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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Inzucht
06. April 2000 14:08

Bei übermäßigem Genverlust geht meiner Meinung nach die Leistungsfähigkeit der Hunde zurück, ihre "nervliche Beweglichkeit" (ich kann es jetzt leider nicht besser ausdrücken, was ich damit meine).
:
: Viele Grüße
:
: Antje

Stimmt mit meinen beobachtungen ungefähr überein.

Doch der der noch nervlich beweglich ist, das ist ein superkracher.
Gruß
greensiro


06. April 2000 14:49

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten, sie sind wirklich sehr interessant.
Ich wollte nur gerne wissen, ob Inzucht wirklich so schlimm ist, wie viele immer sagen. Ich denke, gegen eine Inzucht, die wirklich geplant ist, also wo die Ahnen bekannt sind und auf einen guten Hund ingezüchtet wird ist nur wenig einzuwenden. Mit dem guten Hund meine ich gut vom Wesen und nicht die Schönheit.
Ich denke auch, lieber einen kranken Wurf als viele mögliche kranke Welpen, dann weiß ich doch lieber, ob mein Hund Krankheiten vererbt. In einem anderen Forum wurde darauf hingewiesen, daß Inzuchtschäden auch noch in der dritten oder vierten Generation auftreten können, obwohl der Hund aus einer Inzuchtverpaarung gesund war. Was meint Ihr dazu?


Viele Grüße

Andreas


06. April 2000 21:24

Hallo Antje!
Sicher hast Du recht mit dem Mali! Hoffen wir, das es noch recht lange so bleibt!? Da er in den letzten Jahren sehr viel Beifall bekommen hat geht nun auch bei dieser Rasse das Vermehren los.
Keine Zucht mehr auf Schönheit, sondern ausschließlich auf Leistung!? Für die sog Gebrauchshunderassen sollte das normal sein! Auch könnte man das für viele andere Rassen einführen. Aber eben für genauso viele Rassen nicht. z.B. Herdenschutzhunde, Schoßhunde...
Was machen wir mit diesen Rassen?
so long frank

07. April 2000 04:41

Hallo Frank,

: Sicher hast Du recht mit dem Mali! Hoffen wir, das es noch recht lange so bleibt!? Da er in den letzten Jahren sehr viel Beifall bekommen hat geht nun auch bei dieser Rasse das Vermehren los.

Solange sich die Einstellung der Belgier zu ihrem Mali nicht ändert wird das wohl so bleiben. Sie legen großen Wert darauf, den Mali als das zu erhalten was er heute ist. Denen ist der Hund wichtiger als die Ahnentafel.


: Keine Zucht mehr auf Schönheit, sondern ausschließlich auf Leistung!? Für die sog Gebrauchshunderassen sollte das normal sein! Auch könnte man das für viele andere Rassen einführen. Aber eben für genauso viele Rassen nicht. z.B. Herdenschutzhunde, Schoßhunde...
: Was machen wir mit diesen Rassen?

Jede Rasse hat ihren Zweck, der Mensch hat nichts "Unnützes" gezüchtet. Im Bereich der klassischen Gebrauchshunde ist es klar, wie Du schon angemerkt hast. Ich bin in dieser Beziehung ein Extremist und würde kein Tier in die Zucht nehmen, welches den Anforderungen, die an seine Rasse gestellt werden können, nicht gewachsen ist. Das heißt im Klartext, auch keine Zucht mit Hunden, die keine nachweislichen Fehler haben, aber ihre Arbeitsleistung (= Triebveranlagung, Gesundheit, Wesen) nie haben unter Beweis stellen können. Für mich hat ein Jagdhund, der Rehe und Hasen nur im Fernsehen sieht, nichts, aber auch absolut gar nichts in der Zucht verloren. (Und die Palette der Jagdhundrassen ist groß...) Ein Border Collie, der von hütenden Elterntieren abstammt, ist für Agility hervorragend geeignet. Aber warum in Dreiteufelsnamen muß unbedingt mit Border Collies gezüchtet werden, die keine Schafe mehr hüten? Umgedreht funktioniert die ganze Sache nämlich nicht mehr! Drei Generationen, die nicht an Schafen gearbeitet haben, und die Arbeitsleistung ist futsch!!! Das betrifft auch alle anderen Hütehundrassen. Ich frage mich, ob es zur Rettung der "Altdeutschen" wirklich beiträgt, wenn jetzt Hinz und Kunz mit der Zucht von Harzer Füchsen, Gelbbacken & Co. beginnt. Unser Schäfer bezweifelt es jedenfalls und meint, daß die Qualität dieser Rassen schon jetzt nachzulassen beginnt... Jedem Liebhaber irgendwelcher Arbeitsrassen ist es immer möglich, einen Hund aus arbeitenden Elterntieren zu erwerben. Das sollte der ausschließliche Genpol für eine Rasse sein. Wer demit züchten möchte, bitteschön, kann er doch, es steht jedem frei, sich in die betreffende Materie einzuarbeiten, den Hund entsprechend auszubilden usw. Ansonsten sollte man die Finger von der Zucht lassen, denn wie soll man selektieren???

Auch ein Schoßhund hat eine Aufgabe, nämlich die, ein Begleiter und Sozialpartner zu sein. Dafür bedarf es in erster Linie eines festen Wesens, gerade in unserer heutigen Umwelt. Nichts ist lästiger als ein wesensschwacher Hund, u.U. noch im Großstadtgetümmel, in einer Familie mit kleinen Kindern und gestreßter Hausfrau/Mutter usw. Hier wären die Prioritäten ausschließlich im Wesen und der Gesundheit zu setzen.

Wer unbedingt einen Schlittenhund braucht, mit dem Schlittenhundsport aber nix am Hut hat, bitteschön, soll er sich einen Welpen dieser Rassen kaufen. Aber mit diesem Hund muß doch nicht unbedingt gezüchtet werden! Ich bin auch nicht der Meinung, daß Jagdhunde ausschließlich in die Hände von Jagdpächtern etc. gehören. Auch diese Hunde können hervorragende Familienhunde sein. Aber bitte nicht mit diesen ungeprüften Tieren züchten! Wer einen Agility-Border oder -Altdeutschen möchte, hat alle Möglichkeiten mit Welpen aus hütenden Elterntieren, aber müssen diese Rassen vermehrt werden ohne Selektion auf ihr Leistungsvermögen??? Manchmal bedeutet Verzicht auf die Zucht auch, daß man etwas Positives für eine Rasse tut! Alle Arbeitshunde sind Spezialisten, deren herausragender Trieb, der sie für diese oder jene Arbeit so geeignet macht, bei Unterbeschäftigung oder mangelnder Erziehung/Ausbildung auch eine Menge Probleme bereiten können. Dieser Trieb wird aber meist bei Einschränkungen in der Arbeitsbereitschaft nicht weniger. Der für die Jagd ungeeignete Jagdhund hat immer noch einen übermäßigen Jagdtrieb. Auch ein für den Schlittenhundsport ungeeigneter Husky hat kein Wesen wie Lassie oder Kommissar Rex. Was passiert mit Nachlkommen solcher Hunde, für die Arbeit nicht mehr tauglich, aber als "Familienhund" zu speziallisiert? Sitzen von denen nicht schon genug schwer vermittelbar in den Tierheimen?

Stellt sich für mich abschließend die Frage, wozu wir bestimmte Hunderassen brauchen. Wenn ich z.B. keine Rinderherde vor Viehdieben zu schützen habe, welche Aufgabe kann ich dann einem Fila Brasileiro bieten? Werden hier nicht manchmal bestimmte Rassen nur aus Prestigegründen gehalten? Und wenn ich ein wirklicher Liebhaber dieser Rassen bin, dann sollte ich mir genau überlegen, ob es der Rasse nützt, sie zu einem "Gesellschaftshund" umzuzüchten, was dann auch voraussetzen kann, gerade die herausragenden Wesensmerkmale bzw. Triebveranlagung der betreffenden Rasse wegzuzüchten.

Viele Grüße

Antje




07. April 2000 09:31

daß Inzuchtschäden auch noch in der dritten oder vierten Generation auftreten können, obwohl der Hund aus einer Inzuchtverpaarung gesund war. Was meint Ihr dazu?
:
:
: Viele Grüße
:
: Andreas
:

Hi Andreas was willst du?

Willst du dich ein bißchen fürchten vor dem was dich vielleicht erwartet.
Ich sage dir, du kannst sowieso nur 1 oder 2 hunde aus einem wurf nehmen die anderen haben so oder so ne make.
Ob
Inzest, linien, out quer oder was weiß ich noch was für zucht.

Und du mußt sie alle groß ziehen bis zu einem gewissen alter, damit sie die ungefähre gleich prägung bekommen, dann siehst du vieles was andere überhaupt nicht wahrnehmen.

Hunde sind vielwerfer.
Das hat die natur so gemacht damit immer genügend material da ist.
Für was,
fürs fressen und gefressen werden.
Und wenn der mensch richtig züchten würde, würden tatsächlich diese ganzen probleme die hier auf diesem board verhackstückt werden gar nicht erst auftreten.
Jetzt züchte mal paar generationen geh in dich und dann komm wieder und erzähl uns ganz genau was du erlebt hast.
Und deine kopfschmerzen die du davon bekommst geb's sie nicht weiter.

Und denk daran, daß du sie auch alle ausbilden mußt, nicht nur füttern und versäubern.

Erlebnisgruß
greensiro



02. Juni 2000 16:22

Hallo erstmal,
hier ein paar kurze Anmerkungen weil ich (selbst VDH-Züchter) mich nämlich erst vor Kurzem erkundigt habe, da ich eine Halbgeschwisterverpaarung vornehmen will:

Innerhalb des VDH's ist die engste erlaubte Inzucht 2-3, d.h. man hat den selben Hund in der Ahnentafel z.B. als Großvater und Urgroßvater.

Das ist nicht Richtig so: Ich darf (mit Erlaubnis meines Zuchtwartes!) sogar Wufgeschwister verpaaren; für eine Vater/Tochter -Paarung brache ich nicht mal eine Erlaubnis; es ist sogar unwichtig, ob wenigstens die HD & Augenuntersuchung ohne Befund waren, oder die zukünfiten Elterntiere vom Wesen und Gesundheit in Ordnung sind. Ich slebst finde diese Regelung nicht in Ordnung!!


:
: Wenn man eine Inzucht macht, muß das Tier, auf welches ingezüchtet wird, wirklich ein ganz hervorragender Vertreter seiner Rasse sein, da muß alles stimmen, er darf nicht nur "schön" sein, sondern muß vor allem gesund sein und ein gutes Wesen haben. Dann kann Inzucht, planvoll eingesetzt, sinnvoll sein.

Stimme ich Dir zu, als Beispiel herifür sei auch die Vollblutaraberzucht genannt, die ihre überragenden Vertreter nur in der Inzucht fand; es setzt allerdings vorraus, n der 2.Generation eine "Outcrossverpaarung" zu machen, d.h. möglichst keinerlei Verwandtschaft mehr miteinander zu verpaaren (beim AV wurde z.b. bei der rein Spanischen Blutführung via Inzucht (Vater/Tochter) sehr gute Ergebnisse erzielt; hierauf wurde dann ein Outcross gesetzt (z.B. rein Ägyptisch gezogen; d.h. keinerlei Blutanschluß...) Das Ergebnis war überragend...


Hat das entsprechende Tier aber eine "Macke", z.B. gesundheits- oder wesensmäßig, dann werden die dafür verantwortlichen Gene natürlich auch gefestigt. Das hätte negative Auswirkungen auf die Zucht.

Ja, aber oft ist es nur durch diese Kreuzungen möglich, gesunde Linien festzustellen (z.B. CL). Man muß aber hier genau abwägen, wie weit man dieses Risiko eingehen will und kann.

:
: Anzumerken ist, daß eigentlich alle Rassen aus Inzucht entstanden sind. Wünschenswert wäre, wenn die Zuchtverbände den schleichenden Ahnenverlust auf den Ahnentafeln beziffern würden, so daß Züchter, welche die Abstammung ihrer Hunde nicht bis in die 25. Generation zurückverfolgen können, darüber informiert sind, ob eine "Blutauffrischung" sinnvoll wäre, um die genetische Varianz der Zuchtlinie zu erhalten. Es ist nämlich durchaus nicht so, daß Tiere, auf deren Ahnentafeln steht "Inzucht: ohne" und in deren Ahnentafeln in 5 Generationen auch wirklich kein Tier doppelt vorkommt, vor einem schleichenden Ahnenverlust geschützt sind. Offtmals haben auch solche Tiere weiter hinten in der Abstammung viele Male den gleichen Vererber und somit einen Ahnenverlust.
:

Sicher, man sollte den Genpool erweitern, mit dem entsprechenden Hunden, sprich Zuchtpotential versteht sich. Aber solange der VDH noch so stur ist (Amerikanische Papiere für Aussies von 2 Zuchtverbänden, nur einer wird anerkannt, Hovawart: 2 Zuchtbuchführende Clubs, untereinander darf keine Verpaarung vorgenommen werden...), haben wir hier wohl schlechte karten (und vor allem auch die Gesundheit unserer Hunde!)

: Wenn man einen Welpen wählt, ist allerdings erst einmal wichtig, daß die Elterntiere gesund und wesensfest sind. Es nützt nämlich gar nix, darauf zu achten, daß in der Abstammung keine oder aber vielleicht eine bestimmte Inzucht mit drinn ist und der Hund hat später irgend eine Macke. Wichtig ist in erster Linie der Hund und seine direkten Vorfahren.

naja, das kann man so und so sehen, versteh mich jetzt bitte nciht falsch: ich kenne da bei unserer Rasse einen Rüden, ein hübscher, gute Abstammung, sehr gut erzogen und total lieb (wenn die Besitzerin dabei ist); aber er bringt auch mit den allerliebsten Hündinnen extrem aggressive Welpen, und zwar durchweg. Das geht dann soweit, das ein Welpe mit gerade mal 3 Monaten beim Agilityturnier eine erwachsene an der Leine laufende (wirklich friedliche, es war nämlich meine, und sie liebt Welpen über alles!) angreift, sie in den Fuß beißt und wenn der Besitzer den Welpen festhalten will sogar den Besitzer attakiert! Wie gesagt, ist bei Nachzucht dieses Rüden keineswegs eine Ausnahme, sondern, leider die Regel! Und dieser Rüde deckt und deckt, und deckt... Weil er n#mlich Leuten gehört, die selbst Hündinnen haben, der eigene Rüde kostet nix, also hat er - alleine von diesem Züchter - mindestens 8 Hündinnen im Jahr zu belegen, die Fremdhündinnen noch nicht mitgerechnet! Wie gesagt, der Rüde selbst ist eigentlich ganz nett, nur...vom Wesen her kann er wohl nicht so das optimale sein...smiling smiley)

Ansonsten binich ziemlich Deiner Meinung: Linienzucht, ja, aber genau abwägen, was es für Vor- und Nachteile für die Hunde (und die Welpenkäufer) bringt, und im Zweifelsfall lieber darauf verzichten!

Liebe Grüße
Christina