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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Hat jemand Erfahrungen mit Tele-Tak ?
22. Februar 2003 11:08

Hi Marco,
mir fällt gerade ein, zu diesem Thema gibt es in der Hunderevue 3 / 03 einen sehr interessanten großen Artikel. Ich versuche ihn dir zu mailen. Wenn es nicht klappt, solltest du dir diese Zeitung besorgen.
Gruß Candie

22. Februar 2003 13:20

Hi Thorsten
: Es gibt meiner Meinung kaum eine effektivere Methode in der Hundeausbildung, als das Teletaktgerät, vorausgesetzt, man setzt es vernünftig ein.
:
Effektiv - ja vielleicht, in Profihänden. Aber dem Hund macht es ganz sicher keinerlei Spaß, mit Teletakt (oder sonst einer negativen Konditionierung) gearbeitet zu werden. Aber Effizienz geht halt wieder mal über alles...

Grüße
josh

22. Februar 2003 15:34

hallo marco
schlusswort von josh ICH KANN ES NIE VERSTEHEN diesem kann ich mich nur anschliessen!
schon der gedanken an solch eine umgang mit tieren: was soll dasssss?
sie sind in unserer "gewalt" also: lassen wir diese doch endlich fallen und versuchen es auf einem anderm weg (es gibt so viele = muss sich selbst halt ein wenig mehr anstrengen / brauch mehr zeit und geduld) und wollen wir denn alle einen partner welcher nur funktioniert.
wir sollten öfters darüber nachdenken: sind wir perfekt / wollen wir es überhaupt sein?
wit können nur das erwaren was WIR geben.
lg
tina mit ihren katzen und ihrem hund
:
:

22. Februar 2003 15:55

Nicht nur die Bedienung des heimischen Fernsehgerätes wird per Fernbedienung vorgenommen, auch einige Hersteller von Ausbildungszubehör versprechen dem Hundebesitzer die erfolgreiche Erziehung auf Knopfdruck. Über einen Sender wird ein Impuls an das Elektrohalsband des Hundes übertragen, der daraufhin einen Stromschlag erhält. Da den Herstellern das Wohl unserer Hunde sehr am Herzen liegt, ist die Stärke des Stromschlages sogar regelbar. Hat der Ausbilder ein Teletakt-Gerät für den Spottpreis von gut eintausend Mark erworben, muß er mit solch unwesentlichen Kleinigkeiten wie Verhaltensforschung, Lernmethodik und Ausbildungstechnik keine Zeit mehr verschwenden. Wann immer sich der Hund nicht sklavisch und untertänig verhält, wird er wie eine Waschmittelwerbung "weg-gezappt".

"Unerwünschtes Verhalten", zumeist normales Hundeverhalten, das durch Probleme der Mensch-Hund-Kommunikation in Form "ritualisierter Mißverständnisse" auftritt, also durch nicht tiergerechten Umgang des Menschen mit seinem Hund, soll nach dem Wunsch vieler Hundehalter möglichst schnell und mit wenig Aufwand beseitigt werden. Auf diese anthropozentrische Erwartungshaltung etlicher Menschen ihrem Tier gegenüber hat der Kleintiermarkt reagiert: Geräte zur gewünschten Verhaltensbeeinflussung über Strafreize (elektrische, olfaktorische, akustische) stehen hoch im Angebot: so etwa ein Teletakt-Gerät. Es handelt sich dabei um Geräte, die am Halsband der Hunde befestigt werden und per Funk Stromschläge aussenden, die in ihrer Intensität regulierbar sind. Die generelle Anwendung dieser Geräte von jedermann zur Hundeerziehung bzw. Hundeausbildung ist strengstens zu untersagen und ihre Verwendung zu bestrafen, da den damit "behandelten" Hunden zu einem hohen Prozentsatz Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden, sie verunsichert und schreckhaft werden, weil die Strafreize etwa aufgrund eines fehlerhaften Einsatzes der Geräte nicht zugeordnet werden können und so auf längere Sicht Verhaltensstörungen resultieren. Auch bei korrektem Einsatz gehört zu einer Hundeausbildung a priori kein elektrisierendes Gerät. Teletakt-Geräte werden seit Jahrzehnten immer wieder zur Schutzhundeausbildung eingesetzt, nicht selten unter hochgradig tierschutzrelevanten Bedingungen (Gidl-Kilian, 1987) und finden etwa in der Jagdhundeausbildung Anwendung. Besonders schädlich ist ihr unkundiger, teilweise kontraindizierter (Angstprobleme!), verspäteter (nicht das "unerwünschte", sondern ein beliebiges, unmittelbar vorausgehendes Verhalten wird mit dem Strafreiz verknüpft) oder in der Intensität unangemessener Einsatz bei der Ausbildung. Dem Hund wird so gar keine Assoziation mit dem Unterlassen des Problemverhaltens vermittelt, er wird zunehmend verunsichert und letztendlich geschädigt, da es unter diesen Gegebenheiten keine Möglichkeit für ihn gibt, den Strafreizen auszuweichen, sie etwa durch verändertes Verhalten gezielt zu meiden. Nach Askew (1993) ist die Anwendung von Elektroschockhalsbändern von Tierhaltern überhaupt nicht zu empfehlen, weil es schwierig ist, das Gerät auf die angebrachte Intensität (wirksam, aber nicht unnötig schmerzhaft) einzustellen und diese Einstellung dann unter den unterschiedlichsten Fell- und Luftfeuchtigkeitsbedingungen zu halten. Zudem betont auch Askew das schwer lösbare Problem der mißbräuchlichen Anwendung dieser Geräte. Er berichtet von einer Hundehalterin, die ein Teletakt-Gerät ganz allgemein zur Verhaltensbeeinflussung ihres Hundes benutzte, so auch, um den Hund zurückzurufen, wenn er in den Wald lief und verschwunden war.
"Unter den genannten Gründen stellt die Beaufsichtigung von einem erfahrenen Fachmann die unbedingt erforderliche Voraussetzung für die sichere Anwendung dieses potentiell gefährlichen und grausamen Gerätes dar" (Askew, 1993).
In Deutschland sind Teletakt-Geräte nicht expressiv verbis verboten, allerdings Ausbildungen, die mit erheblichen Schmerzen, Leiden und Schäden für das Tier verbunden sind (§ 3, Pkt. 5 des Deutschen Tierschutzgesetzes). In Schleswig-Holstein allerdings wurde lt. Erlaß des Ministeriums für Natur, Umwelt und Landesentwicklung vom 1.12.1992 die Anwendung solcher Geräte als tierschutzwidrig im Sinne des § 18 Abs. 1 Nr. 1 des Deutschen Tierschutzgesetzes untersagt.

Die Hersteller solcher Geräte ködern ehrgeizige Hundebesitzer mit dem Versprechen auf schnelle Erfolge und liefern das gute Gewissen praktischerweise gleich mit: "Dem Hund wird natürlich kein Schaden zugefügt ...!" Die Wahrheit jedoch ist, daß solcherart traktierte Hunde ihre Angst kaum mehr überwinden werden; seelisch gebrochen bleiben sie in sich zurückgezogen und sind aus dieser Isolation meist nicht mehr zu befreien. Oft genug werden, durch solche Foltermethoden, aus mental gesunden Hunden problematische, verhaltensgestörte und überängstliche Nervenbündel. Unruhe, devotes Verhalten und eine unmotivierte Schreckhaftigkeit des Hundes entlarven den vermeintlich fähigen Ausbilder als Straftäter. Selbstverständlich ist es verlockend, die Defizite einer völlig versaubeutelten Ausbildung anschließend in Rekordzeit "teletaktisch" wieder hereinholen zu wollen. Langfristig gesehen stellt sich allerdings nie ein greifbarer Erfolg ein. Liebe und Geduld sind in der Hundeausbildung durch nichts zu ersetzen, schon gar nicht durch den Einsatz roher Gewalt.
Der Einsatz der Folterwerkzeuge wird entweder geleugnet oder, falls das nicht möglich sein sollte, wortreich schön geredet. Eine Entschuldigung für diese perfide Form der Tierquälerei kann es keinesfalls geben. Die Benutzung solcher Geräte und Methoden sind der fachliche und menschliche Offenbarungseid des Hundehalters.


(Quelle: Schoke, Thomas Achim: Hundeausbildung; Das Buch vom Tierschutz)


22. Februar 2003 17:34

Hi,

Lebewesen und Effizienz - ein Paradoxon.

Dein Posting verursacht Kopfschmerzen und Beklemmungen
thunderdog

23. Februar 2003 11:50


: : Es gibt meiner Meinung kaum eine effektivere Methode in der Hundeausbildung, als das Teletaktgerät, vorausgesetzt, man setzt es vernünftig ein.

Hi,

früher wurden solche Beiträge hier kommentarlos gelöscht.

Ich werds nie verstehen können was in Menschen vorgeht, denen es im Zusammenhang mit Hunden um "Effektivität" geht und ich werd nie verstehen können, warum Menschen ihren Hunden, die sie doch angeblich sosehr lieben so etwas antun.
Da bekommt der Ausspruch "Liebe tut weh" leider einen Sinn.

Gruss
Sonja

Solange Menschen denken das Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen das Menschen nicht denken.