Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Selektion
20. Juli 2008 11:01
Grüß Dich Heinrich,

Quote :
Original geschrieben von HST

martin es ist so

10 schäferhunde
aus bester zucht

einer ist der beste in den anlagen....

3/4 der welpen kannst du von den anlagen in die tonne hauen...

Sagte ich...sei doch zufrieden zu brauchst doch nur einen oder zwei.... !

So funktioniert leider die EVO...
sie ist grausam...schrecklich...und unmenschlich!
Evolution ist grausam und unmenschlich, weil eben natürlich.

Das, was du machst, hat mit evolution nichts weiter zu tun, als dass du eine ausschlussslektion betreibst. Es kommt nichts besseres hinzu, was nicht schon da war. Mensch überschätzt sich gewaltig.

Im übrigen sind die so erzeugten spezialisten die ersten die aussterben, wenn es hart auf hart kommt, wenn hunde sich selbst überlassen überleben müssen.

Der riesenselektionsvorteil des hundes wie des menschen sind ihre allrounderfähigkeiten.

Deswegen trägt das mittelmass das überlebenspotenzial.

Deine hunde sind schneller als alle klassischen schlittenhunde, aber sie können nicht mehr in der kälte überleben.

Es sind reine rennhunde.
Begnünge dich damit und erkläre nicht immer alles andere für müll.

tschüß martin















20. Juli 2008 15:10
Hi,

ich vermute, man sollte mal definieren, was hier wer für "Ausschuss" hält. Ich sehe das so: ein guter Züchter bringt homogene Würfe auf hohem Niveau - also Hunde, die im Vergleich zur Normalverteilung in der jeweiligen Rasse allesamt sehr gut veranlagt sind, die in ihrem Arbeitsgebiet mit durchschnittlichem bis guten HF im oberen Bereich ankommen.
Aber dennoch ist kein Hund perfekt, je mehr Faktoren anlagemässig gebraucht werden, desto unwahrscheinlicher, den perfekten Hund zu haben, noch dazu gleich einen ganzen Wurf davon. Es finden sich auch innerhalb des nach außen zunächst homogenen Wurfes Unterschiede.

Will ich nur die Leistung, dann kann ich fast einen beliebigen aus diesem Wurf wählen, will ich aber weiter züchten, mich dem "perfekten" Hund annähern, dann nehme ich nicht irgendeinen aus dem durchaus überdurchschnittlichen Wurf, sondern versuche den (aus meiner Sicht) besten dieser Gruppe zu erwischen....oder etwa nicht?

Allrounder haben den besten Selektionsvorteil bei sich ändernden Verhältnissen, aber sie können regulär nicht die Hochleistung eines Spezialisten auf seinem Feld erreichen - gäbe es keinen Bedarf an Spezialisten, dann hätten wir keine 400 + x Rassen des Hundes.

salü
Anke
HST

21. Juli 2008 04:37
Quote :
Und wieder ziehst du deine hinkenden Vergleiche heran, erst Äpfel mit Melonen, nun Bananen mit Melonen. Es gibt Formen von Leistungen und Anlagen, die sich mit Stoppuhren und Maßbändern nicht messen lassen!!!

Sicher Liesel !

Bleiben wir doch mal bei deinem wurf...
wie du meinst sind sie alle gleich...
in den anlagen...

Nun ja...

Schauen wir uns das temperament an...

Sind sie alle gleich beim temperament?
Oder ist vielleicht doch der ein und andere
anders...

Schauen wir uns das fressverhalten an
Saufen
und fressen sie alle gleich schnell ?

Oder sind
ist doch der ein oder andere dabei...
der langsamer frist oder vielleicht
nicht alles frisst und säuft..
sondern sich ablenken lässt...

Schauen wir uns die füsse an..
Vielleicht ist einer dabei...der nicht so gute füsse - sprich ballen und krallen hat..
vielleicht zu hoch auf den pfoten steht..
wenn der auf asphalt läuft sich 4 punkte läuft..

Schauen wir uns mal
die reaktionsgeschwindigkeiten an...
wie sie in den trieben hochfahren und wieder runterfahren

können alle gleichschnell umschalten ?

Schauen wir uns die ausmerksamkeit
an...
sind sie alle gleich aufmerksam zum HF
oder ist doch einer
ein bisser unaufmerksamer...

Schauen wir uns den willen zum gefallen an...

Schauen wir uns die schnelligkeit an...
sind sie alle gleich schnell ?

oder ist einer vielleicht doch schneller
obwohl man es vom gebäude nicht sehen kann... weil er es ein bisserl besser im kopfe hat..

Wie sieht es mit der sozialkompetenz aus..
sind sie alle gleich sozial...
zu ihren artgenossen

oder ist vielleicht doch ein stinker dabei?

usw.
usf.

Und jetzt sag bitte
sie sind alle gleich ...

eben gleich mangelhaftwinking smiley
in irgendeiner form eben der eine so
der andere so...

mfg
HST

21. Juli 2008 08:19
Quote :
Original geschrieben von HST

[http://www.sv-bsp.de/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=2&Itemid=6

Sind das die
sog schönen
oder die die tatsächlich was bringen...

auf dieser prüfung ?

mfg
HST

Das sind die Guten, die Schönen werden hier präsentiert: [www.sv-bszs.de]
Natürlich sind da auch ein paar Gute, die sich dem Universalwettbewerb stellen.

Zu meinem letzten Wurf: es ist bis zur endgültigen Änderung der Zuchtordnung so, dass ein Hund aus dem Wurf zuchtuntauglich ist, da er langstockhaarig ist. Im Gegensatz zu dir muss ich mich ja an diesen Vorgaben orientieren, die andere diktierten.

Alle haben das gleiche Fressverhalten, obwohl genau das m.E. mehr geprägt als vererbt wird. Aber egal, alles Gierlappen. Alle haben ein gutes Sozialverhalten, sind freundlich und aufgeschlossen zu einander und anderen Artgenossen, aber neigen dazu, sich fremden, älteren Hunden nicht unterordnen zu wollen. Calming Signals senden sie nur innerhalb des jeweils eigenen Rudels aus.

Temperament und Triebveranlagungen sind nach dem augenblicklichen Stand der Ausbildung identisch, aber, wie schon beschrieben, drei der vier besitzen die Führerhärte (manche nennen es Sturheit) des Troll K, auf den sie ingezüchtet sind, der Langhaarige hat die Führigkeit der Mutterlinie. Man kann nicht sagen, dass eines erwünschter oder besser ist als das andere, jeder Hundeführer hat da seine eigenen Vorlieben. Dieser Hund ist jedenfalls mit seinen 10 Monaten bereits seit 8 Wochen im Objektschutz tätig, sogar mit Erfolg (bereits Personen gestellt). Da ist seine Führigkeit natürlich von Vorteil, denn die Ausbildung ist selbstverständlich nicht abgeschlossen.

Kommen wir zu den Unterschieden: zwei sind lackschwarz mit weißem Brustfleck, einer grau und einer schwarzbraun. Also gibt es farblich schon mal Unterschiede. Sicher gibt es auch anatomische Unterschiede, das sind lebende Wesen und keine nach Schablone gezeichnete Trickfiguren. So sind die beiden schwarzen übermittelgroß, während die schwarzbraune Hündin und der graue Rüde an der oberen Größengrenze stehen. Ein Qualitätsunterschied ist das aber auch nicht, denn der Formwert wird sich nicht bei Vergabe der Zuchtbewertung auswirken.

Und weil du ja nun so frustriert bist, dass du unbedingt irgendetwas negatives lesen willst für dein Seelenheil:
Bis auf den Grauen halte ich alle anderen aus dem Wurf für ein Leben als reine Familienhunde für ungeeignet. Aber das ist mir egal, denn ich züchte potentielle Sport- und Diensthunde, keine Kuscheltiere. Als ausgelastete Sporthunde in erfahrenen Händen sind sie jedoch durchaus familientauglich, denn sie sind sehr kinderlieb.

Auch ein Unterschied zwischen unseren Zuchten, denn ich muss nicht 90% Aus- oder Überschuss an den Familienmenschen vermitteln, also ist das in meinen Augen nicht einmal ein Mangel.

LG
Liesel

21. Juli 2008 09:08
Grüß Dich Anke,

du hast recht, aber mein anliegen hast du nicht realisiert. Heinrich bemühte die evolution. Die ist auf einer ganz anderen skala angesiedelt als sein schlittenhundprojekt.

Quote :
Original geschrieben von Anke + Franzl

... ein guter Züchter bringt homogene Würfe auf hohem Niveau - also Hunde, die im Vergleich zur Normalverteilung in der jeweiligen Rasse allesamt sehr gut veranlagt sind, ...
Du sagst es. Aber noch wichtiger ist dein nächster punkt:

Quote :
..., je mehr Faktoren anlagemässig gebraucht werden, desto unwahrscheinlicher, den perfekten Hund zu haben, noch dazu gleich einen ganzen Wurf davon. Es finden sich auch innerhalb des nach außen zunächst homogenen Wurfes Unterschiede.
Und genau deswegen ist die zucht von schlittenhunden auf einer anderen ebene angesiedelt als die von hunden mit dem anspruch des "rundumdiensthundes".

Quote :
.. will ich aber weiter züchten, mich dem "perfekten" Hund annähern, dann nehme ich nicht irgendeinen aus dem durchaus überdurchschnittlichen Wurf, sondern versuche den (aus meiner Sicht) besten dieser Gruppe zu erwischen....oder etwa nicht?
Richtig. Und dabei können dann rassestandards unheimlich hinderlich sein. Dort wird aussehen mit leistungsdetails verheiratet ob sich das als genetisch möglich oder unmöglich erweist, wird wahrscheinlich nicht einmal als problem wahrgenommen.

Bei den hütehunden ist leistung nötig. Sie noch mit einem bestimmten aussehn verbinden zu wollen, hat sich offensichtlich als unklug erwiesen. Man würde auf gute leistung verzichten zugunsten eines homogeneren aussehens. Warum?

Immerhin hat Heinrich, soweit ich gesehen habe, keine angst vor schwarzen hunden.

Quote :
Allrounder haben den besten Selektionsvorteil bei sich ändernden Verhältnissen, ...
Bingo. Und das menschliche umfeld ist schon aufgrund wechselnder umstände für den menschen ein biotop mit wechselnden ansprüchen mit einer konstante - sozialpartner mensch. Und da kommt auch schon die selbstüberhöhung einiger menschlicher spezialisten zum zuge:

Quote :
aber sie können regulär nicht die Hochleistung eines Spezialisten auf seinem Feld erreichen - gäbe es keinen Bedarf an Spezialisten, dann hätten wir keine 400 + x Rassen des Hundes.
Und wenn man sich mit einem spezialisten umgibt, ist man weder selbst der bessere mensch, noch der hund des bessere hund. Für die aufgabe, die man sich stellt oder die gestellt wurde, ist man vielleicht das bessere team. Ob das eine irgendwie notwendige aufgabe ist (jagd) oder reiner lustgewinn (schlittenrennen) wird dabei nicht einmal gefragt.

Und die anderen hunde sind vielleicht für ganz andere fragestellungen der bessere teampartner. Der nebensatz, wenn sie nicht laufen, sind sie die besten familienhunde, den Heinrich oft durchklingen lässt, klingt ein wenig nach der eierlegenden wollmilchsau.

Und in schwierigen zeiten haben immer die spezialisten dran glauben müssen. Warum sind denn diverse rassen ausgestorben und wurden dann im exterieur nachgezüchtet?
Wo ist denn bei der jagd noch der saupacker unterwegs?

tschüß martin




21. Juli 2008 10:27
Hi Martin,

klar, die Evo ist hier nicht gefragt.

Aber ob Allrounder oder Spezialist, das hat doch bei Hunden in der Regel keinen Bezug zur Qualität als Familienhund - auch der Spezialist ist mindestens 50% (meist weit höher) seiner Lebenszeit Familienhund (auf die Masse gesehen sind auch bei den Arbeitshunden die wenigsten ausschließlich Arbeitshunde).

Sicherlich ist es schwieriger, wenn ich mehrere Faktoren, die vielleicht sogar konträr wirken, in einem Hund vereinigen muss, als wenn es "nur" um einen oder wenige Faktoren geht. Oder ist es vielleicht leichter, weil ich ja durchgängig Mittelmass (nicht negativ gemeint) brauche und eben keine Extreme? Ich würde es nicht in leichter/schwerer einteilen, sondern einfach als anders bezeichnen. Der optimale Rennhund für mitteleuropäische Breiten braucht eben andere Veranlagungen als der Sport/Diensthund.

Aber jeder Züchter hat doch eine Vorstellung davon, wie der Hund für seinen Bedarf optimalst wäre. Beim Huskyzüchter z.B. müssen eindeutig noch andere Dinge reinspielen als "das schnellste Gespann in Mitteleuropa" zu bekommen - z.B. das Wesen dieser Hunde oder die Optik oder oder...

Ein Züchter einer anderen Art von Allroundarbeitshund sagte mir mal: er suche immer nach den Schwachstellen seiner Hunde, jeder Hund habe welche und die müsse er genau kennen, damit er bei der weiteren Zucht hieran arbeiten kann. Ich finde das treffend und es sagt ja nicht, dass die Hunde insgesamt Ausschuss wären, nein, die sind schon alle irgendwie top, aber bei jedem könnte noch ein i-Tüpfelchen besser sein. Und der wo das kleinste oder unwichtigste i-Tüpfelchen fehlt, den behält er für die Zucht, nicht irgendeinen.

Was die Optik betifft halte ich es mit dem VDD: "Durch die Leistung zum Typ" - Leitungshunde durch zu enge optische Vorgaben in der Zucht einengen, da sollte sich jeder ernsthafte Züchter gegen wehren. Passiert aber leider dann schnell, wenn zuviele Hunde der Rasse nicht mehr als Leistungshund gehalten werden - dann ist Optik plötzlich das Verkaufsargument.

Große Packer sind bei uns "ausgestorben" nicht weil die Zeiten schwieriger wurden, sondern weil sich die Jagdart und die Jagdethik veränderte. Noch heute wird im Ausland mit Packern gejagt. Auch die Bracken hatten über Jahre einen schweren Stand in D, es gab nur noch ein paar wenige. Mit den jagdlichen Veränderungen der letzten Jahre sind sie wieder im Kommen...in Frankreich hingegen waren sie nie gefährdet. Rassen/Spezialisten halten sich so lange, wie ihr Arbeitsfeld Bestand hat, haben sie Glück, führen sie ein Nischendasein bis die Zeiten besser werden, haben sie "Pech", werden sie Familienhund und verlieren ihr genetisches Potential oder sie gehen ganz unter (wie diverse deutsche Brackenschläge).

Aktuell sehe ich die Altdeutschen Hütehunde als sehr gefährdet, nicht in der Rasseoptik, dafür gibt es zunehmend Liebhaber dieser Schläge, aber in ihrer Arbeitsleistung... wie viele Schäfer mit entsprechend großen Herden gibt es noch? Der Selektionsdruck Richtung Hüteleistung bricht weg...

salü
Anke