Hallo Edith!
: Ich bin seit 7/99 im Begriff meinen labrador Mix auszubilden. Die 1. Ausbildung kann zwischen 3 und xy Monaten dauern, je nach Lerfähigkeit des Hundes!!
Das interessiert mich jetzt: ich habe mir einige Staffeln angesehen, überall erklärte man mir, daß die Ausbildung grundsätzlich MINDESTENS 2 Jahre dauere. In Wersen (Ruhrgebiet) gefiel es mir gut, war sehr professionell in meinen Augen, Osnabrück und Bielefeld/Stukenbroch-Senne (da gibt es, glaub ich, zwei Staffeln) haben mich überhaupt nicht überzeugt.
Was mich bei den beiden letzten Staffeln am meisten störte, war die Tatsache, daß man zT krampfhaft versuchte, überhaupt erstmal die Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen (das war vor allem in Stukenbrock so, Hund wurde von Frauchen an der leine gehalten und Trainerin hüpfte mit 3 Metern Abstand wie irre vor ihm auf und ab und schwenkte dabei wild die Beiß wurst - den hund hats nur mäßig interessiert, der hätte lieber irgendwo gestöbert...) In Wersen hatte man auch Schäferhunde, die sich überhaupt nicht ausstehen konnten, der Auusbildungsleiter erklärte, daß diese Hunde sich unter normalen Umständen vermutlich sofort beißen würden, doch wenn sie suchen, wissen sie genau, daß dies jetzt "Arbeit" ist und dann suchen sie Nase an Nase, ohne den anderen zu beachten. Das hat mir sehr imponiert, denn ich glaube, so sollte ein rettungshund seine Aufgabe verstehen.
Diese Ausbildung ist ja nicht nur Spaß, wenn mein Kind verschwunden ist, möglicherweise Diabetes hat und die Zeit drängt, dann will ich sicher sein, daß der Rettungshund begreift, daß er eine wichtige Aufgabe hat!
Soweit ich weiß, wird dem hund alles im Spiel und mit Lob beigebracht, was ich - wohl vor allem, weil ich selbst solche eigensinnigen Dickköpfe besitze - sehr gut und erfolgversprechend finde. Doch was ich nicht verstanden habe: in Osnabrück wird zB in erster Linie Wert darauf gelegt, daß der Hund das Verbellen lernt, mit der Begründung "suchen und finden können ja alle Hunde". Vielleicht betrachte ich es zu sehr aus der sicht eines Jagdhundebesitzers, wenn ich meine Zwei losschicke und sie entdecken zufällig jemanden in Gras liegen und ich lobe ganz fürchterlich, belohne mit Futter oder was auch immer, ich bin sicher, sie würden schon sehr bald eifrig suchen (was ja auch ihrer Natur entspricht, Setter suchen ja auch bei der jagd, schnell und effektiv). Bellen lernen würden sie spätestens dann, wenn Frauchen nicht schnell genug ankommt um sie zu belohnen. In Osnabrück erklärte man mir, daß diese methode aber grundfalsch wäre, weil das Erlernen des Bellens das Wichtigste überhaupt sei und außerdem würde den hunden bei meiner Methode schnell langweilig.
Bevor Du mutmaßt: ich bin dort nur einmal gewesen, weil von den anwesenden 4 Hunden sich nur 1 neutral verhielt, einer stänkerte meinen rüden an (wurde von seinem besitzer aber gut gehalten), einer knurrte einfach alle Vierbeiner an, die ihm zu nah kamen und einer bedrängte ständig meine Hündin(Kommentar der Besitzerin: er steht halt auf Welpen, das gibt sich, denn aus erwachsenen Hündinnen macht er sich nichts)...
Ich fands schade, denn die rettungsarbeit ist sinnvol und außerdem eine gute Beschäftigung - gerade für Lauf- und Stöberhunde geeignet.
Naja.
Liebe Grüße an dich
Daniela