Hundezucht & Hundeaufzucht

Hallo Bianca

Danke für diesen wichtigen Hinweis. Ich werde es ausdrucken und meinen Tierärzten zur Verfügung stellen.

Gruß
Hugo von Bullmastiffs-Character

Hallo Hugo,

theoretisch ist es ja durchaus zu bevorzugen nur mit HD-freien Hunden zu züchten. Praktisch ist es aber unmöglich, da z.B. nur sehr wenige BMs frei sind.
Zu diesem Thema gab es in früherer Zeit ein perfektes Beispiel. Die Hovawartzucht in der DDR. Der Verein erlaubte wegen schweren HD-Erkrankungen vieler Hunde nur eine Zuchtzulassung für HD-freie Hunde. Das Resultat waren teilweise HD-freie Hovawarte, die weder vom Wesen noch vom Phänotyp an diese Hunderasse erinnerte. Die Zucht hatte eine so kleine Basis, das einem die Haare zu Berge standen.

Viele Grüße

Susi

Hallo Bianca,

Prof. Beuing (Tierzucht) von der Uni Gießen betreut inzwischen über 60 Hunderassen in der Zuchtwertschätzung, die bei den meisten Rassen u.a. auch die HD betrifft. Er beziffert die Erblichkeit der HD rasseabhängig auf 20 bis 80%, wobei angeblich beim DSH die Erblichkeit mit 20% am niedrigsten und bei dem Molosserrassen mit 80% am höchsten liegt. Schriftlich habe ich das noch niergens gefunden, ich weiß ich das nur aus einem Vortrag. Aber er wird darüber bestimmt irgendwann etwas veröffentlichen.Grundsätzlich wird die Zuchtwertschätzung der beste Weg sein, die HD aus der Zucht zu verdrängen.

Viele Grüße

Antje

: Hallo! Als ich heute in den Weiten des internets surfte, stieß ich auf die Homepage einer Golden Zucht. Diese hatten auch die Ahnenetafeln ihrer Hunde auf der HP und ich entdeckte darauf, daß mit Hunden die HD-B und HD-C aufwiesen gezüchtet wurde(wird???) Nun kenne ich mich nicht sehr gut mit Hd aus, und wollte euch fragen: Was bedeutet HD-C beim Golden? ISt es verantwortungsvoll mit Elterntieren zu züchten die HD-C und HD-B aufweisen?
: Warum kann ein Hund mit HD-b/C Körzuchttauglich sein?
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: Danke schon mal im Vorraus,


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: Marie-Theres
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Hallo Marie-Theres,
ich halte es für absolut verantwortungslos mit HD-C Hunden zu züchten. Was die Ursachen betreffen, so kann mir keiner erzählen, daß diese von falscher Ernährung und Aufzucht herrühren. Wie läßt es sich sonst erklären, daß nicht jeder Welpe aus einem Wurf gleichmäßig HD-belastet ist. Außerdem, HD entsteht nicht innerhalb von wenigen Wochen.
Wir haben unseren Irischen Wolfshund im Alter von 6,5 Monaten einschläfern lassen müssen, weil er hochgradig HD, Ellenbogendysplasie und eine Augenmißbildung hatte, die ihn spätestens im Alter von 2 Jahren hätte erblinden lassen. Kurz darauf kauften wir unseren Germanischen Bärenhund. Bereits im Alter von 3 Monaten stellten wir fest, daß er Schwierigkeiten hatte hinten hochzukommen und die Wirbelsäule einen "Knick" nach Außen machte. Wir konnten und wollten einfach nicht glauben, daß uns dasselbe Unglück innerhalb von wenigen Monaten gleich zweimal ereilte. Als es dann nicht mehr zu übersehen war ließen wir ihn röntgen. Das Ergebnis war einfach niederschmetternd. Selbst für unseren Tierarzt, da Bärli keienerlei Anzeichen von Schmerz zeigte. Inzwischen ist er knapp 2 Jahre, hat nur noch 1 Hüftgelenk und bekommt in Schmerzzeiten Anabolikainjektionen die ihm helfen, ein "Ersatzgelenk" aus körpereigenen Substanzen zu bilden.
Ich finde es anmaßend, daß sich der Mensch, trotz seiner Intelligenz und besseren Wissens, das Recht herausnimmt, auf Kosten der Tiere Unglück und Schmerz zu züchten. Das ist typisch für ihn. Hauptsache der Rubel rollt.
Und wenn eine Züchtung nur mit gesunden Tieren zur Folge hat, daß es von einigen Rassen nur noch eine geringe Anzahl von Tieren gäbe, dann ist das die Quittung die der Mensch zu zahlen hat, denn er ist für dieses Übel selbst verantwortlich.
Lieber mit einer kleinen Gruppe von gesunden Tieren verantwortungsbewußt nochmal von vorn anfangen, als dieses Verbrechen an der Natur zu dulden. Und das womöglich noch auf Grund der Schönheitsideale des Menschen, oder was er dafür hält. Es werden ja nicht alle gesunden Tiere Schönheitsmutationen sein, oder?
Gruß, Sabine

Hey Antje,

ich wußte das nicht nur von Dir. Es stand irgendwo auch schon in der Zeitschrift. Muß ich noch mal nachforschen, denn meine Freundin berichtete mir ebenfalls darüber, daß sie dies gelesen habe vor kurzem.

Viele Grüße
Bianca

Hallo Susi, hallo Hugo!

Sicher habt ihr beide recht mit dem, was ihr sagt. Es nur nicht immer so
leicht umzusetzen. Wenn man in einer Rasse nur wenige Tiere für die Zucht zur Verfügung hat und von denen wieder nur die HD-freien nimmt, hätte man irgendwann enorme Problem mit der Inzucht. Ein HD-leicht würde ich generell ablehnen. Wenn aber ein Hund hervorragende Charaktereigen-
schaften und sehr gute Wesensanlagen mitbringt, sollte man ein B noch
akzeptieren, dann allerdings nur in Verbindung mit einem A-Partner, besonders dann, wenn die Rasse eben diese Eigenschaften momentan auch nötig hat. Reine Schönheitsideale sind allerdings keine Entschuldigung, einen Hund mit HD-B in die Zucht zu nehmen.

Viele Grüße

Birgit