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Begabungen entdecken & fördern?

geschrieben von Alex(YCH) 
Begabungen entdecken & fördern?
10. Februar 2003 20:57

Hallo,
ich habe 2 Labbis. Der eine apportiert für sein Leben gern. Beim Spazieren gehen bleibt er immer bei uns und wartet darauf, das einer den Ball wirft. Meine Hündin jedoch hat dann nicht den Ball im Auge, sondern ist nur darauf bedacht hinter dem Rüden herzulaufen, ihn sozusagen zu jagen. Letztens lief sie hinter einem wegfahrendem Auto her. Vögel etc. alles jagt sie. Sie ist jetzt 10 Monate alt. Wenn ich sie rufe hört sie auch nicht mehr. Sie läuft einfach weiter - kommt jedoch immer wieder. Habe aber Angst, dass sie mal in die Straße rennt. Zudem läuft sie im Gegensatz zum Rüden immer ein Stück vor. Dabei hat sie immer die Nase auf dem Boden. Nichts anderes interessiert sie, es sei den der Rüde läuft los, dann nichts wie hinterher. Teilweise läuft sie zielstrebig ca. 100 m in eine Richtung, und bringt mir dann tote Ratten, Teile von Aas, etc.! Sollte ich diesen Jagdtrieb unterdrücken oder eher fördern??? Ist es überhaupt Jagdtrieb - sie holt ja auch Aas??? Sollte ich sie in irgendeiner Art fördern??? Habe nämlich auch teilweise das Gefühl, das sie unterfordert ist. Dabei gehen wir stets zur Hundeschule. Habe jetzt auch mit Agility angefangen. Scheint ihr auch Spaß zu machen. Gebe ihr für zu Hause auch Aufgaben wie Schuhe holen, Zeitungen reintragen, etc. aber das scheint alles nicht zu reichen. Wer kann mir einen Rat geben??? Bin für jede Ausführliche Antwort dankbar!!! Sie frisst mir auch wenn die beiden alleine sind die Tapete und den Putz von den Wänden. Macht aber sonst nichts kaputt. Ist laut TA keine Mangelerscheinung!!!
Viele Grüße von Alex & der geheimnisvollen Lucy!


10. Februar 2003 23:15

Hallo Alex,

ist schon ziemlich spät, daher nur ganz kurz ein allgemeiner Tipp: an Deiner Stelle würde ich unbedingt mit der Junghündin ganz, ganz oft alleine spazieren gehen, also ohne den Rüden. Offensichtlich orientiert sie sich sehr stark an dem Rüden und kaum an Dir. Das darf nicht sein!!! Bist Du mit ihr alleine unterwegs, kannst Du sie auch viel besser beschäftigen, immer mal wieder kleine UO-Übungen einflechten usw. Vor allem solltest Du Blickkontakt mit ihr üben, also sie belohnen, wenn sie sich nach Dir umwendet. Sie muss lernen - und zwar GANZ SCHNELL - dass sie sich auf Dich konzentrieren soll.

Dein Problem haben viele Mehr-Hunde-Halter. Wir haben es mit unseren Hunden immer so gehandhabt, dass mein Mann für den einen und ich für den anderen verantwortlich bin. D.h. der MOrgen- und der Abendspaziergang findet mit beiden Hunden gemeinsam statt, aber tagsüber sind sie völlig getrennt, da die ältere HÜndin meinen Mann ins Büro begleitet, die jüngere mich. Wo eine so strikte Trennung nicht möglich ist, sollte man aber während der so wichtigen Erziehungsphase unbedingt darauf achten, viel mit den Hunden getrennt zu unternehmen, denn es soll ja nicht der ältere Hund, sondern immer der Mensch die Bezugsperson sein. Damit verschwinden so manche Probleme von ganz alleine.

Tschüß
Inge + BC

11. Februar 2003 07:31

Hallo Inge,

danke für Deine Antwort. Bei uns ist es auch so. Ich bin für die Hündin, und mein Partner für den Rüden verantwortlich. Beim Spazieren gehen (wir gehen immer zusammen), trennen wir uns schon mal, und machen dann UO-Übungen. Ich werde es aber mal versuchen getrennt spazieren zu gehen. Sobald Leute kommen mit oder ohne Hund, rennt sie auch weg und reagiert nicht mehr wenn ich rufe. Hier ist das Problem das sie auch noch die Leute anspringt. Kann es ihr einfach nicht abgewöhnen. Werde Deinen Rat auf jeden Fall mal befolgen.
Gruß Alex

11. Februar 2003 08:17

Hallo Alex,

habe auch einen Labbi, aber einen von der wesentlich ruhigeren Sorte (uff!). Ich denke, du hast mit deiner Ahnung Recht, dass Lucy unterfordert ist. Hast du mal daran gedacht, sie weniger körperlich auszupowern als sie vielmehr mental zu fördern? Du solltest, wie Inge schon sagte, dich mehr um sie allein kümmern. Und dann vielleicht mal Fährten ausprobieren (kannst auch Leckerlies verstecken, die muss sie dann suchen). Sie scheint ja eine Schlaue zu sein, wenn sie Schuhe holen kann etc. Also braucht sie Beschäftigung für ihren Kopf. Erkundige dich mal nach Fährtenkursen in deiner Umgebung oder schau in die Hundeliteratur. Ich mache Fährten mit meinem Benno, allerdings ungeschult und wahrscheinlich grauenhaft dilettantisch, aber es gibt nichts Schöneres für ihn. Danach ist er der glücklichste und zufriedenste Schläfer, den du dir vorstellen kannst. Scheint ihn echt zu fordern...
Das ist das eine. Das andere ist, dass du ihr das Wegrennen nicht mehr durchgehen lassen solltest (Schleppleine). Sie sollte auf dich bezogen sein und auf dich hören, vor allem, da sie ja in die Flegelphase kommt mit ihren 10 Monaten. Wie gut ist eure Hundeschule? Was bieten die sonst noch an? Sprich mal mit einem Trainer wegen des Wegrennens.
Der Labbi von unserem Nachbarn ist auch so ein Hibbel wie deine Lucy, rennt und rennt und wird nie müde. Allerdings hört er mit seinen 1,5 Jahren kein Stück auf seine Besitzer, er muss sozusagen den Ersatzchef spielen, was ihn nicht eben ruhiger macht.
Das aber nur so nebenbei.
Ich hoffe, dir ein bisschen geholfen zu haben. Liebe Grüße,
Katharina

11. Februar 2003 08:45

: Hallo Alex!

Was die Kopfarbeit angeht, schau mal bei www.spass-mit-hund.de oder bei www.clicker.de nach.
Meine ist auch so ein Wirbelwind und nach ein paar dieser Kopfübungen schläft sie genauso geschafft ein, wie nach einem langen Spaziergang.
Ausserdem kann ich den Tip mit der Schleppleine nur empfehlen. Ich würde allerdings in deinem Fall eine recht lange nehmen (meine ist 15m lang) damit sich dein Hund auspowern kann.

11. Februar 2003 10:56

Hallo Alex,

ich habe, was für ein Zufall!, auch eine 10 Monate alte Labrador-Hündin. Ich würde mir Inges Vorschlag wirklich zu Herzen nehmen und oft mit der Hündin alleine „losziehen“. Abenteuerspaziergänge, Unterordnung (positiv belegt!) – vor allem Bindungsspiele, Clickertraining, Dummytraining – z.B. Freiverlorensuche... Es gibt so viele Möglichkeiten! By the way: Ich würde noch mal ganz von vorn anfangen mit KOMM- sowie Stopp-Übungen.

Wenn du mit beiden Hunden unterwegs bist und durch den Rüden abgelenkt bist, lass die Kleine an der Schleppleine, damit ihr nichts zustößt.

Grüße - JanaLPN