescheitert ist. Gut, kann man machen...

Spielen wir das also durch. Man fängt mit dem kleinsten möglichen Mittel an und steigert sich Schritt für Schritt mit dem Erziehungshilfsmitteln....

Wir haben einen Welpen, 8 Wochen alt, war im Wurf der dominanteste Rüde und zeigt uns auch von Anfang an dieses Verhalten. Ziel ist, das er sich im Straßenverkehr und auf dem Spaziergang gut verhält...

Was machen wir zuerst?? Gut, ist ein Welpe, Welpen laufen nicht weg, daher lasse ich ihn viel frei laufen (natürlich neben der Gewöhnung an die Leine) und bestärke jedes Zurückkommen positiv... mit Spiel, Leckerchen, etc. Wird auch ganz gut klappen, denke ich... bis er ca. 5-6 Monate alt ist...

Tja, dann kommt die böse Rudelordnungsfrage, dann erwacht der Jagdinstinkt (gut, der erwacht schon vorher, aber gekoppelt mit der Rudelordnungsfrage testet er nun aus, ob er nicht auch das Rudel bei der Jagd anführen darf), und er fängt an sich den vermeindlich sicher gelernten Kommandos zu widersetzen.... mit einem Wort: Er kommt in die Pubertät und steckt seine Grenzen ab.

Was machen wir jetzt??? Klare Antwort: Leine dran... 10 Meter lang, das eine Ende in die Hand, das andere am Hund... befestigt an irgendeiner Halsung oder Geschirr...

Nun sichern wir alles an der Leine ab, bestätigen nach wie vor fürs zurückkommen und hindern dem Hund am Weglaufen... Wird das klappen??? Gut, bei vielen Hunden reicht das sicherlich... wir machen das Spielchen ein paar Wochen, verkürzen dann die Leine, machen sie irgendwann ab und dann kommt die "Stunde der Wahrheit"... bei vielen Hunden klappt dann alles und wir haben nie wieder oder nur ganz selten Probleme...

Gut, bei unserem Beispielhund klappt das nicht.... es springt ein Reh hoch, Hund hinterher, wir rufen, Hund irgnoriert und kommt dann nach einiger Zeit außer Atem und glücklich bei uns an.... Er hatte Erfolg und wir haben ein größeres Problem... er hat gelernt sich ohne Leine durchzusetzen...

Wir können nun unser Schleppleinentraining fortsetzen, Erfolg wird das nicht mehr haben... der Hund hat sich durchgesetzt und gelernt... Was also nun???

Gut, versuchen wir es mit Lernen unter extremen Reiz... also, Hund in einen Wildpark, am Gatter vorbei, Leine dran.... Er wird dann ein paar mal in der straffen Leine stehen, irgendwann begreifen das es nichts bringt und zumindest an der Leine aufgeben... Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, wo die Leine dann wieder ab kommt, zumindest muß der Hund das glauben... wir machen also eine Leine ab, lassen eine zweite zur Absicherung dran, der Hund startet durch, läuft in die Absicherungsleine... und, naja... wird ausgebremst... ohne allerdings sonderlich negativ beeindruckt zu sein....

Nun ja, das merken wir dann auch irgendwann, und müssen uns die Frage stellen, was nun?? Der Hund hat gelernt, sich gegen alle unsere Maßnahmen mit Konsequenz durchzusetzen... Er ist ABGESTUMPFT!!!! Uns bleibt dann noch die letzte Möglichkeit, wir holen uns von einem befreundeten Jäger ein E-Gerät binden es um, der Hund setzt zur Jagd an und wir drücken drauf.... zuerst kleinste Stufe... denn wir sind ja human, wollen nur mit dem geringsten Übel arbeiten und an der untersten der möglichen Grenze anfangen...

Man ruft also "Hier", das leichte Kribbeln am Hlas wird vom Hund ignoriert und er startet durch... setzt sich mit Erfolg gegen das "Hier" durch... dann kommt eine Stufe höher... wieder ein "Hier", Hund startet immer noch durch... er ist ja vorher schon duch ignorieren zum Erfolg gekommen... Dann platzt und der Kragen, wir stellen auf höchste Stufe, rufen "Hier", der Hund schreit auf vor Schmerzen, rettet sich ins erlernte Verhalten ("Ich muß jagen, das ist immer richtig, damit komme ich zum Erfolg"winking smiley und setzt den Schmerz in sein Tun um... Die Einwirkung erzielt also kein Meiden, sondern ganz im Gegenteil... der Schmerz wird nach vorne, also ins Jagen umgesetzt...

Nebenbei lernt er noch, das "Hier" weh tut und bedeutet, das man schneller laufen muß.... Im Umkehrschluß bedeutet das, man hat einen durch immer "härter" werdende Einwirkungen einen Hund, der abgestumpft ist und der sein Leben an der Leine fristen muß... denn das Pulver für sämtliche Zwangsmethoden ist ein für allemal verschossen....

Ein Einzelfall?? Also, ich kenne so einge Fälle bei denen das genauso gelaufen ist... wie gesagt, bei vielen Hunden reicht es mit der einfachen Schleppleine... bei einigen nicht...

Und ist es nicht vielleicht sinnvoll, in der von Dir angesprochenen "Zwangshierarchie", bei dem Leine und Halsband das Unterste und Teleimpuls und Stachel das Höchste sind, ein paar Stufen zu überspringen und gleich, am Tag des ersten Ableinens NACH DEM SCHLEPPLEINENTRAINING, zur ABSICHERUNG ein E-Gerät auf mittlerer Stufe einzusetzen, damit der Hund eben NIEMALS zum Erfolg kommt man sicher sein kann, das es auch ohne Leine funktioniert? Würde man damit nicht dem Hund und dem Hundehalter einiges ersparen? Es es nicht humaner mit einer etwas härteren Einwirkung ein bestehendes Problem ein für allemal zu lösen als mit vermeindlich schwächeren Einwirkungen halbherzig herumzuprobieren???

Mein Beispiel war jetzt auf das Wildern bezogen... wir können es nach Belieben auf jede andere Problematik umsetzten...

Viele Grüße

Sören

von Silke(YCH) am 20. Januar 2003 13:08

Hi Pat!

: und das Frauchen oder Herrchen quer über den Platz schleifen, wenn es dem Hund für nötig erscheint.
:
: und deswegen koralle?lieber achim,wenn ich einen hund habe,dann sollte icih ihn halten können,rein kraft-u technikmäßig,auch ohne koralle.

Und was mach ich z.B. bei Glatteis? Wenn ich etwas zerbrechliches trage? Wenn ich keine Lust habe, mir den Arm ausreißen zu lassen?

Meine Hündin ist jetzt 2 Jahre alt. Ich habe schon ALLES versucht, um sie dauerhaft dazu zu bringen, nicht an der Leine zu ziehen. Als da wären: Ampelmethode, Umdrehen, Clicker... Das Einzige, was laaaangsam Erfolge zeigt, ist der Clicker - mein Hund schafft es inzwischen etwa 10-20 Meter an durchhängender Leine (NICHT bei Fuß!) zu laufen, bevor sie wieder voll durchstartet, weil sie mal wieder vergessen hat, daß sie an der Leine ist (was übrigens auch oft passiert, wenn sie irgendwo angebunden ist). Etwas weiter kommen wir, wenn ich ihr ein Leckerchen ständig unter die Nase halte, wenn sie an einer 5m-Leine ist oder sie schon ordentlich getobt hat und die Umgebung langweilig ist.

Ich möchte es aber nicht, daß mein Hund dauernd von Halsband oder Geschirr zurückgerissen wird (ich kann nicht so schnell laufen, wie sie, also knallt es zwangsläufig alle paar Meter) oder wild keuchend und hustend darin hängt, bis ich sie wieder konzentrationsmäßig "zu mir" geholt habe. Ich kann auch nicht (der Ablenkung wegen) im heimischen Garten im Kreis laufen oder den Hund an der Straße ohne Leine gehen lassen. Benutze ich die Koralle, rennt sie EINMAL rein (ohne, daß ich aktiv mitwirke!) und erstaunlicherweise reißt sie sich anschließend zusammen - weiteres Rucken und Reißen nicht nötig! Allerdings binde ich sie natürlich NICHT an der Koralle an - da muß sie dann eben selbst wissen, ob sie sich würgen muß, oder nicht.

Vielleicht hat mein Hund auch ein Konzentrationsproblem oder ich bin nicht hart genug im Nehmen - ich hatte schon Muskelentzündungen im Arm, vor allem durch das Rucken, wenn sie in Halsband / Geschirr reinläuft. Der Hund selbst hatte auch schon einen ausgerenkten Halswirbel. Übrigens "meidet" sie das Geschirr wesentlich stärker als Halband oder Koralle - scheinbar ist es ihr noch wesentlich unangenehmer.

Fakt ist z.Zt., daß ich in den oben beschriebenen Situationen darauf verzichten müßte, den Hund mitzunehmen, bis er wirklich leinenführig ist - und da wir jetzt nach 2 Jahren bei 10-20 Meter sind, kann ich das wohl dann gänzlich vergessen.

Was also tun? In 3 verschiedenen Hundeschulen konnte man mir "alltagstauglich" auch nicht weiterhelfen, da bekam ich nur den Tip "Rucken!" (den ich Sch... finde) oder "Leckerchen, keine Ablenkung, Üben..." (was nicht praktikabel ist).

Gruß, Silke

von josh(YCH) am 20. Januar 2003 13:14

Hi PH,
die Koralle zielt immer mehr oder weniger darauf dem Hund Unannehmlichkeitten zu bereiten. Ein Halti dagegen lediglich dazu, in Grenzsituationen z.B. den Kopf des Hundes zu mir zu wenden, ohne ihm dabei wehzutun. Aber das Thema (Koralle) hatten wir wohl schon durch..
Gruß
josh

von Gundula(YCH) am 20. Januar 2003 13:58

: Hi Pat,
:
: wir wollen diese Hund, die enormen Trieb haben. Für mich gibt es keine schöneren Hunde. Wenn man sie von Anfang an richtig aufbaut, braucht man bei den meisten sicher keine Koralle. Nur hilft diese Weisheit dem Problemhund auch nicht weiter.

Hallo Achim,
sorry, daß ich mich in diese schon bestehende Diskussion einmische,
aber warum gerade beim Problemhund eine Koralle?
Gerade diese Hunde sollten anders motiviert und gefördert werden als durch Druck. Der Hund hat ja schon ein "Problem" wie der Name sagt. Warum dieses verstärken???
Die Koralle hat in meinen Augen nur einen Zweck, wenn sie wirklich nur in Notsituation und auch nur dann kurzfristig!!!! eingesetzt wird, wobei mir ein genereller Verzicht bei Allen mehr schmecken würde. Auf den meisten ich schreibe jetzt einmal "Hundesportplätzen" wird die Koralle aber zum Dauergebrauch und damit auch in der Freizeit empfohlen. Was soll mir das bringen????
Ach ja, ich bin übrigens die Frau, die ihren 60 Kilo Rüden auch an normalem Halsband links führt und einen Schäferhund am normalen Halsband rechts noch dazu, ohne das ich eine Angst in Konfliksituationen haben müßte.
Wenn Ihr triebige Hunde wollt, müßt Ihr auch ein probates Mitttel für den Umgang mit dem Trieb finden, was nicht heißen will Teletac oder Koralle und die anderen netten Mittel. Wir alle stehen im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses mit unseren Hunden und es macht keinen guten Eindruck, wenn ein Hund zähnefletschend in der Koralle hängt und man beten muß, ob der Halter den Hund halten kann (ist mir übrigens gestern passiert).
Gruß Gundula

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