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Beschäftigung für Herdenschutzhundmix

geschrieben von Conny(YCH) 
Beschäftigung für Herdenschutzhundmix
26. Februar 2003 09:33


Hallo! Ich habe eine Freundin mit einem Ung.Hirten/Neuf./Berner/Kangalmix.Rüde noch keine 2J.Meiner Meinung nach hat er von jeder Rasse das Gute mitbekommen.Meine Freundin würde ihn gern mehr beschäftigen als nur spazieren gehen.Wenn wir zusammen losziehen bewundert sie mein "Arbeitstier".Leider kann man ihren Hund kaum in Schwung bringen.Er tobt zwar mal ne Runde mit dann ist auch gut. Weder für Leckerli noch für Spielzeug ist er zu begeistern.Aber wenn ich mit meinem Unterwegs Dummy werfen würde!!!!Würde er meinen bei der Rückkehr immer bestrafen weil er sich zuweit von der Herde entfernt hat.Bei aller Freundschaft das muss ich nicht haben.Deshalb treffen wir uns nur ein mal in der Woche für eine Spielrunde.Vieleicht hat einer eine gute Idee,die ich dann gern weitergeben würde. Danke Conny

27. Februar 2003 01:22

Hallo Conny,

daran, dass bis jetzt noch keine Antwort gekommen ist, kannst Du schon sehen, dass die Beschäftigung von Herdenschutzhunden (HSH) ein echtes Problem ist. Der von Dir beschriebene Hund ist zudem ein Mix aus Rassen, die in den herkömmlichen Hundesportarten sowieso kaum unterzubringen sind. Einzige Ausnahme: der Berner Senn, den sieht man vereinzelt mal auf Agility-Plätzen und auch im Rettungshundwesen (wobei ganz klar gesagt werden muss, dass das RH-Wesen KEINE Sportart, sondern sehr ernste Arbeit ist - da muss man schon voll hinterstehen!) Aber letztlich ist auch der Berner eine recht schwere Rasse und daher für die meisten Sportarten, die ja fast immer Geschwindigkeit, Wendigkeit, Sprungvermögen etc. erfordern, wenig geeignet.

Viele mir bekannte Berner schwimmen aber ganz gerne, und das Neufundländer-Erbe wird seinen Teil vielleicht dazu tun. Mag der Hund das Wasser? Dann könnte man auf der Basis evtl. etwas aufbauen. Andererseits beruht auch die Wasserarbeit auf Apportieren - egal, ob jetzt tatsächlich ein Dummy geholt oder Rettungsarbeit gemacht wird. Auch das ist ja letztlich Apportierarbeit. Und wenn sich der Hund dafür nicht interessiert, hat's wohl wenig Zweck.

Ich glaube übrigens nicht, dass der Mix Deinen Hund bestraft, weil er sich zu weit von der Herde entfernt hat. Das wäre nämlich ein Verhalten, das für Hütehunde typisch ist. Herdenschutzhunde hüten aber nicht, sie dienen dem Schutz vor Beutegreifern. Oder handelt es sich bei dem Ungarischen Hirtenhund-Anteil um einen ungar. Hütehund (Puli, Pumi, Mudi)?

Das Hauptproblem sehe ich darin, dass der Hund sich weder durch Leckerli noch durch Spiel motivieren lässt - übrigens bei HSH ein häufiges Phänomen. Damit entfallen praktisch alle Möglichkeiten, den Hund für irgendetwas zu begeistern. Gibt es denn gar nichts, womit man ihn belohnen kann? Wofür er bereit wäre, irgendwelche kleinen Tricks zu lernen? Es muss ja nicht unbedingt Sport sein - Kopfarbeit kann einen Hund auch sehr auslasten. Z.B. Fährte: ist zwar auch körperlich anstrengend, aber in erster Linie Konzentrationsarbeit - und der Hund ist hinterher ganz schön geschafft. Aber auch da geht man ja erst mal mit Leckerli ran. Dann gibt's noch Mobility, eine "entschärfte" Variante des Agility, auch für große und schwere Hunde geeignet. Aber wie gesagt - ohne die Möglichkeit, den Hund zu motivieren, wird's schwer.

Ich fürchte, es wird nicht einfach sein, für den Hund etwas Passendes zu finden. Vielleicht hat ja jemand noch eine Idee für Euch.

Gruß
Inge

27. Februar 2003 09:29

Hi,
ich habe so das Gefühl, daß der Hund vielleicht nicht arbeiten mag. Nicht alle Hunde sind mit genetischen Anlagen ausgestattet, die sie zu Arbeitstieren machen und somit bei fehlender Auslastung unglücklich. Mit einem HSH habe ich bisher immer nur gearbeitet, um ihn kontrollierbar zu machen; nicht, um ihn "auszulasten". Die meisten mir bekannten (v.a. die Secoondhandexemplare) wollten schlicht meist nicht ausgelastet werden. Sie hatten schlicht nicht so einen Riesen Spaß wie Border, Retriever und Co dran, mit mir zusammen was zu tun und Neues zu lernen. Kann man zwar wahrscheinlich nicht so pauschalisieren - aber das von Dir angesprochene Exemplar scheint schon in die Richtung zu gehen. Sobald er die Grundkommandos kann - wwarum mehr, wenn er nicht möchte?
Allerdings könnt ihr versuchen, ihn doch mit Futter zu motivieren, wenn ihr a) direkt vor der Hauptfütterung arbeitet und b) was ganz besonders Leckeres nehmt. Bewährt: Käsewürfelchen, Wienerstückchen, Speckwürfel. Da können die meisten Hunde nicht widerstehen und tun auch was dafür.

Grüße
josh

27. Februar 2003 18:41


:Allerdings könnt ihr versuchen, ihn doch mit Futter zu motivieren, wenn ihr a) direkt vor der Hauptfütterung arbeitet und b) was ganz besonders Leckeres nehmt.

Dazu fällt mir noch etwas ein: nirgendwo steht ja geschrieben, dass ein Hund sein Futter unbedingt aus dem Napf bekommen muss. Vielleicht versucht Deine Freundin mal, ihrem Hund lediglich die Hälfte der normalen Futterration per Napf zu füttern und den Rest muss er sich "verdienen". Auf diese Weise bekommt sie ihn ja vielleicht dazu, doch für Leckerli etwas zu tun.

Anonsten gebe ich Josh recht: gerade HSH gehören eher zu den nicht-arbeitsfreudigen Hunden. Aber der Grundgehorsam sollte auch bei ihnen funktionieren!

Gruß
Inge + BC

01. März 2003 12:53

Hallo! Danke für die Antworten.Das mit dem Futter suchen wäre sicher ein guter Anfang.Er hat doch die Möglichkeit sein Futter im Garten zu suchen!Soviel ich gehört habe ist der "Riese" im Wald auch schon mal seiner Wege gegangen.Vieleicht eine kleine Fährte wenn er noch nicht satt ist! Ein wenig verwöhnt wird er auch. Wenn er zur Tür geht springt Frauchen auf und läst ihn raus.u.s.w. Ich werde ihr eure Mails mitnehmen.
Ich habe noch eine Frage:Wie kann man dieses Verhalten deuten:der Hund mind.80cm Schh.geht von hinten bei seinem Frauchen durch die Beine und bleibt da stehen? Habe dieses Verhalten auch bei einem Ir.Wolfsh. gesehen.Oder ist sowas eher Zufall,und hat keine Bedeutung?!

05. März 2003 08:56

Hallo,
: Ich habe noch eine Frage:Wie kann man dieses Verhalten deuten:der
: Hund mind.80cm Schh.geht von hinten bei seinem Frauchen durch die
: Beine und bleibt da stehen? Habe dieses Verhalten auch bei einem
: Ir.Wolfsh. gesehen.Oder ist sowas eher Zufall,und hat keine
: Bedeutung?!
Meine Hündin (allerdings nur 66cm hoch) macht das auch gerne. Bis jetzt habe ich mir da nie Gedanken drüber gemacht. Sie ist noch ziemlich jung (22 Mon) und altersgemäß etwas unsicher, so daß ich es vielleicht als Schutz- oder Sicherheit-Suchen interpretieren würde? Sie schiebt auch ihren Kopf gern unter meinen Arm und bleibt dann minutenlang ganz ruhig.
Viele Grüße von katrin