Ela
Rege mich auf!
25. November 2009 12:35
Hallöchen

Bei uns im Nachbarort gibt es auch einen sogenannten Spitzenzüchter der den deutschen Schäferhund züchtet. Er verkauft seine Hunde nach Japan, China, zu den Ölscheichen und so weiter. Der macht ein Schweinegeld mit den Tieren. Er ist erster Vorsitzender im örtlichen SV-Verein. Man kann dort vorbeifahren wann man will, niemals sieht man jemanden mit den Hunden laufen, man hört sie nur durch den blickdichten Zaun. Wenn man aber natürlich solch wertvollen Hundebestand hat, dann mag es ja normal sein das niemand einen Blick darauf werfen darf eye rolling smiley.

Aber wie schon von anderen geschrieben, gibt es viele andere Rassen die auch in Massen gezüchtet werden. Ein anderer Züchter hier hat z.B. immer gerade die Rassen, die gerade In sind. Im Moment hat er Mops, Beagle und dann eine angeblich neue Rasse aus Mops und Beagle die es hier noch nicht gibt, in den USA jedoch angeblich schon anerkannt ist ( na wers glaubt ). Davor hatte er Golden, Labrador und Jack Russel. Nie im Leben würde ich dort einen Hund kaufen. Jemand der so viele Tiere hat kann mir nicht erzählen, das die Welpen artgerecht und mit Familienanschluß aufgezogen werden.

Zum Thema VDH oder FCI-Papiere fällt mir auch noch eine Geschichte ein. Ein Vereinskollege aus unserem damaligen Hundeverein wollte einen altdeutschen Schäferhund mit Papieren haben. Ich habe ja keine Ahnung vom Züchten, da ist Liesl wohl eher der richtige Ansprechpartner. Auf jeden Fall ist er zum Züchter gegangen und der hat ihm gesagt, das der Hund aus einem Wurf von Kurzhaarschäfis käme und er deshalb keine Papiere hätte. Daraufhin wollte unser Bekannter den Hund nicht kaufen. Ein paar Tage später jedoch rief eben dieser Züchter an und teilte ihm mit das der Hund nun doch Papiere hätte. Er hat den Hund dann doch gekauft ( was ich allerdings nicht verstanden habe aber naja ). Da ist doch mit sicherheit gemauschelt worden.

Ich finde es einfach nur traurig und schade das so mit Lebewesen umgegangen wird. Aber wenn nur genügend Geld im Spiel ist, dann ist das Wohl des Tieres nichts mehr wert. Und das nicht nur bei Tieren, man muß sich doch nur mal den Menschenhandel anschauen, aber das ist ein anderes Thema.

Grüße von der Labbitante Ela

25. November 2009 12:37
Aus eigener Erfahrung als Hundesitter (vermehrt bei Züchtern) muss ich leider sagen dass es keinesfalls nur oder hauptsächlich Schäferhundzüchter betrifft. Viele sind so profitorientiert und am Wohl der Tiere überhaupt nicht interessiert. Was da für Manipulation, Betrug und Missstände herrschen ist manchmal nicht auszuhalten. Das beste was man machen kann ist sie den zuständigen Vereinen zu melden oder aber an die Presse zu gehen.

25. November 2009 16:24
Ich kann sehr gut verstehen dass dich das aufregt. Wie ich im letzten Beitrag schon erwähnte hab ich da auch mehr Einsichten erhalten als wahrscheinlich die meisten die sich ihren Hund bei Züchter abholen. Durch das Sitten war ich bei einigen die schon ewig züchten und ganz offenbar ihre Grenzen nicht kennen, dazu einen Dreck daraufgeben wie es den Hunden geht und nur daran interessiert sind nach außenhin perfekte Hunde zu 'erzeugen'. Bei einem meiner ersten Hundesitter-Jobs kam ich zu einem Ehepaar dass zusammen seit 30jahren züchtet. Hunde abgeben die nicht mehr 'zu gebrauchen' sind war an der Tagesordnung und dennoch hatten sie, abzüglich der Welpen, 20Hunde. Was da ablief war echt nicht auszuhalten. Um sicherzugehen dass läufige Hündinnen auch wirlich schwanger werden, wurden nach den offiziellen Deckterminen noch alle anderen Rüden die sie hatten 'drüber gelassen'. Manche Hune durften nur auf Betonboden damit sie nicht schmutzig werden, falls mal Interessenten kommen. Und es gab auch Wurfmaschinen, die begehrte gerade angesagte Farbe, besonders ausgezeichnete Hündinnen - naja eben alles was gerad am meisten einbringt wurde am laufenden Band geschwängert.

25. November 2009 18:20
Da bin ich ja fast beruhigt, dass meine schlechten Eindrücke keine Einbildung sind.
Ich könnte heulen bei den Schilderungen! Wie schmerzfrei kann man denn sein???
Und das Ganze ist ja auch nur möglich, weil es Kunden gibt, die dort Welpen kaufen (für horrendes Geld), Verbände und Veterinärämter, die offenbar blind sind. Nicht zu fassen!!!!
Anzeigen oder Presse - ich bin mir nicht sicher, wie viel das bringt. Presse ist ein schwieriges Thema - funktioniert vielleicht mal bei einem Einzelfall, fürs große Ganze kaum, weil es da nach Ansicht der Redaktionen wichtigere Themen gibt bzw. die Redaktionen, die sich mit solchen Themen befassen, kaum "Druck" aufbauen können. Womit kann man den Züchtern wirklich Angst machen? Mit Schließung ihrer Zucht und Haltungsverbot. Doch ehe ein Amtsveterinär sowas tut, müssen vermutlich hundert Hunde tot übereinander gestapelt liegen. Die Schmerzgrenze der Ämter ist da auch beachtlich meiner Erfahrung nach.
Und Menschen davon zu überzeugen, nicht bei (solchen) Züchtern zu kaufen, wird leider auch nicht funktionieren.....
Ziemlich frustrierende Situation, oder?


Sabine

26. November 2009 11:09
Das kann man so noch nicht mal sagen. Klar funktioniert das nur wenn sie die Welpen losbekommen aber als Interessent oder Käufer bekommt man ja nicht den Einblick den ich hatte. Da sieht man nur das schicke Wohnzimmer, vielleicht 2 gepflegte Hündinnen und die exklusive lange Ahnentafel der Welpen.

26. November 2009 11:13
Mit fiel gerade was ein, man könnte Warnungen rausgeben über solche Züchter. Rausfinden auf welchen Kanälen sie ihre Welpen/Hunde vermitteln und dann da eben die Interessenten warnen. Allerdings weiß man auch nicht was man damit anrichten könnte und ich kenn die rechtliche Grundlage dazu nicht. Wenn diese fragwürdigen Halter ihre Hunde dann so nicht mehr loswerden würden vermutlich die Zahlen ausgesetzter Hunde und getöteter stark ansteigen. Und das ist ja auch nicht das was man damit erreichen will.