Hallo erstmal,
hier ein paar kurze Anmerkungen weil ich (selbst VDH-Züchter) mich nämlich erst vor Kurzem erkundigt habe, da ich eine Halbgeschwisterverpaarung vornehmen will:
Innerhalb des VDH's ist die engste erlaubte Inzucht 2-3, d.h. man hat den selben Hund in der Ahnentafel z.B. als Großvater und Urgroßvater.
Das ist nicht Richtig so: Ich darf (mit Erlaubnis meines Zuchtwartes!) sogar Wufgeschwister verpaaren; für eine Vater/Tochter -Paarung brache ich nicht mal eine Erlaubnis; es ist sogar unwichtig, ob wenigstens die HD & Augenuntersuchung ohne Befund waren, oder die zukünfiten Elterntiere vom Wesen und Gesundheit in Ordnung sind. Ich slebst finde diese Regelung nicht in Ordnung!!
:
: Wenn man eine Inzucht macht, muß das Tier, auf welches ingezüchtet wird, wirklich ein ganz hervorragender Vertreter seiner Rasse sein, da muß alles stimmen, er darf nicht nur "schön" sein, sondern muß vor allem gesund sein und ein gutes Wesen haben. Dann kann Inzucht, planvoll eingesetzt, sinnvoll sein.
Stimme ich Dir zu, als Beispiel herifür sei auch die Vollblutaraberzucht genannt, die ihre überragenden Vertreter nur in der Inzucht fand; es setzt allerdings vorraus, n der 2.Generation eine "Outcrossverpaarung" zu machen, d.h. möglichst keinerlei Verwandtschaft mehr miteinander zu verpaaren (beim AV wurde z.b. bei der rein Spanischen Blutführung via Inzucht (Vater/Tochter) sehr gute Ergebnisse erzielt; hierauf wurde dann ein Outcross gesetzt (z.B. rein Ägyptisch gezogen; d.h. keinerlei Blutanschluß...) Das Ergebnis war überragend...
Hat das entsprechende Tier aber eine "Macke", z.B. gesundheits- oder wesensmäßig, dann werden die dafür verantwortlichen Gene natürlich auch gefestigt. Das hätte negative Auswirkungen auf die Zucht.
Ja, aber oft ist es nur durch diese Kreuzungen möglich, gesunde Linien festzustellen (z.B. CL). Man muß aber hier genau abwägen, wie weit man dieses Risiko eingehen will und kann.
:
: Anzumerken ist, daß eigentlich alle Rassen aus Inzucht entstanden sind. Wünschenswert wäre, wenn die Zuchtverbände den schleichenden Ahnenverlust auf den Ahnentafeln beziffern würden, so daß Züchter, welche die Abstammung ihrer Hunde nicht bis in die 25. Generation zurückverfolgen können, darüber informiert sind, ob eine "Blutauffrischung" sinnvoll wäre, um die genetische Varianz der Zuchtlinie zu erhalten. Es ist nämlich durchaus nicht so, daß Tiere, auf deren Ahnentafeln steht "Inzucht: ohne" und in deren Ahnentafeln in 5 Generationen auch wirklich kein Tier doppelt vorkommt, vor einem schleichenden Ahnenverlust geschützt sind. Offtmals haben auch solche Tiere weiter hinten in der Abstammung viele Male den gleichen Vererber und somit einen Ahnenverlust.
:
Sicher, man sollte den Genpool erweitern, mit dem entsprechenden Hunden, sprich Zuchtpotential versteht sich. Aber solange der VDH noch so stur ist (Amerikanische Papiere für Aussies von 2 Zuchtverbänden, nur einer wird anerkannt, Hovawart: 2 Zuchtbuchführende Clubs, untereinander darf keine Verpaarung vorgenommen werden...), haben wir hier wohl schlechte karten (und vor allem auch die Gesundheit unserer Hunde!)
: Wenn man einen Welpen wählt, ist allerdings erst einmal wichtig, daß die Elterntiere gesund und wesensfest sind. Es nützt nämlich gar nix, darauf zu achten, daß in der Abstammung keine oder aber vielleicht eine bestimmte Inzucht mit drinn ist und der Hund hat später irgend eine Macke. Wichtig ist in erster Linie der Hund und seine direkten Vorfahren.
naja, das kann man so und so sehen, versteh mich jetzt bitte nciht falsch: ich kenne da bei unserer Rasse einen Rüden, ein hübscher, gute Abstammung, sehr gut erzogen und total lieb (wenn die Besitzerin dabei ist); aber er bringt auch mit den allerliebsten Hündinnen extrem aggressive Welpen, und zwar durchweg. Das geht dann soweit, das ein Welpe mit gerade mal 3 Monaten beim Agilityturnier eine erwachsene an der Leine laufende (wirklich friedliche, es war nämlich meine, und sie liebt Welpen über alles!) angreift, sie in den Fuß beißt und wenn der Besitzer den Welpen festhalten will sogar den Besitzer attakiert! Wie gesagt, ist bei Nachzucht dieses Rüden keineswegs eine Ausnahme, sondern, leider die Regel! Und dieser Rüde deckt und deckt, und deckt... Weil er n#mlich Leuten gehört, die selbst Hündinnen haben, der eigene Rüde kostet nix, also hat er - alleine von diesem Züchter - mindestens 8 Hündinnen im Jahr zu belegen, die Fremdhündinnen noch nicht mitgerechnet! Wie gesagt, der Rüde selbst ist eigentlich ganz nett, nur...vom Wesen her kann er wohl nicht so das optimale sein...
)
Ansonsten binich ziemlich Deiner Meinung: Linienzucht, ja, aber genau abwägen, was es für Vor- und Nachteile für die Hunde (und die Welpenkäufer) bringt, und im Zweifelsfall lieber darauf verzichten!
Liebe Grüße
Christina