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Schutzhundausbildung?

geschrieben von Simone(YCH) 
Schutzhundausbildung?
21. März 2003 09:47


Hallo zusammen!

Ich hab eine kritische Frage an alle Schutzhundler. Vielleicht sind meine Bedenken ja völliger Quatsch, aber als Anfänger mach ich mich lieber vorher schlau ;-)
Also:
Ich habe einen Aussie-Mix, jetzt 8 Monate alt und sehr sehr gut über Beutetrieb zu motivieren. Bei Hütehunden ist ja das Agressionspotential allgemein ziemlich hoch, bzw.die Reizschwelle ziemlich niedrig. Wenn ich es mal mit Beute- und Zerrspielen übertreibe, dann tickt mein Hund regelrecht aus. Heisst: er fängt an zu kläffen, zieht an meinen Hosenbeinen, beisst in meinen Jackenärmel und erwischt mich dabei auch manchmal recht schmerzhaft an der Hand.
Ich hab diese "5-Minuten" mittlerweile ganz gut unter Kontrolle, indem ich sie schon im Ansatz erkenne und meinen Hund mit ruhigen Platz-Übungen und langsamem Streichlen wieder runterbring. Ausserdem spiel ich nur noch sehr wenig Zerrspiele.

Auf unserem Hundeplatz wird ein gutes Schutzhundtraining angeboten. Beim Zuschauen hab ich das Gefühl, dass die Hunde sich richtig artgerecht betätigen können und Spass dabei haben. Deshalb würde ich auch gerne damit anfangen.

Nun habe ich aber die Bedenken, dass mein Hund dabei erst recht "scharf" werden könnte?? Oder ist es eher umgekehrt, dass sie dort mal Dampf ablassen kann??
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Sollte man mit Hütehunden mit niedriger Reizschwelle Schutzhund meiden??

Liebe Grüße Simone


21. März 2003 10:26


Hallo Simone

bedenke eines immer: Dein Hund ist immer sogut wie du selber hinter der sache stehst!!!!!! Z.B. Ein Hund der einen hohen Trieb hat und daher bei entsprechender Förderung ein super Schutzhund gebenkönnte, aber in der Hand eines Hundeführers ist, der im Grunde seines Wesens gegen den Schutzhundesport (nicht die UO oder fährte gemeind) ist, wird nie sein volles Potenzual aus lebenkönnen, da er die zweifel seines Herrcens merkt!!!! Umgekehrt kann aber ein nicht umbedingt dazugeeigneter Hund zum super Schutzhund werden!!!

Also überlege ob du es im Grunde wirklich willst oder eigendlich nicht dafür bist aber es nur wegen des beschriebenen Problemes machen möchtest. Hier würde ich dir empfehlen deinen Hund anderst zu beschäftigen wie z. B. Agilita, Breitensport, Fährtenhund etc.....oder mit im Suchspiele zu machen.

Gruss
Elke


21. März 2003 10:36

Hallo Elke!

Der Schutzdienst an sich gefällt mir sehr gut. Unabhängig von meinem Hund. Ich denke auch, dass es meinem Hund gefallen könnte. Nur möchte ich gerne wissen, ob es denn Erfahrungen gibt, dass diese Ausbildung die Agression auch ausserhalb des Hundeplatzes steigert?
Unabhängig von unserer Situation.

Grüße, Simone




21. März 2003 11:40

Hallo Simone,

nein, wenn der Hund geeignet ist für die sportliche Schutzhundeausbildung verändert er sich wesensmäßig nicht. Höchstens derart, daß er besser hört als der Duchschnittshund, weil auf den Gehorsam großen Wert gelegt wird in der gesamten Ausbildung.

Viele Grüße

Antje

21. März 2003 12:44

Hallo Simone,

ein wesentlicher Bestandteil der VPG-Ausbildung ist das regeln der Triebbereiche. Das heißt, Du muß den Hund jederzeit an- und auch abstellen können. Ein Hund, der im Schutzdienst regelrecht austickt und nicht mehr zu bändigen ist, ist ebenso ungeeignet wie einer, der trieblich und nervlich der Sache nicht gewachsen ist.

Ich habe selber als Schutzdiensthelfer bereits mit Hütehunden gearbeitet (Briards) und konnte mich auch von deren niedrigeren Reizschwelle in den Aggressionsbereichen überzeugen. Will sagen: das waren keine Hunde, die wie Schäferhunde oder Malinois langsam über die Beute aufgebaut werden konnten, sondern schon sehr schnell ziemlich ernsthaft zur Sache gingen. Da aber die Hunde allesamt sehr klar über den Gehorsam und auch über ein klares sortieren der Triebbereiche abgesichert waren, kam es niemals zu Problemen, weder auf dem Platz noch zu Hause...

Viel Glück und eine geschickte Hand bei der Ausbildung

Sören

21. März 2003 20:29

Hallo Simone

ich habe einen heute alten Schäferhund. Als er damals ca. 16 Monate alt war, haben mich Vereinskollegen zum SchH überredet, bzw. ich wollte es mal ausprobieren. Mein Hund war damals eher unsicher, etwas Macho, neigte zum raufen, war ballversessen.
Ich hatte das "Pech" an einen Figuranten zu geraten, der über Wehrtrieb ausbildete. Mein Hund war aber noch nicht wesensicher genug, oder der F. hat was falsch gemacht - ich weiß es nicht. Nach 4 Wochen hat mein Rüde gemerkt, daß er Menschen beeindrucken kann. Es kam innerhalb von 2 Monaten zu 4 Vorfällen (2 davon ernsthafte Bißverletzungen). Alles Vorfälle, bei denen er sich vorher bellend zurückgezogen hätte. Ich habe dann mit dem SchH aufgehört und es wurde wieder besser. Erst als er ca. 5 Jahre alt war, hatte ich so das Gefühl jetzt wäre er reif dafür. Hab es aber nicht wieder angefangen.

Ich denke, es ist eine Frage des Figuranten, der Ausbildungsweise (Spiel- oder Wehrtrieb), und eine Frage der Reife deines Hundes.

Alles gute beim rausfinden

ico