Gefrorenen Samen
25. März 2000 12:41

Hallo allerseits,
vor einigen Tagen bekam ich eine Deckanfrage für meinen Rüden aus Amerika. Der Eigentümer der Hündin frug mich, ob es von meinem Rüden "frozen semen", also zu gut Deutsch gefrorenen Samen, gibt, da dies wohl die zum einen preisgünstigere, wie auch stressfreiere Weise ist, diese Hündin belegen zu lassen.
Nun würde ich gerne von euch wissen, ob da jemand Erfahrungen mit gemacht hat. Was muss man beachten, darf jeder TA meinem Rüden Samen "abzapfen"? Muss ich dafür in eine spezielle Klinik? Ich bin etwas verunsichert, weil es halt, zumindest in unseren Verein, verboten ist, Hündinnen künstlich zu besamen.
Vielen Dank schon mal im voraus für eure Antworten.



25. März 2000 12:50

Hi Andrea,

ich züchte nicht, und kann daher sicherlich nicht den "ernst der Lage" verstehen, aber da frag ich mich wirklich was dass soll. Egal welche Rasse, es kann doch nicht sein, dass es nicht in der weiteren Umgebung einen geeigneten Rüden für die Hündin gibt. Ist das wirklich im Sinne der Rasse?!
: Nun würde ich gerne von euch wissen, ob da jemand Erfahrungen mit gemacht hat.

Möchte ja nicht anzüglich klingen, aber den Rüden "anzuzapfen" ist wohl das unnatürlichste und ..... was ich bisher von Züchtern gehört habe.

Meinst Du nicht, dass das sicherlich nicht artgerecht ist????

Provozierende Frage: geht es da noch um die Liebe zum Tier oder ums grosse Geld?


Gruss Juliane
die beim ersten Lesen noch dachte da würden ihr die Worte fehlen
- denkste -


25. März 2000 12:59

Hallo!

: Nun würde ich gerne von euch wissen, ob da jemand Erfahrungen mit
: gemacht hat.

Zu Rindern und Schweinen koennen dir viele Bauern was berichten und
auch massig Tieraerzte. Bei Hunden wirst du eher in Amerika fuendig
werden. Frag doch den, der die Anfrage geacht hat, was er fuer
Erfahrungen damit hat.


: Was muss man beachten, darf jeder TA meinem Rüden Samen "abzapfen"?
: Muss ich dafür in eine spezielle Klinik? Ich bin etwas verunsichert,
: weil es halt, zumindest in unseren Verein, verboten ist, Hündinnen
: künstlich zu besamen.

Frag doch mal bei Vereinen in Amerkia an, die das machen.
Und ich wuerde noch bei der oertlichen Besamungsstation anfragen. Die
haben zwar nur Nutztiersamen, aber koennen dir deine allgemeinen Fragen
auch beantworten.

Passt dein Ruede so gut in seine Linie?
Um welche Rasse handelt es sich denn?

Tharin

25. März 2000 15:04

Hallo Tharin!

: Frag doch mal bei Vereinen in Amerkia an, die das machen.
: Und ich wuerde noch bei der oertlichen Besamungsstation anfragen. Die
: haben zwar nur Nutztiersamen, aber koennen dir deine allgemeinen Fragen
: auch beantworten.

Danke für Deine Tipps, ich werde mich zunächst mal hier vor Ort schlau machen, vielleicht weiß ja jemand etwas!

: Passt dein Ruede so gut in seine Linie?
: Um welche Rasse handelt es sich denn?

Er schrieb mich an, weil mein Rüde (Dobermann) einer der wenigen Hunde ist, die sowohl gutes Leistungspotential haben (SchH 3, BH, AD, ZTP, Körung) aber auch gesundheitlich ohne Erbbelastung ist (frei von Herzfehlern, Hüftschäden, Augenkrankheiten, korrekte Leber-, Bauchspeicheldrüsen-, Schilddrüsenfunktion, frei von Blutkrankheiten, Spondylose etc.).

Lobenswerte Ansichten, finde ich (siehe auch meine Antwort an Juliane).

Gruß,
Andrea

25. März 2000 17:20

Hallo Juliane,

Das das Samen abzapfen unnatürlich ist, ist schon klar, bloß wir müssen mit unseren Rüden auch vor dem Decken einen Spermatest machen,und der wird auch abgezapft im beisein einer läufigen Hündin.Das ist nun mal so in der Hundezucht und bisher hat es auch keinem Rüden geschadet.
Und wenn ein Züchter aus Amerika sich die Mühe macht, einen spitzenrüden
aus Deutschland zu nehmen, das ist das schon toll.Daran merkt man, ob sich der Zchter auch gedanken macht und halt nicht den erstbesten Rüden
aus der Nachbarschaft zu nehmen.

MFG
Manuela

25. März 2000 17:34

Hi Andrea,

: Hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wenn man immer nur mit dem gleichen Blutstamm züchtet, was im Endeffekt dabei herauskommen kann? Gerade das ist der Fehler, den einige Züchter machen! Sie fahren, weil es ja soooo bequem ist, zu einem Rüden in der Nähe, der vielleicht noch nah verwandt mit der eigenen Hündin ist... das nenne ich "hauptsächlich das grosse Geld machen"! Ich finde es lobenswert, wenn sich ein Züchter mal ein paar Gedanken um die Zucht macht und auch über die (Landes-)Grenzen hinaus sich nach gutem Zuchtmaterial umschaut. Und ich glaube kaum, dass es diesem Züchter um's grosse Geld geht, denn so hat er wesentlich (!) mehr Ausgaben, als wenn er sich irgendwo in Amerika eines Rüden "bedient".

DITO :O)! So kann man die verschiedenen Linien 'auffrischen'.

In den USA ist es sogar üblich, bei einem außergewöhnlichen 'Vertreter seiner Rasse', den Samen regelmäßig abzufüllen, um nach seinem Tod weitere Nachkommen zu züchten. Aus der züchterischen Perspektive verstehe ich das durchaus. Es ist nur etwas merkwürdig, wenn man sich vorstellt, dass ein Deckrüde, der längst verstorben ist, heute noch Nachzucht zeugt.

Liebe Grüße

Porcha & Dino