Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Nochmal (kleiner) Hund und Rad

geschrieben von Annabel und Joschi(YCH) 
Nochmal (kleiner) Hund und Rad
10. März 2000 19:01


Hallo, vielen Dank für eure Antworten neulich. Jetzt wo's wärmer wird, will ich anfangen mit Josch zu radeln, hab aber noch eine Menge Fragen. Was mach ich, wenn der Hund zieht wie ein Ochse? Was, wenn er plötzlich stehenbleibt, um zu schnüffeln? Oder zu einem anderen Hund will? Warum beißt er mir laufend in den Schuh :-))?? Welche Kommandos braucht und benutzt ihr? Leine in die Hand oder Halter am Rad? Wie viel darf der Hund gallopieren, für Joschi-Trab muß ich nämlich superlangsam fahren, er gallopelt-hoppelt immer gleich los??
Freue mich über alle Tipps und Erfahrungen und bis bald!!

11. März 2000 07:41

Hallo ihr zwei Radler
Zuerst mal finde ich es super, dass ihr es versuchen wollt. Nun zu deinen Fragen:
Bevor ich mit Sesto ans Fahrrad ging, übte ich mit ihm das Rechts gehen an meiner Seite. Diese Übung baute ich gleich auf, wie ich ihm das Fuss gehen beibrachte. Mit viel Gudeli und Geduld. Mein Kommando heisst für diese Übung „Velo“. Als Sesto an meiner rechten Seite ohne zu ziehen gehen konnte, wechselte ich ans Rad. Ich begann auf einem grossen ungefährlichen Platz. Sesto angeleint rechts neben dem Fahrrad. Dann fuhr ich langsam los. Sobald sich Sesto in das Geschirr stemmte, hielt ich an und kommandierte Sesto auf die richtige Höhe. So lernte er, dass es einfach nicht weitergeht, wenn er zieht und da er ja unbedingt weiter wollte, kam ihm ein solcher Halt sehr ungelegen. Ich übte dann weiter noch das Rechts gehen am Fahrrad ohne Leine und das Abrufen an die Rechte Seite (noch nützlich, wenn man den Hund anleinen will). Ein weiteres Kommando beim Fahrrad fahren ist „Langsam“. Sesto kannte es bereits vom Agility her (Kontaktzonen). Ich würde wiederum zuerst ohne Fahrrad beginnen: Mit Josch losrennen und dann plötzlich Tempo verringern und das entsprechende Kommando geben. Wenn er darauf reagiert, loben oder weiter rennen. Nicht vergessen, auch auf dem Fahrrad kann man mit Gudeli oder Spielzeugen als Motivationsmittel arbeiten.
Das Schnüffeln an der Leine würde ich ihm verbieten, denn es ist gefährlich, wenn Josch urplötzlich stehen bleibt um irgendwo seine Nase hineinzustecken. Ich würde ihm ein Kommando wie „Pfui“ oder „Nein“ geben und es mit einem leichten Leinenruck unterstützen. Wenn er mitkommt sofort loben! Auf Fahrradtouren ist es aber auch wichtig, dass Josch Gelegenheit bekommt zu schnüffeln, wähle deshalb Strecken, wo du ihn auch frei laufen lassen kannst. Ich fahre dann jeweilen langsam voraus und Sesto spurtet mir dann hinterher (da hat er sein Sprinttraining auch schon gehabt). Wenn andere Hunde kommen würde ich vorerst noch vom Rad steigen, damit kein Unfall passiert. Aber auch hier muss Josch lernen, dass es während dem Fahrrad fahren an der Leine nicht erlaubt ist, Kameraden zu begrüssen.
Ich halte die Leine von Sesto in der rechten Hand. Die Leine ist so lang, dass ich die Hand gur auf den Lenker legen kann. Da Sesto ja nicht zieht klappt das problemlos. Sicher wäre ein Halter am Fahrrad sehr praktisch.
Das einzige Problem, das wir Kleinhundehalter haben, sind die kurzen Beine unserer Vierbeiner. Es stimmt, das Trabtempo ist nicht sehr schnell, aber wir müssen bedenken, dass wir ja ein Training für den Hund absolvieren und nicht für uns. Wenn ich mich trainieren will, gehe ich Joggen, da ist mir Sesto nämlich überlegen oder ich gehe ohne ihn radeln. Natürlich schaden kurze Strecken im Galopp nichts. Es ist einfach wichtig, dass du merkst, wann Josch müde wird. Bei Sesto verringere ich das Tempo, wenn er zu Hecheln beginnt, er den Schwanz senkt und vermehrt zurückfällt.
So das wär‘s, ich hoffe, dass ich dir ein paar brauchbare Tipps geben konnte. Zum Schluss noch etwas: Lass dich nicht von Leuten beeindrucken, die Mitleid mit deinem Josch haben im Stil von „Oh dieser arme kleine Hund muss sich die Lunge aus dem Leib rennen!“. Ich denke, wenn‘s ihm wirklich Spass macht und du ihn nicht überforderst, ist er sicherlich kein armer Hund. Ich denke sogar, dass ein geforderter Hund, der laufen darf, glücklicher ist als einer der dauernd nur neben seinem Besitzer her trotten darf.
Also dann, ab aufs Rad! TRIX


11. März 2000 08:45

Hey Trix, vielen Dank für die ausführliche Antwort! Wir werden uns gleich ans üben machen. Schönen Tag! Annabel & Josch

11. März 2000 10:45

Gern geschehen. Ich wünsche viel Erfolg und Spass beim Üben!!!! Grüsse von Sesto und TRIX